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Wasserdichtmachende Flüssigkeit zur Tränkung fertiger Gegenstände.
Die Erfindung betrifft ein wasserdichtmachendes kolloidales Produkt sowie ein Verfahren zur
Herstellung desselben.
Es besteht eine Reihe von Vorschriften zum Wasserdiehtmachen von Baumaterialien. So wurden wasserunlösliche Seifen unter Einwirkung von mehr oder weniger starken Basen in wässerige kolloidale
Lösungen übergeführt und sodann dem Zement beigemengt, der zur Herstellung von Ziegeln und Bausteinen verwendet wird. Weiters wurden Fette und Öle dem Mörtel oder dessen trockenen Bestandteilen zugemiseht, wodurch Luftdurehlässigkeit erzielt werden sollte. Schliesslich wurden auch wasserunlösliche Seifen in Pulverform als Zusatz für Mörtel und Zementmischungen verwendet, um Wasser- undurchlässigkeit zu erreichen.
Bei der vorliegenden Anmeldung handelt es sich dagegen um eine Flüssigkeit, welche auf vollständig fertige Gegenstände aufgebracht wird und durch Eintrocknen eine dicht abschliessende wasserabweisende Schutzschicht bildet.
Das Produkt besteht aus einer dünnflüssigen, sehr eindringungsfähigen Flüssigkeit, in welcher einige von den gewöhnlich festen, wasserdiehtmaehenden Bestandteilen in kolloidaler Form in einem flüchtigen Kohlenwasserstoff verteilt sind, während andere Bestandteile in diesem Medium gelöst sind.
Nach dem Verdampfen des Kohlenwasserstoffes bleiben die wasserdiehtmaehenden Stoffe in Form von fein verteilten eng aneinanderhängenden Teilchen zurüek. Die abgeschiedenen Stoffe sind in dem erwärmten Kohlenwasserstoff wieder löslieh und können daher auch in fester Form in den Handel gebracht werden. Das Produkt ist in seiner flüssigen Form durchsichtig und kann zum Wasserdiehtmachen der verschiedensten Stoffe wie von Steinen, Ziegel, Leder, Geweben, Papier usw. verwendet werden und wird auf diese Stoffe durch einfaches Aufbürsten, Aufstreiehen, Aufspritzen oder Tauchen u. dgl. bei gewöhnlicher Temperatur aufgebracht. Hitze und Druck fördern sowohl Eindringung wie Trocknung.
Das erfindungsgemässe Produkt besteht aus einer wasserunlöslichen, kolloidalen Seife und natürlichen oder synthetischen Glyceriden ganz oder teilweise gesättigter Fettsäuren, welche bis Zimmertemperatur fest sind, einem Kohlenwasserstoff als Lösungsmittel und einem alkoholischen Dispergierungsmittel.
Als Glyeeride gesättigter oder teilweise gesättigter Fettsäuren gelten z. B. die in den natürliehen Fetten wie Schweinefett, Talg vorkommenden, weiters die Glyeeride der hydrierten nicht flüchtigen Öle. In der nicht hydrierten Form enthalten diese Öle grosse Mengen von Glyceriden ungesättigter Fettsäuren, die flüehtig und deshalb zur Herstellung des wasserfestmachenden Produktes unerwünseht sind.
Das erfindungsgemässe Produkt hat gegenüber den bisherigen Produkten dieser Art wesentliche Vorteile. Letztere bilden vornehmlich dicke Deckschichten und enthalten grössere Mengen von Gummi, Harzen usw., welche entsprechend ihrem natürlichen Charakter beim Trocknen brüchig werden, leicht zu beschädigen sind und daher ihre Eignung als Feuchtigkeitsschutz verlieren.
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Das Produkt wurde in verschiedenen Formen bei verschiedenen Stoffen, wie z. B. Steinen, Ziegel, Holz, Gewebe, Papier usw. angewendet und behielt trotz aussergewöhnlicher Beanspruchung die Wasserundurehlässigkeit bei.
