Miehlen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 14′ N, 7° 50′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Rhein-Lahn-Kreis | |
Verbandsgemeinde: | Nastätten | |
Höhe: | 217 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,01 km2 | |
Einwohner: | 2064 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 138 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56357 | |
Vorwahl: | 06772 | |
Kfz-Kennzeichen: | EMS, DIZ, GOH | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 41 085 | |
LOCODE: | DE ZJO | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Bahnhofstraße 1 56355 Nastätten | |
Website: | www.miehlen.de | |
Ortsbürgermeister: | André Stötzer | |
Lage der Ortsgemeinde Miehlen im Rhein-Lahn-Kreis | ||
Miehlen ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Nastätten an.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Miehlen liegt im Miehlener Grund im westlichen Hintertaunus. Mitten durch den Ort entlang der Hauptstraße fließt der Mühlbach. Ein großer Teil der Miehlener Gemarkung wird landwirtschaftlich genutzt. Nur im Osten, rings um Bettendorf, befinden sich Waldungen.[2]
Nachbarorte sind Bettendorf (nordöstlich), Nastätten (südöstlich), Hainau (südwestlich) und Marienfels (nordwestlich).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im östlichsten Zipfel der Gemarkung, der bis zur B 260 reicht, lag das römische Kleinkastell Pfarrhofen.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Miehlen 1131, damals als „Milene“.[3]
Miehlen gehörte von 1132 an den Grafen von Laurenburg-Nassau. Ab dem 13. Jahrhundert gehörte es zum „Zweiherrischen“, einem Kondominium, das von Nassau-Weilburg und Nassau-Idstein gemeinsam regiert wurde. 1475 bekam der Ort das Marktrecht, und es gab fünf Mal im Jahr Vieh- und Krammärkte. 1541 wurde im Zweiherrischen und somit in Miehlen die Reformation eingeführt. Während des Dreißigjährigen Krieges 1618–1648 wurde Miehlen schwer verwüstet und war 1635/1636 praktisch ausgestorben. Aus dieser Zeit sind die Tagebücher des evangelischen Pfarrer Plebanus erhalten, der von Plünderungen, Seuchen, Hungersnöten, Grausamkeiten und auch Kannibalismus berichtet.[4]
Miehlen war bis ins 19. Jahrhundert nassauischer Amtssitz.[5]
Das Zweiherrische existierte bis 1803.
1806 wurde das Dorf Teil des Herzogtums Nassau und war Teil des Amtes Nastätten. Nach dem Deutsch-deutschen Krieg 1866 kam es mit dem Herzogtum Nassau zum Königreich Preußen.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Miehlen bis 1929 zur französischen Besatzungszone.
Im Laufe des 28. März 1945 wurde Miehlen von amerikanischen Truppen besetzt und kam dann ebenfalls zur französischen Besatzungszone.
1946 wurde Miehlen Teil des Landes Rheinland-Pfalz. 1969 kam der Ort zum Rhein-Lahn-Kreis.
1972 wurde der Ort Teil der Verbandsgemeinde Nastätten.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Miehlen besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | SPD | CDU | FWG | Gesamt |
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2024 | 4 | 6 | 6 | 16 Sitze[6] |
2019 | 4 | 5 | 7 | 16 Sitze[7] |
2014 | 4 | 4 | 8 | 16 Sitze[8] |
2009 | 4 | 4 | 8 | 16 Sitze |
2004 | 3 | 4 | 9 | 16 Sitze |
- FWG = 1. Freie Wähler Gruppe Miehlen e. V.
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsbürgermeister von Miehlen ist André Stötzer. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 53,40 % gewählt und damit Nachfolger von Ernst-Georg Peiter.[9] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde er als einziger Bewerber mit 80,3 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[10]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum Vereinsleben gehören die Sportvereine TuS Miehlen 1900 e.V.[11] (mit der Fußballspielgemeinschaft SG Miehlen/Nastätten) und Handballverein Miehlen,[12] der Männergesangverein MGV 1863 Miehlen[13] und der Modellflugclub MFC Schinderhannes.[14]
Seit 2007 gibt es in Miehlen die Möglichkeit, Karate der Stilrichtung Uechi-ryū auszuüben.
Seit 1970 lädt der Hauserbacher See mit vielen Freizeitangeboten wie Angeln, Wandern ein.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Miehlen wurde, nicht zweifelsfrei bestätigt, 1779 Johannes Bückler, besser bekannt als Schinderhannes, geboren.
Walt Disneys deutschstämmige Großmutter Henrietta Catherine Gross wurde in Miehlen geboren.[15]
Martin Schmidt (* 1883 in Miehlen; † 1964 in Frankfurt am Main), evangelischer Pfarrer, Theologe und Hochschullehrer.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Internetpräsenz der Ortsgemeinde Miehlen
- Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde bei Alemannia Judaica
- Literatur über Miehlen in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ ADAC-Städte- und Gemeindeatlas Koblenz – Rheingau 1:20.000
- ↑ Gemeinde Miehlen - Historie. In: miehlen.de. Gemeinde Miehlen, abgerufen am 26. Januar 2023.
- ↑ Edmund Groß: 700 Jahre Miehlen. Hrsg.: Ortsgemeinde Miehlen. 2., überarbeitete Auflage. Miehlen April 1979.
- ↑ Handbuch der Historischen Stätten, Band Rheinland-Pfalz
- ↑ Miehlen, Gemeinderatswahl 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Miehlen. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 1. November 2024.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Miehlen. Abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Nastätten, Verbandsgemeinde, 17. Ergebniszeile. Abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ Miehlen, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Miehlen. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 1. November 2024.
- ↑ Hauptseite des TuS Miehlen
- ↑ Website des Handballsvereins Miehlen
- ↑ Website des MGV 1863 Miehlen
- ↑ MFC Schinderhannes im Internet ( vom 13. November 2012 im Internet Archive)
- ↑ [1]