Nico Sturm

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Deutschland  Nico Sturm

Geburtsdatum 3. Mai 1995
Geburtsort Augsburg, Deutschland
Größe 191 cm
Gewicht 94 kg

Position Center
Schusshand Links

Karrierestationen

bis 2009 Augsburger EV
2009–2014 ESV Kaufbeuren
2014 Corpus Christi Ice Rays
2014–2015 Austin Bruins
2015–2016 Tri-City Storm
2016–2019 Clarkson University
2019–2020 Iowa Wild
2020–2022 Minnesota Wild
2022 Colorado Avalanche
seit 2022 San Jose Sharks

Nico Sturm (* 3. Mai 1995 in Augsburg) ist ein deutscher Eishockeyspieler, der seit Juli 2022 bei den San Jose Sharks aus der National Hockey League (NHL) unter Vertrag steht. Mit der Colorado Avalanche gewann der Center in den Playoffs 2022 den Stanley Cup. Zuvor verbrachte Sturm drei Spielzeiten in der Organisation der Minnesota Wild, die ihn im April 2019 als ungedrafteten Free Agent unter Vertrag genommen hatten.

Der aus dem Augsburger Stadtteil Neubergheim stammende Sturm[1] spielte als Jugendlicher für den Augsburger EV und anschließend für den ESV Kaufbeuren sowie im Spieljahr 2011/12 zeitweilig auch für den HC Landsberg. Im Januar 2014 wechselte er in die Vereinigten Staaten zu den Corpus Christi Ice Rays aus der North American Hockey League (NAHL) und spielte in dieser zweithöchsten Nachwuchsspielklasse der USA ab der Saison 2014/15 für die Austin Bruins. In der Spielzeit 2015/16 wechselte der Angreifer in die ranghöhere United States Hockey League (USHL) und war dort für die Tri-City Storm aktiv, mit denen er am Jahresende die USHL-Playoffs um den Clark Cup gewann.[1]

Im Herbst 2016 nahm Sturm ein Wirtschaftsstudium an der im US-Bundesstaat New York gelegenen Clarkson University auf und sicherte sich zugleich einen Stammplatz in der Eishockeymannschaft der Hochschule, den Clarkson Golden Knights.[2] Für die Golden Knights lief er in den folgenden drei Jahren in der ECAC auf, einer College-Liga im Spielbetrieb der National Collegiate Athletic Association (NCAA), wobei diese Zeit für ihn von zahlreichen Erfolgen und Auszeichnungen geprägt war. Bereits als Freshman berief man ihn ins ECAC All-Rookie Team, bevor in den folgenden Saisons die Wahl ins Third All-Star Team sowie ins First All-Star Team folgte. Zudem wurde der Center 2018 und 2019 als bester defensiver Stürmer der Liga geehrt, während er die Mannschaft in seinem dritten und letzten College-Jahr als Kapitän zur Meisterschaft der ECAC führte. Darüber hinaus wurde er als einer von zehn Finalisten für den Hobey Baker Memorial Award nominiert, der den besten Hochschul-Spieler der USA auszeichnet.

Ohne zuvor in einem NHL Entry Draft berücksichtigt worden zu sein, unterzeichnete Sturm Anfang April 2019 als Free Agent einen bis zum Saisonende 2018/19 befristeten Vertrag bei den Minnesota Wild aus der National Hockey League (NHL).[3] Wenig später gab er sein Debüt in der höchsten Spielklasse Nordamerikas und etablierte sich dort im weiteren Verlauf. Im Juli 2019 verlängerten die Wild seinen Vertrag um ein Jahr bis zum Ende der Saison 2019/20, bevor er im Oktober 2020 einen neuen Zweijahresvertrag erhielt. Nachdem es ihm in der Folge gelungen war, sich trotz der COVID-19-Pandemie und deren Auswirkung auf die folgenden Spielzeiten in der Liga zu etablieren, wurde er Mitte März 2022 im Tausch für Tyson Jost an die Colorado Avalanche abgegeben. Mit der Avalanche gewann der gebürtige Augsburger am Ende der Stanley-Cup-Playoffs 2022 als erst fünfter Deutscher nach Uwe Krupp, Dennis Seidenberg, Tom Kühnhackl und Philipp Grubauer die gleichnamige Trophäe. Im Juli 2022 wurde er von den San Jose Sharks mit einem Dreijahresvertrag ausgestattet.[4]

Sturm nahm mit der deutschen U20-Nationalmannschaft an der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2015 in den kanadischen Metropolen Toronto und Montreal teil. Dabei blieb er in sechs Turnierspielen punktlos, erhielt zwölf Strafminuten und stieg mit der Mannschaft als Zehnter des Endklassements in die Gruppe A der Division I ab.

