Books by Nadezda Rudik
This first volume of the Supplement to the Akkadian Dictionaries contains additions to the Akkadi... more This first volume of the Supplement to the Akkadian Dictionaries contains additions to the Akkadisches Handwörterbuch by W. von Soden and the Chicago Assyrian Dictionary.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
e-book, Digitale Bibliothek Thüringen http://www.db-thueringen.de/servlets/DocumentServlet?id=26243, 2015
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der frühen sumerischen Beschwörungsliteratur von den Anfängen i... more Diese Arbeit beschäftigt sich mit der frühen sumerischen Beschwörungsliteratur von den Anfängen in frühdynastischer Zeit bis zur Ur III-Zeit. Das Korpus umfasst 104 Beschwörungen (die Versionen eine der Beschwörungen sind in dieser Zahl nicht berücksichtigt) und Rituale. Die meisten Quellentexte kommen aus der neusumerischen Zeit (etwa 60). Die zweitgrößte Gruppe gehört der frühdynastischen Zeit (etwa 40) an. Aus der altakkadischen Zeit sind nur vier bzw. fünf Beschwörungen bekannt. Die geografische Verteilung der Texte, von Ebla im Westen bis Susa im Osten, weist auf eine weite Verbreitung der sumerischen Beschwörungstradition hin (1.3.1).
Die meisten Beschwörungen meines Korpus sind gegen Krankheiten bzw. gegen die mit den Krankheiten zu identifizierenden Dämonen gerichtet (41 Texte, 2.1.1). Die nächste Gruppe beschäftigt sich mit den gefährlichen Tieren: Schlangen, Skorpione und Hunde (20 Texte). Nach der Funktion sind diese Beschwörungen in zwei Gruppen zu teilen. Die erste hat mit den Folgen eines Bisses bzw. Stiches zu tun (2.1.2). Die zweite versucht, die bissigen Kreaturen von einem Menschen fernzuhalten (2.2.2). Vier Texte versuchen die Probleme zu beheben, die bei einer schwierigen Geburt auftreten könnten (2.1.3).
Acht Beschwörungen sind dem Thema der Reinheit gewidmet (2.2.3). Sie konnten, wie es scheint, in beliebigen Ritualen angewandt werden, bei denen die Reinigung notwendig war. Fünf Texte dienen den Zwecken der Sicherung von Fruchtbarkeit im Land (2.2.1). Dafür stand das Ritual der Heiligen Hochzeit zur Verfügung, bei dem diese Beschwörungen rezitiert wurden. Nur vier Beschwörungen sind den Problemen der komplizierten Geburt gewidmet. In vier Texten geht es um den Hausbau (2.2.4), und zwar um den Bau einer Schilfhütte, die weiter in den magischen Ritualen benutzt wurde. Ein Text ist vielleicht den sozialen Problemen gewidmet (2.2.5). Dazu kommen zwei Ritualtexte (2.4), die verschiedene Ritualanweisungen enthalten. Ohne Beschwörungskontext ist es aber nur schwer zu entscheiden, bei welchen Fällen diese Ritualtexte verwendet wurden. Das Ziel der 17 Beschwörungen bleibt nach wie vor unklar (2.3). Diese Texte erfordern eine zusätzliche Untersuchung, die im Rahmen dieser Arbeit unmöglich war. Schließlich gehören zwei Beschwörungen dem Gebiet der schwarzen Magie (2.5) an.
Alle Beschwörungen mit Ausnahme von fünf Texten (FSB 51, FSB 52, FSB 53, FSB 54, FSB 55), die auf einem Zylinder vorkommen, sind auf Tontafeln geschrieben. Es kommen sowohl die Tafeln nur mit einem Text als auch Kompendium-Tafeln vor, die zwei bis vierzehn Beschwörungen enthalten können. Auf den frühdynastischen Kompendium-Tafeln wurden wohl die unabhängigen Texte mit den verschiedenen Funktionen frei zusammengestellt. Seit der Ur III-Zeit werden die ersten Versuche unternommen, die Texte thematisch anzuordnen. So sind auf der Tafel HS 1464 (TMH 6, 002) drei Beschwörungen vorhanden, von denen eine gegen den Dämon Asag und zweite gegen die bissigen Tiere gerichtet ist. Der Zweck der dritten ist leider unmöglich zu bestimmen, weil die Rückseite, die sie einnimmt, schlecht erhalten ist. Obwohl alle diese Beschwörungen verschiedenen Themen gewidmet sind, sind sie durch die Erwähnung des Gottesnamens Enki thematisch verbunden. Bei der Rezitation der ersten Beschwörung wurde offenbar von dem Gott erwartet, dass er dem Patienten hilft. Dafür versprach man seinen Namen immer im Mund zu behalten (FSB 30). Die zweite Beschwörung (FSB 43) weist auf die schlechte Seite des Gottes hin: er schickt gegen den Patienten eine Schlange und einen Skorpion. Im dritten Text ist nur der Teil des Namens erhalten. Die Beschwörungen FSB 51, FSB 52, FSB 53, FSB 54, FSB 55 stellen vermutlich eine der ersten Beschwörungsserien dar.
Die Arbeit besteht aus drei Teilen: theoretischem, praktischem und den Anhängen. Im ersten Teil (Kapitel 1) wird das Korpus beschrieben und charakterisiert. Weiter werden hier die Daten theoretisch ausgewertet, die aufgrund der Textanalyse im praktischen Teil gewonnen wurden.
492
Zu den wichtigsten Resultaten dieser Untersuchung könnte die Schlussfolgerung gezählt werden, dass die Beschwörungen als Wörter der Gottheiten verstanden wurden und somit einen Teil der offiziellen magisch-religiösen Literatur bildeten, die ihren Gebrauch im Kult fand.
