Azoren
Azoren | |
Hauptstadt | Ponta Delgada, Angra do Heroísmo, Horta |
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Einwohnerzahl | 236.440 (2021) |
Fläche | 2.322 km² |
Postleitzahl | |
Vorwahl | |
Webseite | www.azores.gov.pt |
Die Azoren sind eine portugiesische Inselgruppe im Nordatlantik, etwa 1.500 Kilometer von Europa und 3.500 Kilometer von Nordamerika entfernt.
Der Archipel bietet spektakuläre Landschaften mit beeindruckenden Vulkanen, interessanten Kraterseen und üppig grünen Hügeln. Die Inseln bieten gute Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Walbeobachtung, Tauchen und Baden.
Inseln
[Bearbeiten]Die neun Inseln der Azoren werden drei Gruppen zugeordnet:
Ostgruppe:
- 1 São Miguel (Ilha de São Miguel) São Miguel ist die größte Insel der Azoren und auch als „grüne Insel“ bekannt. Sie bietet eine Vielzahl von Aktivitäten, darunter heiße Quellen in Furnas, den Kratersee Lagoa do Fogo, den Botanischen Garten von Terra Nostra und wunderschöne Küstenlandschaften.
- 2 Santa Maria Santa Maria ist die älteste Insel der Azoren und bekannt für ihre goldenen Sandstrände und malerischen Buchten. Die Insel bietet auch historische Stätten und Wanderwege.
Zentralgruppe:
Westgruppe:
Orte
[Bearbeiten]- 1 Angra do Heroísmo Angra do Heroísmo ist eine historische Stadt auf der Insel Terceira und ein UNESCO-Weltkulturerbe. Die Stadt ist für ihre gut erhaltenen Kolonialgebäude, Kopfsteinpflasterstraßen und ihre reiche Geschichte bekannt.
- 3 Ponta Delgada Ponta Delgada ist die Hauptstadt der Azoren und die größte Stadt der Inselgruppe. Sie bietet eine lebendige Kulturszene, historische Gebäude, Restaurants, Geschäfte und eine schöne Uferpromenade. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören der Portas da Cidade (Stadttor), die Igreja Matriz de São Sebastião (Kirche) und der Mercado da Graça (Markt).
Innerhalb des Archipels kommen einige Ortsnamen mehrfach vor. So gibt es neben dem Ponta Delgada auf São Miguel ein gleichnamiges Dorf auf Flores. Den dortigen Ortsnamen Lajes findet man auch auf Pico.
Weitere Ziele
[Bearbeiten]Da viele Flugverbindungen über Lissabon laufen, lohnt es sich, einen Stop-over in der portugiesischen Hauptstadt für 2-3 Tage zu machen.
Hintergrund
[Bearbeiten]Die Azoren sind ein sehenswertes Archipel im Nordatlantik, das mit einer faszinierenden Landschaft aufwartet. Auf den Inseln findet man eine Mischung aus vulkanischen Formationen, üppigen Wäldern, saftig grünen Tälern und einer spektakulären Küstenlinie. Hohe Berggipfel, darunter der Pico Mountain, erheben sich majestätisch aus dem Ozean und bieten atemberaubende Aussichten. Heiße Quellen und Geysire, wie die in Furnas auf São Miguel, sind ein Beweis für die vulkanische Aktivität der Region und bieten Entspannungsmöglichkeiten in natürlichen Thermalbädern.
Die Seen Lagoa das Sete Cidades und Lagoa do Fogo sind in kraterartige Formationen eingebettet und bilden malerische Kulissen für Wanderungen und Erkundungstouren. Die Küsten der Azoren sind von dramatischen Klippen, natürlichen Grotten und versteckten Buchten geprägt. Hier haben Besucher die Möglichkeit, Wale und Delfine in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Die Farbenpracht der Blumenfelder auf den Inseln, insbesondere auf Flores und São Miguel, ist ein weiteres faszinierendes Merkmal der Landschaft. Die Azoren sind auch für ihre charmanten Dörfer bekannt, in denen traditionelle Architektur und Kultur bewahrt werden. Kopfsteinpflasterstraßen, historische Kirchen und gemütliche Marktplätze sind charakteristisch für viele Ortschaften auf den Inseln.
