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Enterprise-Architektur in der digitalen Welt – Zentrale Konzepte und Methoden für das EAM im agilen Projektalltag
Print-ISBN: 978-3-658-43593‑6. E‑Book-ISBN: 978-3-658-43594‑3. https://doi.org/10.1007/978-3-658-43594-3
In einer Ära, in der digitale Technologien das berufliche und private Leben prägen, sehen sich Unternehmen mit zahlreichen externen und internen Herausforderungen konfrontiert, die eine wirksame Steuerung und Koordinierung der internen, aber auch der unternehmensübergreifenden Geschäftsprozesse erfordern. Daher sind die erfolgreiche Einführung, Anpassung, Integration und Nutzung geeigneter Softwaresysteme von entscheidender Bedeutung, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Dabei tritt die Bedeutung der Enterprise Systems und damit verbunden auch die Bedeutung des Enterprise Architecture Managements (EAM) deutlich hervor.
Dies aufgreifend bietet das Buch „Enterprise-Architektur in der digitalen Welt“ von Hüseyin Yüksel eine umfassende Auseinandersetzung mit diesem Bereich und erweist sich als wichtiges Werk zur Vertiefung in die Rolle und Herausforderungen von Enterprise-Architekten in der aktuellen von Digitalisierung geprägten Unternehmenswelt.
Hüseyin Yüksel richtet sich mit seinem Buch vor allem an Enterprise-Architekten und Führungskräfte mit IT-Fokus bzw. IT-Verantwortung (z. B. CIOs, CDOs, IT-Abteilungsleiter, etc.) aber auch an die praktisch orientierte Wissenschafts-Community. Durch die Kombination aus theoretischem Wissen mit Beispielen aus der Unternehmenspraxis ermöglicht das Buch einen sehr guten Zugang zum Enterprise Architecture Management (EAM) im digitalen Zeitalter.
Das Buch gliedert sich sechs Kapitel, die im Folgenden kurz umrissen werden:
Mit Kap. 1, als Einleitung zu diesem Buch, werden die Grundideen und Grundkonzepte bereits angerissen und es wird vor allem die Notwendigkeit herausgearbeitet, warum es in der Ära der Digitalisierung wichtig ist, etablierte EAM-Konzepte aus verschiedenen Perspektiven (teilweise neu) zu betrachten.
In Kap. 2 werden darauf aufbauend zunächst die zentralen Begrifflichkeiten des Buches verständlich dargelegt. Dabei werden zu Beginn die digitale Transformation an sich und damit verbundene technologische Entwicklungen (z. B. Cloud Computing, Big Data, Künstliche Intelligenz, u. a.) jeweils kurz und prägnant erläutert, bevor weitere wichtige Begriffe wie Enterprise-Architektur und EAM aber auch Agilität eingeführt werden. Sich den Begrifflichkeiten anschließend werden in diesem Kapitel weiterhin zentrale Konzepte vorgestellt, auf die im weiteren Verlauf des Buches Bezug genommen wird. Ausgehend vom „Denken“ über das „Verstehen“ werden Grundlagen für die Folgekapitel geschaffen, die diese Konzepte dann in Verbindung zu EAM setzen. Auch Konzepte wie digitale Geschäftsmodelle oder digitale Ökosysteme werden erläutert, die im Kern das adäquate Zusammenspiel von Technologien, Prozessen, Menschen und Organisationen benötigen, wodurch wiederum Enterprise-Architekten gefordert sind, die damit verbundenen Chancen und Herausforderung zu erfassen und darauf zu reagieren.
Kapitel 3 bietet mit einem Praxisbeispiel aus der Energiebranche (dem Konzern EnBW AG) einen Einblick in ein von der Digitalisierung stark betroffenes Unternehmen. Es wird verdeutlicht, wie Digitalisierung und die damit verbundene Transformation sich auf die Geschäftstätigkeiten von Unternehmen und auf deren Wertschöpfung auswirken können. Damit wird auch die Notwendigkeit herausgearbeitet, wie sich die IT-Landschaften der Unternehmen verändern bzw. weiterentwickeln müssen, damit die Unternehmen im Zeitalter der Digitalisierung nicht nur reagieren, sondern auch agieren können. Daraus wiederum resultieren Anforderungen an die Enterprise-Architekten. Hüseyin Yüksel verwendet in diesem Zusammenhang das Semiotische Enterprise-Modell bzw. schlägt dessen Einsatz vor, um Architekturmodelle nachvollziehbarer und effektiver zu entwickeln. Die Anwendung des Semiotischen Enterprise-Modells ist dabei ein sehr interessanter Ansatz im Rahmen des EAM.
