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Eva Blanc

Die zwischen 1824 und 1878/80 in Oppenau existierende Steinkrugfabrik lieferte für die beiden spätestens im Jahr 1873 fertiggestellten Lokomotivschuppen des Personenbahnhofs in Mannheim Rauchabzüge, bestehend aus Hauben (Kaminhüten),... more
Die zwischen 1824 und 1878/80 in Oppenau existierende Steinkrugfabrik lieferte für die beiden spätestens im Jahr 1873 fertiggestellten Lokomotivschuppen des Personenbahnhofs in Mannheim Rauchabzüge, bestehend aus Hauben (Kaminhüten), zylindrischen Röhren und Trichtern (Rauchfängen). Durch vorangegangene Forschungen ist bereits bekannt, dass in der Oppenauer Fabrik Baukeramik in Form von Wasser- und Abtrittröhren hergestellt wurde. Bisher noch nicht nachgewiesen war jedoch, dass auch Rauchabzüge für Lokomotivschuppen zur Produktpalette der Steinkrugfabrik gehörten.
Die Bibliographie umfasst 819 Titel aus 30 Tagungsbänden, davon sind 246 Titel mit einem Link zum Digitalisat versehen. Teil 1 – sortiert nach Symposiumsveranstaltungen – in gesonderter Datei.
Research Interests:
Die Bibliographie umfasst 819 Titel aus 30 Tagungsbänden, davon sind 246 Titel mit einem Link zum Digitalisat versehen. Teil 2 – sortiert nach Autorinnen/Autoren – in gesonderter Datei.
Research Interests:
In Sammlungen von historischer Keramik finden sich häufig ungemarkte Gebrauchsgeschirre aus glasierter Irdenware. Oft fehlen zu diesen Keramiken jegliche Informationen zum Produktionsort bzw. zur Produktionsregion und zu ihrer zeitlichen... more
In Sammlungen von historischer Keramik finden sich häufig ungemarkte Gebrauchsgeschirre aus glasierter Irdenware. Oft fehlen zu diesen Keramiken jegliche Informationen zum Produktionsort bzw. zur Produktionsregion und zu ihrer zeitlichen Stellung, was eine entsprechende Zuweisung sehr erschwert. Gründe hierfür sind die zum Teil große Ähnlichkeit der innerhalb unterschiedlicher Werkstätten hergestellten Töpferwaren, die langen Laufzeiten von Dekoren, vor allem aber von Gefäßformen und der aktuell vorliegende Forschungsstand zu handwerklich hergestellter Keramik des 19. und 20. Jahrhunderts insbesondere in Baden-Württemberg. Im Fall der in vorliegendem Beitrag im Mittelpunkt stehenden flächig cremeweiß engobierten und braun-grün marmorierten Gefäße gelang die Zuordnung zur ehemals über vier Generationen hinweg bestehenden Töpferei Kühn in Ötigheim. Die zeitliche Stellung der Keramiken hingegen konnte bislang nicht mit letzter Sicherheit bestimmt werden.
In Baden-Württemberg wurde nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen vom zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts Steinzeug Westerwälder Art in verschiedenen Orten hergestellt (Pforzheim, Rotenfels,... more
In Baden-Württemberg wurde nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen vom zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts Steinzeug Westerwälder Art in verschiedenen Orten hergestellt (Pforzheim, Rotenfels, Waldhilsbach, Unterschwarzach, Oppenau, Oberndorf, Möhringen, Neulautern, Wiernsheim, Neuenbürg). In den Orten Bruchsal, Michelbach, Ettlingenweier und Heidelberg ist der Aufenthalt von Steinzeugtöpfern zwar nachgewiesen, allerdings konnte nicht verifiziert werden, ob sie dort auch Steinzeug hergestellt hatten. Mit fortschreitender Auswertung von archäologischen Fundkomplexen neuzeitlicher Zeitstellung sowie der elektronischen Erschließung von Archivalien und musealen Sammlungsbeständen ist sicher anzunehmen, dass der hier vorgelegten Liste noch weitere Produktions- und Aufenthaltsorte hinzugefügt beziehungsweise Angaben zu den steinzeugherstellenden Unternehmen/Werkstätten präzisiert werden können.
