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Verfahren zur Darstellung von Farbstoffen der Anthracenreihe.
Die vorliegende Erfindung betrifft Farbstoffe der Anthrazenreihe.
Es wurde gefunden, dass man Farbstoffe der Anthrazenreihe durch ein Verfahren erhält, welches darin besteht, dass man zuerst ein Anthrahydrochinonderivat der folgenden Formel :
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worin R1 Wasserstoff oder Alkyl, R2 den Rest einer Verbindung, die mit den H-Atomen der 9. 10-ständigen OH-Gruppen eines Anthrahydroehinons zu reagieren vermag, wie z. B. einer Halogensulfonsäure, eines Halogen-Alkyls, einer Halogenfettsäure, eines Schwefelsäureesters oder einer ähnlichen Verbindung und a ; Wasserstoff oder einen Substituenten bedeutet, wie z.
B. 2-Amino-anthrahydrochinon-9. 10- diestersulfosäure, 2-Monomethyl-amino-anthrahydrochinon-9. 10-diäther, 2-Amino-anthrahydrochinon- 9. 10-diäthercarbonsäure oder eine ähnliche Verbindung, welche im Anthrachinonkern wenigstens eine ss-ständige Amino-oder A] ky] amino-Gruppe enthält und in welchen mindestens eine Ortho-Stellung zu einer Aminogruppe befindliche a-Stellung durch Wasserstoff substituiert ist, mit einem Oxydationsmittel in saurer oder alkalischer Lösung in der Kälte oder bei erhöhter Temperatur behandelt ; alsdann die eventuell noch an den Sauerstoffatomen in 9. 10-Stellung befindlichen Reste durch Verseifungsmittel abgespaltet und die so erhaltene Leukoverbindung des Farbstoffes mit einem Oxydationsmittel behandelt.
In vielen Fällen ist die zweite Operation unnötig, da die Verseifung bereits während des vorausgegangenen Oxydationsprozesses in saurer oder alkalischer Lösung stattfindet. Unterwirft man z. B. die oben genannten 2-Amino-anthrahydrochinon-9'10-diestersulfosäuren einer Oxydation in sauerer Lösung, so erweist sich der genannte Verseifungsprozess als überflüssig, da die Verseifung bereits während der Oxydation in sauerer Lösung eintritt. In diesem Falle arbeitet man zweckmässig derart, dass die Oxydation der Abspaltung der Sulforeste voraneilt, d. h. dass die bei der Reaktion verwendeten Säuremengen während des Oxydationsvorganges so niedrig gehalten werden, dass gerade noch kongosaure Reaktion herrscht.
Man kann zu diesem Zweck so verfahren, dass man die während des Prozesses frei werdende Säure im Masse ihrer Bildung durch Zusatz geeigneter Mittel neutralisiert oder den Dissoziationsgrad der Säure durch Zusatz von Salzen herabdrückt.
Bei diesem Arbeitsverfahren entstehen Farbstoffe der Anthrazen-Reihe, welche mit alkalischem Hydrosulfit Küpen geben, aus welchen pflanzliche Fasern in meistens blauer Nuance echt angefärbt werden. Die neuen Farbstoffe gehören ohne Frage dem Typus des bekannten N. N-Dihydro-1. 2.2'. 1'anthraehinonazins an.
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Die oben genannten 9. 10-Derivate des S-Amino-anthrahydroehinons stellt man derart dar, dass man z. B. S03 oder eine Halogensulfonsäure oder deren Ester, wie Chlorsulfonsäure oder einen Chlorsulfonsäureester oder einen Schwefelsäureester, wie z. B. Dimethylsulfat, oder eine Halogenfettsäure oder deren Ester, oder andere ähnlich reagierende Verbindungen auf ein 2-Azylaminoanthrahydrochinon oder eines seiner Homologen oder Substitutionsprodukte einwirken lässt, wobei 9. 10-Diestersulfosäuren, 9. 10-Diäther, 9. 10-Diäthercarbonsäuren oder andere 9.10-Derivate erhalten werden und schliesslich die N-Azylgruppe abspaltet.