Geschichte
[Bearbeiten]Die Geschichte der Azoren reicht zurück bis in die Zeit der Entdeckungen und ist geprägt von einer Mischung aus portugiesischer Kolonialherrschaft, vulkanischer Aktivität und wirtschaftlicher Entwicklung. Hier ist ein Überblick über die Geschichte der Azoren:
Entdeckung und Kolonisierung: Die Azoren wurden im 15. Jahrhundert während der Blütezeit der portugiesischen Entdeckungen entdeckt. Die genaue Entdeckung wird verschiedenen Seefahrern zugeschrieben, darunter Diogo de Silves und Gonçalo Velho Cabral. Die Inseln wurden von Portugal beansprucht, und die Kolonisierung begann im frühen 15. Jahrhundert.
Frühe Besiedlung: Die ersten Siedler auf den Azoren waren vor allem portugiesische Bauern und Fischer. Sie brachten Pflanzen und Tiere mit, um die Inseln zu kultivieren und sich selbst zu versorgen.
Vulkanische Aktivität: Die Azoren sind vulkanischen Ursprungs, und ihre Geschichte ist von vulkanischer Aktivität geprägt. In den Jahrhunderten nach der Besiedlung kam es zu mehreren Vulkanausbrüchen, die die Landschaft formten und gelegentlich Siedlungen zerstörten.
Bedeutung als Zwischenstopp: Die Azoren spielten eine wichtige Rolle als Zwischenstopp für portugiesische Schiffe auf ihren Reisen nach Amerika, Afrika und Indien. Der Hafen von Angra do Heroísmo auf Terceira war ein wichtiger Ankerplatz für diese Schiffe.
Kriege und Konflikte: Die Azoren waren Schauplatz verschiedener Kriege und Konflikte. Während des 16. Jahrhunderts wurden sie von Frankreich, England und den Niederlanden angegriffen. Im 19. Jahrhundert gab es auch politische Unruhen, als die Azoren sich für mehr Autonomie von Portugal einsetzten.
Moderne Geschichte: Im 20. Jahrhundert erlebten die Azoren eine Modernisierung ihrer Wirtschaft und Infrastruktur. Der Ausbau von Flughäfen und Häfen trug zur wirtschaftlichen Entwicklung bei. In den letzten Jahrzehnten wurden die Azoren auch als Touristenziel immer beliebter, was zu einem Wachstum des Tourismussektors führte.
Autonome Region: Die Azoren erhielten 1976 den Status einer autonomen Region Portugals. Dies gab den Inseln eine gewisse Selbstverwaltungsbefugnis in Bereichen wie Wirtschaft und Bildung.
Sprache
[Bearbeiten]Die offizielle Sprache auf den Azoren ist Portugiesisch. Auch wenn man recht gut Portugiesisch versteht, wird man in einigen Gegenden überrascht sein: die Einheimischen sprechen Portugiesisch mit einem sehr starken Akzent und dies macht es schwierig, sie korrekt zu verstehen. Sogar die Portugiesen vom Festland haben manchmal Probleme damit. Auf den Azoren kann man sich aber auch mit Englisch recht passabel durchschlagen. Viele Azoreaner haben Verwandte in Nordamerika seit 1957 Senator John F. Kennedy ein Sonderprogramm für Geschädigte des massiven Ausbruchs des Capelinhos durchgesetzt hat.
Fajã ist ein auf den Azoren und Madeira gebräuchlicher Begriff für (küstennahe) Felsabrüche von Lavagestein, durch die Buchten oder landwirtschaftlich nutzbare Flächen entstanden sind. Das Wort wird als solches in Ortsbezeichnungen gebraucht.
