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Verfahren zur Gewinnung eines blutdrucksenkenden Wirkstoffes.
Der Anmelder hat früher festgestellt, dass aus dem Harn ein blutdrucksenkender Wirkstoff gewonnen werden kann. Es hat sich nun gezeigt, dass dieser Wirkstoff auch aus der Hypophyse, u. zw. speziell aus deren Hinterlappen gewonnen werden kann. Dabei benutzt man gemäss der Erfindung die auch zur Gewinnung des blutdrucksteigernden und des uteruskontrahierenden Wirkstoffes benutzte
Extraktion mittels Eisessig oder verdünnter Essigsäure. Nach dem bekannten Verfahren wird für die Gewinnung der beiden eben genannten bekannten Hormone aus dem Essigsäureextrakt das blut- drucksteigernde Hormon mittels Äther, das uteruskontrahierende mittels Petroläther gefällt und so zur Abscheidung gebracht.
Aus dem Filtrat dieser Fällungen lässt sich dann nach einem dieser bekannten
Verfahren noch eine weitere Menge des uteruskontrahierenden Wirkstoffes durch erneute Fällung mit Petroläther, Konzentration bei schwach saurer Reaktion od. dgl. gewinnen.
Es hat sich nun überraschender Weise gezeigt, dass die von solchen Fällungen abgetrennte Flüssigkeit noch einen blutdrucksenkenden Wirkstoff enthält, u. zw. den gleichen, der auch im normalen Harn enthalten ist. Zur Gewinnung dieses Wirkstoffes aus der Hypophyse geht man daher gemäss vorliegender Erfindung so vor, dass der in an sich bekannter Weise mittels verdünnter konzentrierter Essigsäure hergestellte Extrakt mit Äther und Petroläther gleichzeitig oder hintereinander gefällt wird, die hiebei verbleibende, von der Fällung abgetrennte Flüssigkeit neutralisiert und die dadurch gebildete Fällung, gegebenenfalls nach weiterer Reinigung und Lösung zur Verwendung gebracht wird.
Besteht kein Interesse für die gleichzeitige Gewinnung und Trennung des blutdrueksteigernden und des uteruskontrahierenden Hormons, so behandelt man den essigsauren Extrakt zweckmässig unmittelbar mit einem Gemisch von Äther und Petroläther, während im andern Falle die an sich bekannte Fällung der beiden genannten Hormone hintereinander vorgenommen wird.
Die Neutralisierung der nach der Fällung mit Äther und Petroläther verbleibenden sauren Flüssigkeit erfolgt mit Alkali. Der hiebei entstehende Niederschlag, der den blutdrucksenkenden Wirkstoff enthält, kann entweder für sich, gegebenenfalls in wässriger Lösung, verwendet oder noch einer weiteren Reinigung unterzogen werden.
Zum Zwecke solcher Reinigung kann die durch die Neutralisation erhaltene Fällung zunächst mit weniger Wasser behandelt werden, wodurch das essigsaure Alkalisalz in Lösung gebracht und so entfernt werden kann. Der verbleibende Bodensatz kann dann unter Anwendung grösserer Wassermengen extrahiert werden, wobei der Wirkstoff in den Extrakt geht. Er kann dann noch einer weiteren Reinigung, beispielsweise durch Deaminierung, in an sich bekannter Weise unterworfen werden.
Der blutdrucksenkende Wirkstoff, der in der angegebenen Weise aus der Hypophyse gewonnen werden kann, zeichnet sich ebenso wie der aus dem Harn gewonnene durch seine Kochbeständigkeit aus. Diese ermöglicht es, ihn erforderlichenfalls von andern, nicht kochbeständigen Wirkstoffen, wie z. B. dem in saurer Lösung nicht kochbeständigen blutdrucksteigernden Hormon, in gleicher Weise zu trennen, wie dies für den blutdrucksenkenden Wirkstoff aus Harn bekannt ist. Dabei kann dieses Kochen in jedem Stadium des Verfahrens vorgenommen werden.
Ausführungsbeispiel : 100 g Hypophysenhinterlappen vom Rind oder Schwein werden mehrmals mit Eisessig extrahiert und die erhaltenen Extrakte werden alsdann mit einer Mischung von Äther und Petroläther gefällt. Die von der Fällung abfiltrierte dicke, sirupartige, starksaure Flüssigkeit wird nun mit der auf die zur Neutralisation der angewandten Menge Eisessig berechnete Menge Ätznatron, zweckmässig in fester, gepulverter Form, geschüttelt. Der sich hiebei bildende
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nach der Entfernung der. Salzlösung verbleibende Rückstand wird nun mit grösseren Mengen Wasser, z. B. mit l ! Wasser, extrahiert. Dabei geht der Wirkstoff in Lösung.
Dieser Extrakt kann nun, gegebenenfalls nach Einengung, entweder so wie er ist benutzt werden, oder er kann auch durch Deaminierung mit Natriumnitrit und Schwefelsäure od. dgl. noch weiter gereinigt werden. Auch kann man diese Lösung auf Wunsch kochen, um so etwa noch vorhandene kochunbeständige Begleitstoffe zu zerstören.
