Vich VD
VD ist das Kürzel für den Kanton Waadt in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Vich zu vermeiden. |
Vich | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Waadt (VD) |
Bezirk: | Nyon |
BFS-Nr.: | 5732 |
Postleitzahl: | 1267 |
Koordinaten: | 508593 / 142644 |
Höhe: | 456 m ü. M. |
Höhenbereich: | 408–581 m ü. M.[1] |
Fläche: | 1,55 km²[2] |
Einwohner: | 1177 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 759 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
30,4 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.vich.ch |
Vich
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Lage der Gemeinde | |
Vich ist eine politische Gemeinde im Distrikt Nyon des Kantons Waadt in der Schweiz.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vich liegt auf 456 m ü. M., 5 km nördlich des Bezirkshauptortes Nyon (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich am Jurasüdfuss, östlich des Flüsschens Serine, im äussersten Westen der Waadtländer Côte.
Die Fläche des nur gerade 1,6 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt am Jurafuss. Das langgestreckte, aber sehr schmale Gebiet reicht von der Mündung der Serine in die Promenthouse nordwärts entlang des Serine-Tals über das Siedlungsgebiet von Vich bis an den Rand des Naturschutzgebietes Bois de Chênes. Oberhalb dieses Waldgebietes wird am unteren Jurasüdhang mit 580 m ü. M. der höchste Punkt von Vich erreicht. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 24 % auf Siedlungen, 26 % auf Wald und Gehölze und 50 % auf Landwirtschaft.
Zu Vich gehören einige Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Vich sind Gland, Begnins, Bassins, Arzier-Le Muids, Genolier, Coinsins und Prangins.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit 1177 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2023) gehört Vich zu den kleineren Gemeinden des Kantons Waadt. Von den Bewohnern sind 78,2 % französischsprachig, 8,2 % englischsprachig und 5,9 % deutschsprachig (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Vich belief sich 1900 auf 301 Einwohner. Nach 1980 (326 Einwohner) setzte eine rasante Bevölkerungszunahme mit einer Verdoppelung der Einwohnerzahl innerhalb von 20 Jahren ein.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vich war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein hauptsächlich durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Heute spielt die Landwirtschaft als Erwerbsquelle nur noch eine untergeordnete Rolle, sie konzentriert sich auf den Weinbau und den Ackerbau. Weitere Arbeitsplätze sind im Gewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. In der Nähe der Autobahn haben sich zahlreiche Gewerbe- und Industriebetriebe niedergelassen. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind Wegpendler, die vor allem in Nyon und in Genf arbeiten.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde ist verkehrstechnisch hervorragend erschlossen. Sie liegt an der Hauptstrasse von Gland nach Saint-Cergue. Der Autobahnanschluss Gland an der A1 (Genf-Lausanne), welche das Gemeindegebiet durchquert, ist nur rund 1 km vom Ortskern entfernt. Durch die Postautolinien, die von Nyon nach Gimel und von Gland nach Burtigny verkehren, ist Vich an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden. Von 1906 bis 1954 verkehrte durch Vich die Überlandstrassenbahn Gland–Begnins (GB).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet von Vich war schon während der Römerzeit rege begangen. Es wurden ein römischer Meilenstein sowie eine Bronzestatue des Merkur gefunden. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1164 unter dem Namen Vizo. Der Ortsname ist auf das lateinische Wort vicus (kleines Dorf, Gehöft) zurückzuführen. Seit dem Mittelalter unterstand die Kirche von Vich der Zisterzienserabtei Bonmont, das Dorf selbst gehörte aber zur Herrschaft Prangins.
Mit der Eroberung der Waadt durch Bern im Jahr 1536 kam Vich unter die Verwaltung der Vogtei Nyon. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime gehörte das Dorf von 1798 bis 1803 während der Helvetik zum Kanton Léman, der anschliessend mit der Inkraftsetzung der Mediationsverfassung im Kanton Waadt aufging. 1798 wurde es dem Bezirk Nyon zugeteilt.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die heutige reformierte Kirche Saint-Martin wurde im 12. Jahrhundert errichtet, Teile des Bauwerks gehen noch auf diese Zeit zurück. Im alten Ortskern sind einige typische Weinbauernhäuser aus dem 17. bis 19. Jahrhundert erhalten.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vio Martin (1906–1986), Journalistin und Schriftstellerin
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website der Gemeinde Vich (französisch)
- Germain Hausmann: Vich. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Luftaufnahmen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024