Außerdem werden im Kapitel die Kriterien formuliert, aufgrund derer die Beschwörungen als Gattung von anderen Gattungen unterschieden werden könnten. Schließlich wird hier die neue Gliederung des Textkorpus nach inhaltlichen und formalen Gesichtspunkten vorgeschlagen. Einzeln wird die Entwicklung der Beschwörungsformeln untersucht. Es wird gezeigt, dass die Formeln nur selten mit der Funktion der Beschwörung im Zusammenhang stehen. Ihre Aufgabe war es, die Beschwörungen mit der göttlichen Sphäre zu verbinden.
Im praktischen Teil (Kapitel 2) werden die sumerischen Beschwörungen des 3. Jt. v. Chr. in der aktualisierten Umschrift publiziert, indem sie nach dem funktionalen Prinzip gegliedert werden, welches im Kapitel 1 formuliert wurde. Die Textzeugen, die sich im Vorderasiatischen Museum, Berlin und in der Jenaer Hilprecht-Sammlung befinden, wurden anhand der Tafeln kollationiert, was zur wesentlichen Verbesserung einiger Lesungen führte.
Jedem Text wird die vervollständigte und aktualisierte Bibliografie beigegeben. Alle Texte werden ausführlich kommentiert, indem die lexikalischen Studien zu problematischen Lemmata durchgeführt werden (Kapitel 2).
Die Anhänge enthalten den technischen Apparat zu den untersuchten Texten:
1. der Index der ausgewählten Begriffe, wie Gottheiten, Kultpersonen, Pflanzen, Tiere usw., die in den Beschwörungen vorkommen;
2. das Wörterbuch, das alle Wörter und Ausdrücke enthält, die in den Beschwörungen meines Korpus vorkommen.
3. die Tabellen, in welchen alle sumerischen Beschwörungen des 3. Jts. v. Chr. katalogisiert sind. Die Tabellen umfassen die Angaben sowohl zu den Beschwörungen selbst (Funktion des Textes, Publikation) als auch zu den Textträgern (Fundnummer, Museumsnummer, Maße).
4. die umfangreiche Bibliografie mit weiterführender Literatur.
Die Arbeit ist durch den zeitlichen (3. Jt. v. Chr.) und sprachlichen (sumerisch) Rahmen begrenzt. Die Forschung könnte aber durch die Einbeziehung zusätzlichen Materials erweitert und fortgesetzt werden. Es wäre interessant, z. B. die semitische Beschwörungsliteratur des 3. Jt. v. Chr. aufgrund der in dieser Arbeit vorgeschlagenen Prinzipien zu erforschen und die beiden, die sumerische und die semitische, magischen Traditionen miteinander zu vergleichen. Eine andere Möglichkeit wäre, das Korpus durch die altbabylonischen sumerischen Beschwörungen zu erweitern und zu untersuchen, wie die für die frühen Beschwörungen nachgewiesenen Gesetzmäßigkeiten in Struktur und Klassifizierung in den späteren Texten funktionieren.
Schließlich könnte dieses Werk als eine ergiebige Materialquelle und Ausgangspunkt für eine religionsgeschichtliche Erforschung nach der frühen mythischen Vorstellungen in Mesopotamien dienen.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Papers by Nadezda Rudik
Diese Arbeit beschaftigt sich mit der fruhen sumerischen Beschworungsliteratur von den Anfangen i... more Diese Arbeit beschaftigt sich mit der fruhen sumerischen Beschworungsliteratur von den Anfangen in fruhdynastischer Zeit bis zur Ur III-Zeit. Das Korpus umfasst 104 Beschworungen und Rituale. Sie besteht aus drei Teilen: theoretischem, praktischem und den Anhangen. Im ersten Teil (Kapitel 1) wird das Korpus beschrieben und charakterisiert. Weiter werden hier die Daten theoretisch ausgewertet, die aufgrund der Textanalyse im praktischen Teil gewonnen wurden. Zu den wichtigsten Resultaten dieser Untersuchung konnte die Schlussfolgerung gezahlt werden, dass die Beschworungen als Worter der Gottheiten verstanden wurden und somit einen Teil der offiziellen magisch-religiosen Literatur bildeten, die ihren Gebrauch im Kult fand. Auserdem werden im Kapitel die Kriterien formuliert, aufgrund derer die Beschworungen als Gattung von anderen Gattungen unterschieden werden konnten. Schlieslich wird hier die neue Gliederung des Textkorpus nach inhaltlichen und formalen Gesichtspunkten vorgeschlag...
Bookmarks Related papers MentionsView impact
The Third Millennium, 2020
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Though there are many hypotheses as to the system of versification for proto-Indo-European or eve... more Though there are many hypotheses as to the system of versification for proto-Indo-European or even all-world verse at its initial stage of development, the most ancient examples of verse have not yet been thoroughly studied. In this article we examine Sumerian, Akkadian, and Hittite texts. (some of which were written in 23–13 centuries B.C., before the much better known Ancient Greek). We discuss methods suitable for analyzing such verse, which is not strictly organized, as well as the results of quantitative analysis of verse in these three languages. We studied the number of syllables, number of stresses, number and distribution of long vowels (and where relevant the distribution of heavy syllables within a line). The presence or absence of rhyme, type of rhyme, and the presence or absence of well-formed stanzaic schemes were also taken into account. Comparing quantitative data for the three languages enables us to suggest that both syllabic (Sumerian) and accentual (Akkadian, Hit...