ZumBeispielkannman die Salze der2-Aminoanthrahydrochinon-9. 10-diestersulfosäureso darstellen, dass man ein 2-Azyl-aminoanthrahydrochinon oder eines seiner Analogen oder Homologen oder Substitutionsprodukte in Gegenwart einer tertiären Base mit S03 oder einem S03 abspaltenden Mittel, wie z. B. Halogensulfosäure oder deren Ester umsetzt, und aus den so erhältlichen 2-Azylaminoanthra-
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Als Oxydationsmittel kann man vorteilhaft Ferrisalze verwenden.
Die erhaltenen Farbstoffe kann man entweder durch Ausziehen mit organischen Lösungsmitteln, wie z. B. Pyridin, reinigen oder durch Umküpen von geringen Mengen Nebenprodukten befreien.
Beispiele :
1. Eine wässerige Lösung von 42'9 Gewiehtsteilen Dinatriumsalz der 2-Aminoanthrahydrochinon-
9. 10-diestersulfosäure wird mit Salzsäure sauer gestellt eventuell filtriert und bei gewöhnlicher Tem- peratur Eisenchloridlösung so lange unter Umrühren zugesetzt, bis dieses bleibend im Überschuss sich befindet. Man rührt einige Stunden, saugt dann den dunkelblauen Niederschlag ab, wäscht mit saurem
Wasser und reinem Wasser gut aus und reinigt den erhaltenen Farbstoff-falls erforderlich-durch
Umküpen.
. 2. Zu einem Gemisch, bestehend aus einer Lösung von 110 Gewichtsteilen technischem Eisen- ehlorid in 400 Gewichtsteilen Wasser und 60 Gewichtsteilen Natronlauge von 40 Be, lässt man bei 75-80 C eine wässerige Lösung von 42.9 Gewichtsteilen Dinatriumsalz der 2-Aminohydrochinon-9. 10- diestersulfosäure in 500 Gewichtsteilen Wasser zulaufen und versetzt dann bei der angegebenen Tem- peratur langsam mit Salzsäure bis zur Kongoreaktion. Nach % stündigem Nachrühren saugt man den dunkelblauen Niederschlag ab, wäscht gut aus und reinigt den erhaltenen Farbstoff, wenn erforderlich, durch Umküpen. Der Farbstoff färbt Baumwolle in reinblauen Tönen von hervorragender Lichtechtheit.
3. In eine Mischung von 30 Gewichtsteilen Ferrisulfat, 200 Gewichtsteilen Ammoniumsulfat und
200 Gewichtsteilen Wasser lässt man unter Rühren bei 90 C eine Lösung von 23 Gewiehtsteilen Dikalium- salz der 2-Aminoanthrahydrochinon-9. 10-diestersulfosäure und 50 Gewichtsteilen Ammoniumsulfat in
250 Gewichtsteilen Wasser einlaufen und hält noch % Stunde bei der angegebenen Temperatur. Man saugt dann den dunkelblauen Niederschlag ab und verarbeitet ihn wie in Beispiel 1 angegeben wurde. Der
Farbstoff ist mit dem des Beispiels 1 identisch.
4. Zu 500 Gewichtsteilen einer 15%igen Natriums-ulfatlösung, die man auf 80-85 C erhitzt, lässt man unter Rühren gleichzeitig und gleichmässig zulaufen : einerseits eine Lösung von 1000 Gewichts- teilen Ferrisulfat und 500 Gewichtsteilen Natriumsulfat in 3500 Gewiehtsteilen Wasser und anderseits eine Lösung von 429 Gewichtsteilen Dinatriumsalz der 2-Aminoanthrahydroehinon-9. 10-diestersulfosäure und 80 Gewichtsteilen Ätznatron in 5000 Gewichtsteilen Wasser. Nach Vereinigung der Lösungen lässt man noch kurze Zeit bei 85-900 C nachrühren und verarbeitet den entstandenen blauen Farbbstoff, wie in dem Beispiel 1 angegeben ist. Die Ausbeute erreicht fast die theoretisch mögliche Menge.
