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Verfahren zur Herstellung von Zellulase und Hemizellulase aus Mikroorganismen.
Es ist bekannt, dass sich in Schimmelpilzen, insbesondere dem Aspergillus oryzae und gewissen
Bakterien, ein Zellulose und Hemizellulose spaltendes Ferment, die Zellulase und Hemizellulase, findet (Münch. med. Wo. 1931, Heft 43-44u. a. ). Das vorliegende Verfahren beschreibt einen Weg, der gestattet, auf einfache Weise aus solchen Mikroorganismen Präparate zu erhalten, welche die Zellulase und Hemi- zellulase in hochgereinigter, stark wirksamer und haltbarer Form enthalten. Das Verfahren geht von
Autolysaten aus, welche man in bekannter Weise, also z. B. durch wässrige Extraktion der mit Chloro- form u. dgl. behandelten oder der mechanisch zerriebenen und zweckmässig daran anschliessend sich selbst überlassenen Pilz-und Bakterienmassen, gewonnen hat.
Während man bisher die Zellulase aus solchen
Lösungen durch wasserschwerlösliche Stoffe adsorbiert und aus diesen Adsorbaten das Ferment wieder durch Wasser herausgelöst hat, wodurch man also zunächst nur zu wässrigen Lösungen des Ferments gelangt, arbeitet das vorliegende Verfahren mit Salicylsäure und Benzoesäure, also mit Adsorptions- mitteln, welche zwar ebenfalls in Wasser schwerlöslich, in organischen Lösungsmitteln dagegen im Gegen- satz zu den Fermenten leicht löslich sind. Die Folge davon ist, dass man von diesen Absorbaten direkt zum Ferment-Präparat gelangen kann, indem man die Adsorbate mit einem organischen Lösungsmittel behandelt, welches das Adsorptionsmittel, nicht aber das Ferment löst.
Ein weiterer Vorzug des Verfahrens besteht darin, dass sich für dasselbe bereits die nicht dialysierten Rohextrakte eignen und dass die Ent- fernung der störenden Geruchs-und Farbstoffe besonders leicht gelingt.
Man verfährt am besten derart, dass man die als Ausgangsmaterial dienenden Mikroorganismen, am zweckmässigsten zu einem Zeitpunkt, wo der höchste Fermentgehalt erreicht ist, direkt oder nach guter Zerkleinerung, der Autolyse unterwirft. Das Autolysat wird von den Bestandteilen des Ausgangs- materials befreit und das Ferment durch die oben genannten Säuren adsorbiert. Man kann das Adsorp- tionsmittel in festem Zustand oder auch in einem organischen, mit Wasser mischbaren Lösungsmittel gelöst zugeben.
Im letzteren Fall tritt durch Zugabe der Lösung zum wässrigen Extrakt eine Ausfällung des gleichzeitig seine Wirkung entfaltenden Adsorptionsmittels ein ; es muss daher natürlich die Konzentration des Adsorptionsmittels im Lösungsmittel mindestens so hoch gewählt sein, dass die Ausfällung im wässrigen Medium nicht durch zu grosse Mengen des organischen Lösungsmittels beeinträchtigt wird. Die
Adsorption des Ferments kann bei einem in weiten Grenzen schwankenden pH (2-11) erfolgen, die
Elution des Adsurptionsmittels aus den Adsorbaten in besonderen Fällen unterbleiben.
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und damit verbundene Möglichkeit zur einwandfreien Standardisierung aus.
Es ist zwar bereits empfohlen worden, mit Hilfe aus Lösung ausgefällter Salicylsäure oder Benzoe- säure Adsorptionsprodukte von Pankreasfermenten herzustellen, in der Praxis hat sich jedoch dieses
Verfahren nicht bewährt. Ganz abgesehen davon war von dem erwähnten Verfahren kein Schluss auf die Brauchbarkeit der genannten Säuren für den Fall der Herstellung von Zellulase-Präparaten zu ziehen, ist es doch eine bekannte Tatsache, dass das gleiche Adsorbens sich verschiedenen Fermenten gegenüber verschieden verhält, eine Tatsache, welche bekanntlich Grundlage für eine Reihe präparativer und analy- tischer Methoden der Fermentehemie bildet.
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Beispiele :
1. 5 kg Mycel vom Aspergillus oryzae werden, gegebenenfalls unter Zusatz von Puffersubstanzen und einem Antisepticum, fein zermahlen und mit der vierfachen Menge Wasser bei pH 3 autolysiert.
Das Autolysat wird zentrifugiert und mit einer 20% igen alkoholischen Lösung von Salicylsäure bis zur reichlichen Flockenbildung versetzt, der Niederschlag wird abgenutscht und mit Äther zerlegt. Dabei scheidet sich das Ferment in Form fast weisser Flocken ab. Man wäscht den abgetrennten Niederschlag mehrfach mit Äther und trocknet ihn schliesslich. Er stellt ein weiss-graues Pulver dar.
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zunächst von der Nährlösung getrennt, getrocknet und dann in Aceton eingetragen. Nach etwa einer Stunde saugt man ab und vermahlt die Bakterien in der Kugelmühle unter Zusatz von feinem Sand und Wasser bei pH 6. Das Autolysat wird mit einer gesättigten alkoholischen Benzoesäurelösung bis zur starken Ausflockung versetzt.
Der Niedersehlag wird abgetrennt und mit Alkohol zwecks Lösens der Benzoesäure versetzt. Dabei entsteht eine grauweisse Ausflockung, die ausgewaschen und getrocknet wird und ein helles Pulver ergibt.