Landschaftstyp

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Begriff Landschaftstyp wird in der Ökologie als Synonym für Ökosystemtyp verwendet, zudem bisweilen als Oberbegriff für Ökozone, Biomtyp oder Zonobiom, Pflanzen-/Vegetationsformation und Vegetationszone. Demnach kann man z. B. „Feuchte Mittelbreiten“ (Ökozone), „Wald“, „Buchenwald“, „Hartlaubvegetation“ oder „Agrarlandschaft“ auch verallgemeinert als Landschaftstypen ansprechen.[1]

Konkrete Typisierungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natur- und Landschaftsschutz

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Naturschutzfachlich wird der Begriff im Bereich des Biotop- und Landschaftsschutzes für die Abgrenzung und Katalogisierung verschiedener Landschaften anhand naturräumlicher Grenzen, Flächennutzung sowie weiterer, für Teilgebiete geltende Landschaftsabgrenzungen verwendet. Die Landschaftstypen sind so definiert, dass die im Gelände leicht erkennbaren charakteristischen und landschaftsprägenden Elemente im Vordergrund stehen. Nicht offensichtlich erkennbare Landschaftsqualitäten werden nicht zur Typisierung herangezogen. Die Einzellandschaften werden aufgrund ähnlicher Ausprägung bestimmter Merkmale jeweils einem von 24 Landschaftstypen zugeordnet, die in die sechs Grundtypen Küstenlandschaft, waldreiche und Waldlandschaften, strukturreiche Kulturlandschaften, offene Kulturlandschaften, Bergbaulandschaft und Verdichtungsraum kategorisiert sind.

Bundesamt für Naturschutz

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat in einer Bestandsaufnahme Deutschland in insgesamt 856 Landschaften aufgeteilt, die je einem von 28 Landschaftstypen zugerechnet werden, darunter 3 Typen Küstenlandschaften, 12 Waldlandschaften und waldreiche Landschaften, 8 Strukturreiche Kulturlandschaften und 3 Typen Offene Kulturlandschaften. Davon losgelöst werden die Landschaften ab einem Tagebauanteil von 10 % als Bergbaulandschaft typisiert und die 59 größten städtischen Ballungsräume werden jeweils als Verdichtungsraum typisiert. Die Grenzziehung ist, von den Verdichtungsräumen abgesehen, deutlich an die naturräumliche Gliederung im Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands nebst Nachfolgepublikationen angelehnt.[2] Indes sind konkrete Zuschneidung und Kategorisierung jeweils stark am Zuständigkeitsbereich des BfN ausgerichtet.[3][4]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Martin Schaefer: „Wörterbuch der Ökologie“, 4. Aufl. Spektrum, Berlin 2003, ISBN 3-8274-0167-4
  2. Insbesondere bezeichnen die ersten drei Ziffern der Steckbriefnummern in der Regel die übergeordnete Haupteinheit; eine Haupteinheit beinhaltet in der Regel eine bis drei Landschaften nach BfN, in Ausnahmefällen auch bis zu fünf. In seltenen Fällen werden die Landschaften haupteinheitenübergreifend zusammengesetzt, z. B. umfasst der Steckbrief Wetterau sowohl die eigentliche Wetterau (Haupteinheit 234) als auch das benachbarte Gießener Becken (348.1; ohne Verdichtungsraum GießenWetzlar).
  3. Landschaftssteckbriefe des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  4. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)