Bookmarks Related papers MentionsView impact
QUANTITATIVE APPROACHES TO VERSIFICATION, 2019
Though there are many hypotheses as to the system of versification for proto-Indo-European or eve... more Though there are many hypotheses as to the system of versification for proto-Indo-European or even all-world verse at its initial stage of develop- ment, the most ancient examples of verse have not yet been thoroughly studied. In this article we examine Sumerian, Akkadian, and Hittite texts. (some of which were written in 23rd-13th centuries B.C., before the much better known Ancient Greek). We discuss methods suitable for analyzing such verse, which is not strictly organized, as well as the results of quantitative analysis of verse in these three languages. We studied the number of syllables, number of stresses, number and distribution of long vowels (and where relevant the distribution of heavy syllables within a line). The presence or absence of rhyme, type of rhyme, and the presence or absence of well-formed stanzaic schemes were also taken into account. Comparing quantitative data for the three languages enables us to suggest that both syllabic (Sumerian) and accentual (Akkadian, Hittite) systems have existed since the first preserved examples of verse and that the choice for the system of versification was highly dependent on peculiari- ties of the particular language.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Current Research in Early Mesopotamian Studies. Workshop Organized at the 65th Rencontre Assyriologique Internationale, Paris 2019. Dubsar 21, 2021
Bookmarks Related papers MentionsView impact
The Third Millennium Studies in Early Mesopotamia and Syria in Honor of Walter Sommerfeld and Manfred Krebernik (Cuneiform Monographs 50), 2020
Bookmarks Related papers MentionsView impact
OBO SA 40, 2018
The earliest Sumerian incantations are among the most difficult Mesopotamian magical texts to int... more The earliest Sumerian incantations are among the most difficult Mesopotamian magical texts to interpret due to the archaic and often defective orthography, the concise art of writing and our insufficient knowledge of Sumerian.
In the course of my PhD project I undertook a completely new evaluation of the corpus of the earliest incantations. Along with a new edition of all known incantations before the OB period (104 texts), the genre of “incantation” in its diachronic development, its features and its differences from other genres of Mesopotamian literature were studied.
A new subdivision of the text corpus was proposed based on text function and text aim (as opposed to Falkenstein’s). Special attention was given to the incantation formulae: the research results demonstrate that certain formulae are not necessarily bound to a certain incantation type, and vice versa, that incantations with a certain function do not necessarily require a specific formula. The formulae served rather to connect the incantations with the divine sphere.
Furthermore, this research project has uncovered many new interpretations of the old texts which were studied practically for the first time in connection with one another. After a short summary of the project this paper focuses on one such text which belongs to the group of incantations concerning house building. A new interpretation of this text is presented. Its topic and motifs are analysed in the context of other early incantations and in the wider context of Sumerian literature as well as its “Sitz im Leben” is determined.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Памятники Книжного Эпоса Запада и Востока, 2017
This article reports about the ancient Mesopotamian Epic of Gilgamesh, one of the oldest examples... more This article reports about the ancient Mesopotamian Epic of Gilgamesh, one of the oldest examples of this genre, written in the Akkadian language. The Standard Babylonian version of the epic, or “He who saw the deep”, dates to the end of the 2nd millennium BC. It remains practically unchanged until the end of the cuneiform tradition in the first century CE. The story of Gilgamesh has, however, a long history in the literary tradition of ancient Mesopotamia. The earliest narrative poems about Gilgamesh were composed in the 22nd -21st centuries BC in the Sumerian language. These unrelated stories were later used as source material for the Akkadian epic. The first surviving version of the Akkadian poem, known as the "Old Babylonian" version, dates to the 18th century BC.
The epic tells the story of the adventures of a great king of the city of Uruk, the hero Gilgamesh. According to Mesopotamian tradition, Gilgamesh was a historical person, builder of the walls of Uruk. Archaeologists date the first phase of these monumental walls, traces of which are still visible today, to about 2700 BC, so if Gilgamesh was a real person, he may have lived at that time.
The Babylonians associated the authorship of the Standard Babylonian version of the epic with Sin-leqe-unninni, a scholar who lived sometime between 1300 and 1000 BC in the days of Nebuchadnezzar and his successors. He has divided the story of Gilgamesh into twelve tablets and cast the poem anew. The central theme of the poem of Sin-leqe-unninni is the evolution of the human being, his achievement of wisdom and self-knowledge through hard experience and personal suffering.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Antike Welt 6, 2012
Eine über den ganzen Zeitraum der mesopotamischen Keilschriftkultur gut belegte Textgruppe bilden... more Eine über den ganzen Zeitraum der mesopotamischen Keilschriftkultur gut belegte Textgruppe bilden die Beschwörungen. Unter den sumerischen Beschwörungen des 3. und 2. Jts. v. Chr., die sich mit dem Skorpion auseinandersetzen, existiert eine eigenständige Untergruppe, die das Tier positiv betrachtet. Wie in den ikonografischen Belegen scheint der Skorpion hier mit Fruchtbarkeit verbunden zu werden, da die Texte von der Skorpionenpaarung und dem Ritus der sog. Heiligen Hochzeit sprechen.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Эдубба вечна и постоянна (Edubba is Everlasting): Proceedings of the Conference Held in Commemoration of the 90th Birthday of Igor Mikhailovich Diakonoff, ed. M. Dandamayeva, L. Kogan, N. Koslova & I. Medvedskaya, 224-234. St. Petersburg: The State Hermitage Publishers., 2005
The formula «Marduk–Ea» – it is one of the formulae for calling in the power of gods in Mesopotam... more The formula «Marduk–Ea» – it is one of the formulae for calling in the power of gods in Mesopotamians incantations. It is a dialogue between older and younger gods; they are discussing an illness of a patient and suggest a way to make him healthy. It first appears in the most ancient incantations of the IIIrd millennium B.C. and disappears together with the Mesopotamian incantation tradition in the first centuries B.C.