Bislang waren ausschließlich Soßenflaschen der Kautabakfirmen Grimm & Triepel und Hanewacker bekannt geworden. Daher stellte sich die Frage, ob derartige Behältnisse auch von anderen Kautabakherstellern genutzt wurden. Mit den jüngst... more
Bislang waren ausschließlich Soßenflaschen der Kautabakfirmen Grimm & Triepel und Hanewacker bekannt geworden. Daher stellte sich die Frage, ob derartige Behältnisse auch von anderen Kautabakherstellern genutzt wurden. Mit den jüngst entdeckten Soßenflaschen der einst in Hessen ansässigen Firmen Stephan Niderehe, Gebr. Ungewitter und Baum & Zeuch konnte diese Frage nun beantwortet werden. Zudem ist davon auszugehen, dass sich auch künftig eindeutig identifizierbare Soßenflaschen von weitere Kautabakfabriken auffinden lassen.
Soßenflaschen der Firma Grimm & Triepel mit Sitz in Nordhausen a.H. sind aufgrund einer drei- bzw. vierzeiligen Prägung auf der Wandung zweifelsfrei erkennbar. Sie bestehen ausschließlich aus salzglasiertem Steinzeug mit grauem Bruch und... more
Soßenflaschen der Firma Grimm & Triepel mit Sitz in Nordhausen a.H. sind aufgrund einer drei- bzw. vierzeiligen Prägung auf der Wandung zweifelsfrei erkennbar. Sie bestehen ausschließlich aus salzglasiertem Steinzeug mit grauem Bruch und brauner Oberfläche. Die bislang bekannten zylindrischen Flaschen sind zwischen 12,2 cm und 17,3 cm hoch und somit vergleichsweise kleinformatig. Obwohl sich keine Herstellermarken auf den Flaschen befinden, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie in einer oder mehreren im Westerwald ansässigen Steinzeug- bzw. Krugfabriken für die Firma Grimm & Triepel hergestellt wurden. Verwendung fanden Soßenflaschen in Kolonialwarengeschäften, Gaststätten oder Tabakwarenhandlungen, die „losen“ Kautabak in wohl meist keramischen Behältnissen zum Verkauf anboten. Die Flaschen enthielten Soßen zum Nachsoßen von in Töpfen angebotenem Kautabak. Der zeitliche Rahmen für die Produktion der Flaschen ergibt sich über die Herstellung der Gefäßkörper durch ab 1879 verwendete Krugpressen und der Verlegung der Firma Grimm & Triepel von Nordhausen nach Witzenhausen-Unterrieden nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Kautabaktöpfe der Firma Grimm & Triepel wurden bis um 1935 hergestellt und bis ca. 1945 genutzt. Daher ist davon auszugehen, dass Soßenflaschen dieses Unternehmens ebenfalls bis zu dieser Zeit verwendet wurden. Bislang sind nur noch von einer weiteren Kautabakfabrik Steinzeugsoßenflaschen bekannt geworden. Es handelt sich dabei um die ebenfalls zunächst in Nordhausen ansässige Fabrik G.A. Hanewacker. Die Anregung zur Nutzung dieser kleinformatigen Steinzeugflaschen als Behältnisse für Flüssigkeiten in der Kautabakindustrie, war sehr wahrscheinlich der Spirituosenindustrie, die in Nordhausen ebenfalls sehr präsent war, entlehnt.
Das Renchtäler Heimatmuseum in Oppenau verwahrt Hotelporzellan, das einst in der Gastronomie bzw. in der Hotellerie in Allerheiligen verwendet wurde. Es handelt sich dabei um zwei Essteller und zwei Kaffeekannen. Die beiden Essteller... more
Das Renchtäler Heimatmuseum in Oppenau verwahrt Hotelporzellan, das einst in der Gastronomie bzw. in der Hotellerie in Allerheiligen verwendet wurde. Es handelt sich dabei um zwei Essteller und zwei Kaffeekannen. Die beiden Essteller wurden jeweils in den Porzellanfabriken C. M. Hutschenreuther in Hohenberg/Eger und Lorenz Hutschenreuther in Selb hergestellt sowie in der Fritz Bensinger GmbH in Mannheim mit einer blauen Vignette (Schriftzug „Allerheiligen“ auf einem Spruchband) versehen. Sie datieren in die Zeit zwischen Dezember 1920 und 1933 sowie 1925 bis 1933. Aufgrund ihrer zeitlichen Stellung kann dieses Geschirr in der Gaststätte bzw. in den Kurhäusern in Allerheiligen Verwendung gefunden ha-ben, als sie noch unter Leitung der Familie Mittenmaier standen oder bereits von Familie Nassoy ab 1929 bis 1947 geführt wurden. Dies gilt auch für die von der Porzellanfabrik Wei-den Gebr. Bauscher im Zeitraum zwischen 1920 (oder 1923) und 1943/47 hergestellte Kanne der Form „Neukonisch“. Auftraggeber und Käufer der ebenfalls in der Porzellanfabrik Weiden Gebr. Bauscher produzierten Kanne Abb. 9 ist aufgrund der zeitlichen Stellung (1929 bis ca. 1943/47) wohl Familie Nassoy. Die beiden Kannen wurden entweder in Mannheim bei Fritz Weickel dekoriert oder im Auftrag von Fritz Weickel in der Porzellanfabrik Bauscher mit einer Vignette versehen.
