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Aufsatz für Gewehre.
Die Erfindung betrifft einen Aufsatz für Gewehre mit einem lotrecht verschiebbaren Aufsatzschieber und einem darauf quer verstellbaren Kimmenschieber. Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass der Aufsatzschieber das hintere Ende des Schlossgehäuses umgreifend, in senkrecht zur Laufachse gerichteten Nuten geführt ist und durch eine an ihm gelagerte, am Umfang mit Schraubengängen versehene Mutter verstellt wird, deren Gänge in eine Zahnstange eingreifen, die starr am Schlossgehäuse befestigt ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt. Fig. 1 ist eine Seitenansicht und Fig. 2 eine Draufsicht eines Gewehres mit dem Aufsatz, Fig. 3 ist eine Hinteransicht des Aufsatzes, Fig. 4 eine Draufsicht, Fig. 5 ist ein Schnitt nach der Linie jazz der Fig. 3, Fig. 6 zeigt einen Teil des Aufsatzes von unten gesehen, Fig. 7 und 8 zeigen Einzelteile gesondert in Schauansicht.
In Fig. 1 und 2 ist der Aufsatz bei 9 an einem Gewehr mit dem Schaft 1, dem Schlossgehäuse 2 und dem Lauf 3 nebst Korn 4 angebracht, dargestellt. Der Aufsatzschieber 171 ist senkrecht zur Laufachse verschiebbar und hat nahezu rechteckigen Umriss. Er greift (wie Fig. 4 zeigt), in Nuten des Schlossgehäuses 2 ein, so dass er in diesem geführt ist. Der Aufsatzschieber kann gegen die genau lotrechte Lage etwas verdreht sein, um die Seitenabweichung des Geschosses infolge des Dralls zu berichtigen. Der Schieber hat eine oval gestaltete Durchbrechung 172, an deren Vorderseite ein Schieber 173 zur Berichtigung der Seitenabweichung infolge von Winddruck quer verschiebbar ist. In letzterem befindet sich das als Kimme dienende Schauloch 174, und in einer Linie damit eine Nullmarke.
Eine entsprechend geteilte Windabweichungsskala 175 ist an dem oberen Rahmenteil der Öffnung 172 eingerissen. Der Schieber 173 hat eine Führung, die aus Nut und Feder besteht. Er arbeitet mit dem Schieber 171 zusammen und ist quer zu ihm verstellbar mittels einer Schraube 176, die mit ihrem Gewinde in den Fussteil des Aufsatzschiebers eingreift (wie in Fig. 5 gezeigt ist). Die Schraube 176 hat an ihrem einen Ende einen gerändelten Griff 177. Sie geht durch entsprechende Bohrungen des Schiebers 171 hindurch und trägt an ihrem andern Ende einen Kopf 178, der sie gegen Querbewegung durch Vermittlung eines unter Federdruck stehenden, innerhalb des Schiebers 171 untergebrachten Kolbens 179 sichert.
Wird der Kolben 179 nach innen zu gedrückt, so wird die Schraube 176 freigegeben und kann aus dem Schieber 173 herausgeschraubt werden, wodurch der letztere gelöst wird.
Die lotrechte Einstellung des Schiebers 171 wird bewirkt durch die Aufsatzmutter 180, die in einer unteren Öffnung des Aufsatzschiebers 171 auf einer Hohlspindel181 drehbar ist. Diese Mutter ist auf ihrem Umfang mit einer Anzahl von Schraubengängen 182 versehen und bildet eine mehrgängige Schraube, die in eine lotrechte, auf dem Schlossgehäuse sitzende Zahnstange 183 eingreift. Die Steigung der Gewindegänge 182 ist ausreichend, um dem Schieber mit etwas weniger als einer vollständigen Umdrehung der Mutter 180 die gewünschte Höhenlage zu geben. Die Oberseite der Mutter ist mit einer Kreisteilung 184 versehen, welche vor einer Zeigermarke 185 auf dem Schieber spielt, und welche die Entfernung anzeigt, auf die der Aufsatz eingestellt ist.
Die Zahnstange 183 ist zylindrisch und mit dem unteren Ende 186 in das Schlossgehäuse 2 eingeschraubt. Die Zähne der Zahnstange 188 sind derart schräg, dass sie mit den Gewindegängen 182 in genauem Eingriff stehen, reichen aber nur über einen Teil des Umfanges der Zahnstange, wie dies aus Fig. 4 zu ersehen ist. Das obere Ende der Stange hat einen Schlitz, mittels dessen ihr unteres Ende 186 in seinem Muttergewinde genau eingestellt werden kann. Eine Klemmschraube 187 im Schlossgehäuse drückt gegen eine Seite der Stange 183, wodurch diese in ihrer eingestellten Lage festgehalten wird.
