Queichheim
Queichheim Stadt Landau in der Pfalz
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Koordinaten: | 49° 12′ N, 8° 8′ O |
Fläche: | 5,81 km² |
Einwohner: | 3539 (31. Dez. 2022)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 609 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. April 1937 |
Postleitzahl: | 76829 |
Vorwahl: | 06341 |
Lage von Queichheim innerhalb der Stadt Landau in der Pfalz
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Straßenzug mit katholischer Kirche
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Queichheim ist ein Stadtteil von Landau in der Pfalz in Rheinland-Pfalz. Er zählte im Dezember 2022 insgesamt 3.539 Einwohner (Bevölkerung mit Hauptwohnsitz),[1] womit er den bevölkerungsmäßig größten eingemeindeten Ortsteil darstellt. Bis 1937 war er eine selbständige Gemeinde.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Queichheim befindet sich unmittelbar östlich der Kernstadt, mit der es baulich inzwischen zusammengewachsen ist. Nördlich verläuft die namensgebende Queich und südlich der Birnbach, der am östlichen Ortsrand von rechts in erstere mündet. Die Fläche der früheren Gemeinde betrug 793,93 Hektar.[2] Die heutige Gemarkungsfläche des Stadtteils beträgt 581 Hektar.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Queichheim wurde vermutlich von einem Franken namens Cogich, Cogin oder Cogo gegründet, da in alten Handschriften der Abtei Weißenburg aus dem 7. Jahrhundert stets von einem Cogichheim oder Cogisheim die Rede ist. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit war mit dieser Bezeichnung das heutige Queichheim gemeint.
Funde von Steinsärgen, die beim Aushub der Baugrube für die evangelische Kirche im Jahr 1769 gemacht wurden, lassen auf eine Besiedlung in der vom 7. bis 8. Jahrhundert andauernden Merowingerzeit schließen. Später hat sich der obengenannte Name, der den Bewohnern ohne Bedeutung war, mutmaßlich in Queichheim – „Dorf an der Queich“ – umgewandelt.
In der ältesten Urkunde ist die Schenkung der bei Queichheim gelegenen Daumühlen durch den Bischof von Speyer Guntram an das Kloster Hördt verzeichnet. Hundert Jahre später hatte ein Diether von Queichheim im Ort eine Burg. Bis 1274 gehörte das im Entstehen begriffene Landau zur Pfarrei Queichheim. Während der frühen Neuzeit fiel der Ort an Frankreich.
Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Queichheim in den Kanton Landau eingegliedert. 1814 hatte der Ort insgesamt 575 Einwohner. Ein Jahr darauf wurde er Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte der Ort wie die gesamte Pfalz in das Königreich Bayern. Von 1818 bis 1862 gehörte die Gemeinde dem Landkommissariat Landau an; aus diesem ging das Bezirksamt Landau hervor.
Am 1. April 1937 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Queichheim zusammen mit dem benachbarten Mörlheim nach Landau in der Pfalz eingemeindet, womit sie das gleichnamige Bezirksamt verließ.[4]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsbeirat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für den Stadtteil Queichheim wurde ein Ortsbezirk gebildet. Dem Ortsbeirat gehören 15 Beiratsmitglieder an, den Vorsitz im Ortsbeirat führt der direkt gewählte Ortsvorsteher.[5]
Bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 wurden die Beiratsmitglieder in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt. Die Sitzverteilung im gewählten Ortsbeirat:
Wahl | SPD | CDU | Grüne | FWG | UBFL | Gesamt |
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2024 | 5 | 7 | 3 | – | – | 15 Sitze[6] |
2019 | 3 | 6 | 4 | 2 | – | 15 Sitze[7] |
2014 | 4 | 7 | 1 | 1 | 2 | 15 Sitze[8] |
2009 | 4 | 7 | 1 | – | 3 | 15 Sitze |
- FWG = Freie Wählergruppe Landau e. V.
- UBFL = Unabhängiges Bürgerforum Landau
Ortsvorsteher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsvorsteher ist Adrian Koder-Horsten von der SPD. Er gewann eine Stichwahl am 23. Juni 2024 mit einem Stimmenanteil von 55,6 % gegen seinen Vorgänger Jürgen Doll (CDU), nachdem bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 keiner der Kandidaten eine ausreichende Mehrheit erreichte.[9][10] Er übernahm sein Amt bei der konstituierenden Sitzung des neuen Ortsbeirats am 5. September 2024.[11]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Grün der goldene Großbuchstabe Q.“ | |
Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kulturdenkmäler
Vor Ort befinden sich insgesamt zehn Objekte, die unter Denkmalschutz stehen.
