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Für die Gewinnung von Mischdüngern in gleichmässig gekörnter Form sind schon zahlreiche Verfahren vorgeschlagen worden. Dabei wird vielfach so vorgegangen, dass ein Bestandteil des Mischdüngers in flüssigem Zustand angewandt und dieser mit den übrigen, in feinverteiltem festem Zustand vorliegenden Bestandteilen innig vermischt wird, worauf der noch flüssigen oder halbfesten oder aber
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artige Einrichtungen benötigen vielfach einen nicht unerheblichen Energieaufwand oder eine sorg- fältige Überwachung und liefern auch nicht in allen Fällen mit Sicherheit ein Korn von gleichmässiger Form und Grösse.
Es wurde gefunden, dass sich die Herstellung gleichmässig gekörnte Mischdünger unter Anwendung mindestens eines Hauptbestandteiles in flüssigem Zustand in sehr einfacher und sicherer Weise durchführen lässt, wenn man den flüssigen Hauptbestandteil mittels einer Rinne, deren Boden mit Löchern versehen ist, in feinverteilte Form bringt und die Flüssigkeitsteilchen, vorzugsweise als gleichmässige Tropfen, von dem bzw. den in feinverteiltem festem Zustand vorliegenden andern Bestandteilen in einer Vorrichtung aufnehmen lässt, in der das Gut zweckmässig ständig aufgelockert und fortbewegt wird. Als flüssiger Hauptbestandteil kommen insbesondere konzentrierte Ammonnitratlösungen oder wasserarme Ammonnitratschmelzen in Betracht.
Es lassen sich beispielsweise bekannte Ammonnitratmischdünger, wie Ammonsulfatsalpeter, Kalkammonsalpeter od. dgl., leicht durch Eintropfenlassen von flüssigem Ammonnitrat in ein Lager der pulverförmigen andern Düngerbestandteile, wie feingemahlenes Ammonsulfat, Calciumcarbonat od. dgl., in gut streubarem, körnigem
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Die Löcher der Rinne sind vorzugsweise in Reihen und in gleichmässigem Abstand angeordnet.
Die Weite der Löcher bemisst man in erster Linie nach der Grösse des zu erzielenden Düngerkorns und nach der Viskosität des flüssigen Bestandteiles. Man kann den flüssigen Bestandteil aus der Rinne auch in Strahlen austreten lassen und die Strahlen vor ihrem Auftreffen auf den feinverteilten festen Bestandteil zu Tropfen verstäuben, indem man beispielsweise einen Strom von Luft oder andern Gasen gegen den Strahl richtet. Statt oder ausser Lochern kann man auch Überlauf schlitze zur Verteilung des flüssigen Bestandteiles anwenden und durch Regelvorrichtungen die Ausfluss-bzw. Überlaufgeschwindigkeit nach Wunsch verändern. Für die meisten Fälle erweist sich eine Lochweite von 1 bis 3 mm als zweckmässig.
Im allgemeinen besteht keine Gefahr, dass sich die Löcher verstopfen, da der flüssige, durchweg auf höheren Temperaturen befindliche Bestandteil einen genügenden Wärmeinhalt besitzt, um eine vorzeitige Erstarrung zu vermeiden. Eine besondere Wärmezufuhr zu der mit dem flüssigen Bestandteil gefüllten Rinne ist daher in den meisten Fällen nicht erforderlich. Gelangen mehrere Bestandteile des Mischdüngers in flüssigem Zustand zur Anwendung, so kann man diese gemeinsam der Rinne zuführen oder aber auch für jeden eine besondere Rinne verwenden, indem man beispielsweise mehrere Rinnen parallel-oder hintereinanderschaltet. Man kann ferner auch neben den Rinnen andere Verteilungvorrichtungen, beispielsweise eine Rinne und ausserdem eine Düse, verwenden.
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Für ein kontinuierliches Arbeiten empfiehlt es sich, das der Verteilungsrinne zugeordnete Lager aus feinverteilten festen Bestandteilen mit einer Vorriehtung zu versehen, durch die es ständig aufgelockert und fortbewegt wird. Als sehr geeignet hat sieh hiezu ein unter der Rinne angeordneter länglicher Trog erwiesen, in dem nach Art einer Hauerschnecke eine Rühr- und Förderwelle gelagert ist. Auf der einen Seite des Troges wird der pulverfürmige feste Bestandteil zugeführt, und auf der andern Seite wird der gekörnte Mischdünger abgezogen.
Lässt man beispielsweise aus der mit Ammonnitratschmelze gefüllten Rinne auf ein im Trog befindliches Lager aus Ammonsulfatmehl in der Zeiteinheit soviel Ammonnitratschmelze auftropfen, dass auf 40 Teile Ammonnitrat 60 Teile Ammonsulfat kommen, so erhält man einen gekörnten Ammonsulfatsalpeter. In entsprechender Weise erhält man aus 60 Teilen Ammonnitrat und 40 Teilen Calcium- carbonatmehl einen fast kugelförmigen Kalkammonsalpeter. Die aus dem Endprodukt abgesiebten feinen Anteile werden zweckmässig erneut dem Ammonsulfat-bzw. Caleiumearbonatlager zugeführt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung gleichmässig gekörnter, insbesondere ammonnitrathaltiger Misch- dünger unter Anwendung mindestens eines Hauptbestandteiles, z. B. des Ammonnitrat, in flüssigem feinverteiltem Zustand, dadurch gekennzeichnet, dass man den flüssigen Hauptbestandteil mittels einer Rinne, deren Boden mit Löchern versehen ist, in feinverteilte Form bringt und die Flüssigkeitteilchen, vorzugsweise als gleichmässige Tropfen, von dem bzw. den in feinverteiltem festem Zustand
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