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Würde

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch
Singular Plural
Nominativ die Würde die Würden
Genitiv der Würde der Würden
Dativ der Würde den Würden
Akkusativ die Würde die Würden

Worttrennung:

Wür·de, Plural: Wür·den

Aussprache:

IPA: [ˈvʏʁdə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Würde (Info)
Reime: -ʏʁdə

Bedeutungen:

[1] kein Plural: Gesamtheit sittlich-moralischer Werte, die Achtung (eines Menschen) erfordert
[2] kein Plural, veraltend, gehoben: hoher Rang, hohe Stellung eines Menschen
[3] mit errungenen Erfolgen oder Ehren verbundene Stellung eines Menschen

Herkunft:

althochdeutsch wirdî zu mittelhochdeutsch wirde (verwandt mit Wert), dies von altgermanisch wirþu von niederdeutsch warde [Quellen fehlen]

Gegenwörter:

[1] Unwürde

Unterbegriffe:

[1] Menschenwürde
[2] Bischofswürde, Priesterwürde
[3] Doktorwürde, Ehrendoktorwürde

Beispiele:

[1] Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.[1]
[1] „Zahlreiche nahmhafte Künstler, Dürer, Altdorfer, Burgkmaier u.a., arbeiteten zusammen an wahrhaft megalomanen Holzschnitt-Serien, um die Würde des Kaisers zu feiern: dem ‚Triumphzug‘, der eine Länge von fast 100 m erreichen sollte, und der ‚Ehrenpforte‘, die sich ursprünglich aus 192 Holzschnitten zusammensetzt.“[2]
[1] „Mit der Würde der Pflanze wird aber eben auch ein Anspruch verbunden, der sich auf den Umgang mit pflanzlichen Lebewesen bezieht.“[3]
[2] „Kein Gesetz bestimmte, daß die Würde des Fürsten widerruflich sey.“[4]
[2] „Was er als Gegenleistung verlangen würde, war mehr Disziplin und eine Übereinkunft, daß diese Kolonisten – ganz gleich, wer sie waren – mehr Respekt für die Würde seines Amtes aufbrachten.“[5]
[2] „Für die Würde des Erzbischofs und Kurfürsten von Mainz zahlte Albrecht 14000 Dukaten an die römische Kurie.“[6]
[3] „Seine Eltern hatten ihm den Namen ‚Bozorg‘ gegeben, in der Hoffnung, er werde eines Tages die Größe, Würde und Ehre erlangen, die der Name verheißt.“[7]
[3] „Die höchste akademische Würde, die dem damals 81jährigen zuteil wurde, bedeutete für ihn wohl die treffendste Anerkennung seiner Lebensarbeit.“[8]
[3] „Nachdem er den Grad eines Doktors der Theologie erworben hatte, wurden ihm im Jahre 1513 Amt und Würde eines Professors der Bibelexegese an der Universität Wittenberg übertragen.“[9]

Redewendungen:

[1] die Würde mit Füßen treten – die Würde nicht achten, ohne Rücksicht auf die Würde handeln
[1] in Amt und Würden

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] die Würde (eines Menschen) achten, verletzen; unter seiner Würde sein
[3] jemandem eine Würde verleihen

Wortbildungen:

würdelos, Würdenträger, würdig

Übersetzungen

[Bearbeiten]
[1–3] Wikipedia-Artikel „Würde
[1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Würde
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Würde
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Würde
[(1–3)] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWürde
[1–3] The Free Dictionary „Würde
[1–3] Duden online „Würde
[1–3] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Würde

Quellen:

  1. Artikel 1 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland; zitiert nach Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland - Art 1. Abgerufen am 15. September 2020.
  2. Société française d'étude du XVIe siècle. Colloque international, Société française d'étude du seizième siècle. Colloque, Jacqueline Bloch: Les funérailles à la renaissance. Librairie Droz, 2002, Seite 77 (Zitiert nach Google Books)
  3. Sabine Odparlik: Die Würde der Pflanze. Verlag Herder GmbH, 2014, ISBN 978-3-495-86005-2, Seite 91 (Zitiert nach Google Books)
  4. Welt-Gemälde-Gallerie oder Geschichte und Beschreibung aller Länder und Völker, ihrer Religionen, Sitten, Gebräuche u. s. w. Schweizerbart, 1836, Seite 220 (Zitiert nach Google Books)
  5. Patricia Shaw: Südland + Heiße Erde (Tal der Lagunen 1+2). Feelings, 2014, ISBN 978-3-426-42891-7, Seite 65 (Zitiert nach Google Books)
  6. Bruno Preisendörfer: Als unser Deutsch erfunden wurde. Reise in die Lutherzeit. 7. Auflage. Galiani, Berlin 2016, ISBN 978-3-86971-126-3, Seite 91.
  7. Betty Mahmoody: Nicht ohne meine Tochter. BASTEI LÜBBE, 2015, ISBN 978-3-7325-1015-3, Seite 9 (Zitiert nach Google Books)
  8. Conrad Matschoss: Beiträge zur Geschichte der Technik und Industrie. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-26621-2, Seite 35 (Zitiert nach Google Books)
  9. Martin Schwarz Lausten: Abendländische Kirchengeschichte. Peter Lang, 2003, ISBN 978-3-631-50140-5, Seite 173 (Zitiert nach Google Books)