Anreise
[Bearbeiten]Siehe auch: Ponta Delgada
Die der Provinzregierung gehörende, subventionierte Fluggesellschaft Azores Airlines nutzt weiterhin den Markennamen SATA Air Açores. Sie hat das Monopol auf den Strecken zwischen den Inseln fliegt aber auch auf die iberische Halbinsel und saisonal andere europäische Ziele an. Es gibt nicht nur Flüge von Europa, sondern auch aus Toronto (Kanada), Boston (Massachusetts) und Providence (Rhode Island). Ryan Air hat im Sommer einige Flüge aus Mitteleuropa.
Mobilität
[Bearbeiten]Von Insel zu Insel
[Bearbeiten]Ob mit dem Schiff oder im Flugzeug: Niemals sollte man die Rechnung ohne das azoreanische Wetter machen. Da sämtliche Flughäfen nur eine einzige Piste haben, können die Flugzeuge wegen des Seitenwinds ab gewissen Windstärken nicht mehr starten und landen. Ebenso legen bei hohem Wellengang auch keine Schiffe mehr ab. In solchen Fällen kann es vorkommen, dass man ein paar Tage länger auf der Insel bleiben muss.
Für alle Inseln, selbst für das kleine Corvo, gibt es regelmäßige Flugverbindungen, die meist von SATA Air Acores angeboten werden, mit genügend Vorlauf lässt sich so auch ein Inselhopping zu vernünftigen Preisen buchen.
Mit ein wenig Planung ist es jedoch kein Problem, von Insel zu Insel mit dem Schiff zu reisen, und wer genug Zeit hat, dem ist diese Reisemöglichkeit sehr zu empfehlen, denn sie gibt einem den Hauch einer Idee davon, wie abgelegen die Inseln in den Weiten des Meeres liegen. Die Inseln der jeweiligen Inselgruppen sind zwar bei einigermaßen klarer Sicht in Sichtweite, doch wenn man acht Stunden lang auf offener See unterwegs ist, um z. B. von der Zentralgruppe nach Flores zu fahren, so wird einem bewusst, wie verloren die Inselchen in den unvorstellbaren Weiten des Meeres verstreut sind, und es wird einem klar, warum damals zwischen der portugiesischen Entdeckung der ersten (São Miguel und Santa Maria, 1427) und den letzten Inseln (Flores und Corvo, 1452) 25 Jahre lagen (auf italienischen Seekarten sollen allerdings die Inseln bereits um 1375 vermerkt gewesen sein).
Innerhalb der Zentralgruppe empfiehlt sich der Schiffsweg wegen den kurzen Distanzen und den relativ komfortablen Schiffsfahrplänen ohnehin. Auch zwischen São Miguel und der Zentralgruppe verkehren regelmäßig Schiffe. Ein bisschen schwieriger ist es, die Inseln der Westgruppe, Flores und Corvo, auf dem Seeweg zu erreichen. Erst seit einigen Jahren gibt es dort hin - zumindest während der Sommersaison - überhaupt Schiffsverbindungen. Zwischen Ponta Delgada auf São Miguel und Terceira verkehren recht moderne Autofähren nach unregelmäßigem Fahrplan (Fahrtdauer rund vier Stunden).
Unbedingt einplanen sollte man - vor allem bei späten Ankunftszeiten - dass nicht alle Häfen so nah an den Zentren wie zum Beispiel in Velas auf São Jorge liegen, wo das Schiff quasi mitten im Ortszentrum anlegt. Andernorts sind längere Distanzen zurückzulegen, in Praia da Vitória auf Terceira etwa sind es gut zwei Kilometer.
Schiffsfahrpläne (horários) gibt es bei der Gesellschaft Atlánticoline, die seit 2016 den Fährverkehr allein betreibt.
