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Verfahren zum Herstellen eines porösen Baustoffes.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, poröse Baustoffe aus Zementmörtel unter Verwendung eines Überschusses von Wasser und Festhalten desselben durch wassersaugende feste Stoffe, wie
Kieselgur, Splitte, Faserstoffe u. dgl., herzustellen. In dieser Weise ist es möglich, je nach der Menge der wassersaugenden Stoffe Baustoffe verschiedener Leichtigkeit herzustellen.
Es hat sich gezeigt, dass die Festigkeit solcher Baustoffe mit zunehmender Leichtigkeit derselben abnimmt, so dass sehr leichte Baustoffe, die in dieser Weise hergestellt werden und ein Raumgewicht von 0'3 bis 0'5 aufweisen, für statisch beanspruchte Bauteile nicht verwendet werden dürfen. Ferner sind solche leichte Baustoffe nicht wasserdicht.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, sowohl die Festigkeit als auch die Wasserdichtigkeit solcher Baustoffe erheblich zu erhöhen.
Die geringe Festigkeit eines durch Verwendung von wassersaugenden Stoffen, z. B. Kieselgur, hergestellten porösen Baustoffes rührt von dem Umstand her, dass man wegen der grossen Porosität der Kieselgur einen ganz ausserordentlich grossen Wasserüberschuss verwenden muss. Je grösser die für die Herstellung eines Baustoffes mit einem gegebenen Raumgewicht notwendige Wassermenge ist, um so geringer wird die Festigkeit des Baustoffes, und es kommt deshalb in erster Linie darauf an, das Ansaugen des Wassers in die Poren der Kieselgur so niedrig wie möglich zu halten, ohne dass hiedurch eine Grenze für die hinzuzufügende. Wassermenge und dadurch eine zu hoch liegende Grenze für das Raumgewicht des nach der Verdampfung des Wasserüberschusses hergestellten Körpers bedingt wird. Ferner wird das Härten bzw.
Trocknen der Masse selbstverständlich um so mehr beschleunigt, je geringer der Wasserüberschuss ist, und es kommt auch sehr darauf an, ein möglichst schnelles Härten zu sichern, so dass das Erzeugnis nicht mehrere Tage, sondern höchstens einige Stunden, am besten kaum eine Stunde benötigt, um in einem solchen Grade abzuhärten, dass es von der Giessform entfernt werden kann.
Da die Hohlräume der Diatomeen der Kieselgur zur Porosität des Baustoffes und infolgedessen zur Verringerung des Raumgewichtes ausserordentlich, stark beitragen, soll auf die Kieselgur oder gleichwertige feste poröse Stoffe als Bestandteil des Baustoffes nicht verzichtet werden, sondern soll erfindungsgemäss dem Ansaugen von Wasser an die Kieselgur od. dgl. poröse Stoffe entgegengewirkt werden, u. zw. durch Beimischen einer unlöslichen Seife. Ferner soll auch eine Menge von anorganischen Metallsalzen, die das Härten der Masse beschleunigen und die Festigkeit erhöhen, beigemischt werden.
Es ist an sich bekannt, dass eine unlösliche Metallseife als Mittel zum Wasserdichtmachen eines Stoffes verwendbar ist und man hat auch bereits vorgeschlagen, Beton durch Hineinbringen einer unlöslichen Seife in den Mörtel wasserdicht zu machen, jedoch ist es'bisher nicht gelungen, diese Wirkung einwandfrei herbeizuführen ; denn die bereits bekannten und als wasserdicht bezeichneten Baustoffe aus Leichtbeton sind tatsächlich nicht wasserdicht. Früher hat man indessen nicht erkannt, dass eine unlösliche Seife die nachteilige Beeinflussung der grossen Wasseransaugungsfähigkeit der Kieselgur oder gleichwertiger Stoffe auf den fertigen Beton erheblich verringert.
