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Verfahren zum Bleichen von Holzschliff.
Das Bleichen von Holzschliff durch Behandlung mit reduzierenden Schwefelverbindungen ist lange bekannt. Man verwendet dazu Natrium-oder Caleiumbisulfitlösungen. Das Bleichen mit diesen Chemikalien hat den Nachteil, dass die Stetigkeit des Fabrikationsvorganges unterbrochen wird. Zwischen der Bleichmittelzugabe und der Weiterverarbeitung des gebleichten Holzschliffes muss derselbe 24 bis 48 Stunden lagern, weil das Bleichen nur langsam vor sich geht. In neuerer Zeit verwendet man an Stelle des Natrium-oder Calziumsulfits Natrium-oder Zinkhydrosulfit. Die Bleichung geht mit diesen Mitteln wesentlich rascher vor sich und benötigt nur wenige Minuten Zeit. Die Hydrosulfite haben jedoch den Nachteil, dass sie sehr leicht zersetzlich sind, so dass bei ihrem Transport und beim Lagern grosse Verluste eintreten. Auch sind sie sehr teuer.
Auch sind Verfahren bekannt, die zum Entfärben von Faserstoffen dienen, wobei Wärme angewendet wird und die Fasermaterialien in Form von Lumpen der Einwirkung einer Lösung unterworfen werden, die entsteht, wenn man ein reduzierendes Metall wie Zinkstaub und Schwefeldioxyd zu Wasser zusetzt. Meist werden hiebei noch andere Chemikalien, wie Formaldehyd mitverwendet, um die im Fasermaterial verwendeten Farbstoffe rasch zu entfernen und die Fasern wieder für Neufärbungen geeignet zu machen.
Von allen diesen bekannten Mitteln zum Reinigen und Bleichen von Faserstoffen unterscheidet sich vorliegende Erfindung in ganz wesentlichen Punkten. Vor allem wird durch die neue Erfindung eine spezifische Faser, die Holzstoffaser einer Bleichung unterworfen, u. zw. in einem Zustande, der sich in der Papierindustrie als Faserstoffsuspension darstellt, u. zw. unmittelbar vor der Verarbeitung der Fasern.
Zu dem Bleichprozess werden keine andern Chemikalien verwendet, sondern lediglich die Verbindung Hydrosulfit im status nascendi in seiner Bleichwirkung benutzt. Hydrosulfit wird in Gegenwart der zu bleichenden Holzstoffasern erzeugt. Es werden hiebei jede Verluste vermieden, da das Hydrosulfit erst an der Verwendungsstelle entsteht und sofort seine bleichende Wirkung ausüben kann. Hierin liegt gegenüber den bekannten vielen Bleichverfahren ein wesentlicher Unterschied, da bei diesen die bleichende Lösung bereits vorher hergestellt wird und erst in dieser Form mit den zu reinigenden oder zu bleichenden Fasermaterialien zusammengebracht wird. Allerdings wirkt das Hydrosulfit nach dieser Erfindung nur auf holzhältige Faserstoffe, wie Holzstoff.
Hydrosulfit wird also in einer Holzstoffaufschlämmung im laufenden Fabrikationsprozess durch Einwirkung von Sehwefeldioxyd auf Zinkstaub hergestellt. Aber auch andere Methoden zu seiner Herstellung können Verwendung finden. In Gegenwart des Holzschliffes kann man es auch durch Umsatz zwischen Natriumbisulfit und Zinkstaub oder zwischen Natriumbisulfit, schwefliger Säure und Zinkstaub erzeugen. Auch andere bekannte Methoden können Anwendung finden.
Erzeugt man das Hydrosulfit aus Zinkstaub und Schwefeldioxyd, so kann man entweder die wässerige Aufschlämmung des Holzschliffes mit Zinkstaub versetzen und dann eine entsprechende Menge Schwefeldioxydgas einleiten oder aber die Stoffaufschlämmung gleichzeitig mit Zinkstaub und Schwefeldioxydgas versetzen. Diese Behandlung des Holzschliffes mit den Hydrosulfit erzeugenden Stoffen kann stetig oder unterbrochen erfolgen. Da die Bleichwirkung des Hydrosulfit in der Herstellung nach diesem Verfahren ausschliesslich auf die holzhältigen Fasern ausgeübt wird, kann das Verfahren auch auf Fasergemische angewendet werden, in denen ausser holzhältigen Fasern auch andere Faserstoffe enthalten sind, wie Zellulose, Baumwolle und ähnliche.
Bei diesen im Fabrikationsgang entstehenden Fasergemischen wird dann bei Anwendung des neuen Bleichverfahrens lediglich die holzhältige Faser einer Bleichung unterworfen, die eben noch Holzinkrusten enthält.
Durch das neue Verfahren kann man auf den Bezug von fertigen Hydrosulfiten, die zu erzeugen nur chemische Fabriken, nicht aber Papierfabriken möglich ist, verzichten. Die zur Verwendung gelangenden Ausgangsstoffe des neuen Verfahrens, z. B. Zinkstaub und Schwefeldioxydgase sind haltbar und billig. Die Herstellung des Hydrosulfites in Gegenwart des Holzschliffes und in Lösung kann überall erfolgen und bringt keine Schwierigkeiten. Diese Vorteile kommen zu dem wichtigsten Vorteil des neuen Verfahrens, der Vermeidung von Zersetzungen des fertigen Hydrosulfit, dazu.
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