Auf den Inseln
[Bearbeiten]Mit dem Bus
[Bearbeiten]Die Qualität der öffentlichen Verkehrsmittel auf den einzelnen Inseln ist sehr unterschiedlich. Sie reicht von relativ gut ausgebauten Busnetzen wie auf São Miguel oder Terceira bis hin zu Flores, wo gerade mal drei Busse verkehren - pro Woche!
Busse starten manchmal auch deutlich vor der festgelegten Abfahrtzeit. Haltestellen sind nicht immer gekennzeichnet. Durch Handzeichen gibt man zu erkennen, dass man einsteigen möchte.
Mietwagen
[Bearbeiten]Bei Mietwagen aufgepasst: oftmals werden horrend überzogene Preise verlangt (nach meiner Erfahrung vor allem in Ponta Delgada). Manche Azoreaner vermieten auch ihre Privatwagen. Wer auf einen Privatverleih eingeht, muss sich bewusst sein, dass solche Geschäfte im Falle eines Unfalls versicherungstechnisch problematisch und wahrscheinlich auch auf den Azoren nicht ganz legal sind.
Aber auch bei Autovermietern sollten sich alle die AGB und sonstigen Bedingungen genau ansehen.
Pro Tag sind ab ca. 40 € zu zahlen. Besonders in der Hauptsaison empfiehlt es sich, bereits von zu Hause aus zu reservieren. Mit der Vollkaskoversicherung bleibt dennoch eine hohe Selbstbeteiligung bestehen. Durch eine weitere, jedoch sehr teure, Zusatzversicherung kann die Selbstbeteiligung deutlich verringert werden.
Motorroller können ebenfalls gemietet werden.
Taxi
[Bearbeiten]Eine echte Alternative sind auch die Taxis. Die Grundgebühr kostet ca. 3,50 Euro, je Kilometer fallen ca. 70 Cent an, für die Anfahrt ca. 35 Cent pro Kilometer. Der Endpreis wird nicht per Taxameter ermittelt, sondern anhand des Tachostandes. Für längere Strecken oder Tagestouren kann der Preis manchmal individuell verhandelt werden. Es gibt auch Taxis, welche Inselrundfahrten anbieten.
Per Anhalter
[Bearbeiten]Autostopp: Außerhalb relativ dicht besiedelter Gebiete wie etwa um Ponta Delgada in der Regel kein Problem; vor allem dort, wo keine oder nur wenige Busse fahren. Auf wenig befahrenen Straßen halten die Autofahrer sogar an und bieten eine Mitfahrt an, ohne dass man den Daumen rausstreckt.
Fahrrad
[Bearbeiten]Wer die Azoren mit dem Fahrrad abklappern will, sollte berücksichtigen, dass manche Inseln sehr steil und zerklüftet und die Mietfahrräder in der Regel nicht von bester Qualität sind.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- 10 Ponta dos Capelinhos (Vulcão dos Capelinhos) Die Ponta dos Capelinhos auf der Insel Faial, im Volksmund „Capelinho“, ist sicherlich eine der spannendsten Gegenden der ganzen Azoren: 1957 begann das Meer vor dem Dörfchen Capelos plötzlich zu dampfen und ein Vulkan stieg aus dem Wasser. Innerhalb von etwas über einem Jahr wuchs die Insel auf 2,4 km² an und verband sich mit der Hauptinsel. Das Ganze ist in einem kleinen Museum in Capelos in einer imposanten Fotoausstellung dokumentiert. Die recht hohen und teils steilen neu entstandenen Berge sind praktisch vollständig begehbar. Sie sind bis heute noch weitgehend unbewachsen und erinnern an eine Mondlandschaft, allerdings mit Aussicht aufs Meer.
