Nina Gned

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Nina Gned, eigentlich Anna Maria Gned,[1] auch Nina [von] Kölla bzw. Nina Köller von Stäfa,[A 1] (30. September 1811 in Baden bei Wien15. Dezember 1874 in Hannover) war eine österreichische Kinderdarstellerin, Theaterschauspielerin und Opernsängerin (Alt).

Gned, die Tochter des Schauspielerehepaares Josef und Elise Gned, betrat schon mit 10 Jahren in Pest als Kind in Peter Ritters Oper Salomonis Urteil zum ersten Mal die Bühne, sang mit 11 Jahren im Chor und spielte mit 15 Jahren muntere Liebhaberinnen und Soubretten, errang aber auch in der Oper, so z. B. als „Rosine“ im Barbier von Sevilla und „Nachbarin“ in Maurer und Schlosser, große Erfolge.

1828 kam sie als Opernsoubrette an das Karlsbader Theater und von dort als Altistin an das Landestheater in Prag, wo sie vier Jahre in hervorragender Weise tätig war. Danach war sie in Graz, wo sie im Lustspiel und der Operette Anerkennung fand, hierauf in Brünn und Zürich. 1846 ging sie an das Hoftheater nach Hannover, wo sie bis zu ihrem Tod blieb. Dort feierte sie am 15. November 1871 ihr 50-jähriges Künstlerjubiläum.

Als Schauspielerin verkörperte sie in späteren Jahren das Fach der „komischen Alten“;[2] als ihre beste Leistung auf diesem Gebiet wurde die „Crescenz“ im Salomon Hermann Mosenthals Volksschauspiel Der Sonnwendhof bezeichnet.

Ihre Schwester war Louise Gned, ebenfalls Opernsängerin (Sopran). Ihre Tochter Emmy Gned (1843–1921) war ebenfalls Opernsängerin und mit dem Komponisten und Dirigenten Arno Kleffel (1840–1913) verheiratet.[3] Ihre zweite Tochter Aurora (* 1844) war ebenfalls Sängerin.[1]

Straßenschild Gnedgasse

Ihr zu Ehren ist seit 1955 im ehemals zu Mauer gehörigen Teils des 13. Wiener Stadtbezirks die Gnedgasse benannt (vormals Billrothgasse).[4]

  1. Die zeitgenössischen Bühnenalmanache sowie Eisenberg geben Nina von Kölla fälschlich als ihren Geburtsnamen an, vgl. dazu Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Band 5. Kremayr & Scheriau, Wien 1997, ISBN 3-218-00547-7, S. 476, auch Gnedgasse im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien. Nach operissimo bzw. dem ÖML war das ihr kurzzeitiger Ehename. Die dort angeführte Schreibweise Köller von Stäfa beruht offenbar auf einem Missverständnis: ihr Ehemann, der Geiger Johann Kölla, stammte aus Stäfa in der Schweiz. Siehe: Jahrbücher der Stadt St. Gallen. 1833/34, S. 68 (Textarchiv – Internet Archive). Neue Zeitschrift für Musik, Band 61 (1865), S. 136 (Digitalisat in der Google-Buchsuche). Hermann Knispel: Das Grossherzogliche Hoftheater zu Darmstadt von 1810–1890. Zernin, Darmstadt u. Berlin 1891, S. 84 (Digitalisat).

Einzelnachweise

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  1. a b NLA HA Hann. 132 Acc. 2004/041 Nr. 1304, Findbuch der Archive in Niedersachsen, abgerufen am 13. Juli 2018
  2. Carl Sontag: Vom Nachtwächter zum türkischen Kaiser! Bühnenerlebnisse aus dem Tagebuch eines Uninteressanten. 3. Auflage. Band 2. Helwing’sche Hofbuchhandlg, Hannover 1876, S. 31 f. (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  3. A. R.: Arno Kleffel. In: Neue Berliner Musikzeitung, Vol. 44, Nr. 12 (20. März 1890), S. 101–103, hier S. 102 (online@1@2Vorlage:Toter Link/ripmfulltext.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. abgerufen über den Retrospective Index to Music Periodicals (RIPM), Subskriptionszugriff)
  4. Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Band 2. Kremayr & Scheriau, Wien 1993, ISBN 3-218-00544-2, S. 562. Vgl. Gnedgasse im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien.