<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zum Rösten sulfidischer Erze und Hüttenprodukte.
EMI1.1
<Desc/Clms Page number 2>
Statt durch tangentiale Führung des Luft-Erz-Stromes und Einbau von Leitsteinen die Geschwindigkeit des Durchtrittes durch die Röstkammer zu verzögern, kann der Luft-Erz-Strom auch axial
EMI2.1
zerwirbelt werden. Um in der Röstkammer das Ansetzen von gesintertem Material zu verhindern, kann weiters dieselbe in einzelnen Zonen durch Einblasen von sekundärer oder tertiärer Verbrennungsluft, durch Einblasen von gekühlten und gereinigten Röstgasen, durch im Kammermantel eingebaute Wasserrohre oder Luftkanäle u. dgl. gekühlt werden.
In weiterer Ausbildung des Verfahrens werden die Röstgase in zwei Wäschern bzw. einem zweistufigen Wäscher gewaschen, von denen der erste zur Abscheidung von Staub und AS203 mit aus der Anlage gewonnenem heissem Wasser beschickt wird, während der zweite zur Kühlung der Röstgase mit kaltem Wasser betrieben wird. Es kann auf diese Weise die ganze, auch in den Röstgasen vorhandene Wärmeenergie ausgenutzt und Röstgase von etwa 200 C erhalten werden. Die Einführung von kalter oder auch vorgewärmter Druckluft an verschiedenen Stellen der Röstkammer ermöglicht es, den Röstprozess so zu führen, dass ein vollkommenes Abrösten der gepulverten Erze auch bei verschiedener Korn-
EMI2.2
Die Röstkammer zur Durchführung des geschilderten Verfahrens besitzt zweckmässig schraubenförmig verlaufende Einbauten von trapezförmigem Querschnitt, wobei die nach innen geneigten oberen Führungsflächen die grösseren, nicht vollkommen abgerösteten Erzteile in den Gasstrom rückführen.
Zur Staubabscheidung aus den Röstgasen wird der Gasabfuhrstutzen ebenfalls in tangentialer aber entgegengesetzter Richtung zum Drehsinn der schraubenförmigen Einbauten angeordnet. Soll die Röstkammer das Erz-Luft-Gemisch in axialer Richtung aufnehmen, so besitzt die Kammer eine Anzahl radial einander gegenüberstehend angeordnete Lufteintrittsdüsen zur Zerwirbelung des Gemisches. Das Ofengewölbe oder die Eintrittsdüse ist dabei zweckmässig an der Eintrittsstelle des Luft-Erz-Gemisches trompetenförmig oder parabolisch ausgebildet, so dass es die Wärme gegen die Reaktionszone in der Röstkammer reflektiert und durch die trompetenförmige Erweiterung der Düse eine gleichmässige Mt11terialverteilung erzielt wird.
Die Abfuhr der durchwirbelten Reaktionsgase erfolgt auch zweckmässig durch mehrere radiale Stutzen, welche zu einer gemeinsamen, nach dem Kühler führenden Leitung vereinigt sind. Hiedurch wird das Mitreissen von Staub wesentlich verringert. Um ein Anbacken von Röstgut an der Ofenwandung zu verhindern, können einzelne Partien des Kammermantels mit eingebauten Wasserrohren oder auch mit eingebauten Luftkanälen versehen sein, welch letztere einerseits zur Kühlung der Reaktionskammerteile, anderseits zur Vorwärmung der Verbrennungsluft dienen können. Zur Verhinderung einer Brückenbildung von gesintertem Material kann die Röstkammer auch zweckmässig nach unten stufenförmig erweitert sein.
Als Wäscher und Kühler wird zweckmässig ein zweistufiger Kühler benutzt, welcher in seinem unteren Teile eine Staubkammer mit darüber eingebautem, mit heissem Wasser beschickten Staubwäscher besitzt und einen über diesen angeordneten zweiten Wäscher, der zur Kühlung des austretenden Gases auf etwa 20 C im Gegenstrom dient.
Auf der beiliegenden Zeichnung soll das Verfahren an Hand einer schematisch dargestellten beispielsweisen Anlage erläutert werden.
Fig. 1 zeigt schematisch die ganze Anlage, Fig. 2 einen Schnitt durch eine Röstkammer, Fig. 3 einen Schnitt durch den zweistufigen Wäscher, Fig. 4-8 veranschaulichen Einzelheiten.
EMI2.3
angeschlossene Druckluftleitung 12 dient ferner zur Zufuhr von Sekundärluft in die Röstkammer 10. Eine weitere Druckluftleitung-M ermöglicht die Zufuhr von Druckluft am Boden der Röstkammer 10, wodurch auch eine Wärmerückgewinnung aus dem Abbrand erzielt werden kann. Durch die Zufuhr von sekundärer und tertiärer Luft durch die Leitungen 12 und 13 kann die Temperatur in der Röstkammer bzw. die Sinterbildung des Röstgutes entsprechend beeinflusst und das vollständige Ausbrennen gewährleistet werden.
Die Röstkammer 10 besitzt einen Gasstutzen 14, welcher mit einem Kühler beliebiger Bauart, z. B. einem Dampfkessel 15 mit eingebauten Heizrohren versehen ist. Von diesem Vorkühler führt eine Leitung 16 in den eigentlichen Staubabscheider 17, welcher als Zyklonabscheider ausgebildet ist. Der Staubabscheider kann auch vor dem Kessel angeordnet sein. Der Stutzen 18 des Abscheiders steht mit dem Unterteile 19 eines Wäschers in Verbindung. Eine über diesem Teil 19 (Fig. 3) angeordnete Kammer 20, welche mit Füllmaterial 21, z. B.