5. Eine Lösung von 46'4 Gewichtsteilen des Dinatriumsalzes der 2-Amino-3-chloranthrahydro- chinon-9. 10-diestersulfosäure in 400 Gewichtsteilen Wasser stellt man in der Kälte mit Salzsäure schwach sauer und lässt sie bei gewöhnlicher Temperatur in eine Lösung von 120 Gewichtsteilen technischem Eisenchlorid in 600 Gewichtsteilen Wasser in 50 Gewichtsteilen 10% iger Salzsäure einlaufen. Nach
24 Stunden wird das braungrüne Oxydationsprodukt abgesaugt, gewaschen und getrocknet. Zur Reinigung kocht man es mit Nitrobenzol aus, saugt heiss ab und wäscht mit warmem Pyridin. Es hinterbleibt das
N. N'-Dihydro-3. 3'-dichlor-l. 2. 2'. 1' -anthrachinonazin als- glänzendes violettblaues Pulver, das durch
Umküpen eventuell weiter gereinigt werden kann.
Es gibt mit alkalischer Hydrosulfitlosung eine blaue, I klare Küpe und färbt Baumwolle blau.
Das oben angegebene Dinatriumsalz kann man in der Weise erhalten, dass man 3-Chlor-2-azet- aminoanthraehinon reduziert, mit S03 oder S03 abspaltenden Mitteln umsetzt in Gegenwart von tertiären
Basen und dann alkalisch verseift.
6. Eine wässerige Lösung von 44-3 Gewichtsteilen des Dinatriumsalzes der 2-Amino-3-methyl- i anthrahydrochinon-9. 10-diestersulfosäure wird mit Salzsäure schwach sauer gestellt und bei gewöhn- licher Temperatur in eine Lösung von 120 Gewichtsteilen Eisenehlorid in 600 Gewichtsteilen Wasser und 50 Gewichtsteilen 10% iger Salzsäure einlaufen lassen. Nach 24 Stunden wird das grünblaue Oxy- dationsprodukt abgesaugt, gewaschen und getrocknet. Zur Reinigung kann man es mit Nitrobenzol auskochen : man saugt noch heiss ab und wäscht mit Pyridin nach. Das zurückbleibende N. N-Dihydro-
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3. 3'-dimethyl-1. 2.2'. 1'-anthrachinonazin kann durch Umküpen weiter gereinigt werden.
Mit aJkalischem
Hydrosulfit erhält man eine blaue Küpe, aus der Baumwolle blau angefärbt wird.
7. 46'4 Gewichtsteile eines Gemisches des Dinatriumsalzes des 2-Amino-6-(bzw. 7-)-methylanthra . hydrochinon-9. 10-diestersulfosäure (erhalten durch Kondensation von 4-Nitrophthalsäureanhydrid mit Toluol, nachfolgender Reduktion, Ringschluss, Azetylierung und anschliessend Reduktion der erhaltenen
Azetylaminoverbindung zur entsprechenden Leukoverbindung, Umsetzung dieser mit Halogensulfo- säure in Gegenwart tertiärer Basen und Abspaltung der Azetylgruppe) werden in 500 Gewichtsteilen
Wasser gelöst und allmählich zugesetzt zu einer 95 C warmen Lösung von 100 Gewichtsteilen Ferri- sulfat und 50 Gewichtsteilen kristallisiertem Natriumsulfat in 300 Gewichtsteilen Wasser.
Nach 1 bis
2 Stunden saugt man ab, wäscht heiss mit Wasser aus, trocknet, kocht das blaugrüne Produkt mit Nitro- benzol aus, saugt ab und wäscht mit heissem Pyridin nach. Das N. N'-Dihydro-6. 6'- (7. 7'dimethyl-
1.2. 2'. r-anthraehinonazin bleibt als leuchtend violettblaues Pulver zurück und kann durch Umküpen weiter gereinigt werden. Es färbt aus blauer klarer Küpe ein rötliches Blau.