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Die Herstellung dieses Präparates erfolgt in der Art. dass die wasserunlösliche Seife, z. B. Aluminiumstearat, in einem geeigneten, als Löser wirkenden Kohlenwasserstoff, z. B. Xylol, auf zirka 710 C erwärmt wird, bis sich eine gallertartige Masse bildet. Aus dieser wird durch Zusatz einer geringen Menge eines alkoholischen Dispergierungsmittels, z. B. Äthylalkohol, eine dünne kolloidale Flüssigkeit bereitet. Der noch wannen Flüssigkeit werden die festen Glyceride beigefügt, welche sieh darin lösen.
Bei der Herstellung des wasserdichtmachenden Produktes hat es sieh als vorteilhaft erwiesen, die Bestandteile unter den nachfolgend angeführten hydrierten Ölen, natürlichen Fetten, unlöslichen Seifen, Lösungs-und Dispergierungsmittel auszuwählen.
Als hydrierte Öle sind zu nennen : Hydriertes Menhadenöl, Sardinenöl, Goldbrassenöl, Walratöl, Getreideöl, Baumwollöl, Sojabohnenöl, Cocosnussöl, Erdnussöl, Mandelöl, Rapsöl, Sesamöl, Olivenöl, Leinöl, Tungöl, Rieinusöl, weiters hydrierter Walfischtran, Kabeljautran und Lebertran.
Als feste Fette gelangen vornehmlieh Sehmalz, Talg usw. zur Verwendung. Ein festes Fettsäureglycerid, wie Stearin oder ein animalisehes Wachs, wie spermacet, können an Stelle von hydrierten Ölen oder natürlichen Fetten verwendet werden.
Zweckmässig zur Anwendung gelangende wasserunlösliche Seifen sind : Aluminium-, Kupfer-, Zink- und Calcium-Stearate, Oleate, Palmitate usw.
Die Lösungsmittel umfassen Naphtha, Xylol, Petroleum (Kerosin), Fraktionen des Petroleums zwischen 165 C und 193 C (Varsol). Gasolin, Toluol, hydriertes Naphtha usw.
Als alkoholische Dispergierungsmittel sind mit Vorteil zu verwenden : 11ethyl-, Äthyl-, Butyl-, Amyl-Alkohol. Äthylalkohol kann in denaturiertem Zustand verwendet werden.
Bei der Herstellung des wasserdiehtmaehenden Mittels ist es zweckmässig, nur ein alkoholisches Dispergierungsmittel, ein Lösungsmittel und entweder ein hydriertes oder ein natürliches Fett zu verwenden. Dies sehliesst jedoch nicht aus, dass gleichzeitig sowohl hydrierte Öle und natürliche Fette, wie auch mehrere Stoffe jeder angeführten Bestandteilgruppe in demselben wasserdichtmachenden Produkt verwendet werden.
Obzwar die natürlichen wie auch die hydrierten Fette befriedigend arbeiten, sind die hydrierten Stoffe vorzuziehen, da sie ausgezeichnete wasserabweisende Eigenschaften besitzen und leicht und billig erhältlich sind.
Nachstehend werden drei Zusammensetzungsbeispiele des wasserdichtmachenden Produktes angeführt.
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<tb>
<tb>
1. <SEP> Wasserunlösliche <SEP> Seife <SEP> : <SEP> Aluminiumstearat <SEP> ................................ <SEP> 6%
<tb> Hydrierte <SEP> Fettsäureglyceride <SEP> : <SEP> Hydriertes <SEP> Menliadenöl <SEP> 61110
<tb> Lösungsmittel <SEP> : <SEP> Xylol <SEP> und <SEP> Petroleumfraktionen <SEP> zwischen <SEP> 1650C <SEP> und <SEP> 193 <SEP> C
<tb> (Handelsname <SEP> : <SEP> Varsol) <SEP> ............................................... <SEP> 87%
<tb> Aliphatischer <SEP> Alkohol: <SEP> Äthylalkohol <SEP> ..................................... <SEP> 1%
<tb> 100%.
