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Verfahren zur Herstellung leicht wasserlöslicher Präparate.
Es wurde gefunden, dass man die gerberischen Eigenschaften der mineralischen Gerbstoffe, soweit sie die Salze der Klasse der dreiwertigen Metalle, insbesondere die Salze des Aluminiums, Eisens und Chroms, umfassen, wesentlich steigern kann. wenn man sie mit solchen wasserlöslichen Salzen der alkalisehen Erden, z. B. des Kalziums, oder derihnen nahestehenden Metalle, wie des Zinks oder des Magnesiums, in der Weise kombiniert, dass keine wasserunlöslichen Umsetzungsprodnkte gebildet werden.
So ist es z. B. möglich, durch Kombinierung von 1 Mol basischem Chromsulfat Cr2 (SO4) (OH4)
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satz zu dem ohne die Zusatzkomponente hergestellten Chromsulfat gleicher Basizität. Zu dem Vorteil der grossen Löslichkeit treten andere Vorteile. Obgleich die Ausflockbarkeit der Lösungen vermindert ist,
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dukte des vorliegenden Verfahrens voller.
Durch Verwendung von mit den genannten Salzen gemischten Aluminiumsalzen ist es möglich, vollere Leder zu erzielen, als wenn man die Aluminiumsalze allein verwendet. Auch ist die Widerstands- fähigkeit gegen Wasser bei den nach vorliegendem Verfahren erhaltenen Leder eine grössere.
Die nach dem kombinierten Verfahren erhaltenen Eisenleder zeichnen sich durch verhältnismässig helle Farbe und durch Lagerbeständigkeit aus.
Um mit. den genannten Misehsalzen wertvolle Gerbungen zu erhalten. kann man je nach der metallischen Komponente des Gerbstoffes verschieden verfahren. Zur Herstellung der gemischten Chromsalze verfährt man z. B., wie schon oben angegeben, so, dass man ein basisches Chromsalz mit der zweiten Komponente mischt oder dass man das neutrale Chromsalz mit dem Salz des zweiwertigen Metalles mischt und durch Zugabe einer Base zur wässerigen Lösung beider Salze die erforderliche Basizität herstellt.
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festeres Leder erhält.
Eine Gerbbruhe, die neben Magnesiumkarbonat noch Chromalaun enthält. ist durch das Beispiel 3 der österr. Patentschrift Nr. 98962 bekanntgeworden. Jedoch liegen die Bedingungen und die ange- wendeten Mengenverhältnisse hier so, dass das Chrom fast quantitativ ausfällt. Die nach dem Verfahren der genannten österr. Patentschrift erhaltenen Leder sind demnach auch gänzlich verschieden von denen, die nach dem vorliegenden Verfahren, also unter Verwendung von wässerigen Lösungen, von Kombinations- 'erbsalzen erhalten werden.
Beispiele :
1. 412 Gewichtsteile Chromhydroxyd (100%) werden mit 740 Gewichtsteilen kristallisiertem
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im Vakuum von der Hauptmenge Wasser befreit. Das erhaltene feste Produkt, das man durch entsprechend Vorrichtung am besten in Form eines hellgrünen Pulvers anfallen lässt, ist, obgleich nicht
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dreifachen Menge Wasser gelöst, dass je nach dem Charakter der zu erhaltenden Leder 1'7-2'25 Teile Chromoxyd zur Anwendung kommen. Diese GerbJ3tofflösung wird in drei Portionen im Laufe eine ! Stunde zu den 100 Teilen Blösse, die im Gerbfass mit 150 Teilen Wasser und zwei Teilen NaCl gewalkt werden, zugegeben. In drei bis vierstündiger Walke erhält man ein volles, weiches und kochechtes Leder mit feinen Narben.
2.400 Gewichtsteile Chromhydroxyd (100%) werden mit derselben Menge Magnesiumchlorid
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wichtsteile. Salzsäure (spezifisches Gewicht 1'17) einlaufen lassen. Nachdem klare Lösung-eingetreten ist, wird diese wie im vorhergehenden eingedampft und getrocknet. Man erhält ein hellgrünes Pulver, das sich glatt in kaltem Wasser ohne Rückstand löst. Zur Gerbung verfärbt man ebenso wie im Beispiel 1.