8. 46'4 G'ewichtsteile des Dinatriumsalzes des 2-Methylamino-anthrahydrochinon-9. 10-diester- sulfosäure werden in 500 Gewichtsteilen Wasser gelöst, mit Natronlauge schwach alkalisch gemacht und in eine 95 C heisse Lösung von 100 Gewichtsteilen Ferrisulfat in 300 Gewichtsteilen Wasser langsam einfliessen gelassen. Nach einer Stunde wird abgesaugt, heiss mit Wasser ausgewaschen und der dunkel- braune Rückstand mehrmals mit Alkohol ausgekocht. Zurück bleibt das N. N'-Dimethyl-l. 2.2'. l'-anthra- chinonazin als blaues Pulver. Es färbt Baumwolle aus der schwach alkalischen kalten Küpe in blauen
Tönen.
9. 46'4 Gewichtsteile des Dinatriumsalzes der 2-Amino-6 (7) -chloranthrahydrochinon-9. 10-diester- sulfosäure werden in Wasser gelöst und langsam zu einer 950 C warmen Lösung von 100 Gewichtsteilen Ferrisulfat und 50 Gewichtsteilen kristallisiertem Natriumsulfat in 300 Gewichtsteilen Wasser zufliessen gelassen. Nach 1-2 Stunden saugt man ab, wäscht heiss mit Wasser aus, trocknet, kocht das dunkel- grün-blaue Produkt mit einem Lösungsmittel wie z. B. Nitrobenzol aus, saugt ab und wäscht mit heissem
Pyridin. Das N. N'-Dihydro-6. 6'- (7. 7') -dichlor-1. 2.2'. 1'-anthrachinonazin bleibt als tiefblaues Pulver zurück und kann durch Umküpen noch weiter gereinigt werden. Es färbt aus blauer klarer Küpe Baum- wolle blau an.
10. 49'9 Gewiehtsteile des Dinatriumsalzes der 2-Amino-6. 7-dichloranthrahydrochinon-9. 10- diestersulfosäure werden in Wasser gelöst und langsam zu einer 950 C warmen Lösung von 100 Gewichts- teilen Ferrisulfat und 50 Gewichtsteilen kristallisiertem Natriumsulfat in 300 Gewichtsteilen Wasser zufliessen gelassen. Nach 1-2 Stunden saugt man ab, wäscht heiss mit Wasser aus, kocht das dunkel- grün-blaue Produkt mit z. B. Nitrobenzol aus, saugt ab und wäscht mit heissem Pyridin nach. Das N. N'-
Dihydro-6.7. 6'. 7'-tetrachlor-1. 2. 2'. 1. -anthrachinonazin bleibt als tiefblaues Pulver zurück und kann durch Umküpen noch weiter gereinigt werden. Es färbt aus blauer Küpe Baumwolle blau an.
11. 47-8 Gewichtsteile des Dinatriumsalzes der 2-Amino-6. 7-chlormethyl-anthrahydrochinon-
9. 10-diestersulfosäure werden in Wasser gelöst und langsam zu einer 95 C warmen Lösung von 100 Ge- wichtsteilen Ferrisulfat und 50 Gewichtsteilen kristallisiertem Natriumsulfat in 300 Gewichtsteilen
Wasser zufliessen gelassen. Nach 1-2 Stunden saugt man ab, wäscht heiss mit Wasser aus, kocht das dunkelgrün-blaue Produkt mit z. B. Nitrobenzol aus, saugt ab und wäscht mit heissem Pyridin nach.
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zurück und kann durch Umküpen noch weiter gereinigt werden. Es färbt aus blauer Küpe Baumwolle blau an.