The formula «Marduk–Ea» underwent few changes during three millennia. But dramatis personae did change. Whereas in the most ancient incantations the dialogue is carried out by Ningirima and Enlil, in later texts Asalluhi and Enki perform this role whereas still other
deities appear in the old Babylonian and later incantations.
The present paper offers a discussion of incantations with the formula «Marduk–Ea». Changes of this formula which took place during its history are analyzed and relations of this formula with incantations on definite subjects are examined.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Memoriae Igor M. Diakonoff, 2005
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Studia Semitica (Fs. Militarev), ed. Leonid Kogan, Natalia Koslova, Sergey Loesov & Sergey Tishchenko. Orientalia et Classica: Trudy Instituta vostočnych kuľtur III, 378-388. Moscow & Winona Lake: Russian State University for the Humanities & Eisenbrauns., 2003
While working on Old Babylonian incantations against snakes and
scorpions, we came across the exp... more While working on Old Babylonian incantations against snakes and
scorpions, we came across the expression alap ersetim used as a metaphoric designation for the scorpion in an OB incantation from Mari (RA 88—1994:155—156). Antoine Cavigneaux, the editor of our text,
translates this expression as 'Taureau des Enfers' with the following
remark: "ersetum pourrait signifier aussi simplement "sol, terre";
"boeuf de terre", moins théâtral — il est vrai — que "Taureau des Enfers",
s'appliquerait aussi très bien au scorpion" (Cavigneaux 1994:
158). In our opinion, the translation 'Taureau des Enfers' ("Bull of the
Netherworld") is indeed the most likely one as we are going to demonstrate in the first section of the present article. In the other section, alap ersetim will be compared to the well-known expression nešu ša qaqqari (used as a metaphoric designation for the snake in Gilgamesh Epic) and it will be shown that the two designations are largely parallel in form and meaning. As an immediate consequence of this comparison, the traditional interpretation of nešu ša qaqqari as "lion of the ground" is to be given up and replaced by "lion of the Netherworld".
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Conference Presentations by Nadezda Rudik
1. How were the incantations arranged on the ED IIIa compendium-tablets? Are there some principle... more 1. How were the incantations arranged on the ED IIIa compendium-tablets? Are there some principles which underlie their organisation on the tablet?
2. Is the sign order in early literary texts indeed random/free?
Bookmarks Related papers MentionsView impact
The earliest Sumerian incantations are among the most difficult Mesopotamian magical texts to int... more The earliest Sumerian incantations are among the most difficult Mesopotamian magical texts to interpret due to the archaic and often defective orthography, the concise art of writing and our insufficient knowledge of Sumerian.
In the course of my PhD project, which was formally finished in 2011, but is the type of project on which one never really stops working, I undertook a completely new evaluation of the corpus of the earliest incantations. Along with a new edition of all known incantations before the OB period (104 texts), the genre of “incantation” in its diachronic development, its features and its differences from other genres of Mesopotamian literature were studied.
A new subdivision of the text corpus was proposed based on text function (as opposed to Falkenstein’s). Special attention was given to the incantation formulae: the research results demonstrate that certain formulae are not necessarily bound to a certain incantation type, and vice versa, that incantations with a certain function do not necessarily require a specific formula. The formulae served rather to connect the incantations with the divine sphere.
Furthermore, this research project has uncovered many new interpretations of the old texts which were studied practically for the first time in connection with one another. After a short summary of the project this paper will focus on one such text which belongs to the group of incantations concerning house building. A new interpretation of this text will be presented. Its topic and motifs will be analyzed in the context of other early incantations and in the wider context of Sumerian literature. As a conclusion I would like to attempt to determine the “Sitz im Leben” of this text and of the whole group of building incantations.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen by Nadezda Rudik
RlA 15, 218-220, 2017
Zarriqu: mehrere Personen der Ur-III Zeit; *Zarriqum: Fehllesung
Bookmarks Related papers MentionsView impact
RlA 14, 388, 2015
Stadtfürst der 2. Dynastie von Lagasch
Bookmarks Related papers MentionsView impact
RlA 14, 504, 2015
Göttin von Umma
Bookmarks Related papers MentionsView impact
RlA 14, 500-502, 2015
Ur-Utu B: Stadtfürst von Ur; Ur-Zababa: legendärer König von Kisch; Ur-Za’e: vorsargonischer Köni... more Ur-Utu B: Stadtfürst von Ur; Ur-Zababa: legendärer König von Kisch; Ur-Za’e: vorsargonischer König von Uruk
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Uploads
Books by Nadezda Rudik
Die meisten Beschwörungen meines Korpus sind gegen Krankheiten bzw. gegen die mit den Krankheiten zu identifizierenden Dämonen gerichtet (41 Texte, 2.1.1). Die nächste Gruppe beschäftigt sich mit den gefährlichen Tieren: Schlangen, Skorpione und Hunde (20 Texte). Nach der Funktion sind diese Beschwörungen in zwei Gruppen zu teilen. Die erste hat mit den Folgen eines Bisses bzw. Stiches zu tun (2.1.2). Die zweite versucht, die bissigen Kreaturen von einem Menschen fernzuhalten (2.2.2). Vier Texte versuchen die Probleme zu beheben, die bei einer schwierigen Geburt auftreten könnten (2.1.3).
