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Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Schichten fester Stoffe mit Gasen.
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während in andern Fällen Erbsen-oder Nussgrösse oder ein Gemisch verschiedener Korngrössen vorteilhafter sein kann.
Mit besonderem Vorteil kann das Verfahren zur Ausnutzung der sehr viel Wärme mit sich führenden
Gase eines Drehrohrofens Anwendung finden. Da diese Gase viel Staub mitführen, ist es in diesem Anwendungsfall von besonderer Bedeutung, dass die von den Gasen zu durchströmende Schicht von gekörntem Feststoff eine sehr geringe Korngrösse aufweist, damit die Schicht nicht nur als Mittel zur Aufnahme der von den Gasen mitgeführten Wärme dient, sondern zugleich auch als Filter für die Gase, welches die Mitführung von Materialstaub weitgehend herabsetzt.
Um diese Wirkung zu erzielen, bedarf es einer besonderen Vorbereitung der Feststoffe. Es hat sich gezeigt, dass diese mit besonderem Nutzen so vor sich gehen kann, dass man pulverförmigen Rohstoff dadurch körnig macht, dass man ihn mit dem nötigen Wasserzusatz einem gründlichen mechanischen Umrühren, z.
B. in einem Kollergang oder in einer mit Mahlkörpern gefüllten Mahltrommel oder einer andern Knetmaschine, aussetzt, wodurch die Pulverteilchen zu kleinen Klümpchen zusammenbacken, welche zwar nicht ganz regelmässige Form und Grösse haben, die aber immerhin im Durchschnitt ein recht gleichförmiges Schüttgut ergeben, welches bei seiner Ansaugung gegen eine Siebfläche sowohl in ziemlich gleichförmiger Schichtdicke festgehalten wird als auch in allen Teilen der Schicht eine sehr gleichmässige Ga.
sdurchlässigkeit besitzt, so dass die die Schicht bildende, gekörnte Masse in allen Teilen der Schicht einer recht gleichmässigen Hitzebehandlung unterliegt, während gleichzeitig die Abgase des Drehofens, während sie die Gutteilchen wärmen und gegebenenfalls entsäuern, zugleich den von ihnen mitgeführten Staub in der Schicht absetzen.-
Die Erfindung ist auf den Zeichnungen in mehreren Ausführungsformen veranschaulicht.
Die Fig. 1 und 2 zeigen im lotrechten Längs-bzw. Querschnitt eine Anordnung gemäss der Erfindung, wo der Rost zylindrisch und die Materialschicht auf der Aussenseite des Rostes angebracht ist. Die Fig. 3 und 4 zeigen im lotrechten Längs-und Querschnitt ebenfalls einen zylindrischen Rost, aber mit dem Material auf der Innenseite des Rostes. Fig. 5 zeigt im lotrechten Längsschnitt eine Rostanordnung in Verbindung mit einem Drehrohrofen zum Brennen von Zement, Kalk od. dgl. und als Vorwärmofen zu diesem verwendet. Fig. 6 zeigt im lotrechten Längsschnitt einen Drehrohrofen, in dessen oberem Ende eine Rostanordnung eingebaut ist. Fig. 7 zeigt einen lotrechten Längsschnitt einer andern Ausführungsform einer in einem Drehrohrofen eingebauten Rostanordnung.
Der Rost, worauf das Material behandelt wird, ist bei der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Anordnung als eine rotierende Zylinderfläche 1 ausgeführt, die von einer Tragwelle 2 unterstützt und innerhalb eines feststehenden Mantels 3 angeordnet ist. Das auf dem Rost zu behandelnde Material wird durch ein Rohr 4 zugeführt und lagert sich in einer Schicht von passender Dicke auf der Aussenseite des Rostes ab, wo das Material während der Rotation des Rostes, trotz des Einflusses der Schwerkraft, durch den Differenzdruck der Luft ausserhalb und innerhalb des zylindrischen Rostes festgehalten wird, indem die Luft durch Druck oder durch Saugen von aussen in die Rosttrommel gefördert wird. Die Luft wird durch eine Öffnung 5 im Mantel 3 zugeführt und durch eine Leitung 6 abgeleitet.
Bei 7 ist der Rost innen durch einen Schirm abgedeckt, der durch eine Leitung 8 mit der äusseren Luft in Verbindung steht, so dass der Differenzdruck, welcher die Materialschicht auf dem Rost festhält, an dieser Stelle aufgehoben wird und bewirkt, dass das Material unter dem Einflusse der Schwerkraft vom Roste entfernt wird und durch eine automatische Schleusenanordnung, z. B. bestehend aus einer gewichtsbelasteten Klappe 9 (Fig. 2), herausgezogen werden kann. Falls es sich für die vollständige Entfernung des Materials von dem Rost als erforderlich zeigen sollte, kann Druckluft durch die Leitung 8 eingeführt werden. Besonders bemerkenswert ist, dass die Materialzufuhr und die Stelle der Ableitung dicht nebeneinander liegen, so dass das Gut sehr lange an der Rostfläche festgehalten wird.
In den Fig. 3 und 4 ist eine Abänderung der oben beschriebenen Anordnung gezeigt, bei der die Materialschicht anstatt auf der Aussenseite des zylindrischen Rostes auf der Innenseite desselben angebracht ist. Die Luft wird in diesem Falle in entgegengesetzter Richtung, u. zw. vom Innern des Rostes nach aussen geleitet. Für die Einführung des Materials auf den Rost ist eine Transportschnecke 10 vorgesehen, und das Material wird mit Hilfe einer zweiten Transportschnecke 11 weggeleitet. Die übrige Anordnung ist ganz analog mit der vorher beschriebenen.
In Fig. 5 ist die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Rostanordnung als Vorwärmevorrichtung bei einem Drehrohrofen 12 in einer solchen Weise angeordnet, dass die Rauchgase vom Drehrohrofen das Material auf dem Rost passieren und zur Erwärmung und eventuell zur ganzen oder teilweisen Kalzinierung desselben dienen, wonach das Material durch ein Ablaufrohr oder eine andere Transportanordnung 13 dem Drehrohrofen zum Fertigbrennen in demselben zugeführt wird.
Schliesslich zeigen die Fig. 6 und 7 die in den Fig. 1 bis 5 gezeigten Rostanordnungen direkt in dem oberen Teile eines Drehrohrofens 12 eingebaut. Da indessen die für die Wärmeübertragung zum Material auf der Rostanordnung vorteilhafteste Tourenzahl nicht immer mit der Tourenzahl des Drehrohrofens zusammenfällt, kann man in übrigens bekannter Weise den unteren und den oberen Teil des Drehrohrofens in zwei getrennt rotierende Teile trennen, welche entweder direkt in der Verlängerung oder mit den Achsen gegeneinander verschoben liegen. Im letzteren Falle kann die Anordnung derjenigen,
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die in Fig. 5 gezeigt ist, ähnlich sein, unterscheidet sich jedoch von dieser dadurch, dass der Rost mit einem Stück Ofenrohr verbunden ist, welches mit dem Rost zusammen rotiert.
Diese Ausführungsform kann in gewissen Fällen, wenn der Rost schneller als der Drehrohrofen rotiert, besonders vorteilhaft sein, indem das Material, nachdem es den Rost verlassen hat, in dem mit diesem verbundenen Ofenrohrstück einer besonders lebhaften Bewegung unterworfen wird, so dass die Wärmeübertragung von den Rauchgasen auf das Material eben an dieser Stelle, wo ein wesentlicher Teil der Wärmeaufnahme, u. zw. die Kalzinierung, vor sich geht, in hohem Grade gefördert wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Behandlung von Schichten fester Stoffe, die sich in schüttfähigem Zustande befinden und an Rost- oder Siebflächen anliegen, mit die Schichten durchdringenden Gasen, dadurch gekennzeichnet, dass die Gutschicht durch den Gasstrom am Rost bzw. an der Siebfläche oder einem Teile derselben entgegen der auf das Gut wirkenden Schwerkraft festgehalten wird.