12. 45-7 Gewichtsteile des Dinatriumsalzes der 2-Amino-6. 7-dimethyl-anthrahydrochinon-9. 10diestersulfosäure werden in Wasser gelöst und langsam zu einer 95 C warmen Lösung von 100 Gewichts- teilen Ferrisulfat und 50 Gewichtsteilen kristallisiertem Natriumsulfat in 300 Gewichtsteilen Wasser zufliessen gelassen. Nach 1-2 Stunden saugt man ab, wäscht heiss mit Wasser aus, kocht das dunkelgrün-blaue Produkt mit z. B. Nitrobenzol aus, saugt ab und wäscht mit heissem Pyridin nach. Das N. N'-
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zufliessen gelassen. Nach 1-2 Stunden saugt man ab, wäscht heiss mit Wasser aus, kocht das dunkelgrünblaue Produkt mit z. B. Nitrobenzol aus, saugt ab und wäscht mit heissem Pyridin nach.
Das N. N'- Dihydro-6.6'. 8. 8'-dichlordimethyl-1. 2.2'. l'-anthrachinonazin bleibt als tiefblaues Pulver zurück und kann durch Umküpen noch weiter gereinigt werden. Es färbt aus blauer Küpe Baumwolle blau an.
14. Eine wässerige Lösung von 47#3 Gewichtsteilen des Dinatriumsalzes der 2-Amino-3-carboxy- anthrahydrochinon-9. 10-diestersulfosäure wird mit wenig Salzsäure schwach sauer gestellt und bei gewöhnlicher Temperatur zu einer Lösung von 120 Gewiehtsteilen Eisenchlorid in 600 Gewichtsteilen Wasser und 50 Gewichtsteilen 10% iger Salzsäure gegeben. Nach 48 Stunden wird das dunkle, grünblau gefärbte Oxydationsprodukt abgesaugt gewaschen und getrocknet. Um es zu reinigen, kocht man es
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sulfosäure werden in Wasser gelöst und langsam zu einer 900 C warmen Lösung von 100 Gewichtsteilen Ferrisulfat und 50 Gewichtsteilen kristallisiertem Natriumsulfat in 300 Gewichtsteilen Wasser zufliessen gelassen.
Nach 1 Stunde saugt man ab, wäscht heiss mit Wasser aus, kocht das grüne Produkt z. B. mit
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anthrachinonazin bleibt als grünes Pulver zurück und kann durch Umküpen noch weiter gereinigt werden.
Es färbt aus blauer Küpe Baumwolle grün an.
16. Eine wässerige Lösung von 42'9 Gewichtsteilen des Dinatriumsalzes der 2-Aminoanthrahydro- chinon-9. 10-dies-tersulfosäure wird mit 4 Gewichtsteilen Natronlauge von 40'Be versetzt und unter Rühren bei 10-15 C portionsweise eine wässerige Lösung von 16 Gewichtsteilen Kaliumpermanganat eingetragen, bis dieses nicht mehr verbraucht wird. Nach Absaugen des entstandenen Braunsteines säuert man die gelbe Lauge an, wobei die Farbe in violettrot umschlägt. Nach kurzer Zeit scheidet sich eine violettrot gefärbte Verbindung ab, die abgesaugt und mit kaltem Wasser gewaschen wird. Diese ist in heissem Wasser löslich und zieht aus saurem Bade mit violettroter Farbe auf Wolle.
Man löst das violettrote Produkt in Wasser und erhitzt mit 7 Gewichtsteilen Natriumnitrit einige Zeit auf 90-950 C. Alsbald fällt eine unlösliche Verbindung aus, die abgesaugt und mit Wasser ausgewaschen wird. Sie wird mit verdünntem Alkali und Hydrosulfit behandelt und liefert so eine blaue Küpe, aus der Baumwolle in reinblauen Tönen angefärbt wird.
17. Verwendet man an Stelle der 16 Gewichtsteile Permanganat in Beispiel 16 eine 2'8 Vol. % ige alkalihypochloritlösung und setzt diese unter ganz gleichen Bedingungen wie in Beispiel 16 hinzu, bis Hypochlorit im Überschuss vorhanden ist, nimmt nach einigem Stehen den Überschuss z. B. mit Sulfit weg und arbeitet im übrigen wie in Beispiel 16 angegeben ist, so erhält man denselben Farbstoff.