Aktivitäten
[Bearbeiten]- Walbeobachtungen: Der Walfang wurde 1982 verboten, der letzte dieser Meeressäuger 1987 auf Pico angelandet. Einige Inseln kapitalisieren diese Tätigkeit durch in Museen umgestaltete ehemalige Walfabriken. Heutzutage ist speziell in der mittleren Inselgruppe das Beobachten von Walen und Delphinen im Frühsommer gut organisiert. Zahlreiche lokale Anbieter bieten Bootsfahrten zum Beobachten der Tiere, wobei sie von einem Beobachter gelotst werden. Dieser erkennt die Tiere, berechnet anhand deren Geschwindigkeit, Richtung und Tauchtiefe die voraussichtliche nächste Auftauchposition und lotst das Beobachtungsboot dorthin. Touren (2-4 Stunden) mit „Sichtungsgarantie„ kann man für 50 bis 85 Euro p. P. buchen, je nachdem ob ein Schlauchboot gewählt wird, ein sehr gut schaukelnder (und manchmal die Seekrankheit fördernder) Kahn, ein etwas größeres Schiff und wohl auch nachdem, wie viel Zeit auf dem Meer verbracht wird.
Küche
[Bearbeiten]Die Küche variiert von Insel zu Insel, so dass es auf jeder einzelnen besondere Spezialitäten zu entdecken gibt. Fisch, Meeresfrüchte und Käse sind häufige Zutaten der angebotenen Gerichte. Anzufinden sind gegrillte größere (15–20 cm) Sardinen, Sardinas genannt. Ab und zu wird der Geschmack des deutschen Touristen überrascht. So gibt es Süßkartoffel-Püree, "vorsichtig gegartes" und dafür zähes Rindfleisch und manchmal mit Koriander-Blättern gewürztes Gemüse. Sensationell sind die Steaks der ganzjährig draußen weidenden Azoren-Rinder. Als typisch gelten:
- Lapas, an Felsen auf Höhe der Wasserlinie häufig vorkommende Muscheln, die möglichst bald nach dem Ernten gegessen werden sollten.
- Chicharros, kleine, frittierte Bastardmakrelen
- Cozido ist ein Eintopf aus Schweine-, Rind- und Hühnerfleisch, Blutwurst, Chorizo, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Yamswurzeln und Weißkraut.
- Nicht ungewöhnlich ist gegrillte Blutwurst (Morcela) mit Ananas. Letztere wachsen in Glashäusern nahe Ponta Delgada.
- Alcatra ist Rindfleisch mit Gewürzen, traditionell zu Ostern im schwarzen Tontopf zubereitet.
- Bolos Lêvedos das Furnas sind flache Brötchen deren Teig, in den Butter kommt, eine Konsistent von amerikanischen Muffins hat.
- Im Brot Massa Sovada, das vor allem zu Festtagen gebacken wird, sind Süßkartoffeln enthalten.
- Alfenim, ist eine trockene weiße Zuckermasse, die zur Herstellung von Süßigkeiten in verschiedenen Formen verwendet wird, um traditionell zoomorphe Formen (Haustiere, Fische, Tauben) herzustellen. Sie ist typisch für die Inseln Terceira und Santa Maria, wird aber auch in Brasilien hergestellt.
Gegessen wird gerne in großer Runde, in Restaurants kann es auch einmal sein, dass die Betreiberfamilie am Nachbartisch speist, während rundherum andere Gäste bewirtet werden. Englische Karten sind nicht immer zu finden, man sollte also zumindest die Zutatenliste als Übersetzungshilfe mit dabei haben, ansonsten könnte das Bestellen einige Überraschungen bescheren.
Getränke
[Bearbeiten]Weinbau, obwohl schwierig auf Lava-Gestein, wird in nennenswertem Umfang auf der Insel Pico betrieben, was seit 2004 als UNESCO-Welterbe anerkannt ist. In geringem Umfang betreibt man solches auch auf den Inseln Graciosa und Insel Terceira. Empfehlenswerte lokale Marken sind sind z. B. Frei Gigante und Terras de Lava. Nach den Rückschlägen durch die Reblausplage im 19. Jahrhundert wird der Wein der Azoren (anders als in Madeira) kaum mehr exportiert. Mehr als einheimischer Wein wird Wein vom portugiesischen Festland konsumiert. Siehe auch: Wein aus Pico
Neben den lokalen Bieren Especial (hell) und Munich (dunkel) der Brauerei João Melo Abreu wird hauptsächlich Bier vom Festland (Marken Super Bock und Sagres) getrunken.
