AT125588B - Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Nebensprechdämpfung eines Leitungssystems. - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Nebensprechdämpfung eines Leitungssystems.Info
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<Desc/Clms Page number 1> Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Nebensprechdämpfung eines Leitungs- systems. Im folgenden wird eine neue Methode zur Messung der Nebensprechdämpfung vorgeschlagen, die sich durch besondere Einfachheit in der Anwendung auszeichnet. Sie gestattet, mit einer einzigen Einstellung die Nebensprechdämpfung bei einer bestimmten Frequenz unmittelbar zu messen. Verbindet man den Ausgang eines Röhrenverstärkers mittels einer Doppelleitung oder über irgendein elektrisches System mit dem Eingang, so fängt der Verstärker bekanntlich unter geeigneten Bedingungen an zu pfeifen, d. h. in konstante Eigenschwingungen zu geraten. Legt man an den Eingang des Verstärkers eine Doppelader eines Kabels, an den Ausgang eine andere Doppelader desselben Kabels, so ist der Verstärkerausgang infolge des zwischen den beiden Doppeladern vorhandenen Nebensprechens mit dem Verstärkereingang rückgekoppelt. Definiert man das Nebensprechen zwischen den beiden Doppeladern als das Verhältnis der induzierenden Spannung (Ausgangsspannung des Verstärkers) an der einen Doppelader zu der induzierten Spannung an der andern Doppelader (Eingangsspannung des Verstärkers) und nennt man das Verhältnis der Gitterspannung zur Anodenspannung, bei welchem gerade das Pfeifen des Verstärkers einsetzt, den Rückkopplungsfaktor der Röhre oder des Röhrensystems, so ergibt sich aus der allgemeinen Resonanzbedingung eines schwingungsfähigen Systems, dass für den Fall der Selbsterregung des Verstärkers, der in der beschriebenen Weise über die beiden Doppelleitungen des Kabels rückgekoppelt ist, das Nebensprechen gleich dem Rückkopplungsfaktor sein muss. An Stelle der angegebenen Spannungen kann man auch deren logarithmische Beträge nehmen, und erhält dann in üblicher Form und üblichen Einheiten als Bedingung für die Selbsterregung des Verstärkers die Gleichheit der Nebensprechdämpfung und der Verstärkung. Man kann diese Bedingungen dadurch herbeiführen, dass man den Ausgang des Verstärkers über das zu messende Leitungssystem rückkoppelt und die Verstärkung so lange messbar ändert, bis die Schwinggrenze des Verstärkers erreicht ist. Die diesem Verfahren entsprechende Schaltung von Verstärker und Messobjekt ist in Fig. 1 schematisch dargestellt. V bedeutet den Verstärker mit messbar veränderlicher Verstärkung. E seinen Eingang und A seinen Ausgang, K zwei Doppeladern eines Kabels, deren Neben- sprechdämpfung gemessen werden soll. Dieses Verfahren erfordert einen Verstärker, dessen höchste Verstärkungsziffer über den zu erwartenden Nebenspreehdämpfungen liegt, damit der Messbereich genügend gross ist. Um auch mit Verstärkern auszukommen, die einen geringeren Verstärkungsgrad besitzen, kann das Verfahren derart abgeändert werden, dass der Verstärker durch RÜckkopplung über eine Hilfsleitung mit regelbarer Dämpfung bis an die Sehwinggrenze gebracht und nach Anschalten des zu messenden Leitungssystems parallel zur Hilfsleitung, deren Dämpfung so lange geändert wird, bis das Schwingen wieder aussetzt. Derselbe Kunstgriff wird für die Messung von hohen Nebenspreehdämpfungen angewandt, weil Verstärker mit einer Verstärkungsziffer grösser als s = 9 kaum störungsfrei herstellbar sind. Ein Verstärker mit der Verstärkungsziffer s = 9 würde nach Schaltung 1 nicht zum Schwingen zu bringen sein, wenn die Nebensprechdämpfung zwischen den Doppeladern über 9 Neper liegt. Die Rückkopplungsspannung setzt sich dann aus zwei Teilspannungen zusammen, welche von der Hilfsleitung und vom Nebensprechen im Kabel herrühren. Da nun die durch die Hilfsleitung zu <Desc/Clms Page number 2> liefernde Teilspannung von der durch das