Raschig-Ringen versehen sein kann, dient zur Zurückhaltung des noch mitgerissenen Staubes sowie des in den Röstgasen enthaltenen ASz03, zu welchem Zwecke sie durch das Rohr 22 durch die Stutzen 23 mit heissem Wasser von etwa 80-900 berieselt wird.
<Desc/Clms Page number 3>
Über der Kammer 21 ist eine zweite Kammer 24 angeordnet, welche wieder mit Füllmaterial versehen ist. Ein Rohr 25 dient zur Zufuhr von kaltem Wasser mittels der Stutzen 26. Der Ausgangsstutzen 27 steht noch mit einem Wasserabscheider 28 in Verbindung, welcher mit einer Anzahl von Stossflächen 29 versehen ist.
Der Wasserabscheider 29 ist an seiner tiefsten Stelle mit einem Ablaufrohr 30 versehen, welches das abgeschiedene Wasser in den Kaltwäscher 24 zurückführt. Vom Ausgangsstutzen 54 des Wasserabscheiders 29 führt eine Rohrleitung 31 über einen Ventilator 32 in die Röstkammer 10 zurück, um gewünschtenfalls gereinigtes und gekühltes Gas in dieselbe einleiten zu können.
Fig. 2 veranschaulicht eine Röstkammer zur Aufnahme von dem tangential in die Röstkammer eingeblasenen Luft-Erz-Gemisch. Diese Röstkammer besteht aus einem druckfesten Mantel 33, mit einer Auskleidung aus feuerfestem Material. Diese Auskleidung besitzt schraubenförmige Leitsteine 35, welche, wie ersichtlich, einen trapezförmigen Querschnitt aufweisen. Die obere Fläche dieser Leitsteine ist gegen die Mitte der zweckmässig zylindrischen Kammer zu geneigt, um schwerere Erzteilchen nach innen in die Heizzone zu führen. Der Stutzen 37 dient zur tangentialen Einführung des Luft-Erz-Gemisches im Sinne der Drehrichtung der schraubenförmigen Einbauten 35. 38 bezeichnet einen Stutzen zur Zufuhr von Sekundärluft.
Der Abfuhrstutzen für die Röstgase ist mit 39 bezeichnet und ist, wie aus Fig. 4 ersichtlich, tangential aber entgegen den die Gas-Erz-Strömung andeutenden Pfeilen 40 gerichtet, durch welche Anordnung ein Mitreissen von Staubteilen eingeschränkt wird.
Fig. 5 veranschaulicht eine andere Ausführung der Röstkammer. Die zylinderförmige Röstkammer 41 besitzt in ihrem Oberteil die Düse 42 zum Einführen des Gas-Erz-Stromes in axialer Richtung der zylindrischen Röstkammer. Diese Düse 42 bzw. das obere Kammergewölbe 43 sind trompetenförmig erweitert, um Wärmestrahlen nach unten in die Reaktionszone zu reflektieren. Mit 44 und 45 sind zwei diametral einander gegenüberstehende Düsen oder Düsenpaar zum Einführen von Sekundärluft oder Gasen bezeichnet, welche zur Erzeugung einer turbulenten Strömung des durch die Düse 42 eintretenden Gas-Erz-Stromes zur Verzögerung der Fallgeschwindigkeit dienen.
Im Unterteil der Röstkammer 41 sind zwei oder mehrere radial angeordnete Gasabfuhrstutzen 46 und 47 vorgesehen, welche durch eine nicht gezeichnete Leitung zu dem Gasstutzen 14 (nach der schematischen Zeichnung Fig. 1) verbunden sind.
Diese radiale und abgelenkte Abfuhr der Reaktionsgase befördert die Abscheidung von Staub in der Reaktionskammer 41 aus den durchwirbelten Reaktionsgasen.
Fig. 6 veranschaulicht schematisch im Schnitt eine andere Ausführung einer Reaktionskammer.
Diese Kammer 48 ist bei 49 und 50 nach unten stufenförmig erweitert, wodurch eine Brückenbildung bei allfälligem Zusammenbacken des Erzes wirksam verhindert wird. Die einzelnen Teile der Reaktionskammer können dabei auch noch kegelförmig nach unten erweitert sein.
Fig. 7 veranschaulicht den Einbau von Wasserrohren 61 im Kammermantel 52.
Fig. 8 veranschaulicht in ähnlicher Weise die Anordnung von Luftkanälen 53, einerseits behufs Vorwärmung der durchstreichenden Gase, anderseits zur Külung einzelner Teile des Reaktionsraumes.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Rösten sulfidischer Erze und Hüttenprodukte unter Gewinnung reiner schwefliger Säure durch Einblasen der pulverförmigen Materialien in eine Röstkammer und Durchleiten der Röstgase durch Kühler und Reiniger, dadurch gekennzeichnet, dass der ganze Arbeitsvorgang in einer geschlossenen druckfesten Apparatur erfolgt und die zum Einblasen des Erzstaubes dienende Druckluft das Druckgefälle für die ganze Apparatur liefert, wobei man durch in der Röstkammer eingebaute Leitsteine das Gas-Erz-Gemisch schraubenförmig an der Kammerwand führt und die grösseren Erzteile durch die Leitsteine in den Gasstrom behufs vollständiger Abröstung zurückleitet.
EMI3.1