Für die A-Nationalmannschaft kam der Stürmer in der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft 2023 zu seinem Länderspieldebüt und bestritt in der Folge mit den Welttitelkämpfen das erste große internationale Turnier für sein Heimatland. Dort gewann er mit der Mannschaft die Silbermedaille, woran er mit sechs Treffern als bester deutscher Torschütze neben John-Jason Peterka maßgeblichen Anteil hatte. Im Jahr 2024 folgte eine erneute Teilnahme des Stürmers.

Erfolge und Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand: Ende der Saison 2023/24

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
2011/12 ESV Kaufbeuren U18 DNL 31 3 4 7 33 3 0 0 0 0
2012/13 ESV Kaufbeuren U18 DNL 33 11 22 33 22
2013/14 ESV Kaufbeuren U18 DNL 24 13 21 34 20
2013/14 Corpus Christi Ice Rays NAHL 21 1 2 3 2
2014/15 Austin Bruins NAHL 53 11 30 41 28 13 7 6 13 0
2015/16 Tri-City Storm USHL 57 14 25 39 47 5 3 3 6 0
2016/17 Clarkson University NCAA 39 8 13 21 37
2017/18 Clarkson University NCAA 40 14 23 37 14
2018/19 Clarkson University NCAA 39 14 31 45 29
2018/19 Minnesota Wild NHL 2 0 0 0 0
2019/20 Iowa Wild AHL 55 12 20 32 18
2019/20 Minnesota Wild NHL 6 0 2 2 0 2 1 0 1 0
2020/21 Minnesota Wild NHL 50 11 6 17 17 7 1 1 2 0
2021/22 Minnesota Wild NHL 53 9 8 17 8
2021/22 Colorado Avalanche NHL 21 0 3 3 6 13 0 2 2 2
2022/23 San Jose Sharks NHL 74 14 12 26 23
2023/24 San Jose Sharks NHL 63 5 8 13 12
DNL gesamt 88 27 47 74 75 3 0 0 0 0
NAHL gesamt 74 12 32 44 30 13 7 6 13 0
NCAA gesamt 118 36 67 103 80
NHL gesamt 269 39 39 78 66 22 2 3 5 2
Sturm im Trikot der deutschen Nationalmannschaft (2023)

Vertrat Deutschland bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
2015 Deutschland U20-WM 10. Platz 6 0 0 0 12
2023 Deutschland WM 2. Platz, Silber 10 6 2 8 2
2024 Deutschland WM 6. Platz 6 1 2 3 2
Junioren gesamt 6 0 0 0 12
Herren gesamt 16 7 4 11 4

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Sein älterer Bruder Dennis Sturm (* 1993) ist ebenfalls Eishockeyspieler und bestritt in der Spielzeit 2011/12 eine Partie für den ESV Kaufbeuren in der DEL2. Mit Marco Sturm ist er hingegen nicht verwandt.[5]

Commons: Nico Sturm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Augsburger Allgemeine: Nico Sturm aus Augsburg startet in den USA durch. Abgerufen am 2. April 2019.
  2. Nico Sturm – Men's Hockey. In: Clarkson University. Abgerufen am 2. April 2019 (englisch).
  3. Minnesota Wild holt Stürmer Nico Sturm in die NHL – 23-Jähriger soll noch diese Woche seine Premiere geben. Abgerufen am 2. April 2019.
  4. Sharks Sign Forward Nico Sturm. In: NHL. Abgerufen am 14. Juli 2022 (englisch).
  5. Nico Sturm gibt NHL-Debüt für Minnesota. rp-online.de, 5. April 2019, abgerufen am 5. April 2019.