Acht Beschwörungen sind dem Thema der Reinheit gewidmet (2.2.3). Sie konnten, wie es scheint, in beliebigen Ritualen angewandt werden, bei denen die Reinigung notwendig war. Fünf Texte dienen den Zwecken der Sicherung von Fruchtbarkeit im Land (2.2.1). Dafür stand das Ritual der Heiligen Hochzeit zur Verfügung, bei dem diese Beschwörungen rezitiert wurden. Nur vier Beschwörungen sind den Problemen der komplizierten Geburt gewidmet. In vier Texten geht es um den Hausbau (2.2.4), und zwar um den Bau einer Schilfhütte, die weiter in den magischen Ritualen benutzt wurde. Ein Text ist vielleicht den sozialen Problemen gewidmet (2.2.5). Dazu kommen zwei Ritualtexte (2.4), die verschiedene Ritualanweisungen enthalten. Ohne Beschwörungskontext ist es aber nur schwer zu entscheiden, bei welchen Fällen diese Ritualtexte verwendet wurden. Das Ziel der 17 Beschwörungen bleibt nach wie vor unklar (2.3). Diese Texte erfordern eine zusätzliche Untersuchung, die im Rahmen dieser Arbeit unmöglich war. Schließlich gehören zwei Beschwörungen dem Gebiet der schwarzen Magie (2.5) an.
Alle Beschwörungen mit Ausnahme von fünf Texten (FSB 51, FSB 52, FSB 53, FSB 54, FSB 55), die auf einem Zylinder vorkommen, sind auf Tontafeln geschrieben. Es kommen sowohl die Tafeln nur mit einem Text als auch Kompendium-Tafeln vor, die zwei bis vierzehn Beschwörungen enthalten können. Auf den frühdynastischen Kompendium-Tafeln wurden wohl die unabhängigen Texte mit den verschiedenen Funktionen frei zusammengestellt. Seit der Ur III-Zeit werden die ersten Versuche unternommen, die Texte thematisch anzuordnen. So sind auf der Tafel HS 1464 (TMH 6, 002) drei Beschwörungen vorhanden, von denen eine gegen den Dämon Asag und zweite gegen die bissigen Tiere gerichtet ist. Der Zweck der dritten ist leider unmöglich zu bestimmen, weil die Rückseite, die sie einnimmt, schlecht erhalten ist. Obwohl alle diese Beschwörungen verschiedenen Themen gewidmet sind, sind sie durch die Erwähnung des Gottesnamens Enki thematisch verbunden. Bei der Rezitation der ersten Beschwörung wurde offenbar von dem Gott erwartet, dass er dem Patienten hilft. Dafür versprach man seinen Namen immer im Mund zu behalten (FSB 30). Die zweite Beschwörung (FSB 43) weist auf die schlechte Seite des Gottes hin: er schickt gegen den Patienten eine Schlange und einen Skorpion. Im dritten Text ist nur der Teil des Namens erhalten. Die Beschwörungen FSB 51, FSB 52, FSB 53, FSB 54, FSB 55 stellen vermutlich eine der ersten Beschwörungsserien dar.
Die Arbeit besteht aus drei Teilen: theoretischem, praktischem und den Anhängen. Im ersten Teil (Kapitel 1) wird das Korpus beschrieben und charakterisiert. Weiter werden hier die Daten theoretisch ausgewertet, die aufgrund der Textanalyse im praktischen Teil gewonnen wurden.
492
Zu den wichtigsten Resultaten dieser Untersuchung könnte die Schlussfolgerung gezählt werden, dass die Beschwörungen als Wörter der Gottheiten verstanden wurden und somit einen Teil der offiziellen magisch-religiösen Literatur bildeten, die ihren Gebrauch im Kult fand.
Außerdem werden im Kapitel die Kriterien formuliert, aufgrund derer die Beschwörungen als Gattung von anderen Gattungen unterschieden werden könnten. Schließlich wird hier die neue Gliederung des Textkorpus nach inhaltlichen und formalen Gesichtspunkten vorgeschlagen. Einzeln wird die Entwicklung der Beschwörungsformeln untersucht. Es wird gezeigt, dass die Formeln nur selten mit der Funktion der Beschwörung im Zusammenhang stehen. Ihre Aufgabe war es, die Beschwörungen mit der göttlichen Sphäre zu verbinden.
Im praktischen Teil (Kapitel 2) werden die sumerischen Beschwörungen des 3. Jt. v. Chr. in der aktualisierten Umschrift publiziert, indem sie nach dem funktionalen Prinzip gegliedert werden, welches im Kapitel 1 formuliert wurde. Die Textzeugen, die sich im Vorderasiatischen Museum, Berlin und in der Jenaer Hilprecht-Sammlung befinden, wurden anhand der Tafeln kollationiert, was zur wesentlichen Verbesserung einiger Lesungen führte.
Jedem Text wird die vervollständigte und aktualisierte Bibliografie beigegeben. Alle Texte werden ausführlich kommentiert, indem die lexikalischen Studien zu problematischen Lemmata durchgeführt werden (Kapitel 2).
Die Anhänge enthalten den technischen Apparat zu den untersuchten Texten:
1. der Index der ausgewählten Begriffe, wie Gottheiten, Kultpersonen, Pflanzen, Tiere usw., die in den Beschwörungen vorkommen;
2. das Wörterbuch, das alle Wörter und Ausdrücke enthält, die in den Beschwörungen meines Korpus vorkommen.
3. die Tabellen, in welchen alle sumerischen Beschwörungen des 3. Jts. v. Chr. katalogisiert sind. Die Tabellen umfassen die Angaben sowohl zu den Beschwörungen selbst (Funktion des Textes, Publikation) als auch zu den Textträgern (Fundnummer, Museumsnummer, Maße).
4. die umfangreiche Bibliografie mit weiterführender Literatur.