In den Jahren 2012 und 2013 wurde im Rahmen einer Baubegleitung und einer daran anschließenden Grabung in Heddesheim, Oberdorfstraße 3 eine Schicht erfasst, die neben 177 Fragmenten von Geschirrkeramik, 3 Glasfragmenten, dem Fragment... more
In den Jahren 2012 und 2013 wurde im Rahmen einer Baubegleitung und einer daran anschließenden Grabung in Heddesheim, Oberdorfstraße 3 eine Schicht erfasst, die neben 177 Fragmenten von Geschirrkeramik, 3 Glasfragmenten, dem Fragment einer Pfeife aus Porzellan und vier Ofenkacheln 160 Bruchstücke von Flaschen aus Steinzeug mit grauem Bruch und brauner Oberfläche enthielt. 51 der geborgenen Flaschenfragmente weisen eingestempelte Brunnenmarken auf. Es handelt sich demnach um die Überreste von Mineralwasserflaschen. Aufgrund der Brunnenmarken konnte eine zeitliche Einordung der vorliegenden Fragmente vorgenommen werden. Nur wenige Flaschen datieren in die erste Hälfte bzw. die Mitte des 19. Jahrhunderts. Der überwiegende Anteil an Mineralwasserflaschen wurde erst im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts und möglicherweise den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts als Verpackungsmaterial für den Versand von Mineralwasser hergestellt. Demnach gelangten die Funde wohl im Zuge der Entsorgung von Abfall in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den Boden. Eine Marke konnte keiner Mineralquelle zugeordnet werden. Es ist nicht auszuschließen, dass die derart bezeichnete Flasche einst dem Handel von Spirituosen oder Essig diente. Außer den datierenden Anhaltspunkten gewähren die vorliegenden Brunnenmarken auch einen Einblick in die Konsumgewohnheiten der Heddesheimer Einwohner. Im Fundgut fanden sich ausschließlich Mineralwässer von nördlich bzw. nordwestlich von Heddesheim gelegenen Mineralquellen.
In den Jahren 2012 und 2013 wurde im Rahmen einer Baubegleitung und einer archäologischen Grabung in Heddesheim, Oberndorfstraße 3, eine Schicht erfasst, die sehr wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Zuge einer... more
In den Jahren 2012 und 2013 wurde im Rahmen einer Baubegleitung und einer archäologischen Grabung in Heddesheim, Oberndorfstraße 3, eine Schicht erfasst, die sehr wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Zuge einer Abfallbeseitigung entstand. Unter den keramischen Funden befinden sich fünf Fragmente aus Steingut, welche der Steingutfabrik Jacobi, Adler & Co.“ (1873−1832) in Neuleiningen zugewiesen werden können. Die Fragmente ergänzen zum einen die Kenntnis über das in Neuleiningen gefertigte keramische Repertoire, zum anderen geben sie durch ihr Vorkommen in Heddesheim Hinweise zum ehemaligen Absatzgebiet der Neuleininger Erzeugnisse.
Auf dem Stift St. Georgen in Pforzheim wurde mit Erlaubnis von Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach 1726 eine „Steinerne Krugfabric“ eingerichtet. Dort wohnten und arbeiteten die Steinzeugtöpfer Christoph Kampfer, Balthas Günther und... more
Auf dem Stift St. Georgen in Pforzheim wurde mit Erlaubnis von Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach 1726 eine „Steinerne Krugfabric“ eingerichtet. Dort wohnten und arbeiteten die Steinzeugtöpfer Christoph Kampfer, Balthas Günther und sein Sohn Johann Peter Günther. Sie stellten verschiedenes Geschirr, darunter auch  „Sauerbrunnenkrüge“, „Ölfässchen“, „Häfen“ sowie „Blumenhäfen“ her. Die Töpfer verwendeten „blaue Farb“, was darauf hinweist, dass es sich bei ihren Erzeugnissen um Steinzeug Westerwälder Art handelte. Die hergestellten Waren verkauften die Töpfer auf den Pforzheimer Jahrmärkten. Die Herkunft dieser Steinzeugtöpfer ließ sich nicht eindeutig klären. Es liegen jedoch Hinweise vor, die darauf schließen lassen, dass sie ursprünglich aus Rheinland-Pfalz stammten. Auch über die Motivation der Töpfer ihre Heimat zu verlassen und sich in Pforzheim anzusiedeln, konnten keine eindeutigen Erkenntnisse gewonnen werden. Sehr wahrscheinlich gaben wirtschaftliche Gründe den Anlass zur Neuansiedlung der Töpfer in Pforzheim. Zwischen Juni 1749 und August 1751 verließ der letzte verbliebene Steinzeugtöpfer Johann Peter Günther die Stadt und siedelte sich zumindest für kurze Zeit in Rotenfels (heute Gaggenau-Bad Rotenfels, Baden-Württemberg) an. Zurzeit belegen ausschließlich schriftliche Quellen die Tätigkeit von Krugbäckern in Pforzheim, materielle Hinterlassenschaften dieses Handwerks ließen sich bislang nicht nachweisen.
