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Luftreifenmantel.
Bei der Herstellung von Luftreifenmänteln war es bisher üblich, den Mantel aus zwei oder mehr Lagen irgend eines Baumwollen-oder sonstigen Gewebes oder gewebartigem Körper aufzubauen, welche mit einer dünnen Gummischicht versehen waren, um ihre gegenseitige Haftung zu bewirken, und an der Aussenfläche eines solchen Mantels eine schützende Gummischicht von geeigneter Gestalt und Dicke, im besonderen an der Lauffläche anzuordnen und in geeigneten Formen diesen Mantel zu gestalten und zu vulkanisieren. Die Lebensdauer eines so gebauten Mantels hängt in hohem Masse von der Fähigkeit seines Gewebebestandteiles ab, den Verbiegungen Widerstand zu leisten, denen es in jedem Fall seines Umfangs unterworfen ist, wenn diese nacheinander bei der Raddrehung unter Gewichtsbelastung kommen und von ihr befreit werden.
Um diese Durchbiegungen auf ein Mindestmass zurückzuführen, war es in einigen Fällen üblich, den Luftreifen unter hohen Druck zu setzen, in andern Fällen hat man den Reifen-querschnitt erhöht und die Dicke des Mantels verringert. Die hiebei zur Stützung der Belastung dienenden hohen Drucke vermindern aber sehr wesentlich die Kissenelastizität der Reifen. Auf der andern Seite haben Reifen von grossem Querschnitt mit dünnen Mänteln und geringerem Druck andere ernstliche Nachteile.
Der Zweck der Erfindung ist die Herstellung eines Reifens, bei welchem die schädigenden Wirkungen der Verbiegung stark vermindert sind und gleichzeitig die Tragfähigkeit erhalt-n bleibt und die Kissenelastizität erhöht wird, ohne die Nachteile der Reifen von grossem Querschnitt und besonders dünnen Wandungen.
Erfindungsgemäss wird ein Mantel so hergestellt, dass der Gewebebestandteil an den Mantel- füssen nahe der äusseren Oberfläche und in der Mitte an oder nahe der inneren Oberfläche liegt., In einigen Fällen werden isolierte Gummimengen von abgestufter Dicke an den Stellen zwischen den Gewebelage eingefügt, an welchen die grösste Neigung zur Durchbiegung vorhanden ist, und manchmal wird eine besonders starke Gummischicht an den Kanten des Mantels so angeordnet, dass sie, auch bei vollständiger Entleerung von Luft, ein Kissen bilden.
Weiter werden zu demselben Zweck am Umfang rundlaufende Nuten in der äusseren Gummibedeckung an den Stellen der grössten Durchbiegung angebracht, um eine Streckung der AussenflÄche an diesen Punkten zu erleichtern.
Bei der vorzugsweisen Art der Erfindungsausführung wird ein Mantel aus Gummi und Faserstoffen gebaut, welcher in Gestalt eines Gewebes oder von Cord, oder von sehusslosem Cord sein kann oder sogar in der Form von gekämmten oder kardierten Streifen von geeigneten Faserstoffen, die mit Gummi imprägniert sind.
Aber anstatt der bisher üblichen Verlegung der Faserstoffe in der Weise, dass deren innere Schicht konzentrisch mit dem Luftschlauch liegt und ihn unmittelbar umgibt, wird der verbesserte Mantel so aufgebaut, dass sein Faserbestandteil exzentrisch zu der Wandung des Luftschlauches liegt, derart, dass er an der Lauffläche die Innenseite des Mantels einnimmt und an den Seitenteilen und an dem Fuss des Mantels nahe seiner äusseren Oberfläche liegt. Die Innenfläche des Mantels wird vorzugsweise annähernd kreisförmig gebildet und in diesem Fall wird der Faserbestandteil einen Bogen von einem Radius bilden, der grösser ist, als der der Innenfläche des Mantels.
Durch diese Anordnung entsteht ein Mantel, der eine Wandung von annähernd gleicher Dicke hat, mit Ausnahme der Lauffläche, wo eine dickere Gummischicht angewendet werden kann, dem Verschleiss entsprechend. Solche Mäntel haben vorzugsweise die- selben Querschnittgrössen mit Rücksicht auf ihre Belastung, wie die bisher gebräuchlichen Hochdruckreifen, können aber ein wenig grösser sein.
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Das, was hier für Luftschläuche umgebende Mäntel gesagt ist, gilt auch für Einsehlauchreifen.
Der Erfolg dieser Bauweise ist, dass die Zerstörung der inneren Gewebeschicht bei Biegungen verhindert ist, indem die zermürbenden Einwirkungen infolge der Verbiegung von den inneren Gummiteilen aufgenommen werden. In einigen Fällen wird die Bauweise so abgeändert, dass bei Aufrechterhaltung der annähernden inneren Kreisform die Dicke der Gummiwandungen an den Seiten, am Fuss oder nahe dem Fuss und der Felge verstärkt wird, so dass sich daraus eine Verbreiterung der Stützfläche des Bogens ergibt, der durch den Faserbestandteil gebildet wird. Die äussersten Enden der inneren Gummikanten der Mantelwandungen können, wenn gewünscht, genügend verlängert werden, um den Luftschlauch ganz oder beinahe einzuschliessen wenn er auf der Felge sitzt.
Bei der Zusammenfügung des Faserbestandteils wird manchmal eine besondere Gummi-Isolierschicht zwischen die verschiedenen Lagen der Faserstoffe eingeführt und dadurch in günstiger Weise die gesamte Wanddicke an den Stellen des Mantels erhöht, welche den grössten Verbiegungsbeanspruchungtn unterworfen sind. An der äusseren Gummischicht des Mantels werden manchmal umlaufende Nuten an den Stellen angebracht, wo die stärkste Biegungsbeanspruchung herrscht, um die Streckung der äusseren Schicht zu erleichtern und dadurch die zerstörenden Einwirkungen auf die inneren Schichten des Mantels zu vermindern.
In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Mantel nach einer Ausführungsform der Erfindung. Fig. 2 den Querschnitt einer andern Ausführungsform, bei welcher die Gummiwandung
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drähten oder Wulsten ab nahe der äusseren Oberfläche des Mantels beginnt und allmählich der Lauffläche zu nach der Innenfläche übergeht, 6 ist der Gummibestandteil des Mantels, 7 (Fig. 3) sind die Gummi-
Isolierschichten von abgestufter Dicke zwischen den Faserstofflagen an den Stellen der stärksten Biegungsbeanspruchung, 8 und 8a (Fig. 4) sind Nuten in der äusseren Gummilage an den Stellen der stärksten Biegungsbeanspruchung.
Reifen nach dieser Erfindung können mit einem geringen Luftdruck und einer stärkeren Kissenwirkung als gewöhnliche Reifenarten von höherem Luftdruck laufen. Ausserdem ist bei dieser Bauweise möglich, den Betrag an Faserstoffen wesentlich zu vermindern, ohne den Gesamtquerschnitt zu erhöhen. Diese Verminderung kann entweder in der Verminderung der Zahl der Fasereinlagen bestehen, oder in dem Ersatz durch einen leichteren Stoff.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Luftreifenmantel, bei welchem die Faserstoffeinlage exzentrisch in der Weise in dem Gummi angeordnet ist, dass sie nach der Lauffläche zu an der Innenseite des Mantels und nach den Mantelfüssen zu nach der Aussenseite des Mantels verläuft, um den Faserstoff zu schonen.