Die kleinen Teilchen der erwähnten porösen Stoffe, z. B. die Diatomeen der Kieselgur, werden wahrscheinlich durch die Seife eingekapselt, nachdem sie eine gewisse Menge von Wasser eingesaugt haben, und der übrige Teil des Wassers wird durch die unlösliche Seife festgehalten, derart, dass ein Absetzen der festen Bestandteile vor der Härtung der Masse verhindert wird. Die wasserabdiehtende Eigenschaft der Seife macht sich erst dann geltend, wenn die Masse gehärtet und getrocknet ist, weshalb die Seife keinen nachteiligen Einfluss auf die Härtung und Trocknung ausübt. Demzufolge ist es
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möglich, einen Baukörper, der durch Giessen eines Mörtels nach der Erfindung hergestellt worden ist, nach wenigen Stunden, unter Umständen sogar vor Ablauf einer Stunde, von der Giessform zu entfernen, was ein grosser Vorteil ist.
Es soll folgendes Beispiel angeführt werden :
Zur Herstellung eines Gegenstandes nach der vorliegenden Erfindung werden zuerst 200 kg Wasser mit 5% einer 50%igen Lösung von Harzseife vermischt und hierauf werden 200 kg eines wassersaugenden Stoffes, z. B. die in Dänemark unter der Bezeichnung "Moler" bekannte Diatomeenerde, in das Wasser hineingebracht. Die Diatomeen werden einen erheblichen Teil des Wassers ansaugen, bis die Poren durch die Harzseife geschlossen werden. Dann werden 20 kg einer 50%igen Lösung von Chlorealeium, das 4-6% Aluminiumchlorid und gegebenenfalls auch eine beliebige Menge, z. B.
25% einer Kalkseife, enthält, beigemischt, wodurch die'Harzseife in eine unlösliche Seife übergeht.
Dies geschieht unter Bildung einer flockigen, klebrigen Substanz, die imstande ist, sowohl die Diatomeen als auch die Teilchen des jenen beigefügten Zementes in der Schwebe zu halten, selbst dann, wenn die von den Diatomeen nicht angesaugte Wassermenge ganz erheblich ist, so dass die erwähnten Teilchen sich nicht absetzen. Die Abbindung oder Härtung geht sehr schnell vor sich, so dass die Formen, selbst wenn die Wassermenge ungefähr 150% der Trockenstoffmenge entspricht, nach einer halben Stunde entfernt werden können. Es kann dem Mörtel auch Sand, z. B. 75 kg, beigemischt werden, falls dies erwünscht ist. Der hergestellte Gegenstand wird dann ein spezifisches Gewicht von etwa'0'8 aufweisen.
Soll das Raumgewicht erheblich kleiner als 1'0 sein, so muss die Wassermenge so gross gemacht werden, dass es sich empfiehlt, 0'2-2% Faserstoffe beizumischen, um die Festigkeit des Erzeugnisses zu erhöhen und dem Ausscheiden des Trockenstoffe des Mörtels entgegenzuwirken. Ein Teil der Luft, die beim Umrühren des Mörtels in denselben hineingebracht wird, bleibt in der Masse und erhöht die Porosität.
Durch Versuche ist festgestellt worden, dass das Aluminiumchlorid in Verbindung mit dem Chlorealeium eine erhebliche Vergrösserung der Festigkeit des Erzeugnisses gewährleistet. Es hat sich gezeigt, dass z. B. ein nach der Erfindung hergestellter Leichtbeton, der ein Raumgewicht von 1'0 aufweist, eine Festigkeit besitzt, die um 25% grösser ist als die Festigkeit eines Leichtbetons, der durch dieselbe Menge von Trockenstoff und Wasser, jedoch ohne Hinzufügung der erwähnten Chemikalien, hergestellt ist.
Die Festigkeit ist überraschend gross. Z. B. weist der ebenerwähnte Leichtbeton mit einem
Raumgewicht von 1'0 bis 1-1 nach 28 Tagen eine Festigkeit von 170 kgjem2 auf, wogegen die Festigkeit eines entsprechenden bekannten Leichtbetons nur ungefähr 657cgjem2 beträgt.