Im Jahr 1752 bemühten sich die verschwägerten Krugbäcker Johann Heinrich Scholl und Johann Emmerich Fuchs aus Krughütte (Saarland) um die Erlaubnis in Gaiberg (BadenWürttemberg) ihrem Handwerk nachgehen zu dürfen. Letztlich ließ sich der... more
Im Jahr 1752 bemühten sich die verschwägerten Krugbäcker Johann Heinrich Scholl und Johann Emmerich Fuchs aus Krughütte (Saarland) um die Erlaubnis in Gaiberg (BadenWürttemberg) ihrem Handwerk nachgehen zu dürfen. Letztlich ließ sich der Steinzeugtöpfer Johann Emmerich Fuchs dauerhaft nicht in Gaiberg, sondern im nahegelegenen Waldhilsbach nieder und produzierte dort bis zu seinem Tod 1788 Steinzeug Westerwälder Art. Seine Söhne Georg und Johannes sowie seine Enkel Balthasar, Heinrich und Karl erlernten wahrscheinlich alle im väterlichen Betrieb das Krugbäckerhandwerk, das sie zunächst in Waldhilsbach, dann in Unterschwarzach, Neuenbürg und vermutlich auch Michelbach ausübten.
In Unterschwarzach, heute Schwarzach/Odenwald wurde ab ca. 1797 im Bereich der „Unteren Mühle“ Steinzeug Westerwälder Art hergestellt. Die Produzenten waren zunächst die aus Waldhilsbach zugezogenen Steinzeugtöpfer Johannes und Georg Fuchs. Während Georg Fuchs in Unterschwarzach nur kurzzeitig seiner Profession nachging und spätestens ab 1803 in Michelbach, heute Aglasterhausen, Ortsteil Michelbach, wohnhaft war, arbeitete Johannes Fuchs bis zu seinem Ableben am 8. Juni 1823 vor Ort als Steinzeugtöpfer und Landwirt. Seine Söhne Balthasar und Karl setzten diese Tradition fort. Mit dem Tod von Balthasar Fuchs am 25. Oktober 1846 und Karl Fuchs am 23. Dezember 1876, endete vermutlich auch die Herstellung von Steinzeug in Unterschwarzach. Das Krugbäckerhandwerk lässt sich in Unterschwarzach über Schriftquellen für die Dauer von fast 80 Jahren fassen. Materielle Hinterlassenschaften dieses Handwerks ließen sich hingegen bislang nicht nachweisen. Noch weniger Informationen liegen über die Ausübung des Töpferhandwerks in Michelbach vor. Bei Ableben des Georg Fuchs wurde im Sterbebuch als Beruf Krugbäcker notiert, was als Hinweis darauf gewertet werden kann, dass er in Michelbach auch tatsächlich sein Handwerk ausübte. Georg Fuchs hielt sich jedoch nicht durchgehend in Michelbach auf. So war er etwa einen nicht näher bestimmbaren Zeitraum zwischen 1809 und vor 1818 für die Steinkrugfabrik in Neuenbürg tätig.
