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    Lukas Brandl

    Die Digitalisierung des Lesens nimmt mit der Verbreitung digitaler Lesegeräte und der Verfügbarkeit digitaler Texte zu, so dass das Lesen von Büchern auf dem Bildschirm zu einem dauerhaften Phänomen werden könnte. Nach zentralen Thesen... more
    Die Digitalisierung des Lesens nimmt mit der Verbreitung digitaler Lesegeräte und der Verfügbarkeit digitaler Texte zu, so dass das Lesen von Büchern auf dem Bildschirm zu einem dauerhaften Phänomen werden könnte. Nach zentralen Thesen kulturwissenschaftli-cher ebenso wie kommunikationswissenschaftlicher Theoriebildung gehen unterschiedl iche Lesemedien mit einem unterschiedlichen Leseverhalten und unterschied-lichen Leseerfahrungen einher. Ausgehend von der Frage, inwiefern sich die Leseerfahrung bei literar ischen Texten durch das jeweilige Lesemedium verändert, bietet dieser Forschungsbericht einen systematischen und detaillierten Überblick über die Ergebnisse von 42 bisher dazu durch-geführten empirischen Studien und versucht damit die interdisziplinäre Kommunikation zwischen empirischer Leseforschung und Literaturwissenschaft zu intensivieren. Auf der Basis der bislang durchgeführten Studien kann die These, ein digitales Lesemedium würde sich nega-tiv auf das Verstehen von narrativen Texten auswirken, nicht bestätigt werden. Im Gegenteil scheint es hinsichtlich des Textverständnisses, der zentralen Dimension in den meisten Studien, keinen Unterschied zu machen, ob am Bildschirm oder gedruckt gelesen wird. Diese em-pirischen Befunde werden abschließend einer kritischen Einschätzung und Diskussion unterzogen. Dabei werden mehrere Forschungslücken und Desiderate einer künftigen Leseforschung genannt.