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Mikrophon.
Mikrophone, bei denen zum Schutze gegen die Feuchtigkeit, zur Erlangung einer besseren elektrischen Wirkung oder grösserer Lebensdauer die Kontaktstellen mit dem veränderlichen elektrischen Widerstande in einem luftdicht abgeschlossenen Raume untergebracht sind, besitzen im allgemeinen eine von Temperatur und Luftdruck abhängige Empfindlichkeit.
Denn, wenn der hermetische Abschluss bei einer mittleren Temperatur von 200 C und einem mittleren barometrischen Luftdruck von 76 cm hergestellt wird und spätere Temperaturschwankungen von +10 und barometrische Schwankungen von + 3 cm eintreten, können an der die Sprache übertragenden Membrane Druckdifferenzen von + 7-5% oder von + 75 g pro cm2 der Membranfläche auftreten, wodurch die Membrane so stark durchgebogen wird, dass die. schwachen Einwirkungen der Sprache nicht mehr imstande sind, freie Schwingungen der Membrane hervorzubringen.
Dieser Übelstand lässt sich durch Mittel, die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bilden, beseitigen.
Ein solches Mittel ist in Fig. 1 schematisch dargestellt. Die den einen Pol bildende, isolierte Metallplatte 1 trägt den Kohlenkörper 2 und den dämpfenden Filzring 3. Auf der metallischen den zweiten Pol bildenden, von der Sprache beeinflussten Membrane 4 ist die Kohlenmembrane 5 befestigt, die Kohlenkörperchen sind von 2, 3 und 5 eingeschlossen. Der hermetische Abschluss ist am zylindrischen Umfange durch geeignete Dichtungsringe hergestellt. Hinter der durchlochten Platte 1 wird der hermetische Abschluss durch das gewellte Blech 6 besorgt, dessen Dicke und Form so beschaffen ist, dass sein Widerstandsmoment gegen eine Durchbiegung wesentlich geringer ist als jenes der Membrane 4.
Tritt nun eine Änderung in den Druckverhältnissen auf, so wird sich fast nur das Blech 6, die Membrane 4 dagegen nur in einem äusserst geringen Grade durchbiegen, so dass die letztere die freie Schwingungsmöglichkeit in ausreichendem Masse beibehält.
In Fig. 2 ist ein anderes Mittel dargestellt. Die metallische Platte 1 bildet selbst einen Teil der Wandung des hermetisch abgeschlossenen Raumes und trägt in einer in der Mitte angebrachten Vertiefung die wesentlichen aus Fig. 1 übernommenen Teile. Es ist ohne weiteres zu erkennen, dass der von Luft oder einem anderen Gase erfüllte Teil des abgeschlossenen Raumes möglichst klein, der Durchmesser von Membrane 4 aber möglichst gross gemacht ist ; die relativen Veränderungen von Druck oder Volumen bleiben natürlich so gross wie in der Einleitung angegeben, die absolute Volumsänderung ist aber so klein, dass sie, auf die grosse Membranfläche verteilt, nur eine so geringfügige Durchbiegung der Membrane bewirkt, dass diese noch immer genügend frei schwingen kann.
Bei den üblichen äusseren Abmessungen des Mikrophons ist es ohne Schwierigkeiten möglich, bei 5 cm Membrandurchmesser mit einem effektiven Hohlraum von zirka 1. 3 cm3 auszukommen ; bei den oben angenommenen Veränderungen von Temperatur und Luftdruck und unter der natürlichen Annahme, dass im Hohlraume gleichzeitig eine Druck und Volumsänderung eintritt, ergibt sich eine grösste Durchbiegung der Membrane von ungefähr + 0'07 mm.
In Fig. 3 ist eine Kombination der in Fig. 1 und 2 angegebenen Mittel schematisch dargestellt.
Hier ist wieder der freie Hohlraum so klein, der Membrandurchmesser so gross als möglich gemacht, gleichzeitig ist aber die Dicke der Platte 1 so gering, dass ihr Widerstandsmoment gegen eine Durchbiegung wesentlich geringer ist als jenes der Membrane 4. Es kommen somit die in Fig. 1 und 2 dargestellten Mittel gleichzeitig zur Wirkung. Die durch eine allmähliche Änderung der Druckverhältnisse bewirkte Durchbiegung von 1 wird dabei allerdings eine absolute, in zulässigen Grenzen liegende Änderung des Mikrophon-
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widerstandes zur Folge haben, die durch die Sprache hervorgebrachten relativen Änderungen bleiben jedoch davon unberührt, da die Membrane 4 frei schwingen kann.
Bei der Lösung nach Fig. 3 empfiehlt es sich, die dünne Blechplatte 1 gegen störende Schwingungen abzudämpfen. Diese Dämpfung muss aber so angebracht werden, dass das Widerstandsmoment von 1 gegen eine allmähliche Durchbiegung nicht oder nur anmerklich erhöht wird. Dies kann, wie in Fig. 3 angedeutet ist, durch einen in geeigneter Weise an 1 angebrachten schweren Ring 7 bewirkt werden oder es kann der elektrische Anschluss von 1 mit Hilfe von Kontaktfedern bewerkstelligt werden, die auf die zylindrische Fläche von 1 federnd drücken.
Um die Kontaktstellen des Mikrophons vor der Verbrennung nach Möglichkeit zu bewahren und damit die Asehenbildung zu unterdrücken kann der hermetisch abgeschlossene Raum in bekannter Weise anstatt mit Luft mit einem Edelgase gefüllt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE : l. Mikrophon, bei welchem die Kontaktstellen von veränderlichem elektrischen Widerstande in einem hermetisch abgeschlossenen Raume untergebracht sind, dadurch gekennzeichnet, dass dieser-àn irgend einer Stelle von einem Wandungsteil begrenzt ist, dessen Widerstandsmoment gegen eine Durchbiegung geringer ist als jenes der die Lautwirkung übertragenden Membrane (4).
2. Mikrophon, bei welchem die. Kontaktstellen voh veränderlichem elektrischen Widerstande in einem hermetisch abgeschlossenen Raume untergebracht sind, dadurch gekennzeichnet, dass dessen um das Volumen der in ihm untergebrachten festen Bestandteile verminderter Rauminhalt kleiner ist als das Volumen eines Zylinders, dessen Grundfläche der freien Membranfläche und dessen Höhe dem fünfundzwanzigsten Teil des freien Membrandurchmessers gleich ist.