Die Firma Fr. Feuerherd & Co. in Coswig (Anhalt) wurde 1913 in das Handelsregister eingetragen. Bereits 1948 erlosch das Unternehmen. Produziert wurde mit einer Belegschaft von 50 Arbeitern „Säurefestes Steinzeug für die chemische... more
Die Firma Fr. Feuerherd & Co. in Coswig (Anhalt) wurde 1913 in das Handelsregister eingetragen. Bereits 1948 erlosch das Unternehmen. Produziert wurde mit einer Belegschaft von 50 Arbeitern „Säurefestes Steinzeug für die chemische Industrie und den Wirtschaftsgebrauch“, „Gebrauchsgeschirr, braun, weiß und bunt“ sowie Schamotte- und Kunsttöpferwaren. Hierzu standen drei Öfen und eine Muffel zur Verfügung. Im Jahr 1913 wurde der Schriftzug „Askania“ als Warenzeichen der Erzeugnisse der Firma Fr. Feuerherd & Co. in das Warenzeichenregister eingetragen. Das Warenzeichen fand sicher bis 1946, sehr wahrscheinlich aber bis zur Einstellung Produktion bzw. Löschung des Unternehmens 1948 aus dem Handelsregister Verwendung. Ob das Warenzeichen nach der Enteignung des Betriebs noch weiterhin genutzt wurde, lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt nicht zweifelsfrei feststellen, wobei die weitere Verwendung als nicht sehr wahrscheinlich erscheint. Hierzu bleiben jedoch die Ergebnisse der künftigen Forschung abzuwarten.
Siehe hierzu auch:
Eva Blanc, Bernd Brinkmannn,
CISM = CSiM – Das Geheimnis einiger buchstabensignierter Steinzeugflaschen konnte gelüftet werden
Bestandskatalog der in der Sammlung des Renchtäler Heimatmuseums in Oppenau vorhanden Gefäße und Gerätschaften des 19./20. Jahrhunderts aus Steinzeug.
Im Sammlungsbestand des Dorfmuseums in Rohrbach befinden sich aktuell 68 Objekte aus Steinzeug. In vorliegendem Katalog wurden alle im Museum vorhandenen Objekte aus Steinzeug fotografisch erfasst und beschrieben.
Der in Rohrbach ansässige Gastwirt und Handelsmann Ludwig Spelger gründete 1828 in Rohrbach auf dem Grundstück in der heutigen Mühlgasse 7 eine Steinzeug- und Krugfabrik zur Herstellung von Steinzeug Westerwälder Art. Die für die... more
Der in Rohrbach ansässige Gastwirt und Handelsmann Ludwig Spelger gründete 1828 in Rohrbach auf dem Grundstück in der heutigen Mühlgasse 7 eine Steinzeug- und Krugfabrik zur Herstellung von Steinzeug Westerwälder Art. Die für die Erzeugung von Keramiken dieser Warengattung erforderlichen Fachkräfte waren vor Ort nicht vorhanden. Daher fanden in der Rohrbacher Fabrik Krug- bzw. Kannenbäcker, gebürtig in Höhr, Krughütte und insbesondere Oberbetschdorf Beschäftigung. 1841 verkaufte Ludwig Spelger seine Fabrik an die bereits in seiner Töpferei tätigen Mitarbeiter Johannes Remy und Heinrich Jakob Braun. Das Unternehmen firmierte seit dieser Zeit unter dem Namen Braun & Remy. Die beiden Töpfer leiteten den Betrieb zusammen bis zum Tod von Johannes Remy im Jahr 1854. Nach Eintritt seines Sohnes Johann Remy scheinen sich die Wege der neuen Partner nach und nach zu trennen. 1857 verkaufte Heinrich Braun die ihm gehörenden Anteile am Grundeigentum in der Mühlgasse an Johann Remy und kaufte sich an der heutigen Insheimerstraße 16 ein Grundstück auf dem er einen Brennofen errichtete. 1865 wurde die Firma Braun & Remy in gegenseitiger Übereinkunft aufgelöst. Nun gab es in Rohrbach die beiden steinzeugproduzierenden Firmen Gebrüder Remy in der heutigen Mühlgasse 7 und die Firma H. Braun in der heutigen Insheimerstraße 16. Johann Remy verstarb 1888. Im Jahr 1890 wurde sein Besitz zwangs-versteigert. Daher endete die Produktion von Steinzeug in der Mühlgasse 7 wahrscheinlich 1888, spätestens aber 1890. Die Firma H. Braun ging zu einem nicht näher bekannten Zeitpunkt von Heinrich Jakob Braun an seinen Sohn Heinrich über. Heinrich Braun II. führte das Unternehmen, möglicherweise zusammen mit seinem Bruder Johannes, bis 1894. In diesem Jahr überschrieb er seine Firma seinem Sohn Friedrich, der das Firmengrundstück noch im Jahr 1895 mit Wirkung zum März 1896 veräußerte. Es ist davon auszugehen, dass in der Firma H. Braun spätestens 1895 die Produktion eingestellt wurde.
