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Verfahren zum Abdichten von Heizrohren bei Lokomotiv-, Lokomobil-und anderen
Kesseln.
Zum Abdichten von Heizrohren bei Lokomotiven, Lokomobilen und andern Kesseln wurden seit Jahren zahllose Verfahren ausprobiert, um durch die das Rinnen der Siederohre an der Feuerbüchsenwand verursachten zahlreichen Ausserbetriebsetzungen und Reparaturen der Kessel zu vermeiden. Alle diese Versuche scheiterten entweder an dem Umstande, dass die technologische Durchführung zu schwierig und daher deren allgemeine Anwendung nicht möglich war oder an der Tatsache, dass durch die verschiedenen Ausdehnungen des Materials der Feuerbüchsenwand und der Rohre das Wasser immer wieder in die Dichtungsfläche eindrang und entlang derselben in kurzer Zeit seinen Weg in die Feuerbüchse fand.
Diese Übelstände werden nun durch den Gegenstand der Erfindung dadurch beseitigt, dass auf das eingezogene feuerbüchsenseitige Ende des Heizrohres eine Dichtungsmuffe aufgeschoben wird, die sich beim Anpressen des Heizrohres in der Richtung vom Rauehkasten gegen die Feuerbüchsenwand unter Einschaltung von Dichtungen einerseits gegen die Schulter am Heizrohr und anderseits flach gegen die Wand der Feuerbüchse anpresst, worauf das Heizrohr im Bereich der Feuerkammerwand und der dichtungsmuffe von innen aufgewalzt und schliesslich umgebörtelt wird.
In Fig. 1 sind die Feuerbüchsenwand f sowie zwei Heizrohre k und k. im Schnitt dargestellt, von welchen das untere Rohr kl nach der bisher üblichen Art, während das obere Rohr k nach dem Verfahren
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der Heizrohre bei der Durchführung des neuen Verfahrens ersichtlich ist.
Die bisher üblichen Heizrohre k1 (Fig. 1 unten) sind zur Erhöhung der Stegstärke 11 zwischen den Löchern der Feuerbüchsenwand 1 am Ende etwas eingezogen und weisen den Absatz i auf.
Gemäss der Erfindung (Fig. 1 oben) wird nun auf das Heizrohr k ein Dichtungsring g aus Eisen oder Metall aufgeschoben, der innen eine Bohrung, entsprechend dem Aussendurchmesser des verengten Heizrohres aufweist und aussen entweder ebenfalls zylindrisch oder wie im gezeichneten Ausführungsbeispiel, konisch ist und eine verbreitete Sitzfläche Cl aufweist. Stets wird die Stirnfläche C2 des Dichtungs- ringes, welche in der Richtung zum Rauchkasten zu liegen kommt, entsprechend dem Verlauf der Übergangsstelle i geformt, damit ein dichtes und festes Aufsitzen am Rohrabsatz i eintritt. Die gegenüberliegende Stirnfläche el des Dichtungsringes g ist senkrecht zur Rohrachse abgedreht, um genau parallel zur Feuerbüchsenwand f zu liegen und gut aufzusitzen.
Sind die Stege 11 zwischen den Rohrwandlöchern genügend gross, so wählt man die gezeichnete konische Form des Dichtungsringes mit verbreiterter Stirnfläche Cl'Die Breite b desselben ist beiläufig gleich der Wandstärke a der Feuerbüchsenwand. Die Sitzflächen Cl und C2 des Dichtungsringes werden vor dem Anpressen noch mit einer Dichtungsmasse aus Hanf und Firnis oder einer andern vom heissen Wasser nicht zerstörbaren Dichtungsmasse versehen.
Wie langjährige Erfahrungen im Lokomotivbetriebe bewiesen haben, hält die aus Hanf und Firnis bestehende Dichtungsmasse einen zehnjährigen Betrieb aus, u. zw. an jenen Stellen wo die angepresste Unterlagsscheibe dieser Dichtungsmasse sowohl direkt dem Feuer von unten, als auch dem heissen Wasser von oben aus, ausgesetzt war, wie z.
B. bei den Deckenankern der Feuerbüchse. Im vorliegenden Falle ist dieselbe Dichtungsmasse aber nicht direkt dem Feuer ausgesetzt, sondern nur dem heissen Wasser und ist daher das Dichthalten der gemäss der Erfindung (Fig. l oben) abgedichteten Heizrohre für eine bedeutend längere Zeit gewährleistet als bei dem bisher üblichen Abdichten (Fig. 1 unten).
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des Arbeitsvorgang beim Abdichten der Heizrohre gemäss der Erfindung ist folgender (Fig. 2) : 'l.'Ein'ziehen des Röhrest durch die Rauchkastenwand d und Vorschieben bis zur Feuerbüchsenwand f.
2. Aufstecken des Dichtungsringes g auf das Heizrohr (bei konischem Dichtungsring mit der breiteren Stirnfläche el gegen die Feuerbüchsenwand f) und Aufbringen des Dichtungsmaterials (Hanf mit Firnis oder ein anderes vom heissen Wasser nicht. zerstörbares Dichtungsmaterial) auf beide Stirn- flächen c1 und 63. 3. Anpressen des Heizrohres an die Feuerbüchsenwand t vermittels einer, im Rauch- kasten e abgestützten Schraubenwinde h od. dgl. so lange, bis der Dichtungsring g sowohl am Absatz i als auch an der Feuerbüchsenwand f aufsitzt und bis der Einbau des Rohres vollendet ist. 4. Aufwalzen des Heizrohres im ganzen Bereiche b des Dichtungsringes g. 5. Aufwalzen des Rohres im Bereiche a der Rohrwand t und Umbördeln des Rohrendes. 6.
Lösen der angespannten Schraubenwinde A im
Rauchkasten e. 7. Aufwalzen des Rohrendes in der Rohrwand d des Rauchkastens.
Durch dieses Verfahren wird demnach die bisher im Ausmasse a erzielbare Dichtungslänge des
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Spalten zwischen i und C2 sowie zwischen Cl und f eingepreüte Dichtungsmaterial ein Eindringen des Wassers in die Dichtungsflächen a und b verhindert und wie erwähnt, erfahrungsgemäss zehn Jahre dichthalten kann.