Chá Gorreana und Chá Porto Formoso auf der Nordseite der Insel S. Miguel sind zwei der wenigen kommerziellen Teeplantagen Europas (die anderen sind in der Beuge des schwarzen Meeres in der Grenzregion Türkei/Georgien). Auf São Jorge gibt es auch eine kleine Kaffeeplantage.
Nachtleben
[Bearbeiten]In São Miguel gibt es mehrere gute Bars und eine Diskothek. In der Nähe der Pfarrkirche São Sebastião. Mitten im Zentrum der Stadt. Auf dem dortigen Platz treffen sich am Abend Touristen und auch viele Einheimische.
Unterkunft
[Bearbeiten]In Ponta Delgada auf São Miguel gibt es einige Vier Sterne Hotels (die entsprechende Preise verlangen) und mehrere kleinere Häuser. Jedenfalls in der Hochsaison sollte unbedingt im Voraus reserviert werden! Auch Terceira ist in Angra do Heroísmo und Praia da Vitória mit Hotelzimmern recht gut bestückt.
Viel günstiger und wohl mindestens ebenso gut logiert es sich in den zahlreichen Privatpensionen, die es auf den Azoren durchaus gibt. Wenn der Reiseführer gerade keine weiß: einfach irgendwo fragen!
Camping
[Bearbeiten]Offizielle Campingplätze sind eher dünn gesät und sind meistens nur während der Saison geöffnet. Falls ein Platz geschlossen sein sollte, könnte es sich lohnen, trotzdem vorbeizuschauen, denn auf den Azoren wird sehr vieles unbürokratisch und unkompliziert gehandhabt. Das eigne Wohnmobil wird man kaum aus Mitteleuropa mitbringen und auch wer mietet sollte bedenken, dass eine gewisses Fahrkönnen auf sehr engen Gebirgsstraßen erforderlich ist.
Es ist überall in Portugal erlaubt wild zu campen. Geregelt ist das in der Straßenverkehrsordnung. Allerdings gelten folgende Einschränkungen: Man darf sich in jeder Gemeinde nur 48 Stunden niederlassen und muß um 7 Uhr früh weg sein. Außerdem darf in Schutzgebieten keinesfalls campiert werden. Feuer machen ist wegen der Waldbrandgefahr ebenfalls nicht.
Gaskartuschen zu Campingzwecken gibt es auf Pico und São Miguel fast in jedem größeren Supermarkt. Auf Faial gibt es in Horta Stechkartuschen in vielen Angel- und Baubedarfgeschäften. Auf Flores in Santa Cruz gibt es sie im Movipesca. (Stand: Jul 2015)
Größere Flaschen für Wohnmobile oder im Haushalt gibt es nur mit Butan der Marke Galp. Camping Gaz und Typen mit anderen Verschlüssen können eventuell in den größeren Jachthäfen wieder befüllt werden.
Sicherheit
[Bearbeiten]Es gilt die portugiesische Dreiteilung der Polizei. Am ehesten hat man hier als Tourist mit der für ländliche Regionen zuständige paramilitärischen Guarda Nacional Republicana zu tun, die auch den Verkehr kontrolliert. Sie hat ihr azorisches Hauptquartier am Hafen in Ponta Delgada, Tel. +351296306580.
Die mittlere Gruppe von Inseln liegen in einer seismisch aktiven Zone. Es kommt immer wieder zu schweren Erdbeben. Der Vulkanausbruch 1957 machte Faial jahrelang unbewohnbar. Frühjahr 2022 war die Zentralregion einen Monat von Nachbeben betroffen.