- Sonstige Bauwerke
In Queichheim befand sich einst eine gleichnamige Burg.
Natur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Naturschutzgebiet Ebenberg erstreckt sich teilweise über die Gemarkung von Queichheim.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schiene
Unmittelbar westlich des Ortes befinden sich der Landauer Hauptbahnhof samt dem Gelände des 1993 stillgelegten Bahnbetriebswerks Landau und die Bahnstrecke Neustadt–Wissembourg sowie die in diesem Bereich parallel zu ersterer verlaufende und bis 1996 eingestellte Bahnstrecke Landau–Herxheim.
- Straße
Durch Queichheim verläuft die Landesstraße 509. Am östlichen Ortsrand verläuft die Bundesautobahn 65; dort befindet sich die Anschlussstelle Landau-Zentrum. Zudem führen die Buslinien 550 und 552 im Verkehrsverbund Rhein-Neckar durch den Ort.
Institutionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor Ort befindet sich die Michael-Ende-Schule.
Im Osten der Gemarkung liegt seit Anfang des 20. Jahrhunderts das Jugendwerk St. Joseph Landau-Queichheim.
Am 1. September 2022 wurde eine neue Feuerwehreinheit gegründet.[12]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter des Ortes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johannes Birnbaum (1763–1832), Jurist und Gerichtspräsident in Zweibrücken (seit 1817 nobilitiert)
- Heinrich Jakob Fried (1802–1870), Maler
- Friedrich Trauth (gestorben 1932), Ökonomierat, Bürgermeister (1904–1909), Einsetzung von Strom und Wasserversorgung im Ort
- Jakob von Danner (1865–1942), bayerischer Generalleutnant
Personen, die vor Ort gewirkt haben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Wilhelm Hannitz (~1713–1792), hochstift-speyerischer Oberförster, heiratete 1750 in Queichheim
- Nikolaus Moll (1879–1948), Priester, war von 1910 bis zu seinem Tod Direktor des örtlichen Jugenderziehungsheims
- Herbert Waldenberger (1935–2017), Politiker (CDU), starb vor Ort
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Jahresstatistik 2022 von Landau in der Pfalz. (PDF; 1,3 MB) S. 9, abgerufen am 15. September 2024.
- ↑ Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern, nach d. Volkszählung vom 16. Juni 1925 u. d. Gebietsstand vom 1. Januar 1928, München, 1928, Spalte 768
- ↑ Jahresstatistik 2021. (PDF; 878 KB) In: Stadt Landau. Stadtbauamt, Abteilung Vermessung und Geoinformation, S. 19, abgerufen am 17. Februar 2024 (Stand 31. Dezember 2021, Gemarkungsfläche).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 601.
- ↑ Hauptsatzung der Stadt Landau in der Pfalz vom 23.11.2017, zuletzt geändert durch Satzung vom 28.08.2024. (PDF; 147 kB) § 10 und 11. S. 14 f., abgerufen am 3. November 2024.
- ↑ Stadtverwaltung Landau in der Pfalz: Ortsbeiratswahl 2024 Queichheim. Abgerufen am 30. Juli 2024.
- ↑ Stadtverwaltung Landau in der Pfalz: Ortsbeiratswahl 2019 Queichheim. Abgerufen am 24. Oktober 2019.
- ↑ Stadtverwaltung Landau in der Pfalz: Ortsbeiratswahl 2014 Queichheim. Abgerufen am 24. Oktober 2019.
- ↑ Ergebnis der Stichwahl zum Ortsvorsteher 2024 Queichheim. Stadtverwaltung Landau in der Pfalz, abgerufen am 30. Juli 2024.
- ↑ Ergebnis der Wahl zum Ortsvorsteher 2024 Queichheim. Stadtverwaltung Landau in der Pfalz, abgerufen am 30. Juli 2024.
- ↑ Ortsbeirat Queichheim - 05.09.2024 - 19:00-19:47 Uhr. In: info.landau.de. Abgerufen am 27. Oktober 2024.
- ↑ mrn-news,de abgerufen am 1. Sep. 2022
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- queichheim.de (private Website)
- Literatur über Queichheim in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie