Kunreuth
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 41′ N, 11° 9′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Forchheim | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Gosberg | |
Höhe: | 313 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,82 km2 | |
Einwohner: | 1424 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 145 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 91358 | |
Vorwahl: | 09199 | |
Kfz-Kennzeichen: | FO, EBS, PEG | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 74 145 | |
Gemeindegliederung: | 4 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Reuther Str. 1 91361 Pinzberg | |
Website: | www.gemeinde-kunreuth.de | |
Erster Bürgermeister: | Ernst Strian (SPD) | |
Lage der Gemeinde Kunreuth im Landkreis Forchheim | ||
Kunreuth ist eine Gemeinde im Landkreis Forchheim (Regierungsbezirk Oberfranken) und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Gosberg.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Kunreuth hat vier Gemeindeteile:[2]
- Ermreus
- Kunreuth
- Regensberg
- Weingarts
Es gibt die Gemarkungen Ermreus, Kunreuth und Oberehrenbach (nur Gemarkungsteil 0).[3]
In Regensberg befindet sich die Burgruine Regensberg mit der Burgkapelle.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Leutenbach, Gräfenberg, Igensdorf, Hetzles, Effeltrich, Pinzberg.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Urkundlich wurde Kunreuth erstmals 1120 in einer Schenkungsurkunde für das St.-Egidien-Spital Bamberg erwähnt. Lange herrschte die Meinung vor, dass der Ort 1109 als „Chunesrut“ gegründet wurde. Doch das Gründungsbuch des Collegiat-Stiftes St. Jacob zu Bamberg beschreibt einen Ort bei Amberg, den es heute nicht mehr gibt (Wüstung). Das Jakobsspital hatte zu keiner Zeit Grundbesitz in Kunreuth, wohl aber das Egidienspital. Die Burg von Regensberg ist seit 1251 als Lehen des Hochstifts Bamberg nachweisbar. Das im 14. Jahrhundert entstandene Wasserschloss der Herren von Egloffstein war seit 1412 ebenfalls Lehen des Hochstifts Bamberg. Im Jahr 1426 erfolgte der Bau der Kirche. Im Zweiten Markgrafenkrieg 1553 wurden der Ort, das Schloss und die Kirche durch Albrecht Alcibiades zerstört. Im Jahr 1560 wurde Kunreuth evangelisch, nachdem die Herren von Egloffstein einen evangelischen Pfarrer eingesetzt hatten. Im Jahr 1700 befreite sich Kunreuth von der Bamberger Herrschaft, das Schloss wurde Sitz der Kanzlei des Kantons Gebürg der Reichsritterschaft in Franken. Im Jahr 1805 fiel Kunreuth an das Königreich Bayern, bis 1845 existierte noch ein Patrimonialgericht der Freiherren und Grafen von und zu Egloffstein.
Am 3. Januar 1952 wurde der Name der Gemeinde von Cunreuth in Kunreuth geändert.[4]
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Juli 1971 wurde die Gemeinde Ermreus eingegliedert.[4] Am 1. Mai 1978 kam Weingarts hinzu.[5]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister ist seit 2020 Ernst Strian (Demokratie/SPD), der sich in der Stichwahl gegen Edwin Rank (CSU) mit 51,4 % durchsetzte. Sein Vorgänger war Konrad Ochs (CSU/Bürgerblock), der ohne Gegenkandidaten bei der Kommunalwahl 2014 90 % der Stimmen erhielt. Ochs war Nachfolger des jetzigen Landrats Hermann Ulm (CSU; als Bürgermeisterkandidat für Demokratie/SPD aufgestellt), der bei der Wahl am 2. März 2008 mit 65,11 % der Stimmen gewählt wurde. Sein Herausforderer Helmut Rahner (CSU/Bürgerblock) kam auf 34,89 % der gültigen Stimmen. Sein Vater Helmut Ulm (Demokratie/SPD) amtierte bis 2008.
Landräte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwei der Landräte des Landkreises Forchheim kamen bzw. kommen aus Kunreuth: Paul Strian (CSU, 1951–1964) und Hermann Ulm (CSU, seit 2014).
Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat von Kunreuth hat zwölf Mitglieder zuzüglich des Ersten Bürgermeisters.
CSU* | SPD | Demokratie | Junge Bürger | Bürgerliste Ermreus | Die Jungen Kunreuther | Gesamt | |
2002 | 3 | 1 | 5 | 2 | 1 | 0 | 12 Sitze |
2008 | 3 | 1 | 5 | 2 | 1 | 0 | 12 Sitze |
2014 | 4 | 1 | 3 | 2 | 2 | 0 | 12 Sitze |
2020 | 4 | 0 | 3 | 2 | 2 | 1 | 12 Sitze |
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Unter von Schwarz und Gold gespaltenem Zinnenschildhaupt, gespalten von Silber und Schwarz, vorne ein links gewendeter, rot bezungter, schwarzer Bärenrumpf, hinten eine goldene Saufederklinge.“[6] | |
Wappenbegründung: Der Bärenrumpf ist dem Wappen der Herren von Egloffstein entnommen, die seit dem 13. Jahrhundert bis heute im Ort ansässig sind. Die Farben Schwarz und Gold stammen aus dem bambergischen Bistumswappen. Die Burg von Regensberg ist seit 1251 als bischöfliches Lehen nachweisbar, das Kunreuther Wasserschloss seit 1412. Beide werden durch die Zinnen im Schildhaupt dargestellt. Das Schloss in Kunreuth war Anfang des 18. Jahrhunderts Sitz der Kanzlei des Kantons Gebürg der Reichsritterschaft in Franken. Die Saufeder ist dem Wappen der Herren von Stiebar entnommen, Schlüsselberger Dienstleute, die 1304 erstmals genannt wurden und 1762 erloschen sind. Die Saufeder steht stellvertretend für die verschiedenen Lehensträger der Burg im Gemeindewappen.
Die Gemeinde Kunreuth führt das Wappen seit 1981. |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schloss Kunreuth
- Lukaskirche
- Kulturweg
- Rathaus Kunreuth
- ehemaliges „Gasthaus zur Krone“
- St.-Georgs-Kirche Weingarts
- Burgruine Regensberg
- Burgkapelle Regensberg
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christoph Reich (auch Johann Christoph Reich; 1567–1632), deutscher Theologe, Dichter und Bibliothekar
- Friedrich von Müller (1779–1849), Staatskanzler des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach
- Georg Erlwein (1863–1945), Elektrotechniker und Elektrochemiker
- Hermann Heller (1871―1950), Verwaltungsjurist und Bezirksoberamtmann
- Helmut Rahner (* 1971), Fußballspieler
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Cunreuth, Kunreuth. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 568 (Digitalisat).
- Pleikard Joseph Stumpf: Kunreuth. In: Bayern. Ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches. Zweiter Theil. München 1853, OCLC 643829991, S. 584 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Weitere Informationen zur Geschichte des Schlosses und anderer Gebäude in Kunreuth ( vom 9. Mai 2012 im Internet Archive)
- Kulturweg Kunreuth (PDF)
- Kunreuth: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
- Kunreuth in der Ortsdatenbank des bavarikon.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ BayernPortal - Gemeinde Kunreuth
- ↑ Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. Januar 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 461.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 684 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Eintrag zum Wappen von Kunreuth in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte