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Lötmittel.
Die gewöhnlich zum Löten verwendeten Reingiings-und-Plussmittel, wie Ammoniumehlorid und Zinkchlorid ergeben keine einwandfreien Lötungen, da die Lötstellen zu Korrosionen neigen, so dass die Verwendung dieser anorganischen Lötmittel u. a. in der elektrischen Industrie für viele Zwecke ausgeschlossen ist. Man verwendet deshalb in besonderen Fällen nicht die sonst üblichen Reagenzien mit hoher Beizwirkung auf das zu lötende Metall, sondern ein Harz, u. zw. vorzugsweise Kolophonium.
Den Vorteil des Kolophoniums, welches gewöhnlich in der Form von Kolophoniumzinn, d. h. als Füllung einer aus einer Zinnlegierung bestehenden Röhre verwendet wird, schob man bisher hauptsächlich dem Umstand zu, dass es eine bedeutend mildere Beizwirkung als die übrigen bekannten Lötmittel besitzt und dass deshalb die Lötstelle nach dem Löten keine Korrosion zeigt.
Dieser Vorteil des Kolophoniums ist aber gleichzeitig ein Nachteil, da die geringe Beizkraft einen hohen Verbrauch an Lötmittel und Lötmetall und grösseren Zeitaufwand für die Lötarbeit verlangt.
Entgegen der herrschenden Auffassung über die Vorteile des Kolophoniums wurde erkannt, dass sie nicht allein auf der geringeren Beizwirkung beruhen, sondern vielmehr darauf, dass das reichlich
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schiedener Metalle von verschiedenem elektrischen Potential ein chemisches Element bilden und dadurch zur Korrosion führen würde.
Die vorliegende Erfindung ist bestimmt, diese Erkenntnis von den Vorteilen des Kolophoniums auszunützen, ohne seine Nachteile in Kauf zu nehmen.
Gemäss der Erfindung wird das Kolophonium oder ein anderes Harz von denselben Eigenschaften mit einem besonderen Beizmittel versetzt, welches seine reinigende Wirkung auf das zu lötende Metall stark erhöht. Hiezu sind die bekannten anorganischen Mittel ungeeignet, einmal weil sie beim Löten nicht mit dem Harz über die Metallfläche fliessen, sondern abgestossen vom geschmolzenen Harz auf demselben schwimmen und so nicht zur Wirkung kommen können, und zum anderen, weil sie leicht Mineralsäuren abspalten oder auch hygroskopisch Rückstände an der Lötstelle hinterlassen.
Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, Kolophonium mit verschiedenen Beizmitteln zu mischen.
Diese Vorschläge konnten aber in der Praxis nicht befriedigen, weil sie eben von der oben genannten neuen Erkenntnis keinen Gebrauch machen. Bei diesen bekannten Mitteln war entweder durch den Zusatz der chemischen Agentien das Kolophonium so verändert worden, dass seine vorteilhaften Eigenschaften vernichtet waren, oder die Art der zugegebenen Beizmittel führte zu nachträglichen Korrosionen an der Lötstelle.
Durch eingehende Versuche hat sich gezeigt, dass durch Zugabe von starken organischen Basen oder Derivaten zum Kolophonium die Beizwirkung in überraschendem Masse erhöht und dadurch ein bedeutend schnelleres Fliessen und Anhaften des Lötmetalls ermöglicht wird, ohne dass einer der Nachteile entsteht, die die Anwendung der sonst üblichen Beizmittel zeigt.
Das Lötmittel kann beispielsweise folgendermassen zusammengesetzt sein :
90 Gewichtsteile Kolophonium und 10 Gewichtsteile Anilinchlorhydrat oder
94 Gewichtsteile Schellack und 6 Gewichtsteile o-Toluidinchlorhydrat oder
88 Gewichtsteile Kolophonium und 12 Gewichtsteile Diphenylguanidin.
Mit dem Fluss-und Beizmittel gemäss der Erfindung erzielt man Lötstellen, die allen Anforderungen genügen. Das Flussmittel gemäss der Erfindung eignet sich insbesondere zum Löten an empfindlichen elektrischen Apparaten, und kann zu diesem Zweck als Füllung der bekannten dünnen hohlen Drähte aus Lötmetall verwendet werden.
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