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Orkan Karla

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Tiefs Jessica, Karla, Lotte
Wetteranalyse 31. Dez., 0600 UTC (KNMI):
Wetteranalyse 31. Dez., 0600 UTC (KNMI):
Wetteranalyse 31. Dez., 0600 UTC (KNMI):
Henriette zwischen Grönland und Island; Jessica im Nordmeer, unbenanntes Tief über Skandinavien, Karla abziehend über Südschweden, Lotte vor Irland; zonale Windbänder; stabile Hochdrucklage im Mittelmeerraum (Hochkomplex Zeno)
Sturmserie Orkane (Nordatlantiktiefs)
Daten
Beginn 29. Dezember 2006
Höhepunkt 30. Dezember 2006 bis 1. Januar 2007
Ende 2. Januar 2007
Spitzenböe 176 km/h (Hiddensee, ‎30.12.2006)
Folgen
Betroffene Gebiete Nordmitteleuropa
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Orkan Karla und Orkan Lotte zogen Silvester 2006/07 über den Norden Mitteleuropas und richteten einige Schäden an.

Bei den Stürmen handelte sich um eine Serie von Randtiefs, die von einem mächtigen Islandtief Henriette als Aktionszentrum gegen Europa gesteuert wurden.[1]

29. auf 30. Dezember brachte das Sturmtief Jessica über der Nordsee[1] Starkwinde am Land (176 km/h am Brocken, 107 km/h auf Helgoland).[2]

Das Tief Karla[1] erreichte als Atlantiktief des Jütland-Typs schon über Südengland und Nordfrankreich Windgeschwindigkeiten über 100 km/h (111 km/h auf der Isle of Portland).[3][4] In der Nacht vom 30. auf den 31. Dezember 2006 zog es mit Orkanstärke von bis zu 150 km/h durch Norddeutschland und Süddänemark. Die Spitzengeschwindigkeit wurde mit 176 km/h auf der Insel Hiddensee in Mecklenburg-Vorpommern gemessen.[3] Nach Berechnungen war Karla über der Nordsee – zusammen mit Sturmtief Britta Ende Oktober – der stärkste Sturm in diesem Jahr.[5]

Bereits einen Tag danach folgte das Orkantief Lotte, ebenfalls vom Jütland-Typ,[1] mit bis 2. Januar etwas schwächeren, aber auch weiter südlich greifendem Sturm (156 km/h am Wendelstein), und Starkregen (84,3 mm/24 h auf der Krunkelbachhütte, Baden-Württemberg).[6]

Die Wintersaison 2006/07 brachte insgesamt zahlreiche intensive schnellziehende Tiefs,[4] so die Orkane Yanqiu (26./27. Oktober), Britta (30. Oktober/1. November) und Sturm Vera (8. Dezember), und danach die Orkane Franz (11. Januar), Per (14. Januar) und dann Kyrill (18./19. Januar), einen der schwersten Stürme der jüngeren Geschichte.

Der Sturm brachte in Norddeutschland und in Nordrhein-Westfalen Bäume zum Umstürzen; es wurden auch Verkehrsschilder, Ampeln und Baustellenabsperrungen umgerissen. Wegen herabstürzender Äste war vielerorts der Bahnverkehr beeinträchtigt.[7][8][9] In Vordingborg wurde ein 180-Tonnen-Schiff auf Land geworfen.[10] In der nordostpolnischen Region Masuren kam es zu Stromausfällen.[11]

Einzelnachweise

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  1. a b c d Prognose Fr 29-12-06 12 UTC; So 31-12-06 12 UTC; Prognose Mo 01-01-07 12 UTC; alle FU Berlin.
  2. Randtief Jessica. Unwetterzentrale, o. D. (Januar 2007).
  3. a b Randtief Karla – 30., 31.12.2006 (Tief Nr. 23). Unwetterzentrale, Januar 2007 – ausführliche Analyse.
  4. a b Thomas Sävert: Winterstürme. Orkantief „Karla“ am 30./31. Dezember 2006. saevert.de (aktualisierter Liste, abgerufen am 24. Dezember 2015).
  5. Marian Klobasa: Integration von Offshore-Windeinspeisung in das deutsche Elektrizitätsnetz. 6. Internationalen Energiewirtschaftstagung an der TU Wien, IEWT 2009, Kapitel 3.1 Windenergieeinspeisung in der Nordsee, S. 4–5 (pdf, eeg.tuwien.ac.at, abgerufen am 25. Dezember 2015) – Analyse errechneter notwendiger Sturmabschaltungen für 2006.
  6. Orkantief Lotte – 31.12.2006 bis 02.01.2007 (Tief Nr. 24). Unwetterzentrale, Januar 2007 – ausführliche Analyse.
  7. Bilanz von Orkantief Karla. In: wetteronline.de. 31. Dezember 2006, abgerufen am 23. Dezember 2015.
  8. „Karla“ und „Lotte“ wüten über Deutschland. Spiegel Online, 31. Dezember 2006.
  9. „Lotte“ verdirbt Silvesternacht – Neues Orkantief zieht heran. In: RP online, 31. Dezember 2006.
  10. Væltet skib koster 400.000. TV ØST online, 20. März 2007, abgerufen am 24. Dezember 2015.
  11. Unwetter: Sturmchaos zum Jahreswechsel. In: Der Spiegel, 31. Dezember 2006 (online).