3.110 Gewichtsteile Kalziumchlorid (wasserfrei) werden mit Wasser vermischt und in der Lösung 260 Gewichtsteile in Wasser schwerlösliches Chromoxychlorid warm aufgelöst, hierauf die Lösung auf der Walze getrocknet. Das erhaltene gründliche Pulver ist leicht wasserlöslich und ergibt wertvolle, rasch kochechte, fast weisse Leder.
4.412 Gewichtsteile Chromhydroxyd (100%) werden mit 750 Gewichtsteilen Zinksulfat in 2000 Teilen Wasser gemischt und bei 90 1110 Gewiehtsteile Schwefelsäure (spezifisches Gewicht 1'2SO) unter Rühren zulaufen lassen. Die erhaltene klare Lösung wird durch Eindampfen im Vakuum von der Hauptmenge Wasser befreit. Das erhaltene feste Produkt kann in üblicher Weise zum Gerben verwandt werden. Man gewinnt Leder von grosser Fülle und weichem Griff.
5. 102 Gewichtsteile Zinkoxyd (100%) werden in eine Lösung von 392 Gewichtsteilen Chromsulfat in 2000 Gewichtsteilen Wasser eingetragen und die Mischung so lange bei 90-1000 C auf'dem Wasserbade gerührt, bis vollkommene Lösung eingetreten ist. Von geringen Mengen Ungelöstem wird abfiltriert, das Filtrat durch Eindampfen im Vakuum von der Hauptmenge Wasser befreit. Das erhaltene feste Produkt kann in üblicher Weise zum Gerben verwendet werden. Man gewinnt Leder von grosser Fülle und weichem Griff.
6.1000 Gewichtsteile gepickelte Blosse werden mit 59 Gewichtsteilen Chromsulfat und 52 Gewichtsteilen Magnesiumsulfat in 1500 Teilen Wasser im Walkfass während einer Stunde mit einer Sodalösung von 22'5 Gewichtsteilen kalzinierter Soda versetzt. Nach einer weiteren Walke von drei Stunden erhält man ein griffiges, volles Leder mit zarten Narben.
7.68 Gewichtsteile Aluminiumsulfat werden mit 49 Gewichtsteilen Magnesiumsulfat gemischt, die Mischung in 100 Gewichtsteilen Wasser gelöst und die Lösung zur trockenen Paste eingedampft.
Zum Gerben verfährt man so, dass man 12 Gewichtsteile des Produktes in 120 Gewichtsteilen Wasser löst, mit der Lösung 100 Teile gepickelte Blösse im Fass walkt. Die Lösung wird nicht auf einmal, sondern in 3-4 Anteilen hinzugefügt. Nach einigen Stunden ist die Durchgerbung beendet. Man erhält ein weisses, geschmeidiges und sehr reissfestes Leder.
8. 25 Gewichtsteile Aluminiumchlorid wasserfrei werden in 30 Gewichtsteilen Wasser gelöst und zur Lösung 20 Gewichtsteile Calziumchlorid gegeben. Die klare Lösung kann direkt zum Gerben, wie in Beispiel 1 angegeben, verwendet werden. Man setzt während des Gerbens soviel Soda hinzu, dass die Lösung noch eben klar bleibt. Nach einigen Stunden ist die Durehgerbung beendet. Man erhält ein weisses, weiches volles Leder.
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1.
Verfahren zur Darstellung leicht wasserlöslicher Präparate, dadurch gekennzeichnet, dass man anorganische Chromverbindungen mit Oxyden, Hydroxyden oder Salzen der Erdalkalien oder der ihnen verwandten Metalle vereinigt und für den Fall der Unlöslichkeit dieser Präparate in Wasser geradesoviel Säuremengen hinzugibt, wie die Wasserlöslichkeit und die für die Chromgerbung übliche Basizität erfordert, wobei die Bildung der basischen Chromsalze vor, während oder nach der Vereinigung erfolgen kann.
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