In ganz derselben Weise kann man an Stelle von Hypochlorit auch z. B. Ferrizyankalium usw. verwenden.
18.27 Gewichtsteile ss-Azetaminoanthrachinon werden in 200 cm3 Alkohol suspendiert und in Gegenwart eines Nickelkatalysators mit Wasserstoff unter Druck bis zur Beendigung der H2-Aufnahme behandelt. Die alkoholische Suspension des Reaktionsproduktes wird mit 28-5 Gewichtsteilen Natronlauge von 400 Be und 200 Gewichtsteilen Wasser in Lösung gebracht und dann bei gewöhnlicher Temperatur mit 31'5 Gewichtsteilen Dimethylsulfat unter Luftabschluss kräftig gerührt. Das gelbe Reaktionprodukt ist nach dem Absaugen und Waschen mit verdünnter Natronlauge und dann mit Wasser ziemlich rein und schmilzt aus Eisessig oder Alkohol umkristallisiert bei 2530 C. Es löst sich in Alkohol mit gelber
Farbe und grüner Fluoreszenz.
Zur Verseifung der Azetylverbindung werden 10 Gewichtsteile 2-Azetylaminoanthrahydrochinon- 9. 10-dimethyläther mit 300 Gewichtsteilen Wasser, 200 Gewichtsteilen Alkohol und 40 Gewichtsteilen Salzsäure von 20 Be am Rüekflusskühler bis zur Lösung gekocht. Beim Erkalten fällt das salzsaure Salz des 2-Aminoanthrahydrochinondimethyläthers in schwach bräunlich gefärbten Schuppen aus.
10 Gewichtsteile des so erhaltenen salzsauren Salzes werden mit 10 Gewichtsteilen kristallisiertem Natriumazetat fein verrieben und das Gemisch mit 100 Gewichtsteilen Wasser kurze Zeit zum Sieden erhitzt.
Nach dem Abkühlen saugt man die Base ab und wäscht mit Wasser aus. Das so erhaltene gelbbraune Rohprodukt kann durch Umkristallisieren aus wässerigem Alkohol gereinigt werden und bildet dann hellgelbe Schuppen vom Schmelzpunkt 235 C. Die Lösungsfarbe in Alkohol ist gelb mit grüner Fluoreszenz.
Der 2-Aminoanthrahydrochinondimethyläther löst sieh reichlich in verdünnter heisser Salzsäure und fällt in der Kälte nahezu quantitativ als salzsaures Sah wieder aus. Beim Versetzen der salzsauren Lösung desAmins mitNitrit bildet sich einetiefvioIetteDiazolosung, weIchess-NaphtoImitbraunvioIetterFarbe ankuppelt.
25 Gewiehtsteile des staubfein zerriebenen salzsauren Salzes werden in 250 Gewichtsteilen Wasser und 30 Gewichtsteilen Salzsäure von 200 Be suspendiert, mit 30 Gewichtsteilen Eisenchlorid (als 10% igue Lösung) versetzt und langsam unter Rühren bis zum Sieden erhitzt. Das Oxydationsprodukt scheidet sich als brauner Niederschlag ab, wird abfiltriert und mit heissem Wasser ausgewaschen. Aus Xylol
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in Alkohol, Benzol, Xylol ist gelb mit intensiv grüner Fluoreszenz.
10 Gewichtsteile des so erhaltenen Oxydationsproduktes werden zwecks Abspaltung der Ätherreste und Überführung in den Farbstoff in 100 Gewichtsteilen konzentrierter Schwefelsäure gelöst und kurze Zeit auf 90-100 C erwärmt. Nach dem Erkalten giesst man in Wasser, saugt ab und wäscht den blauen Niederschlag neutral. Der blaue Farbstoff färbt Baumwolle aus der Küpe in echten blauen Tönen an.
Er kann erforderlichenfalls durch Umküpen oder Extrahieren z. B. mit Pyridin usw. gereinigt werden.
