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Verfahren zur Herstellung von in Wasser und organischen Lösungsmitteln unlöslichen Kunststof'en.
Es wurde gefunden, dass man elastische Massen, Folien, Fäden, Imprägniermittel. Klebmittel, Versteifungsmittel, Überzüge aller Art u. dgl. dadurch herstellen kann, dass man Emulsionen zum Trocknen bringt, welche einerseits aus Lösungen von in Wasser unlöslichen Zellulosederivaten in organischen Lösungsmitteln und anderseits aus Lösungen von in organischen Mitteln unlöslicher oder sehr wenig quellbarer Zellulosederivate in Wasser bestehen, wobei die auf diese Weise erhaltenen Substanzen sowohl in Wasser als auch in organischen Lösungsmitteln unlöslich werden.
Als wasserlösliche Zellulosederivate kommen besonders Zelluloseäther in Frage, wie z. B. Methyl- zellulosen, Äthylzellulosen und Oxalkylzellulosen. Als am besten geeignet haben sich beispielsweise Methylzellulosen erwiesen, deren Methylierungsgrad zwischen 1'5 und 2'5 Mol. Methoxyl pro Mol.
CgHOg liegt und welche eine niedrige und mittlere Viskosität besitzen. Äthylzellulosen sind besonders dann wie Methylzellulosen zu verwenden, wenn ihr Äthyiierungsgrad nicht höher als]'5 Mol. Äthoxyl pro Mol. C (jHioOg liegt, während die höher äthylierten Zellulosen wegen ihrer Unlöslichkeit in Wasser ungeeignet sind. Die OxalkylzeIIulosen, welche sich durch Einwirkung von Alkylenoxyden auf Zellulose oder von Alkylenchlorhydrinen auf Natronzellulose nach bekannten Methoden in wasserlöslicher Form darstellen lassen, eignen sich ebenfalls für die vorliegenden Zweeke.
Als wasserunlösliche Zelluloseveibindungen können vorteilhaft verwandt werden anorganische Ester der Zellulosen, wie Nitrozellulosen, ferner Azetylzellulosen und alle ändern Ester der Zellulosen,
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Methoden in wasserunlöslicher Form herstellbaren Oxalkyläther der Zellulose. Bedingung hiefür ist nur, dass diese wasserunlslichen Zelluloseverbindungen sich in organischen Lösungsmitteln lösen, u. zw. zweckmässig in solchen niedrig-oder hochsiedenden Lösungsmitteln, welche mit Wasser nur wenig mischbar sind.
Beispielsweise kann man, um ein unlösliches Zellulosehäutehen herzustellen, als die eine Komponente eine wässrige Methylzelluloselösung der oben gekennzeichneten Art nehmen, während als andere Komponente beispielsweise eine Nitrozelluloselösung in hochsiedenden organisehen Lösungsmitteln gewählt wird. Die Wahl der Lösungsmittel ist zweckmässig so zn treffen, dass die beim Mischen der beiden Lösungen entstehenden Emulsionen während d : s Eintrocknens stabil bleiben. Das Eintrocknen bzw. Verdunsten der Lösungsmittel kann bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur, ferner mit oder ohne Anwendung von Vakuum erfolgen ; die Lösungsmittel können auch durch Fällungsbidcr entfernt werden.
Die neuen Körper sind sowohl in Wasser als auch in organischen Lösungsmitteln unlöslich geworden. Sowohl der organisch als auch der wässrig gelösten Komponente oder beiden Komponenten können vor dem Mischen Zusatzstoffe aller Art, wie Gelatiniermittel, Weiehhaltunsmittel, Pigmente, Farbstoffe, Klebmittel, Geruchmittel, Füllmaterial, wie Kieselgur, Holzspäne, Sägemehl oder Abfälle von Textilmaterialien, in Lösung oder fein verteilt, in kolloidem Zustande oder in blosser Suspension, einverleibt werden, wie auch solche Zusätze leicht noch der fertigen Emulsion hinzugefügt werden können, um die Eigenschaften des Endproduktes, beispielsweise Transparenz, Glanz. Farbe, Geruch, Härte, Elastizität U. A. M. zu verändern.
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Beispiele : 1. In 20 Gewichtsteilen einer Nitrozelluloselösung, bestehend aus 14 Gewichtsteilen butanolfeuchter Nitrozollulose mit 65% Gehalt an trockener Wolle, 100 Gewichtsteilen Azetylglykolsäureäthylester, 10 Gewichtsteilen Benzylalkohol, 50 Gewichtsteilen Äthylazetat, 42 Gewichtsteilen Methylazetat, werden 50 Gewichtsteile einer 5% igen wässrigen Methylzelluloselösung eingerührt. Es entsteht eine dickflüssige, weissliche Emulsion, die sehr beständig ist. Beim Eintrocknen in dünnen oder mässig dicken Schichten hinterlässt sie einen transparenten Film, der unlöslich in Wasser und organischen Lösungsmitteln ist und sich durch grosse Zähigkeit und Kältebeständigkeit auszeichnet.
2.7 Gewichtsteile einer 6%igen Zelluloselössng, hergestellt aus 6 Gewichtsteilen Zelhloid- abfällen, 12 Gewichtsteilen Azety ! glykolsäureäthylester, 18 Gewichtsteilen ButyJazetat, 45 Gewichtsteilen Butanol, 10 Gewichtsteilen Xylol und 8 Gewichtsteilen Leichtbenzin, werden mit 8 Gewichtsteilen einer 5% igen wässrigen Methylzelluloselösung emulgiert, und diese Emulsion wird, gegebenenfalls nach Zusatz eines Farbstoffes, Pigments, Füllmaterials usw., auf Pappen aufgetragen. Der Überzug schützt das Papier vor Nässe und Feuchtigkeit, kann leicht abgeseift und gewaschen werden und auch mit Prägungen und Ziselierungen versehen werden. Daraus hergestellte Gegenstände sind von grosser Dauerhaftigkeit.
Die erwähnten Zusätze können auch vor der Emulgierung den beiden Lösungen oder gegebenenfalls zu einer der beiden zugefügt werden.
3.50 Gewichtsteile einer 5%igen Nitrozelluloselösung, hergestellt aus 5 Gewichtstellen Kollodiumwolle, 30 Gewichtsteilen Butylazetat, 40 Gewichtsteilen Butanol, 25 Gewichtsteilen Verdünnungsmittein, beispielsweise Benzol, werden mit 50 Gewichtsteilen einer 5% igen wässrigen Methylzelluloselösung der oben gekennzeichneten Art vermischt, wobei leicht eine äusserst haltbare Emulsion entsteht. Die Emulsion wird dann gegebenenfalls mit Pigmenten oder Farbstoffen, Füllstoffen oder sonstigen Zusätzen in bekannter Weise angerieben und durch Druckwalzen oder Druckstöcke auf Papier oder Stoff aufgetragen. Der Überzug ist nach dem Trocknen wasserfest und wird auch durch organische Lösungsmittel nicht angegriffen.
4. 30 Gewichtsteile einer 8%igen Azetylzelluloselsung, bestehend aus 8 Gewichtsteilen Azetyl-
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teilen Zyldohexanon, 32 Gewichtsteilen Ethylazetat, werden mit 50 Gewichtsteilen einer 5% igen wässrigen Lösung einer wasserlöslichen Äthylzellulose emuJgiert. Beim Eintrocknen dieser Emulsion hinterbleibt ein biegsamer, zäher Film, der unentflammbar ist und durch Wasser od ? r organische Lösungsmittel nicht angegriffen wird. In Verbindung mit geeigneten Pigmenten liefert diese Emulsion eine Masse, die zum Bemalen von Papier, Pappe, Gewebe u. dgl. geeignet ist.
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50 Gewichtsteilen einer 6% igen wässrigen Lösung von Oxäthylzellulose emulglert. Mit der Emulsion getränkte Gewebe sind nach dem Trocknen bei 400 C wasserabweisend.
Durch mehrfachen Auftrag d'r Emulsion auf die Gewebe erzielt man völligen Schluss der Gewebeporen und erhält schliesslich feste, hautähnliche Gebilde von hornartiger Festigkeit, die zu Tiommelfellen u. dgl. verarbeitet werden können.
In dfr Patentschrift Nr. 73U01 ist bereits beschrieben, dass man Kunstmasscn aus Gemischen von Zelluloseäthern und andern Zellulosederivaten herstellen kann, jedoch weiden diese Gemische nicht in Emulsionsform hergestellt, sondern unter Verwendung eines gemeinschaftlichen organischen Lösungsmittels.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von in Wasser und organischen Lösungsmitteln unlöslichen Kunst-
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