Die Arbeit ist durch den zeitlichen (3. Jt. v. Chr.) und sprachlichen (sumerisch) Rahmen begrenzt. Die Forschung könnte aber durch die Einbeziehung zusätzlichen Materials erweitert und fortgesetzt werden. Es wäre interessant, z. B. die semitische Beschwörungsliteratur des 3. Jt. v. Chr. aufgrund der in dieser Arbeit vorgeschlagenen Prinzipien zu erforschen und die beiden, die sumerische und die semitische, magischen Traditionen miteinander zu vergleichen. Eine andere Möglichkeit wäre, das Korpus durch die altbabylonischen sumerischen Beschwörungen zu erweitern und zu untersuchen, wie die für die frühen Beschwörungen nachgewiesenen Gesetzmäßigkeiten in Struktur und Klassifizierung in den späteren Texten funktionieren.
Schließlich könnte dieses Werk als eine ergiebige Materialquelle und Ausgangspunkt für eine religionsgeschichtliche Erforschung nach der frühen mythischen Vorstellungen in Mesopotamien dienen.
Papers by Nadezda Rudik
In the course of my PhD project I undertook a completely new evaluation of the corpus of the earliest incantations. Along with a new edition of all known incantations before the OB period (104 texts), the genre of “incantation” in its diachronic development, its features and its differences from other genres of Mesopotamian literature were studied.
A new subdivision of the text corpus was proposed based on text function and text aim (as opposed to Falkenstein’s). Special attention was given to the incantation formulae: the research results demonstrate that certain formulae are not necessarily bound to a certain incantation type, and vice versa, that incantations with a certain function do not necessarily require a specific formula. The formulae served rather to connect the incantations with the divine sphere.
Furthermore, this research project has uncovered many new interpretations of the old texts which were studied practically for the first time in connection with one another. After a short summary of the project this paper focuses on one such text which belongs to the group of incantations concerning house building. A new interpretation of this text is presented. Its topic and motifs are analysed in the context of other early incantations and in the wider context of Sumerian literature as well as its “Sitz im Leben” is determined.
The epic tells the story of the adventures of a great king of the city of Uruk, the hero Gilgamesh. According to Mesopotamian tradition, Gilgamesh was a historical person, builder of the walls of Uruk. Archaeologists date the first phase of these monumental walls, traces of which are still visible today, to about 2700 BC, so if Gilgamesh was a real person, he may have lived at that time.
The Babylonians associated the authorship of the Standard Babylonian version of the epic with Sin-leqe-unninni, a scholar who lived sometime between 1300 and 1000 BC in the days of Nebuchadnezzar and his successors. He has divided the story of Gilgamesh into twelve tablets and cast the poem anew. The central theme of the poem of Sin-leqe-unninni is the evolution of the human being, his achievement of wisdom and self-knowledge through hard experience and personal suffering.
The formula «Marduk–Ea» underwent few changes during three millennia. But dramatis personae did change. Whereas in the most ancient incantations the dialogue is carried out by Ningirima and Enlil, in later texts Asalluhi and Enki perform this role whereas still other
deities appear in the old Babylonian and later incantations.
The present paper offers a discussion of incantations with the formula «Marduk–Ea». Changes of this formula which took place during its history are analyzed and relations of this formula with incantations on definite subjects are examined.
scorpions, we came across the expression alap ersetim used as a metaphoric designation for the scorpion in an OB incantation from Mari (RA 88—1994:155—156). Antoine Cavigneaux, the editor of our text,
translates this expression as 'Taureau des Enfers' with the following
remark: "ersetum pourrait signifier aussi simplement "sol, terre";
"boeuf de terre", moins théâtral — il est vrai — que "Taureau des Enfers",
s'appliquerait aussi très bien au scorpion" (Cavigneaux 1994:
158). In our opinion, the translation 'Taureau des Enfers' ("Bull of the
Netherworld") is indeed the most likely one as we are going to demonstrate in the first section of the present article. In the other section, alap ersetim will be compared to the well-known expression nešu ša qaqqari (used as a metaphoric designation for the snake in Gilgamesh Epic) and it will be shown that the two designations are largely parallel in form and meaning. As an immediate consequence of this comparison, the traditional interpretation of nešu ša qaqqari as "lion of the ground" is to be given up and replaced by "lion of the Netherworld".
Conference Presentations by Nadezda Rudik
2. Is the sign order in early literary texts indeed random/free?
In the course of my PhD project, which was formally finished in 2011, but is the type of project on which one never really stops working, I undertook a completely new evaluation of the corpus of the earliest incantations. Along with a new edition of all known incantations before the OB period (104 texts), the genre of “incantation” in its diachronic development, its features and its differences from other genres of Mesopotamian literature were studied.
A new subdivision of the text corpus was proposed based on text function (as opposed to Falkenstein’s). Special attention was given to the incantation formulae: the research results demonstrate that certain formulae are not necessarily bound to a certain incantation type, and vice versa, that incantations with a certain function do not necessarily require a specific formula. The formulae served rather to connect the incantations with the divine sphere.
Furthermore, this research project has uncovered many new interpretations of the old texts which were studied practically for the first time in connection with one another. After a short summary of the project this paper will focus on one such text which belongs to the group of incantations concerning house building. A new interpretation of this text will be presented. Its topic and motifs will be analyzed in the context of other early incantations and in the wider context of Sumerian literature. As a conclusion I would like to attempt to determine the “Sitz im Leben” of this text and of the whole group of building incantations.
Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen by Nadezda Rudik
Die meisten Beschwörungen meines Korpus sind gegen Krankheiten bzw. gegen die mit den Krankheiten zu identifizierenden Dämonen gerichtet (41 Texte, 2.1.1). Die nächste Gruppe beschäftigt sich mit den gefährlichen Tieren: Schlangen, Skorpione und Hunde (20 Texte). Nach der Funktion sind diese Beschwörungen in zwei Gruppen zu teilen. Die erste hat mit den Folgen eines Bisses bzw. Stiches zu tun (2.1.2). Die zweite versucht, die bissigen Kreaturen von einem Menschen fernzuhalten (2.2.2). Vier Texte versuchen die Probleme zu beheben, die bei einer schwierigen Geburt auftreten könnten (2.1.3).