Klima
[Bearbeiten]Klimatisch gesehen ist die beste Reisezeit der Sommer zwischen Juni und September, wenn die Temperaturen auf bis zu 25 °C steigen und nur wenig erfrischender Regen den Tag begleitet. Aber auch die Wintermonate und die Übergangszeit April/Mai und Oktober werden immer beliebter.
Aufgrund der Lage mitten im Atlantik ist das Klima auf den Azoren sehr mild, das heißt, es gibt im Klima keinen großen Unterschied zwischen Sommer und Winter. Die Durchschnittstemperatur tagsüber liegt im Winter bei ungefähr 17 Grad, im Sommer bei 25 Grad. Ebenfalls aufgrund des Atlantiks ist die Luft auf den Azoren relativ feucht, man kann auch sagen, dass es in den Sommermonaten tropisch feucht ist. Das Wetter ist im Sommer oft länger stabil („Azoren-Hoch“). Während des Rsst des Jahres kann es wechselhaft sein. Seit 2015 kommt es immer häufiger vor, dass im Herbst der eine oder andere Hurrikan-Ausläufer die Inseln streift.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Wegen der oft steinigen Zugänge ins Meer sollte man schützendes Schuhwerk, nicht nur Badeschlappen, mitbringen.
Uhrzeit
[Bearbeiten]Die Azoren liegen in der Zeitzone UTC -1, somit eine Stunde hinter dem portugiesischen Festland und zwei Stunden hinter Mitteleuropa. Sommerzeit gilt während des in der EU üblichen Zeitraums.
Literatur
[Bearbeiten]- Kueppers, Ulrich; Beier, Ch. (Hrsg.); Volcanoes of the Azores: Revealing the Geological Secrets of the Central Northern Atlantic Islands; Berlin 2018 (Springer), DOI
- Raach, Karl-Heinz; Drouve, Andreas; Reise durch die Azoren; Würzburg 2012 (Verl.-Haus Würzburg); ISBN 978-3-8003-4171-9; [Bildband]
- Warner, Guy; Atlantic Linchpin: The Azores in Two World Wars; Barnsley 2021; ISBN 978-1-3990-1090-0
- The American Naval Base in Ponta Delgada, 1917–19
- Wanderführer
- Bussmann, Michael; Azoren: 44 GPS-Touren und Wandertipps; Erlangen ⁸2022 (Michael Müller Verlag); ISBN 978-3-96685-053-7
- Martin, Roman; Azoren: 9 Inseln mitten im Atlantik: 86 ausgewählte Küsten- und Bergwanderungen; München ⁶2019 (Bergverlag Rother); ISBN 978-3-7633-4367-6
- Landkarten
- Freytag-Berndt Azoren 1:50.000
- Azoren: reiß- und wasserfest = Azores; Bielefeld ⁵2020 (Reise Know-How Verlag Peter Rump); 1:70.000; Projektion: Lambert Conformal, Ellipsoid: WGS84, UTM: Zone 50. 1 Karte in 2 Teilen, beidseitig, farbig auf Blatt 70 × 101 cm, gefaltet im Umschlag; ISBN 978-3-8317-7362-6
- KOMPASS-Kartenset Azoren 1:50.000 (zwei Karten, doppelseitig bedruckt, São Miguel leider auf Vorder- und Rückseite aufgeteilt), 2017, 11,99 EUR, ISBN 978-399044-267-8
Weblinks
[Bearbeiten](Stand: Sep 2023)
- Wanderwege (engl.) mit GPS-Daten und Broschüren
- azoren-online.com (dt.) ist seit Jahren ungepflegt, aber für Hintergrundinfo noch brauchbar
- Jugendherbergen der Azoren
- Kommerzielles Unterkunftsportal, nach Kategorien sortiert
- Campanha SOS Cagarro ist eine Regierungsaktion für den Schutz der Gelbschnabel-Sturmtaucher (Calonectris diomedea borealis). Gefundene Tiere soll man dem Tierschutz unter 800 292 800 melden.