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Die Drehung der Zahnstange 183 hebt oder senkt die Mutter 180 und den Schieber-m, ohne dass die Nullstellung der Mutter geändert wird. Dies gestattet, den Aufsatz in einfachster Weise so einzustellen, dass trotz kleiner Fabrikationsfehler und ohne das Korn auswechseln zu müssen, die Nullstellung des Aufsatzes einer vorgeschriebenen Schussweite entspricht. Eine Drehung der Zahnstange 183 verstellt diese auch in lotrechter Richtung infolge des Gewindes 186. Je nachdem man die Gangrichtung der Gewinde 182 und 186 gleich oder entgegengesetzt macht, kann eine verhältnismässig feine oder grobe Justierung der Teile erzielt werden.
Die Hohlspindel181 für die Mutter 180 ist gesondert in Fig. 7 dargestellt. Sie ist an ihrem oberen und unteren Ende in vorstehenden Leisten des Schiebers 171 gelagert. Von dem unteren Ende der Spindel 181 ragt seitlich eine Sperrklinke 188 vor, die in einen schlüssellochartigen Schlitz 193 der unteren Leiste des Schiebers eintritt (wie in Fig. 6 gezeigt), und die in Stellnuten 189 an der unteren Seite der Mutter 180 durch eine Feder 190 gedrückt wird. Die Feder 190 ist in der Hohlspindel untergebracht und sitzt auf dem Hals eines schlüsselartigen Stiftes 191 auf, der dazu dient, die Spindel und ihre Feder in der Arbeitslage zu verriegeln. Der Stift 191 hat in Abständen voneinander angeordnete vorspringende Schlüsselbärte 192, von denen jeweils einer durch den schlüssellochartigen Schlitz 193 einzutreten vermag.
Wird nun dem Schlüsselstift 1. 91 eine halbe Umdrehung erteilt, so gelangen die Schlüsselbärte an einander gegenüberliegende Seiten der Leiste des Aufsatzschiebers 171 und stellen den Schlüssel gegenüber dem Schieber fest. Die Schlüsselbärte dringen in einen Schlitz auf der einen Seite der Spindel 181 derart ein, dass, wenn der Schlüsselstift in die beschriebene Lage gedreht wird, die Sperrklinke 188 durch den Schlitz 193 hindurchdringen kann, um mit den Nuten 189 in Eingriff zu kommen. Die Stellnuten 189 an der Unterseite der Mutter 180 entsprechen den Teilstrichen der Skala 184. Infolgedessen wird die Mutter 180 in jeder eingestellten Lage festgehalten. Ein Druck nach unten auf den Kopf der Spindel 181 rückt die Sperrklinke 188 aus, so dass die Mutter 180 leicht gedreht werden kann.
Der Mutter 180 kann etwas weniger als eine volle Umdrehung erteilt werden, bis der Anschlagstift 193'gegen die Sperrklinke 188 stösst. Um den Schieber 171 und die Mutter 180 abzunehmen, wird die Spindel 181 so weit nach unten gedrückt, dass die Sperrklinke 188 unter den Anschlagstift 193' der Mutter 180 gelangt. Dann kann die Mutter aus der Zahnstange weggedreht werden, wobei sie den Aufsatzschieber mitnimmt.
Der Schlüsselstift 191, der an dem Aufsatzschieber angeordnet ist, sitzt unten in einer entspre- chenden Bohrung der Schlossgehäuseschraube 194 und der Befestigungsmutter 195, und drückt auf das obere Ende eines federnd gelagerten Kolbens 196. Dieser Kolben 196 wird durch eine Feder 197 nach oben gedrückt, die in dem Bolzen des Abzugsbügels 198 ruht. Der Kolben dringt teilweise durch die Schlossgehäuseschraube 194 hindurch und trifft auf das untere Ende des Schlüsselstifts 191. Auf diese Weise wird der Schlüsselstift 191 von der Feder 197 mit konstanter Spannung nach oben gedrückt, ebenso wie auch der Aufsatzschieber, an dem er festgehalten ist, wodurch ein allzu loses Spiel in den Aufsatz- schieberführungen und-Verbindungen vermieden wird.
Die Schraube 194 dient dazu, das hintere Ende des Schlossgehäuses 2 an dem Schaft 1 zu befestigen, u. zw. dadurch, dass sie mit ihrem Gewinde in den Bolzen 198 des Abzugsbügels eingeschraubt ist. Die beschriebene Anordnung sieht die erforderliche Spannung an den beweglichen Teilen des Aufsatzes vor und gestattet doch ein leichtes Abnehmen desselben, ohne dass dadurch die Befestigungsteile des Schlossgehäuses gelöst werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Aufsatz für Gewehre mit lotrecht verschiebbarem Aufsatzschieber und einem darauf quer verstellbaren Kimmenschieber, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufsatzschieber (171) das hintere Ende des Schlossgehäuses (2) umgreifend in senkrecht zur Laufachse gerichteten Nuten geführt ist und durch eine an ihm gelagerte, am Umfang mit Schraubengewinde versehene Mutter (180) verstellt wird, deren Gänge in eine Zahnstange (183) eingreifen, die starr am Schlossgehäuse befestigt ist.