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Verfahren und Einrichtung zur Ausführung kurzzeitiger Röntgenaufnahmen,
Die bisher gebräuchlichen Einrichtungen für kurzzeitige Röntgenaufnahmen, bei denen der für die Aufnahme eingeschaltete Röntgenröhrenstrom durch einen oder mehrere Kondensatoren geliefert wird, haben den Nachteil, dass durch die gleichzeitige Auf-und Entladung ein sehr heftiger Stromstoss und damit eine wenn auch kurze, aber sehr erhebliche Belastung des Netzes eintritt, die zu Störungen der sonstigen an dieses angeschlossenen Teilnehmer führt.
Gemäss der Erfindung wird dieser Nachteil dadurch vermieden, dass die Kondensatoren über eine
Gleichrichteranordnung derart allmählich aufgeladen werden, dass die Entladestromstärke bedeutend höher ist als die Ladestromstärke und sich so nur eine geringe und fast gleichmässige Belastung des Netzes ergibt. Die Kondensatoren sind dabei derart bemessen, dass sie die gesamte Energie für die Röntgen- aufnahme bei ihrer Entladung liefern.
Durch die neue Anordnung wird noch der besondere Vorteil erreicht, dass alle Apparate des Lade- stromkreises in ihren Abmessungen kleiner gehalten werden können als nach den bekannten Schaltung- einriehtungen. Auch kann bei entsprechender Bemessung des Stromes in dem Primärkreis des Trans- formators jede Lebensgefahr für die Personen vermieden werden, die zufällig mit den Hochspannung- teilen der Anlage in Berührung kommen.
In den Fig. 1 und 2 sind zwei Ausführungsbeispiele der neuen Einrichtung schematisch dargestellt.
Wie Fig. 1 zeigt, ist an die Netzklemmen 1 über einen regelbaren, der Strombegrenzung dienenden ein- stellbaren Vorschaltwiderstand 2, die Primärwicklung deines Hochspannungstransformators angeschlossen.
Von der Sekundärwicklung 5 werden in bekannter Weise über Gleichrichter, vorzugsweise Hoehvakuum- ventilröhren 6, zwei in Reihe liegende Kondensatoren 7 und 8 geladen, die im Vergleich zur Transformator- spannung eine Betriebsspannung für die Röntgenröhre 9 liefern, die ungefähr auf den doppelten Betrag erhöht ist. Jede der Ventilröhren ist mit einem der Kondensatoren in Reihe geschaltet, so dass zwei
Sekundärkreise entstehen, in denen die Ventile in umgekehrter Richtung liegen.
Die Glühkathode der Ventilröhren 6 werden mittels kleiner Transformatoren 16 geheizt, die auf ihrer Primärseite an die Wechsel- stromquelle 1 angeschlossen sind. Die Röntgenröhre 9 ist zwischen den Ventilröhren und den Konden- satoren angeschlossen.
Vor die Primärwicklung 10 des ebenfalls an die Wechselstromquelle 7 angeschlossenen Heiztrans- formators 11 der Röntgenröhre 9 ist ein Regelwiderstand 12 geschaltet. Dieser ist mit zwei Sehleif- kontakten 13 und 14 versehen, die mit einem Kurzsehliesser 15 verbunden sind. Dieser bezweckt einen schnellen Übergang von der Einstellung des Widerstandes 12 auf Vorheizung zu der andern auf Voll- heizung zu erhalten. Die Figur zeigt den Schalter 15 in der Stellung für Vorheizung ; durch Schliessen erfolgt die Einstellung auf Vollheizung, wobei die Röntgenröhre eine derartige Leitfähigkeit erhält, dass die Kondensatoren sich mit äusserst kräftigem Strom darüber entladen.
Die neue Einrichtung weist den Vorteil auf, dass ausser dem Netz sämtliche Zwischengeräte zwischen diesem und den Kondensatoren, also die ganze zur Erzeugung der gleiehgerichteten Hochspannung dienende Apparatur nur schwach mit Strom belastet wird. Alle diese Teile können dementsprechend für eine geringere Stromstärke, also in wesentlich kleineren Abmessungen, ausgeführt werden als bei
Einrichtungen, bei denen ein dem augenblickliehen Röhrenstrom entsprechender Strom unmittelbar dem Netz entnommen wird.
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Anstatt in die Primärleitung des Hochspannungstransformators einen Vorschaltwiderstand ein- zuschalten, können auch die Ventilröhren derart bemessen werden, dass sie nur Strom der gewünschten geringen Stärke durchlassen. Zweckmässiger ist es im allgemeinen, mit Vorschaltwiderstand zu arbeiten, der es gestattet, die Einrichtung sowohl irir diagnostisehe als auch für therapeutische Zwecke zu verwenden, in welch letzterem Falle auch grössere Stromstärken zur Verwendung kommen können, da es sich um Dauerbelastung handelt.
Zweckmässig wird der Vorschaltwiderstand oder die Durchlassfähigkeit der Ventilröhren derart
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Da für Durchleuchtungen nur verhältnismässig schwache Ströme gebraucht werden, kann die Ein- richtung auch mit fester Begrenzung der Stromstärke ebenfalls für diese Zwecke verwendet werden, wobei auch die Kondensatoren abgeschaltet werden können, da dann die durch diese bedingte Erhöhung der von dem Hochspannungstransformator sekundär gelieferten Spannung nicht erforderlich ist.
An Stelle der in Fig. 1 dargestellten Gleichrichterschaltung mit zwei Ventilröhren und Konden- satoren kann auch die in Fig. 2 dargestellte Anordnung verwendet werden, bei der nur ein Kondensator 17 und eine Ventilrohre 6 vorhanden sind. Beide sind in Reihe an die Sekundärwicklung 5 des Hochspannungs- transformators angeschlossen. Die Röntgenröhre 9 liegt im Nebenschluss zu dem Kondensator 17. Der
Heizstromkreis der Glühkathode der Röntgenröhre 9 ist in Fig. 2 nur durch den Transformator 11 angedeutet. Seine Primärwicklung kann über einen einfachen Ausschalter an die Wechselstromquelle 1 angeschlossen sein oder die Einrichtung kann genau wie diejenige nach Fig. 1 getroffen sein.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Erzeugung kurzzeitiger Röntgenaufnahmen, bei welchem die Röntgenröhre an einen oder mehrere Kondensatoren, die ihre Energie über einen oder mehrere vorgeschaltete Ventil- vorrichtungen zugeführt erhalten, dauernd angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst die Aufladung des oder der Kondensatoren mit geringer Stromstärke und in einer im Vergleich zur Ent- ladezeit langen Ladedauer erfolgt, und dann die Röntgenröhre im wesentlichen allein durch den Ent- ladungsstrom zur Wirkung gebracht wird.