Roti (Insel)
Roti | |
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Satellitenbild von Roti | |
Gewässer | Timorsee, Sawusee |
Inselgruppe | Timorarchipel |
Geographische Lage | 10° 28′ S, 123° 23′ O |
Fläche | 1214 km² |
Höchste Erhebung | 444 m |
Hauptort | Ba'a |
Strand von Nusa Manuk |
Roti (auch Rote, Bahasa Indonesia Pulau Roti) ist eine indonesische Insel vor der Westspitze Timors.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Insel Roti hat eine Fläche von 1214 km². Die höchste Erhebung erreicht 444 m.[1] Nördlich liegt die Sawusee, südlich die Timorsee, weiter nach Westen liegen die Inseln Sawu und Sumba. Nach Nordosten trennt Roti die Straße von Roti von seinen direkten Nachbarn Timor und Semau.
Um Roti herum liegen mehrere kleinere Inseln. Westlich liegen die Inseln Ndao, Nuse (Nusa) und Doo, östlich Usu, Nusa Manupui und Boti, nördlich Ndoa, Nusa Kodi, Huana, Batuhun und Nusa Bibi und südwestlich Pamana (Dana, Dona, Ndana), Helihana, Landu, Manuk, Batu Bibi, Liu, Nusa Nak und Lai.[2][3] Pamana ist die südlichste Insel Indonesiens.
Roti bildet mit seinen Nachbarinseln den Regierungsbezirk (Kabupaten) Rote Ndao in der Provinz Ost-Nusa Tenggara der Kleinen Sundainseln. Hauptort ist Ba'a im nördlichen Zentrum der Insel. Südlich des Dorfes Nemberala gibt es ein Surfgebiet. Eine Fähre verbindet täglich die Insel mit der Provinzhauptstadt Kupang in Westtimor.
Die kurze Regenzeit dauert von Dezember bis März. In dieser Zeit bilden sich Bäche und Flüsse, die in der Trockenzeit wieder verschwinden. Es gibt einige wenige, kleine Seen, die ganzjährig existieren, doch der Großteil der Insel ist trocken. Der größte ist der See Usipoka (Danau Oesipoka) auf einer Meereshöhe von 20 m auf der Halbinsel Tapuafu im Nordosten Rotis. Mit einem Gehalt von 18,8 g/kg ist das Wasser sehr salzhaltig, möglicherweise besteht eine Verbindung zum Meer. Die Wassertiefe beträgt bis zu 245 m.[1]
Der höchste Berg ist der Musaklain mit 444 m im Distrikt Rote Selatan (Südroti).
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Mehrheit der einheimischen Rotinesen ist christlich und spricht die zentral-malayo-polynesische Sprache Rotinesisch, das in mehrere Dialekte gegliedert ist (Bilba, Dela-Oenale, Dengka, Lole, Ringgou, Termanu, Tii). Es gibt aber auch Einwanderer von anderen Inseln Indonesiens. Weitere der 123.000 Rotinesen leben um Kupang auf Westtimor und auf der Insel Semau.
Eine weitere einheimische Sprache auf Roti ist Ndao (Selbstbezeichnung Dhao), das hauptsächlich auf der benachbarten Insel Ndao gesprochen wird. Bini ist eine Ritualsprache mit eigenem Vokabular, die als „Sprache der Ahnen“ verstanden wird. Auf Bini gesungene Verse werden mit dem Nationalinstrument der Rotinesen, der Bambuszither Sasando, begleitet.
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Der Raja von West-Roti
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Trommler auf Roti
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Roti in traditioneller Kleidung
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1681 eroberten die Niederländer die Insel Roti, von wo in Folge Sklaven nach Timor gebracht wurden. Außerdem rekrutierten die Niederländer auf Roti Soldaten für ihre Armee und bauten Schulen, nachdem der dortige Herrscher 1729 zum Christentum konvertiert war. Aus den Rotinesen wurde eine gut ausgebildete Elite. Um sich diese als Gegengewicht zu den Timoresen nutzbar zu machen, förderten die Niederländer deren Einwanderung nach Westtimor, so dass sie und ihre Sprache noch heute hier präsent sind.[4]
Zwischen 1746 und 1749 scheiterten die Topasse beim Versuch, von Westtimor aus die Kontrolle über Roti zu erlangen.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben dem Surftourismus ist Landwirtschaft die Haupterwerbsquelle. Für das Dorf Pepela spielt die Fischerei eine große Rolle, weswegen es vermehrt zu Streitigkeiten mit Australien kam.[5][6]
Der Flughafen von Roti heißt Flughafen David Constantijn Saudale.[7]
Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die auf Roti und Timor vorkommende McCords Schlangenhalsschildkröte (Chelodina mccordi) wurde erst 1994 beschrieben und ist vom Aussterben bedroht. Ein Endemit der Insel ist der Auffenbergs Waran. Ebenfalls ein auffälliger Vertreter der Fauna Rotis ist der Timor-Wasserpython (Liasis mackloti). Von Java wurde durch den Menschen in vorgeschichtlicher Zeit die Schleichkatzenart Paradoxurus musangus eingeführt.[8] 2004 wurde auf Roti eine neue endemische Laubsänger-Art entdeckt, die 2018 als Phylloscopus rotiensis erstbeschrieben wurde[9].
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b A. G. J. Rhodin, B. R. Ibarrondo, G. Kuchlin: Chelodina mccordi Rhodin 1994 — Roti Island snake-necked turtle, McCord's snake-necked turtle, kura-kura rote. In: A. G. J. Rhodin, P. C. H. Pritchard, P. P. van Dijk, R. A. Saumure, K. A. Buhlmann, J. B. Iverson (Hrsg.): Conservation Biology of Freshwater Turtles and Tortoises: A Compilation Project of the IUCN/SSC Tortoise and Freshwater Turtle Specialist Group. (= Chelonian Research Monographs. No. 5). 2009, S. 008.1–008.8. doi:10.3854/crm.5.008.mccordi.v1.2008 (ISSN 1088-7105) (englisch)
- ↑ PROVINSI NUSA TENGGARA TIMUR MAP. Archiviert vom am 8. Januar 2016; abgerufen am 8. April 2022.
- ↑ Roti Island Map. Archiviert vom am 25. November 2010; abgerufen am 8. April 2022 (englisch).
- ↑ OCEANIA Timor: Facts About Timor. 5. Januar 2009, archiviert vom am 14. Mai 2014; abgerufen am 8. April 2022 (australisches Englisch).
- ↑ Jill Elliot: Fishing in Australian Waters. In: vol. 46. Inside Indonesia, April 1996, abgerufen am 8. April 2022 (britisches Englisch).
- ↑ Richard Tanter: After fear, before justice: Indonesia and Australia over the long haul, as if ethics mattered. In: vol. 61. Inside Indonesia, März 2000, archiviert vom am 27. November 2015; abgerufen am 8. April 2022 (britisches Englisch).
- ↑ David Constantijn Saudale Airport, Indonesien | WRKR | Piloten-Infos. Metar Taf, abgerufen am 8. April 2022 (deutsch).
- ↑ Géraldine Veron, Marie-Lilith Patou, Mária Tóth, Manori Goonatilake & Andrew P. Jennings: How Many Species of Paradoxurus Civets are there? New Insights from India and Sri Lanka. Journal of Zoological Systematics and Evolutionary Research, 1-14, 2014 doi:10.1111/jzs.12085
- ↑ Phylloscopus rotiensis (Rotilaubsänger) - Avibase. In: Avi Base. Abgerufen am 8. April 2022 (englisch, deutsch).