Kries
Kries ist der Name einer ursprünglich aus Thüringen stammenden Familie, deren Stammreihe mit Jobst Kries beginnt, der um 1595 aus Heberndorf nach Lehesten kam.
Adelserhebung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erhebung in den preußischen Adelsstand erfolgte am 9. September 1840 in Königsberg (Ostpreußen) für den königlich preußischen Amtsrat Nathanael Kries, Gutsherr auf Kulmaga und Pächter der Domäne Osterwitt (beide Landkreis Marienwerder, Westpreußen). Ein Diplom wurde erst am 1. Februar 1858 für dessen Sohn Friedrich Wilhelm Kries ausgestellt.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Blau zwei aufwärts geschrägte goldene Ährenbündel. Auf dem Helm mit blau-goldenen Decken ein offener von Blau und Gold übergeteilter Flug.
Besitz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus Domänen- und Gutspächtern[1] wurden Besitzer von Gütern und Rittergütern. Zu einem der Stammgüter entwickelte sich Smarzewo im westpreußischen Kreis Marienwerder gelegen,[2] welches später in Kriesfelde umbenannt und zu einem Familienfideikommiss bestimmt wurde. Die Erbfolge war zuletzt im Minorat. Das ebenfalls über mehrere Generationen[3] betreute 1141 ha Gut Groß- und Klein Watzmi(e)rs (Waćmierz) befand sich gleichfalls in Westpreußen, im Kreis Dirschau.
Namensträger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Adolf von Kries (Politiker) (1808–1889), Sohn von Nathanael Kries, Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses
- Adolf von Kries (Offizier) (1850–1942), preußischer Generalleutnant,[4] Militärschriftsteller[5]
- Eberhard von Kries (1876–1960), kgl. preuß. Geheimer Regierungsrat, Senatspräsident
- Eduard Moritz von Kries (1802–1889), preußischer Beamter, Regierungspräsident in Gumbinnen (1859–1864)
- Friedrich Christian Kries (1768–1849), deutscher Mathematiker, Physiker und Pädagoge
- Georg von Kries (1863–1922), preußischer Gutsbesitzer, Oberförster und Politiker, Mitglied des Preußischen Herrenhauses
- Gerda von Kries (auch: Gerda von Kries-Roggenhausen, amtlicher Name seit der Eheschließung: Gerda Preuß; 1901–1972), deutsche Schriftstellerin
- Gustav von Kries (1815–1858), Sohn von Nathanael Kries, Professor und Abgeordneter
- Johannes Adolf von Kries (1853–1928), deutscher Psychologe und Physiologe
- Kurt von Kries (1848–1929), preußischer Landschaftsrat und Politiker, Mitglied des Preußischen Herrenhauses
- Nathanael Kries (1772–1852), Gutsbesitzer, Amtsrat und Abgeordneter im Provinziallandtag der Provinz Preußen
- Siegfried von Kries (1873–1967), letzter Grundbesitzer auf Kriesfelde, Major d. R. a. D.,[6] Rechtsritter des Johanniterordens
- Theodor von Kries (1805–1868), Sohn von Nathanael Kries, Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses[7]
- Wilhelm von Kries (1886–1943), deutscher Journalist und Pressefunktionär
- Wolfgang von Kries (1868–1945), deutscher Beamter und Politiker
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch. (GGT), (Redaktion und Druck jeweils im Vorjahr), (Auszug):
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser 1909, Jg. 3, Justus Perthes, Gotha 1908, S. 452–457. Digitalisat
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Alter Adel und Briefadel. 1921. Jg. 15, Justus Perthes, Gotha 1920, S. 460 ff. Digitalisat
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1941, Jg. 33. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft, Justus Perthes, Gotha 1940, S. 313–319.
- Familienchronik:
- Erich von Kries: Geschichte der Familie von Kries, C. A. Starke Verlag, Görlitz 1912. DNB
- Albrecht von Kries: Familiengeschichte v. Kries 1590–1995, Selbstverlag, Thönse / Burgwedel 1996. DNB
- Albrecht von Kries: Familiengeschichte v. Kries 1590–1995. Ergänzungen. Thönse / Burgwedel 2009. DNB Autor
- Genealogisches Handbuch des Adels, (GHdA). Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, ISSN 0435-2408
- Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch des Adeligen Häuser, Band X, Band 52 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1972, S. 266 ff. ISBN 3-7980-0752-7.
- Walter von Hueck: GHdA, Adelslexikon. Band VII, Band 97 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1989, ISBN 3-7980-0797-7.
- Gottfried Graf Finck von Finckenstein, Christoph Franke: Genealogisches Handbuch des Adeligen Häuser, Band XXXVI, Band 158 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 2015, S. 350–375. ISBN 978-3-7980-0858-8.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kries-Zonentheorie, Theorie zur Wahrnehmung der Farben im menschlichen Auge
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Fr. Calsow: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer in Norddeutschland. Mit Angabe ihrer Besitzungen dem Areal nach von 500 Morgen aufwärts, aus amtlichen Quellen zusammengestellt. In: Landwirtschaftlich-Statistisches Bureau (Hrsg.): GAB. 1. Auflage. IV. Westpreussen, Der Kreis Preuß. Stargard. Selbstverlag. Druck M. Niethe., Berlin 1872, S. 98 ff. (Online).
- ↑ Westpreußisches Güter-Adressbuch 1903. Verzeichnis sämtlicher Güter. Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. In: Paul Niekammer (Hrsg.): Niekammer`s Güter-Adressbücher. Band I. 1. Auflage. II. Regierungsbezirk Marienwerder., Kreis Marienwerder. Selbstverlag Paul Niekammer, Stettin 1903, S. 130 f. (Online).
- ↑ Marcelli Janecki (Hrsg.): Handbuch des Preußischen Adels. Band 1, von Kries. E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1892, S. 299 f. (Online).
- ↑ Henry Neumüller: Ritterorden St. Stanislaus. 2. Der Orden in der Zarenzeit. BoD, Premmstätten, Norderstedt 2021, S. 281 (Online). ISBN 978-3-7557-3746-9.
- ↑ Adolf Gustav von Kries: Geschichte des Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiments Nr. 1. In: Regimentsgeschichte. Paul Leist, Berlin 1889, S. 1 ff. (Online).
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1942 B. B (Briefadel). Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. In: GGT. "Der Gotha". 34. Auflage. Maercker. Justus Perthes, Gotha 1941, S. 313 (Online).
- ↑ Jochen Lengemann: Das Deutsche Parlament (Erfurter Unions-Parlament). Ein Handbuch: Mitglieder, Amtsträger, Lebensdaten, Fraktionen. In: Historische Kommission für Thüringen (Hrsg.): Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen / Große Reihe. Band 6. Urban und Fischer, Jena / München 2000, S. 190. ISBN 3-437-31128-X.