Einblicke in die Produktpalette der Rohrbacher Steinzeugtöpfer geben schriftliche Quellen, Werkstattabfälle aus der Mühlgasse und in der Sammlung des Dorfmuseums verwahrte Steinzeugobjekte, die mit einer aussagekräftigen Inschrift versehen sind bzw. deren Objektgeschichte überliefert wurde. Nur in sehr wenigen Fällen war es möglich, Fragmente oder Gefäße eindeutig einem der ehemals in Rohrbach Steinzeug produzierenden Betriebe zuzuordnen. Hergestellt wurden die klassisch im landwirtschaftlich überprägten Raum benötigten Gebrauchsgeschirre zur Vorratshaltung/Aufbewahrung, für die Milchwirtschaft, für den Ausschank und die Tierheilkunde. Zudem gehörten Gartenkeramiken zur Produktionspalette. In größerer Menge wurden von allen Rohrbacher Betrieben Baukeramik (Wasserleitungs-, Abtritts-, Dunströhren, Schornsteinaufsätze) gefertigt, die gerade in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wohl das Einkommen der Rohrbacher Steinzeughersteller sicherten.
Im Jahr 2004 fand in Klarenthal-Krughütte in der Parzelle Friedrichstraße 19 eine archäologische Ausgrabung auf dem ehemaligen Grundstück des Steinzeugtöpfers Georg Müller statt. Während der Grabungsarbeiten wurden 2.765 keramische... more
Im Jahr 2004 fand in Klarenthal-Krughütte in der Parzelle Friedrichstraße 19 eine archäologische Ausgrabung auf dem ehemaligen Grundstück des Steinzeugtöpfers Georg Müller statt. Während der Grabungsarbeiten wurden 2.765 keramische Bruchstücke der Warenart Steinzeug mit grauem Bruch und grauer Oberfläche (Steinzeug Westerwälder Art) geborgen, die deutlich erkennen ließen, dass es sich um Werkstattabfälle eines oder mehrerer Steinzeugtöpfer handelte. Die 1.121 ebenfalls im Rahmen dieser Grabung gesicherten Brennhilfen untermauerten diese Annahme. Somit erlauben die Funde der Grabung „Klarenthal-Krughütte, Friedrichstraße 19“ erste Einblicke in die Produktpalette von Steinzeug herstellenden Töpfern vor Ort.
In Sammlungen von historischer Keramik finden sich zunehmend Steinzeugflaschen die einst als Behältnisse von Erzeugnissen von Neuwieder Branntweinbrennereien dienten. Mit dem häufigeren Auftreten dieser Flaschen ergaben sich verstärkt... more
In Sammlungen von historischer Keramik finden sich zunehmend Steinzeugflaschen die einst als Behältnisse von Erzeugnissen von Neuwieder Branntweinbrennereien dienten. Mit dem häufigeren Auftreten dieser Flaschen ergaben sich verstärkt Fragen zur zeitlichen Stellung, dem Herstellungsort sowie dem jeweiligen Auftraggeber. Die aktuelle Quellenlage insbesondere zu den verschiedenen Firmengeschichten ließ nur eine annähernde Beantwortung dieser Fragen zu. In Neuwied verwendeten nachweislich die Branntweinbrennereien Friedrich Hassbach (vormals F.W. Erbes, vormals Friedrich Hermann), Philipp Hermann Gaddum, Beyvers & Engelen sowie die Dampfbrennerei Hans Müller im 19. und 20. Jahr¬hundert Steinzeugflaschen für den Vertrieb ihrer Erzeugnisse. Die in den Neuwieder Branntweinbrennereien verwendeten Steinzeugflaschen wurden im nahe gelegenen Wester-wald in entsprechenden Betrieben, wie etwa der Steinzeugfabrik Otto Blum oder den Vereinigten Steinkrugfabriken Baumbach und Ransbach GmbH hergestellt. Für eine noch exaktere Einordung der vorliegenden Ergebnisse zu den Neuwieder Spirituosenflaschen aus Stein-zeug werden weitere Forschungen zu den Herstellungsorten der Flaschen und zu weiteren Brennereistandorten bzw. -regionen benötigt.