Nebensprechen im Kabel gelieferten Spannung abhängig ist, also bei bestimmten Nebensprechdämpfungen bestimmte Grössen hat, ist es möglich, die Hilfsleitung direkt in Nebensprecheinheiten zu eichen und die Grösse des Nebensprechens an ihr abzulesen. Fig. 2 zeigt diese Schaltungsanordnung, bei welcher an Stelle der galvanischen Verbindung der Hilfsleitung mit den Kabeladern auch die induktive Kopplung beispielsweise mittels Differentialtrans- formatoren treten kann. H bedeutet die variable Dämpfung der Hilfsleitung. Soll die Messung der Nebensprechdämpfung nach dem angegebenen Verfahren bei vorgegebenen Frequenzen oder innerhalb bestimmter Frequenzbereiche vorgenommen werden, so bedient man sich in bekannter Weise der Zwischen- schaltung einer variablen Siebkette oder eines Resonanzkreises. Fig. 3 zeigt in Gestalt einer Kurve den funktianellen Zusammenhang zwischen der Grösse der Nebensprechwerte des Messobjektes und den jeweils einzustellenden Dämpfungswerten der Hilfsleitung H unter Verwendung eines Verstärkers, der eine Verstärkungsziffer s = 7'5 Neper besitzt. Hat das Mess- objekt beispielsweise eine Nebensprechdämpfung von b = 7'5, so muss die Hilfsleitung auf den Wert b = 5-5 eingestellt werden, um den Verstärker zu Eigenschwingungen anzuregen. Umgekehrt kann man der Eichkurve der Fig. 3 die Grösse der Nebensprechdämpfung entnehmen, wenn man durch bestimmte Ein- stellung der Hilfsleitung H den Verstärker zum Pfeifen gebracht hat. PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Messung der Nebensprechdämpfung eines Leitungssystems, dadurch gekenn- zeichnet, dass ein Verstärker über das zu messende Leitungssystem rückgekoppelt und die Verstärkung so lange messbar geändert wird, bis sie der Dämpfung des Messobjektes gleich ist.
Claims (1)
- 2. Verfahren zur Messung der Nebensprechdämpfung eines Leitungssystems nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstärker zunächst über eine bezüglich ihrer elektrischen Eigenschaften variable Hilfsleitung derart rückgekoppelt wird, dass die Eigenschwingungen des Verstärkers einsetzen und dass nach Anschaltung des Messobjektes parallel zur Hilfsleitung die elektrischen Eigenschaften der Hilfsleitung so lange messbar geändert werden, bis die Eigenschwingungen des Verstärkers aussetzen.3. Verfahren zur Messung der Nebensprechdämpfung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mit Hilfe einer variablen Siebkette oder eines Resonanzkreises die Nebensprechdämpfungs- messung bei beliebigen Frequenzen oder in beliebigen Frequenzbereichen vorgenommen wird.4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einem über das Messobjekt rückgekoppelten Verstärker mit messbar veränderlicher Verstärkung besteht.5. Vorrichtung zur Messung der Nebensprechdämpfung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem Messobjekt eine Hilfsleitung mit messbar veränderlicher Dämpfung parallel geschaltet ist.6. Vorrichtung zur Messung der Nebensprechdämpfung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine variable Siebkette oder ein Resonanzkreis mit dem Verstärker in Reihe geschaltet ist.7. Vorrichtung nach Anspruch 2,3, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Hilfsleitung eine künstliche Leitung, insbesondere eine H-Schaltung oder ein in Nebensprecheinheiten geeichtes Potentiometer benutzt wird. EMI2.1
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE125588X | 1929-04-24 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
AT125588B true AT125588B (de) | 1931-11-25 |
Family
ID=5658732
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
AT125588D AT125588B (de) | 1929-04-24 | 1930-02-28 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Nebensprechdämpfung eines Leitungssystems. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
AT (1) | AT125588B (de) |
-
1930
- 1930-02-28 AT AT125588D patent/AT125588B/de active
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