In Kap. 4 fokussiert Hüseyin Yüksel kognitive Techniken und deren Transfer auf das EAM, speziell auf die Entscheidungen, die Enterprise-Architekten auf strategischer Ebene zur Anpassung von IT-Landschaften im Rahmen der digitalen Transformation treffen müssen. Die Betrachtung und Erläuterung dieser Techniken aus den Kognitionswissenschaften bietet einen äußerst spannenden Einblick auf Möglichkeiten und Ansätze, wie Enterprise-Architekten zu ihren Entscheidungen kommen, wie diese beeinflusst werden können und letztendlich werden Ansatzpunkte aufgezeigt, wie gute Architekturentscheidungen getroffen werden können.
Kapitel 5 schafft eine Brücke zwischen EAM und agilem Projektmanagement. In einer Zeit, in der Projekte teilweise immer kleinteiliger werden und schnelle (Teil‑)Ergebnisse bereitgestellt werden müssen, muss auch das EAM in gewisser Weise an Agilität gewinnen. Hüseyin Yüksel zeigt, wie Enterprise-Architekten agil agieren können und IT-Landschaften in verschiedenen Ausbaustufen planen können. Unter Anwendung des SAFe-Frameworks wird in diesem Kapitel ein agiles Target-Operating-Modell vorgestellt mit besonderem Fokus auf die Rolle von Enterprise-Architekten.
Mit Kap. 6 schließt dieses Buch durch einen Ausblick auf die zukünftigen Fähigkeiten, die ein Enterprise-Architekt im Zeitalter der Digitalisierung bieten muss. Hüseyin Yüksel zeigt auf, dass diesbezüglich eine Kombination aus drei Komponenten sinnvoll erscheint:
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Sogenannte „Ur-Fähigkeiten des Menschen“, auf die sich ein Enterprise-Architekt besinnen sollte, z. B. Kommunikationsfähigkeit, Anpassungs- und Organisationsfähigkeit aber auch eine gewisse Fähigkeit zur (Selbst‑)Reflexion.
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Elemente der „New Work“ und damit sich verändernde Rollenbilder des Enterprise-Architekten. Hüseyin Yüksel arbeitet fünf Kernrollen heraus, die Enterprise-Architekten zukünftig wahrnehmen sollten bzw. müssen: der EAM-Leader, der Lead-Enterprise-Architekt, der EAM-Enabler, der Capability-Architekt und der Solution-Architekt.
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Ein starkes Nachhaltigkeitsleitbild; dies vor allem einbeziehend bei strategischen Anpassungen oder Neuausrichtungen von Unternehmens- und IT-Landschaften und dabei auch berücksichtigend die begrenzten Ressourcen, Forderungen von Kunden, Mitarbeitern und anderen Stakeholdern nach mehr bzw. einer besseren Nachhaltigkeit und den Vorgaben und Regelungen des Gesetzgebers.
Die Kombination und die Beachtung dieser Aspekte wird zukünftig zu einem vielleicht komplett neuen aber zumindest teilweise verändernden Rollenverständnis des Enterprise-Architekten und des EAM an sich führen.
Damit erweist sich das Buch „Enterprise-Architektur in der digitalen Welt“ insgesamt als interessante und spannende Informationsquelle, die das Thema Enterprise Architecture Management und das Rollenverständnis des Enterprise-Architekten aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Besonders hervorzuheben ist die gelungene Verbindung von theoretischen Konzepten mit praxisorientierten Ansätzen, wodurch das Buch für Personen unterschiedlicher Erfahrungsniveaus gleichermaßen relevant und zugänglich wird.
Zusammengefasst ist „Enterprise-Architektur in der digitalen Welt“ eine empfehlenswerte Lektüre für alle, die sich mit den facettenreichen Aspekten des EAM und den Aufgabenbereichen eines Enterprise-Architekten in der heutigen digitalen Welt auseinandersetzen möchten. Das Buch verknüpft erfolgreich Theorie und Praxis und ist für Leser eine bereichernde Quelle.
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Leyh, C. Rezension „Enterprise-Architektur in der digitalen Welt“. HMD 62, 241–244 (2025). https://doi.org/10.1365/s40702-025-01146-y
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