Der Kaufmann Johannes Eisele führte seit 1898 in Ludwigshafen a. Rh. eine Glas- und Porzellanhandlung. Im Laufe der Zeit entwickelte sich dieses Einzelhandelsgeschäft zu einem etablierten Großhandel mit eigener Glas- und Porzellanmalerei.... more
Der Kaufmann Johannes Eisele führte seit 1898 in Ludwigshafen a. Rh. eine Glas- und Porzellanhandlung. Im Laufe der Zeit entwickelte sich dieses Einzelhandelsgeschäft zu einem etablierten Großhandel mit eigener Glas- und Porzellanmalerei. Während des Ersten Weltkriegs konnte Eisele die Nachfrage nach Konservengefäßen nicht mehr befriedigen. Daher gründete er 1916 die Ton- und Steinzeugwerke Johannes Eisele in Coswig (Anhalt). 1931 schloss sich die Firma Johannes Eisele in Ludwigshafen a. Rh. aus wirtschaftlichen Gründen mit zwei Konkurrenzunternehmen zur Glas und Keramik GmbH zusammen. Die Ton- und Steinzeugwerke in Coswig (Anhalt) waren von diesem Zusammenschluss zwar nicht betroffen, jedoch wurde die Produktion im Jahr 1932, dem Todesjahr von Johannes Eisele, ebenfalls eingestellt. Durch die Auswertung von schriftlichen Quellen war es möglich Eckdaten zur Geschichte der Unternehmen des Johannes Eisele zu gewinnen. Zudem konnten in musealen und privaten Sammlungen Erzeugnisse der Ton- und Steinzeugwerke in Coswig (Anhalt) und der Porzellanmalerei in Ludwigshafen am Rhein ausfindig gemacht werden, die nun einen ersten Einblick in die Produktpalette der Betriebe des Johannes Eisele erlauben.
Die Besonderheit der Steingeschirr-Fabrik in Rotenfels besteht darin, dass sie nur über einen sehr kurzen Zeitraum (1801-1816) Keramik produzierte. Zudem lassen sich der Fabrik Werkstattabfälle und acht vollständige Gefäße zuordnen, die... more
Die Besonderheit der Steingeschirr-Fabrik in Rotenfels besteht darin, dass sie nur über einen sehr kurzen Zeitraum (1801-1816) Keramik produzierte. Zudem lassen sich der Fabrik Werkstattabfälle und acht vollständige Gefäße zuordnen, die Einblicke in das Formenspektrum der Rotenfelser Erzeugnisse gewähren. Die keramischen Hinterlassenschaften aus Rotenfels eignen sich daher sehr gut für Vergleichs- und Datierungszwecke von Fundkomplexen aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts aus Baden und machen einmal mehr deutlich, dass Steinzeug Westerwälder Art ohne eindeutige Marken, kaum einem Produktionsort zugewiesen werden kann.
Seit 1822, verstärkt seit 1823 unternahm der Ruß- und Harzbrenner Bartholomäus Mutterer zusammen mit seinem Sohn Ludwig Mutterer, von Beruf (Irdenware-)Töpfer, in Oppenau auf der Ansätze im Großherzogtum Baden Versuche zur Herstellung von... more
Seit 1822, verstärkt seit 1823 unternahm der Ruß- und Harzbrenner Bartholomäus Mutterer zusammen mit seinem Sohn Ludwig Mutterer, von Beruf (Irdenware-)Töpfer, in Oppenau auf der Ansätze im Großherzogtum Baden Versuche zur Herstellung von Steinzeug. Grund hierfür war die finanzielle Notsituation der Familie Mutterer. Durch die Produktion von Geschirr, Mineralwasserflaschen und technischer Keramik aus Steinzeug sollte eine zusätzliche Verdienstmöglichkeit eröffnet werden. Die Herstellung von Steinzeug gelang in der Anfangszeit nicht in zufriedenstellendem Maß. Zur Verbesserung der Ergebnisse fehlte es an finanziellen Mitteln und an technischen Kenntnissen. 1824 richtete sich die Aufmerksamkeit des Geschäftsmanns J.A. Derndinger aus Ichenheim auf die Versuche zur Steinzeugherstellung in Oppenau. Er beantragte zur Unterstützung der Errichtung einer Steinkrugfabrik in Oppenau ein ausschließliches Privileg, welches er am 08.10.1824 von  Großherzog Ludwig erhielt. J.A. Derndinger und sein Associé K.F. Sohler investierten in den kommenden Jahren ca. 20.000 Gulden in das Unternehmen. Dennoch misslang die Herstellung von Steinzeug weiterhin. Dies änderte sich sehr wahrscheinlich erst, als die Steinkrugfabrik an die aus dem Nassauischen stammenden Krugmacher Günther und Remy spätestens ab 1832 verpachtet wurde. Neben den finanziellen Mitteln standen nun auch die technischen Kenntnisse von erfahrenen Steinzeugproduzenten aus dem Westerwald zur Verfügung. Im Jahr 1835 waren in der Oppenauer Steinkrugfabrik vier Krugmacher, drei Handlanger und drei Tagelöhner beschäftigt. In den Jahren 1837 und 1861 arbeiteten dort noch immer zehn Werktätige. 1862 fanden 15 Arbeiter und Krugmacher in der Fabrik ihr Auskommen. 1856 ging die Fabrik vollständig in den alleinigen Besitz von K.F. Sohler über. Im Jahr 1860 trat K.F. Sohler das Unternehmen an seinen Sohn Carl Sohler in Gengenbach ab. Die auch weiterhin von Remy und Günther gepachtete Fabrik firmierte unter „Krugfabrik in Oppenau von Carl Sohler in Gengenbach“. 1878 wurde die Krugfabrik versteigert. Theodor Günther, der letzte Pächter der Fabrik war zahlungsunfähig geworden.