<tb>
2. <SEP> Wasserunlösliche <SEP> Seife <SEP> : <SEP> Aluminiumstearat <SEP> ................................ <SEP> 3%
<tb> Hydriertes <SEP> Fettsäureglyeerid <SEP> : <SEP> Hydriertes <SEP> Baumwollsamenöl <SEP> 4%
<tb> Lösungsmittel <SEP> : <SEP> Hydriertes <SEP> Naphtha...................................... <SEP> 92%
<tb> Aliphatiseher <SEP> Alkohol <SEP> : <SEP> Denaturierter <SEP> Äthylalkohol........................ <SEP> 1%
<tb> 100%.
<tb>
3. <SEP> Wasserunlösliche <SEP> Seife: <SEP> Aluminiumstearat <SEP> ................................ <SEP> 6%
<tb> Natürliche <SEP> Glyeeride <SEP> gesättigter <SEP> Fettsäuren <SEP> : <SEP> reines <SEP> Sehmalz............... <SEP> 8%
<tb> Lösungsmittel: <SEP> Hydriertes <SEP> Naphtha...................................... <SEP> 85%
<tb> Aliphatischer <SEP> Alkohol: <SEP> Amylalkohol <SEP> ..................................... <SEP> 1%
<tb> 100%.
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Die Glyeeride der gesättigten Fettsäuren überwinden das natürliche Streben der wasserulllös- lichen Seifen auszutroeknen und in den pulverförmigen Zustand überzugehen, wodurch die Lebensdauer
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maehenden Zusammensetzung erhöht wird.
Auf poröse Stoffe aufgebracht verdampfen der flüssige Kohlenwasserstoff und das alkoholische Dispergierungsmittel ziemlich rasch und das behandelte Material wird mit den Rückständen der wasser- unlöslichen Seife und den Glyeeriden der Fettsäuren imprägniert.
Wenn erwünscht, kann das erfindungsgemässe Produkt auch durch gleichzeitiges Mischen aller obigen Bestandteile mit Ausnahme des Alkohols und Erwärmen der Mischung auf ungefähr 770 C hergestellt werden ; in diesem Zustand ist die Mischung etwas dickflüssig. Dieser wird sodann zwecks Verdünnung der Alkohol zugesetzt, wodurch die dünne durchdringungsfähige Form des flüssigen, wasserdiehtmaehenden Produktes entsteht.
Der weiter vorne angeführte feste Rückstand, bestehend aus einer fein gekörnten Mischung oder festen Lösung von wasserunlöslicher Seife und Glyceriden gesättigter Fettsäuren, welche sich nach dem Verdampfen der flüchtigen Bestandteile des wasserdichtmachenden Produktes bildet, kann
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absichtlich durch Verdampfen des flüssigen Produktes hergestellt und in dieser festen Form in den Handel gebracht werden. Vor Gebrauch ist dasselbe wieder durch Anwendung der beispielsweise angeführten Lösungsmittel in eine dünne kolloidale Flüssigkeit überzuführen. Das alkoholische Dispergierungsmittel wird zweckmässig in kleinen Mengen verwendet, um dadurch eine verhältnismässig hohe Konzentration der festen Bestandteile in der sieh ergebenden Flüssigkeit zu ermöglichen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Wasserdiehtmaehende Flüssigkeit zur Tränkung fertiger Gegenstände, gekennzeichnet durch eine dünnflüssige kolloidale Dispersion einer wasserunlöslichen Seife in einem flüssigen verdampfbaren Kohlenwasserstoff als Lösungsmittel und einem alkoholischen Dispergierungsmittel, in welcher ein unter normalen Verhältnissen festes Fettsäureglyeerid gelöst ist.