Der erhaltene Wirkstoff ist in konzentriertem Alkohol, Aceton sowie ferner in Äther und Chloro-
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dialysabel und durch Kohle auch nicht adsorbierbar und kann daher auch durch Elektrodialyse gut gereinigt werden. Durch Pepsin-Salzsäure wird er verdaut, hingegen wird er durch Trypsin nicht zerstört.
Der blutdrucksenkende Wirkstoff findet sieh im wesentlichen im Hypophysenhinterlappen, während, soweit bisher feststellbar, der Vorderlappen nichts oder nur geringe Mengen davon enthält ; indessen kann man für die Gewinnung des Wirkstoffes natürlich auch die ganze Hypophyse der Verarbeitung unterwerfen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Gewinnung eines blutdrucksenkenden Wirkstoffes aus der Hypophyse, speziell deren Hinterlappen, dadurch gekennzeichnet, dass der in an sich bekannter Weise mittels verdünnter oder konzentrierter Essigsäure hergestellte Extrakt mit Äther und Petroläther gleichzeitig oder hinter-
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die dadurch gebildete Fällung, gegebenenfalls nach weiterer Reinigung und Lösung. zur Verwendung gebracht wird.
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Process for obtaining an antihypertensive agent.
The applicant previously found that an antihypertensive agent can be obtained from the urine. It has now been shown that this active ingredient can also be extracted from the pituitary gland and the like. betw. can be obtained specifically from their posterior lobes. According to the invention, the active substance used to raise blood pressure and to contract the uterus is used
Extraction using glacial acetic acid or dilute acetic acid. According to the known method, to obtain the two known hormones just mentioned, the blood pressure-increasing hormone is precipitated from the acetic acid extract using ether, the uterus contracting hormone is precipitated using petroleum ether and thus separated.
From the filtrate of these precipitates one of these known
Method still another amount of the uterus-contracting active ingredient by renewed precipitation with petroleum ether, concentration in a weakly acidic reaction or the like.
It has now been shown, surprisingly, that the liquid separated from such precipitates still contains an antihypertensive agent, u. between the same ones found in normal urine. To obtain this active ingredient from the pituitary gland, one proceeds according to the present invention in such a way that the extract prepared in a manner known per se using dilute concentrated acetic acid is precipitated with ether and petroleum ether simultaneously or one after the other, and the liquid that remains and separated from the precipitation is neutralized and the precipitate thus formed is used, if necessary after further purification and dissolution.
If there is no interest in the simultaneous extraction and separation of the blood pressure-increasing and uterus-contracting hormones, the acetic acid extract is best treated directly with a mixture of ether and petroleum ether, while in the other case the known precipitation of the two hormones mentioned is carried out one after the other.
The acidic liquid remaining after precipitation with ether and petroleum ether is neutralized with alkali. The resulting precipitate, which contains the antihypertensive agent, can either be used on its own, optionally in aqueous solution, or subjected to further purification.
For the purpose of such purification, the precipitate obtained by the neutralization can first be treated with less water, whereby the acetic acid alkali salt can be dissolved and thus removed. The remaining sediment can then be extracted using larger amounts of water, the active ingredient going into the extract. It can then be subjected to further cleaning, for example by deamination, in a manner known per se.
The antihypertensive active ingredient, which can be obtained from the pituitary gland in the manner indicated, is characterized, like that obtained from urine, by its resistance to boiling. This makes it possible, if necessary, of other active ingredients that are not resistant to boiling, such as. B. the blood pressure-increasing hormone, which is not boil-resistant in acidic solution, to be separated in the same way as is known for the antihypertensive agent from urine. This cooking can be done at any stage of the process.
Exemplary embodiment: 100 g posterior pituitary lobes from beef or pork are extracted several times with glacial acetic acid and the extracts obtained are then precipitated with a mixture of ether and petroleum ether. The thick, syrupy, strongly acidic liquid filtered off by the precipitation is then shaken with the amount of caustic soda calculated for the neutralization of the amount of glacial acetic acid used, expediently in solid, powdered form. The one that forms here
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after removing the. Salt solution remaining residue is now with larger amounts of water, z. B. with l! Water, extracted. The active ingredient goes into solution.
This extract can now either be used as it is, if necessary after concentration, or it can also be further purified by deamination with sodium nitrite and sulfuric acid or the like. This solution can also be boiled if desired in order to destroy any accompanying substances that are not resistant to boiling.
The active ingredient obtained is in concentrated alcohol, acetone and also in ether and chloro
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dialysable and also not adsorbable by charcoal and can therefore also be cleaned well by electrodialysis. It is digested by pepsin hydrochloric acid, but is not destroyed by trypsin.
The antihypertensive agent is found essentially in the posterior lobe of the pituitary gland, while, as far as it has been ascertained so far, the anterior lobe contains little or nothing of it; however, the whole pituitary gland can of course also be subjected to processing in order to obtain the active substance.
PATENT CLAIMS:
1. A method for obtaining an antihypertensive agent from the pituitary gland, especially its posterior lobe, characterized in that the extract prepared in a manner known per se by means of dilute or concentrated acetic acid is combined with ether and petroleum ether simultaneously or
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the precipitate thus formed, optionally after further purification and dissolution. is brought to use.