Unter-Sensbach
Unter-Sensbach Stadt Oberzent
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Koordinaten: | 49° 32′ N, 9° 1′ O |
Höhe: | 337 m ü. NHN |
Fläche: | 13,47 km²[1] |
Einwohner: | 423 (31. Dez. 2020)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 31 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Februar 1971 |
Eingemeindet nach: | Sensbachtal |
Postleitzahl: | 64760 |
Vorwahl: | 06068 |
Unter-Sensbach ist ein Stadtteil der am 1. Januar 2018 neu gegründeten Stadt Oberzent im südhessischen Odenwaldkreis.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unter-Sensbach liegt in der Mitte des Talzuges, der von dem Sensbach in allgemeiner Nord-Süd-Richtung durchflossen wird, eingerahmt im Westen von dem bis 558 Meter aufragenden Höhenzug der Sensbacher Höhe und im Osten von einer Bergkette, die im Falkenberg 546 Meter erreicht.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Bestehen des Ortes ist unter dem Namen Senczelsbach seit 1353 und unter dem Namen Nieder-Sentzelspach seit 1363 urkundlich belegt.[1] Hinsichtlich des Zentgerichts war Unter-Sensbach geteilt. Unter-Sensbach unter der Linde gehörte zur Pfälzischen Zent Eberbach, ober der Linde begann die Erbach-Fürstenauische Zent Beerfelden. Auf einem Bergrücken wurde 1961 am Ende der Kirchstraße eine evangelische Kirche errichtet.
Hessische Gebietsreformen (1970–1977, 2018)
Am 1. Februar 1971 fusionierte die Gemeinde Unter-Sensbach im Zuge der Gebietsreform in Hessen freiwillig mit den Gemeinden Ober-Sensbach und Hebstahl zur Gemeinde Sensbachtal,[3][4] die wiederum am 1. Januar 2018 mit weiteren Gemeinden die Stadt Oberzent bildete. Für die Orte Hebstahl, Unter- und Ober-Sensbach wurde ein gemeinsamer Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Unter-Sensbach angehört(e):[1][6]
- vor 1806: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Erbach-Fürstenau, Amt Freienstein
- ab 1806: Großherzogtum Hessen (Souveränitätslande),[Anm. 2] Fürstentum Starkenburg, Amt Freienstein (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
- ab 1815: Großherzogtum Hessen (Souveränitätslande)[Anm. 3], Provinz Starkenburg, Amt Freienstein (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
- ab 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Erbach[Anm. 4]
- ab 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
- ab 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- ab 1871: Deutsches Reich, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- ab 1918: Deutsches Reich (Weimarer Republik), Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- ab 1938: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Landkreis Erbach[7][Anm. 5]
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone,[Anm. 6] Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Erbach
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Erbach
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Erbach
- ab 1971: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Erbach, Gemeinde Sensbachtal[Anm. 7]
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis, Gemeinde Sensbachtal
- ab 2018: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis, Stadt Oberzent[Anm. 8]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1545: 6 wehrfähige Männer[1]
- 1961: 484 evangelische (= 92,72 %), 27 katholische (= 5,17 %) Einwohner[1]
Unter-Sensbach: Einwohnerzahlen von 1829 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1829 | 416 | |||
1834 | 444 | |||
1840 | 504 | |||
1846 | 523 | |||
1852 | 482 | |||
1858 | 501 | |||
1864 | 512 | |||
1871 | 574 | |||
1875 | 584 | |||
1885 | 573 | |||
1895 | 560 | |||
1905 | 550 | |||
1910 | 568 | |||
1925 | 519 | |||
1939 | 454 | |||
1946 | 602 | |||
1950 | 560 | |||
1956 | 514 | |||
1961 | 522 | |||
1967 | 527 | |||
1970 | 513 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 468 | |||
2018 | 434 | |||
2020 | 423 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1][8]; Zensus 2011[9] |
Einwohnerstruktur 2011
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Unter-Sensbach 468 Einwohner. Darunter waren 21 (4,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 63 Einwohner unter 18 Jahren, 183 zwischen 18 und 49, 120 zwischen 50 und 64 und 102 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 195 Haushalten. Davon waren 48 Singlehaushalte, 51 Paare ohne Kinder und 66 Paare mit Kindern, sowie 24 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 33 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 117 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einige Laufbrunnen, Stellsteinreihen und Kellerportale stehen unter Denkmalschutz neben einem bedeutenden alten Hubenhof des 17./18. Jahrhunderts in außergewöhnlich vollständigem Erhaltungszustand.[10]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für den überörtlichen Verkehr ist Unter-Sensbach durch die Landesstraße L 3120 erschlossen, die aus nordwestlicher Richtung von Beerfelden her über die Sensbacher Höhe (Sattelhöhe 525 Meter) kommt und dann den Sensbach talabwärts begleitend erst Unter-Sensbach und dann Hebstahl erreicht.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Unter-Sensbach. In: Webauftritt. Stadt Oberzent
- Unter-Sensbach, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Mediatisierung infolge der Rheinbundakte.
- ↑ Das Großherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als gescheiterter Versuch einer erneuten Reichsgründung.
- ↑ Trennung zwischen Justiz (Landgericht Beerfelden) und Verwaltung.
- ↑ Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Starkenburg aufgelöst.
- ↑ Infolge des Zweiten Weltkriegs.
- ↑ Am 1. Februar 1971 als Ortsteil zur Gemeinde Sensbachtal.
- ↑ Am 1. Januar 2018 als Ortsteil zur Stadt Oberzent.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Unter-Sensbach, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Zahlen und Daten. In: Webauftritt. Stadt Oberzent, abgerufen im Dezember 2021.
- ↑ Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Abs. 22 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 358 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Hauptsatzung § 4. (PDF; 197 kB) Stadt Oberzent, abgerufen im Dezember 2020.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
- ↑ Einwohnerzahlen aus dem Webarchiv
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 38 und 92, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021 .
- ↑ Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Hauptstraße 37/39 In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen