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Verfahren zur Verpackung von luftempfindlichem Gut.
Viele zu verpackende kleinkörnige Stoffe, insbesondere Lebensmittel, wie beispielsweise geriebener Kaffee, sind luftempfindlich und lassen sich daher nur schwer aufbewahren. Anderseits ist es aber erforderlich, solche Stoffe vor ihrer Verwendung mitunter lange Zeit vorrätig zu halten.
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Kaffee, als lockeres Pulver in starre Hülsen einzuschütten, die nachher entlüftet wurden. Man kennt auch Behälter aus schmiegsamen Kunststoffolien, die zur Aufnahme von Nahrungsmitteln, etwa
Schinken, Würsten in Scheibenform usw., dienen und evakuiert, gegebenenfalls sodann mit einem inerten Gas gefüllt werden.
Erfindungsgemäss wird nun kleinkörniges, luftempfindliches Gut, insbesondere geriebener Kaffee, in einen Behälter aus schmiegsamer Kunststoffolie gefüllt, der nach dem Füllen evakuiert und endgültig dicht verschlossen wird, wodurch infolge der Schmiegsamkeit des Behälters und seiner Evakuierung der äussere Luftdruck die Behälterwandungen nach innen drückt und so das Gut zusammenpresst, so dass dieses, ohne seine Oxydation oder den Verlust von Duftstoffen befürchten zu müssen, während langer Zeit aufgestapelt werden kann. Öffnet man aber die Verpackung und hebt dadurch die Wirkung des Luftdruckes auf, so quillt das verpackte Gut sogleich in Pulverform aus der Verpackung heraus, ist also zur bequemen Weiterverwendung bereit.
Diese Verpackungsweise ist von besonderer Bedeutung für viele Produkte, wie beispielsweise Kaffee, weil hiedurch die geschmackschädigende Oxydation der in dem gerösteten Kaffee enthaltenen Fettstoffe sowie auch die Verflüeh- tigung der ätherischen, aromatischen Stoffe verhindert wird.
Das beschriebene Verpackungsverfahren gestattet es, die Menge des zu verpackenden Gutes leicht zu dosieren, beispielsweise den gerösteten, gemahlenen Kaffee für eine bestimmte Tassenanzahl.
Die Verpackung in dem hermetisch geschlossenen, vorzugsweise durchsichtigen Behälter, der beispielsweise aus Zelluloseazetat bestehen kann, ist gefällig und sauber. Sie ist mit geringen Kosten herzustellen, insbesondere deshalb, weil man sehr dünne Folien wählen kann, beispielsweise Vi bis /io mm stark. Trotzdem hält diese Verpackung vollkommen dicht.
Gemäss dem Verfahren nach der Erfindung wird der Kaffee unmittelbar nach dem Rösten gemahlen und in den Behälter aus schmiegsamer Folie eingedrückt. Sobald der Behälter gefüllt ist, wird der Deckel aufgesetzt und mit Hilfe eines geeigneten Mittels aufgeklebt. Anschliessend wird beispielsweise in den Boden oder Deckel des Behälters mit Hilfe einer Nadel ein Loch gebohrt und ein kleiner Streifen, der mit Klebstoff versehen ist, neben dem Loch so aufgeklebt, dass er zur Hälfte in die Höhe gerichtet ist. Der nicht angeklebte Teil des Streifens steht beispielsweise in einem Winkel von 450 in bezug auf die Ebene des Bodens von diesem ab und befindet sich oberhalb des Loches, das somit frei bleibt.
Anschliessend wird der Behälter evakuiert. Sobald die Evakuierung erfolgt, legen sich die Wände und der Deckel des Behälters unter der Einwirkung des Luftdruckes so fest an den Inhalt der Packung an, dass dieser stark zusammengepresst wird. Während die Packung vor Beginn der Evakuierung weich ist, wird sie nachher sehr hart und fühlt sieh unnachgiebig an. Durch dieses Zusammenpressen wird die Luft aus dem Behälter herausgedrückt und die Evakuierung durch das Loch geht leicht vonstatten.
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Die Erfindung wird im nachstehenden an einem Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnung beschrieben, die in Fig. 1 einen lotrechten Schnitt durch eine zur Durchführung des Verfahrens zweck- mässige Vorrichtung und in Fig. 2 in einem Schnitt den Behälter allein zeigt.
Gemäss der veranschaulichten Ausführungsform besteht die Verpackung aus einem Behälter 1, der durch Austiefung eines Blattes aus schmiegsamem Stoff geformt wird. Dieser Körper wird an- schliessend mit gemahlenem Kaffee oder einem andern Gut gefüllt, das eingedrückt wird. Die Menge des so in den Behälter 1 eingeführten Kaffees ist so gross, dass ein kleiner Zwischenraum 2 zwischen seiner oberen Fläche und der durch den Rand 3 hindurchgehenden Ebene verbleibt. Zweck dieses
Zwischenraumes ist es, zu verhindern, dass Kaffee oder das andere in dem Behälter befindliche Gut über die Ränder 3 hinübergelangt. Auf diese Weise wird, wenn der Deckel 4 mit Hilfe eines geeigneten
Lösungsmittels 5 befestigt wird, die Gefahr ausgeschlossen, dass Teilchen des verpackten Gutes zwischen
Deckel 4 und Behälter 1 gelangen.
Würde dies nämlich geschehen, so würden sich hiedurch Kanäle od. dgl. bilden, die einen vollständig dichten Verschluss verhindern, da sie Rückströmmöglichkeiten für die Luft bieten.
Sobald die Evakuierung beendet ist, wird ein in der Entlüftungsvorrichtung vorgesehener beweglicher Finger niedergedrückt und presst dabei den zunächst noch nicht angeklebten Teil des Streifens auf das Loch, das dadurch verschlossen wird. Nachdem dann der Behälter aus der Glocke der Luftpumpe herausgenommen worden ist, ist die Verpackung beendet.
Die unverletzte Packung ist steinhart. Bohrt man jedoch etwa mit einer Nadel ein Loch in den dünnwandigen Behälter, so strömt sofort energisch Luft ein und die Packung wird weich. Sie lässt sich jetzt leicht mit den Fingern zerdrücken und aus der aufgerissenen Hülle quillt der pulverförmige Kaffee, der sich leicht in jeder beliebigen Weise unterteilen lässt. Die harte gepresste Form bildet bei der beschriebenen Art der Verpackung somit nur ein Zwischenstadium und bleibt bloss so lange bestehen, als die Verpackung aufbewahrt wird. An der leicht feststellbaren Härte der Packung ist ferner rasch zu erkennen, ob die Packung in Ordnung ist oder nicht.
Als Verpackungsstoff kann nicht nur Zelluloseazetat, sondern jeder Äther oder Ester der Zellulose oder durchsichtiger chlorierter Kautschuk u. dgl. Anwendung finden. Ferner kann die Verpackung beliebige Form besitzen und auch zum Verpacken anderer Stoffe als gemahlenem Kaffee, beispielsweise Tee oder allgemein von Ausgangsprodukten für Aufgüsse oder Nahrungsmitteln in kleinen Einzeldosen dienen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Verpacken von luftempfindlichem Gut, insbesondere Nahrungsmitteln in feinkörniger oder pulveriger Form in aus schmiegsamer Kunstfolie bestehenden Behältern, die evakuiert werden, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Einfüllen des Gutes, insbesondere geriebenen Kaffees, und luftdichtem Aufsatz des Deckels die Packung evakuiert wird, wodurch infolge der Schmiegsamkeit des Behälters der äussere Luftdruck das Gut zusammenpresst.