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Verfahren zum Färben von Textilien.
Beim Färben von Textilfasern, wie Wolle, Baumwolle, Seide ist die Anwesenheit geringer Mengen anorganischer oder organischer Verunreinigungen, wie Metallen oder Ölen und Fetten, die bei den dem Färben vorausgehenden Behandlungen auf die Fasern gelangen, sehr unangenehm, da sie entweder ein gleichmässiges Aufziehen des Farbstoffes auf die Faser verhindern oder zu unerwünschten Farbton- änderungen Veranlassung geben.
Es wurde nun gefunden, dass ein Zusatz von Alkali-Metaphosphat für sich allein oder in Verbindung mit Pyrophosphaten zum Färbebad diese Missstände vollkommen zu beheben gestattet, und dass man bei Anwesenheit von Metaphosphaten im Färbebad gleichmässigere, schönere und tiefere Farbtöne erzielt.
Man hat wohl schon die Verwendung von komplexen Boro-o-phosphaten zum Beizen von Wolle vorgeschlagen, indessen sind diese Phosphate keineswegs Äquivalente der Metaphosphate und wirken daher auch in Färbebädern für Textilien jeder Art ganz anders als diese, ergeben jedenfalls nicht die gleich vorteilhaften Wirkungen.
Die Vorteile eines Metaphosphatzusatzes zum Färbebad wird durch folgende Vergleichsversuche veranschaulicht :
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1. 3 kg reine Seife, 1'2-1 kg Natriumkarbonat enthält.
Unter Zusatz von steigenden Mengen Natriumsulfat wurde das Gespinst gefärbt.
Die Ergebnisse dieser Farbversuche waren nicht befriedigend. Die Kunstseide war vollkommen unegal gefärbt. Das Ergebnis änderte sich jedoch vollkommen, wenn man zu dem Farbbade etwa 1. 2l einer 30% igen Natriummetaphosphatlösung zugab. Das Ergebnis war ein gleichmässiges tiefes Schwarz.
Beispiel 2 : Ein gemischtes Gewebe von Wolle und Seide wurde im Säurebad auf folgende vier verschiedene Arten gefärbt :
1. im sauren Färbebad allein, 2. nachdem es zunächst mit Natriumbichromat gebeizt wurde, 3. Färben und dann anschliessend Beizen mit Natrium-Biehromat, 4. Färben, wobei gleichzeitig Natriumbiehromat dem Färbebad zugegeben wird.
Vier andere Stücke des gleichen Gewebes wurden dann nach denselben Methoden gefärbt, wobei jedoch jedem Färbebad eine dünne Lösung Natriummetaphosphat zugegeben wurde.
Bei den unter Mitverwendung von Metaphosphat gefärbten Stücken behalten die Seidenfäden ein reineres Weiss als bei den Stücken, die ohne diesen Zusatz gefärbt waren.
Die Zugabe von Alkali-Metaphosphat verbessert auch die Ergebnisse beim sogenannten Kreuzfärben, d. h. bei demProzess, in dem gewisse Fasern in einer Farbe und andere in einer andern Farbe, u. zw. in demselben Farbbade gefärbt werden.
Beispiel 3 : Auch der Färbeprozess, bei dem zuerst ein Farbstoff in saurem Bade auf die Faser zieht und dann in einem zweiten Bad durch Behandeln mit Chromatverbindungen fixiert wird, wird durch die Zugabe von Natriummetaphosphat ganz wesentlich verbessert.
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hinzugegeben und das ganze nochmals % Stunde gekocht.
Auf ganz die gleiche Art wurde eine zweite Partie gefärbt mit der einzigen Änderung, dass dem Farbstoffbade von Beginn an 2-3 einer einer 30% igen Metaphosphatlösung zugegeben wurden.
Der Farbstoff Diamond Blue Black R. B. N. färbt zwar zunächst rot, doch wird die Färbung bei der nachfolgenden Behandlung mit Biehromat blau, wodurch die schwarze Nuance des Farbstoffes viel intensiver wird. Ist das Chromen unvollkommen, so behält das fertige Gewebe einen Stich ins Rötliche.
Das Material, das nun ohne Zusatz von Natriummetaphosphat gefärbt wurde, färbte nicht nur ungleichmässig, sondern chromate auch ungleichmässig, wogegen das unter Zugabe von Natriummetaphosphat gefärbte Material gleichmässiger und besser färbte und chromte und keine Spuren von Flecken rötlicher Schattierung zeigte.
Um den Einfluss von Natriummetaphosphat auf die schädliche Wirkung kleiner Mengen verunreinigender Metalle auf zarte Farben zu bestimmen, wie sie z. B. von den. Wänden der Farbstoffkessel herrühren, wurden Versuchsfärbungen hergestellt, u. zw. in Gefässen einmal aus Glas, wie auch aus MonelMetall, indem in einige Gefässe des zu färbenden Materials kleine Stücke verschiedener Metalle, wie Eisen und Messing eingehängt wurden. Es wurde einmal unter Zugabe von Natriummetaphosphat, das andere Mal ohne Zugabe von Natriummetaphosphat gefärbt.
Es zeigte sich, dass die Färbungen, die unter Zusatz von Natriummetaphosphat vorgenommen wurden, im Farbton wesentlich reiner und schöner waren.
Auch beim Färben von geölten Garnen hat sich der Zusatz von Natriummetaphosphat für die Entfernung des beim Färben entstandenen öligen Schlammes als ausserordentlich vorteilhaft zur Erzeugung eines reinen Farbtones erwiesen. Der Zusatz von Natriummetaphosphat hat gleichzeitig auch noch den weiteren Vorteil, dass ein weiterer Wasohprozess gespart wird.
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Natriumsulfat, 3. 2 leg 26%ige Ammoniak 41/2 56% igue Essigsäure enthielt.
Das Farbbad samt dem zu färbenden Material wurde zum Kochen gebracht und % Stunde dabei gelassen. Dann wurde 1 kg Essigsäure eingebracht. % Stunde gekocht, weitere 1 kg Ameisensäure und nach stündigem Kochen zum Schluss nochmals 2 leg Ameisensäure zugegeben.
Ein ausserordentlich lästiger Schlamm hatte sich auf dem Material abgesetzt. Wenn man aber bei einem zweiten Versuch dem Farbbade von vornherein 2'3 ! 30% iges Natriummetaphosphat zugab, so war jeder Schlamm auf dem zu färbenden Material versehwunden, der Farbton war reiner und es er- übrigte sich der sonst notwendige Waschvorgang.
Gewisse Textilfabrikate werden auch unter Zuhilfenahme von eiweissartigen Substanzen im ganzen oder stellenweise gefärbt oder bedruckt, wobei das Gewebe jedoch einen rauhen Griff erhält. Ein Zusatz von Natriummetaphosphat zur Seifenlösung, die nach dem Bedrucken zum Waschen der Textilien gebraucht wird, lässt jedoch den rauhen Griff des Gewebes vollkommen verschwinden.
Auch bei der Degummierung von Seide hat es sich gezeigt, dass ein Zusatz von Natriummetaphosphat für sich allein oder in Verbindung mit Pyrophosphat zu der Lösung, in der die Kokons geweicht werden oder zu dem Bade, durch das die Seidenfäden geleitet werden, ehe man sie aufspult, die gummösen Stoffe entfernt und den Glanz und die Zugfestigkeit der Seide erhöht.