Acht Beschwörungen sind dem Thema der Reinheit gewidmet (2.2.3). Sie konnten, wie es scheint, in beliebigen Ritualen angewandt werden, bei denen die Reinigung notwendig war. Fünf Texte dienen den Zwecken der Sicherung von Fruchtbarkeit im Land (2.2.1). Dafür stand das Ritual der Heiligen Hochzeit zur Verfügung, bei dem diese Beschwörungen rezitiert wurden. Nur vier Beschwörungen sind den Problemen der komplizierten Geburt gewidmet. In vier Texten geht es um den Hausbau (2.2.4), und zwar um den Bau einer Schilfhütte, die weiter in den magischen Ritualen benutzt wurde. Ein Text ist vielleicht den sozialen Problemen gewidmet (2.2.5). Dazu kommen zwei Ritualtexte (2.4), die verschiedene Ritualanweisungen enthalten. Ohne Beschwörungskontext ist es aber nur schwer zu entscheiden, bei welchen Fällen diese Ritualtexte verwendet wurden. Das Ziel der 17 Beschwörungen bleibt nach wie vor unklar (2.3). Diese Texte erfordern eine zusätzliche Untersuchung, die im Rahmen dieser Arbeit unmöglich war. Schließlich gehören zwei Beschwörungen dem Gebiet der schwarzen Magie (2.5) an.
Alle Beschwörungen mit Ausnahme von fünf Texten (FSB 51, FSB 52, FSB 53, FSB 54, FSB 55), die auf einem Zylinder vorkommen, sind auf Tontafeln geschrieben. Es kommen sowohl die Tafeln nur mit einem Text als auch Kompendium-Tafeln vor, die zwei bis vierzehn Beschwörungen enthalten können. Auf den frühdynastischen Kompendium-Tafeln wurden wohl die unabhängigen Texte mit den verschiedenen Funktionen frei zusammengestellt. Seit der Ur III-Zeit werden die ersten Versuche unternommen, die Texte thematisch anzuordnen. So sind auf der Tafel HS 1464 (TMH 6, 002) drei Beschwörungen vorhanden, von denen eine gegen den Dämon Asag und zweite gegen die bissigen Tiere gerichtet ist. Der Zweck der dritten ist leider unmöglich zu bestimmen, weil die Rückseite, die sie einnimmt, schlecht erhalten ist. Obwohl alle diese Beschwörungen verschiedenen Themen gewidmet sind, sind sie durch die Erwähnung des Gottesnamens Enki thematisch verbunden. Bei der Rezitation der ersten Beschwörung wurde offenbar von dem Gott erwartet, dass er dem Patienten hilft. Dafür versprach man seinen Namen immer im Mund zu behalten (FSB 30). Die zweite Beschwörung (FSB 43) weist auf die schlechte Seite des Gottes hin: er schickt gegen den Patienten eine Schlange und einen Skorpion. Im dritten Text ist nur der Teil des Namens erhalten. Die Beschwörungen FSB 51, FSB 52, FSB 53, FSB 54, FSB 55 stellen vermutlich eine der ersten Beschwörungsserien dar.
Die Arbeit besteht aus drei Teilen: theoretischem, praktischem und den Anhängen. Im ersten Teil (Kapitel 1) wird das Korpus beschrieben und charakterisiert. Weiter werden hier die Daten theoretisch ausgewertet, die aufgrund der Textanalyse im praktischen Teil gewonnen wurden.
492
Zu den wichtigsten Resultaten dieser Untersuchung könnte die Schlussfolgerung gezählt werden, dass die Beschwörungen als Wörter der Gottheiten verstanden wurden und somit einen Teil der offiziellen magisch-religiösen Literatur bildeten, die ihren Gebrauch im Kult fand.
Außerdem werden im Kapitel die Kriterien formuliert, aufgrund derer die Beschwörungen als Gattung von anderen Gattungen unterschieden werden könnten. Schließlich wird hier die neue Gliederung des Textkorpus nach inhaltlichen und formalen Gesichtspunkten vorgeschlagen. Einzeln wird die Entwicklung der Beschwörungsformeln untersucht. Es wird gezeigt, dass die Formeln nur selten mit der Funktion der Beschwörung im Zusammenhang stehen. Ihre Aufgabe war es, die Beschwörungen mit der göttlichen Sphäre zu verbinden.
Im praktischen Teil (Kapitel 2) werden die sumerischen Beschwörungen des 3. Jt. v. Chr. in der aktualisierten Umschrift publiziert, indem sie nach dem funktionalen Prinzip gegliedert werden, welches im Kapitel 1 formuliert wurde. Die Textzeugen, die sich im Vorderasiatischen Museum, Berlin und in der Jenaer Hilprecht-Sammlung befinden, wurden anhand der Tafeln kollationiert, was zur wesentlichen Verbesserung einiger Lesungen führte.
Jedem Text wird die vervollständigte und aktualisierte Bibliografie beigegeben. Alle Texte werden ausführlich kommentiert, indem die lexikalischen Studien zu problematischen Lemmata durchgeführt werden (Kapitel 2).
Die Anhänge enthalten den technischen Apparat zu den untersuchten Texten:
1. der Index der ausgewählten Begriffe, wie Gottheiten, Kultpersonen, Pflanzen, Tiere usw., die in den Beschwörungen vorkommen;
2. das Wörterbuch, das alle Wörter und Ausdrücke enthält, die in den Beschwörungen meines Korpus vorkommen.