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19. 281 Gewichtsteile 2-Formylamino-anthrahydrochinon-9. 10-dimethyläther vom Schmelz- punkt 202-2030 C (welchen man nach der Angabe in Beispiel 18 oder durch Verküpen von 2-Eanmyl- aminoanthrachinon mit Alkali und Hydrosulfit in der Kälte und nachfolgende Behandlung mit methy- lierenden Mitteln erhalten kann) werden in feinste Verteilung gebracht und mit 6000 Gewichte1ieilen Wasser und 600 Gewichtsteilen Natronlauge von 40 Be unter Rückflusskühlung und Rühren gekocht, bis die Verseifung zu Ende geführt ist. Nach dem Erkalten wird filtriert und neutral gewaschen. Der leuchtend gelbe 2-Amino-anthrahydrochinon-9. 10-dimethyläther schmilzt aus Alkohol umkristallisiert bei 235-236 C.
Er löst sich in Alkohol, Benzol, Azeton rotgelb mit intensiv gelbgrüner Fluoreszenz, während das unverseifte Produkt in denselben Lösungsmitteln mit gelber Farbe und blaugrüner Fluoreszenz löslich ist.
23-3 Gewichtsteile des so erhaltenen Produktes werden in Gegenwart von 500 Gewichtsteilen
Benzol mit 400 Gewichtsteilen einer Hypochloritlösung von 11 % wirksamem Chlorgehalt unter Rühren in der Kälte so lange behandelt, bis keine Abnahme des Gehaltes an wirksamem Chlor mehr nachweisbar ist. Die Reaktionsmasse wird filtriert. mit Benzol gewaschen und der Rückstand getrocknet. Dieser besitzt gelbrote Farbe und löst sich in konzentrierter Schwefelsäure beim Erwärmen mit rein gelbbrauner Farbe.
Der getrocknete Niederschlag wird in derselben Weise in den blauen Farbstoff übergeführt wie in Beispiel 18 Ende beschrieben ist. Er ist mit diesem identisch.
20. 34-1 Gewichtsteile 2-Amino-anthrahydrochinon-9. 10-diessigsäure werden in 1000 Gewichts- teilen Wasser und 60 Gewichtsteilen Salzsäure (20'Be) gelöst und die 800 C warme Lösung langsam in eine auf gleiche Temperatur erwärmte Lösung von 100 Gewichtsteilen kristallisiertem Eisenchlorid in
1000 Gewichtsteilen Wasser eingerührt. Man erwärmt noch 1 Stunde auf dem Wasserbade, kühlt dann ab, saugt ab und wäscht neutral. Das so erhaltene rotbraune Zwischenprodukt wird mit 150 Gewichts- teilen 80-90%iger Schwefelsäure gemischt und 1-2 Stunden auf 80-90 C erwärmt ; beim Eingiessen der Mischung in Wasserfällt ein blauer Farbstoff aus, welcher eventuell durch Umküpen oder Auskochen mit Pyridin gereinigt werden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Darstellung von Farbstoffen der Anthrazenreihe, darin bestehend, dass man ein Anthrahydroehinonderivat von der folgenden allgemeinen Formel :
EMI5.1
worin
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hydrochinons zu reagieren vermag, wie einer Halogensulfonsäure, einer Halogenfettsäure, eines Schwefel- säureesters oder einer ähnlichen reaktionsfähigen Verbindung, x Wasserstoff oder irgendeinen einwertigen Substituenten bedeutet, mit einem sauren oder alkalischen Oxydationsmittel, vorzugsweise mit sauer reagierenden Lösungen von Ferrisalzen, zweckmässig in Gegenwart von Neutralsalzen in der Kälte oder bei erhöhter Temperatur behandelt, darauf die an den 9.10-ständigen Sauerstoffatomen haftenden Reste abgespaltet und die so gewonnene Leukoverbindung des Farbstoffes oxydiert werden.
2. Verfahren zur Darstellung von Farbstoffen der Anthrazenreihe, darin bestehend. dass man ein Anthrahydrochinonderivat von der folgenden allgemeinen Formel :
EMI5.3
worin R, Wasserstoff oder Alkyl.
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