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Hund und Katze (Busch)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Wilhelm Busch
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Titel: Hund und Katze
Untertitel:
aus: Zu guter Letzt. In: Historisch-kritische Gesamtausgabe in vier Bänden. Band 4, S. 311-312
Herausgeber: Friedrich Bohne
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: [1960]
Verlag: Vollmer
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Erscheinungsort: Wiesbaden u. Berlin
Übersetzer: {{{ÜBERSETZER}}}
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf commons
Kurzbeschreibung:
Erstausgabe 1904
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
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Bearbeitungsstand
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[311]
HUND UND KATZE


Miezel, eine schlaue Katze,
Molly, ein begabter Hund,
Wohnhaft an demselben Platze,
Haßten sich aus Herzensgrund.

5
Schon der Ausdruck ihrer Mienen,

Bei gesträubter Haarfrisur,
Zeigt es deutlich: Zwischen ihnen
Ist von Liebe keine Spur.

Doch wenn Miezel in dem Baume,

10
Wo sie meistens hin entwich,

Friedlich dasitzt wie im Traume,
Dann ist Molly außer sich.

Beide lebten in der Scheune,
Die gefüllt mit frischem Heu.

15
Alle beide hatten Kleine,

Molly zwei und Miezel drei.

Einst zur Jagd ging Miezel wieder
Auf das Feld. Da geht es bumm.
Der Herr Förster schoß sie nieder.

20
Ihre Lebenszeit ist um.


Oh, wie jämmerlich miauen
Die drei Kinderchen daheim.
Molly eilt, sie zu beschauen,
Und ihr Herz geht aus dem Leim.

25
Und sie trägt sie kurz entschlossen

Zu der eignen Lagerstatt,

[312]
Wo sie nunmehr fünf Genossen

An der Brust zu Gaste hat.

Mensch mit traurigem Gesichte,

30
Sprich nicht nur von Leid und Streit.

Selbst in Brehms Naturgeschichte
Findet sich Barmherzigkeit.