Die Steinkrugfabrik produzierte Geschirrkeramik und technische Keramik aus Steinzeug mit grauem Bruch und grauer Oberfläche sowie Mineralwasserflaschen aus Steinzeug mit grauem Bruch und brauner Oberfläche. Dies belegen die am ehemaligen Standort der Steinkrugfabrik geborgenen Werkstattabfälle und eine mit der Oppenauer Marke versehenen Enghalskanne sowie ein Essigfässchen.
Im Mittelpunkt des Projekts stand die Untersuchung stratifizierter frühneuzeitlicher und neuzeitlicher Fundkomplexe (2. Hälfte des 15. Jh. - 1. Hälfte des 19. Jh.), der in den Jahren 1994/95 durchgeführten Grabung Chemnitz-Rathauspassagen... more
Im Mittelpunkt des Projekts stand die Untersuchung stratifizierter frühneuzeitlicher und neuzeitlicher Fundkomplexe (2. Hälfte des 15. Jh. - 1. Hälfte des 19. Jh.), der in den Jahren 1994/95 durchgeführten Grabung Chemnitz-Rathauspassagen (C-03) mit besonderer Gewichtung der Geschirrkeramik. Der gegenwärtig bestehende Forschungsstand verweist auf einen Mangel an systematisch ausgewertetem Fundgut der fraglichen Zeitstellung in Chemnitz bzw. allgemein in Sachsen. Daher stellte die Vorlage des entsprechenden Materials einen zentralen Punkt des Projekts dar. Des weiteren war die Darlegung von zeitlich bedingten Entwicklungstendenzen der Geschirrkeramik frühneuzeitlicher und neuzeitlicher Zeitstellung eines der vorrangigen Ziele. Hierzu wurden sämtliche zu bearbeitenden Fundkomplexe unter Berücksichtigung ihrer stratigraphischen Verhältnisse relativchronologisch geordnet und über unabhängige absolute Daten zeitlich fixiert. Auf dieser Grundlage war die Möglichkeit gegeben, Fragen zur Funktion und Herkunft der Keramik zu erörtern und ihre Aussagekraft bezüglich ehedem bestehender sozialer Strukturen in Chemnitz zu überprüfen.
Im Mittelpunkt des Projekts stand die Untersuchung stratifizierter frühneuzeitlicher und neuzeitlicher Fundkomplexe (2. Hälfte des 15. Jh. - 1. Hälfte des 19. Jh.), der in den Jahren 1994/95 durchgeführten Grabung Chemnitz-Rathauspassagen... more
Im Mittelpunkt des Projekts stand die Untersuchung stratifizierter frühneuzeitlicher und neuzeitlicher Fundkomplexe (2. Hälfte des 15. Jh. - 1. Hälfte des 19. Jh.), der in den Jahren 1994/95 durchgeführten Grabung Chemnitz-Rathauspassagen (C-03) mit besonderer Gewichtung der Geschirrkeramik. Der gegenwärtig bestehende Forschungsstand verweist auf einen Mangel an systematisch ausgewertetem Fundgut der fraglichen Zeitstellung in Chemnitz bzw. allgemein in Sachsen. Daher stellte die Vorlage des entsprechenden Materials einen zentralen Punkt des Projekts dar. Des weiteren war die Darlegung von zeitlich bedingten Entwicklungstendenzen der Geschirrkeramik frühneuzeitlicher und neuzeitlicher Zeitstellung eines der vorrangigen Ziele. Hierzu wurden sämtliche zu bearbeitenden Fundkomplexe unter Berücksichtigung ihrer stratigraphischen Verhältnisse relativchronologisch geordnet und über unabhängige absolute Daten zeitlich fixiert. Auf dieser Grundlage war die Möglichkeit gegeben, Fragen zur Funktion und Herkunft der Keramik zu erörtern und ihre Aussagekraft bezüglich ehedem bestehender sozialer Strukturen in Chemnitz zu überprüfen.