3. die Tabellen, in welchen alle sumerischen Beschwörungen des 3. Jts. v. Chr. katalogisiert sind. Die Tabellen umfassen die Angaben sowohl zu den Beschwörungen selbst (Funktion des Textes, Publikation) als auch zu den Textträgern (Fundnummer, Museumsnummer, Maße).
4. die umfangreiche Bibliografie mit weiterführender Literatur.
Die Arbeit ist durch den zeitlichen (3. Jt. v. Chr.) und sprachlichen (sumerisch) Rahmen begrenzt. Die Forschung könnte aber durch die Einbeziehung zusätzlichen Materials erweitert und fortgesetzt werden. Es wäre interessant, z. B. die semitische Beschwörungsliteratur des 3. Jt. v. Chr. aufgrund der in dieser Arbeit vorgeschlagenen Prinzipien zu erforschen und die beiden, die sumerische und die semitische, magischen Traditionen miteinander zu vergleichen. Eine andere Möglichkeit wäre, das Korpus durch die altbabylonischen sumerischen Beschwörungen zu erweitern und zu untersuchen, wie die für die frühen Beschwörungen nachgewiesenen Gesetzmäßigkeiten in Struktur und Klassifizierung in den späteren Texten funktionieren.
Schließlich könnte dieses Werk als eine ergiebige Materialquelle und Ausgangspunkt für eine religionsgeschichtliche Erforschung nach der frühen mythischen Vorstellungen in Mesopotamien dienen.
In the course of my PhD project I undertook a completely new evaluation of the corpus of the earliest incantations. Along with a new edition of all known incantations before the OB period (104 texts), the genre of “incantation” in its diachronic development, its features and its differences from other genres of Mesopotamian literature were studied.
A new subdivision of the text corpus was proposed based on text function and text aim (as opposed to Falkenstein’s). Special attention was given to the incantation formulae: the research results demonstrate that certain formulae are not necessarily bound to a certain incantation type, and vice versa, that incantations with a certain function do not necessarily require a specific formula. The formulae served rather to connect the incantations with the divine sphere.
Furthermore, this research project has uncovered many new interpretations of the old texts which were studied practically for the first time in connection with one another. After a short summary of the project this paper focuses on one such text which belongs to the group of incantations concerning house building. A new interpretation of this text is presented. Its topic and motifs are analysed in the context of other early incantations and in the wider context of Sumerian literature as well as its “Sitz im Leben” is determined.
The epic tells the story of the adventures of a great king of the city of Uruk, the hero Gilgamesh. According to Mesopotamian tradition, Gilgamesh was a historical person, builder of the walls of Uruk. Archaeologists date the first phase of these monumental walls, traces of which are still visible today, to about 2700 BC, so if Gilgamesh was a real person, he may have lived at that time.
The Babylonians associated the authorship of the Standard Babylonian version of the epic with Sin-leqe-unninni, a scholar who lived sometime between 1300 and 1000 BC in the days of Nebuchadnezzar and his successors. He has divided the story of Gilgamesh into twelve tablets and cast the poem anew. The central theme of the poem of Sin-leqe-unninni is the evolution of the human being, his achievement of wisdom and self-knowledge through hard experience and personal suffering.
The formula «Marduk–Ea» underwent few changes during three millennia. But dramatis personae did change. Whereas in the most ancient incantations the dialogue is carried out by Ningirima and Enlil, in later texts Asalluhi and Enki perform this role whereas still other
deities appear in the old Babylonian and later incantations.
The present paper offers a discussion of incantations with the formula «Marduk–Ea». Changes of this formula which took place during its history are analyzed and relations of this formula with incantations on definite subjects are examined.
scorpions, we came across the expression alap ersetim used as a metaphoric designation for the scorpion in an OB incantation from Mari (RA 88—1994:155—156). Antoine Cavigneaux, the editor of our text,
translates this expression as 'Taureau des Enfers' with the following
remark: "ersetum pourrait signifier aussi simplement "sol, terre";
"boeuf de terre", moins théâtral — il est vrai — que "Taureau des Enfers",
s'appliquerait aussi très bien au scorpion" (Cavigneaux 1994:
158). In our opinion, the translation 'Taureau des Enfers' ("Bull of the
Netherworld") is indeed the most likely one as we are going to demonstrate in the first section of the present article. In the other section, alap ersetim will be compared to the well-known expression nešu ša qaqqari (used as a metaphoric designation for the snake in Gilgamesh Epic) and it will be shown that the two designations are largely parallel in form and meaning. As an immediate consequence of this comparison, the traditional interpretation of nešu ša qaqqari as "lion of the ground" is to be given up and replaced by "lion of the Netherworld".
2. Is the sign order in early literary texts indeed random/free?
In the course of my PhD project, which was formally finished in 2011, but is the type of project on which one never really stops working, I undertook a completely new evaluation of the corpus of the earliest incantations. Along with a new edition of all known incantations before the OB period (104 texts), the genre of “incantation” in its diachronic development, its features and its differences from other genres of Mesopotamian literature were studied.
A new subdivision of the text corpus was proposed based on text function (as opposed to Falkenstein’s). Special attention was given to the incantation formulae: the research results demonstrate that certain formulae are not necessarily bound to a certain incantation type, and vice versa, that incantations with a certain function do not necessarily require a specific formula. The formulae served rather to connect the incantations with the divine sphere.
Furthermore, this research project has uncovered many new interpretations of the old texts which were studied practically for the first time in connection with one another. After a short summary of the project this paper will focus on one such text which belongs to the group of incantations concerning house building. A new interpretation of this text will be presented. Its topic and motifs will be analyzed in the context of other early incantations and in the wider context of Sumerian literature. As a conclusion I would like to attempt to determine the “Sitz im Leben” of this text and of the whole group of building incantations.