Watzhahn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Watzhahn
Wappen von Watzhahn
Koordinaten: 50° 10′ N, 8° 7′ OKoordinaten: 50° 9′ 42″ N, 8° 7′ 24″ O
Höhe: 440 (424–461) m ü. NHN
Fläche: 2,81 km²[1]
Einwohner: 284 (Jul. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 101 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1971
Postleitzahl: 65232
Vorwahl: 06128

Watzhahn ist der kleinste Stadtteil von Taunusstein im südhessischen Rheingau-Taunus-Kreis.

Geografische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt im westlichen Hintertaunus, nördlich des größten Taunussteiner Stadtteils Bleidenstadt. Er liegt an der Kreisstraße 700 zwischen Born und Bleidenstadt.

Altes Rathaus Watzhahn

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Watzhahn erfolgte unter dem Namen Wetzigishan im Jahr 1344 in einer Urkunde des Klosters Eberbach. Aus ihr geht hervor, dass das Kloster Eberbach Güter von Hertwin von Watzhahn (Wetzigishan) erhält.[3] Vermutlich durch den Dreißigjährigen Krieg war das Dorf entvölkert. Erst 1682 wurde es wieder besiedelt.

Das ehemalige Gemeindehaus wurde 1810 eingeweiht. Bereits seit 1954 gibt es das Dorfgemeinschaftshaus.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 1. Oktober 1971 fusionierte die bis dahin selbständige Gemeinde Watzhahn im Zuge der Gebietsreform in Hessen mit fünf Nachbarorten freiwillig zur neuen Stadt Taunusstein.[4][5] Somit wurde Watzhahn ein Stadtteil von Taunusstein. Für alle nach Taunusstein eingegliederten Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher gebildet.[6]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt die Herrschaftsgebiete und Staaten, in denen Watzhahn lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][7][8]

Einwohnerentwicklung

Watzhahn: Einwohnerzahlen von 1821 bis 2020
Jahr  Einwohner
1821
  
79
1834
  
89
1840
  
83
1846
  
81
1852
  
87
1858
  
97
1864
  
104
1871
  
100
1875
  
110
1885
  
103
1895
  
105
1905
  
84
1910
  
88
1925
  
93
1939
  
84
1946
  
148
1950
  
158
1956
  
145
1961
  
176
1967
  
210
1970
  
204
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
260
2015
  
298
2020
  
293
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Stadt Taunusstein[2]; Zensus 2011[9]

Religionszugehörigkeit

• 1885: 103 evangelische (= 100 %) Einwohner[1]
• 1961: 119 evangelische (= 67,61 %), 53 katholische (= 30,11 %) Einwohner[1]

Für Watzhahn besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Watzhahn) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[6] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Seit den Kommunalwahlen 2021 gehören ihm fünf Mitglieder der Liste „Gemeinschaft für Watzhahn“ (GfW) an. Ortsvorsteher ist Oliver Thomas (GfW).[10]

Kulturdenkmäler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Taunusstein.

Commons: Watzhahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Nassau war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als Vorläufer des Deutschen Reichs.
  2. Abtrennung der Justiz Justizamt Wehen bis 1854.
  3. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  4. Endgültige Trennung zwischen Justiz (Amtsgericht Wehen) und Verwaltung.
  5. Am 1. Oktober 1971 als Ortsbezirk zur Stadt Taunusstein.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Watzhahn, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Einwohnerstatistik Taunusstein. In: Webauftritt. Stadt Taunusstein. Abgerufen im Januar 2021.
  3. Urkunde: HStAD Bestand 22 Nr. U 838 In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen).
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 17. September 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 39, S. 1603, Punkt 1320; Abs. 15. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 9,2 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 377 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. a b Hauptsatzung. (PDF; 90 kB) §; 5. In: Webauftritt. Stadt Taunusstein, abgerufen im Februar 2019.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, OCLC 894925483, S. 43 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. August 2021;.
  10. Ortsbeirat Watzhahn. In: Webauftritt. Stadt Taunusstein, abgerufen im Mai 2021.