Krabbenmanguste
Krabbenmanguste | ||||||||||||
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Krabbenmanguste (Urva urva) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Urva urva | ||||||||||||
(Hodgson, 1836) |
Die Krabbenmanguste (Urva urva) ist eine Raubtierart aus der Familie der Mangusten (Herpestidae). Sie kommt in Südostasien vor und ist durch einen hellen Halsstreifen gekennzeichnet.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Krabbenmanguste ist eine relativ große Manguste. Sie erreicht eine Kopfrumpflänge von etwa 44–56 cm, der Schwanz misst 26,5–34 cm. Das Gewicht beträgt etwa 3–4 kg. Die Grundfärbung ist grau bis schwarzbraun, wobei die einzelnen Haare hell und dunkel geringelt sind. Das Deckhaar ist recht lang (am Rücken etwa 4–5 cm). Charakteristisch sind ein weißlicher, etwa 8–9 cm langer Halsstreifen, ein weißes Kinn, eine gräuliche Kehle und eine dunkle Brustpartie. Die Beine sind ebenfalls dunkel gefärbt, der Bauch dagegen relativ hell. Die Kopfoberseite ist weiß gesprenkelt, die Schnauze blassgelb. Auf beiden Seiten des Afters befinden sich zwei kirschgroße Analdrüsen. Das Gebiss besteht aus 40 Zähnen.[1]
Zahnformel:
Unterarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Man unterscheidet vier Unterarten der Krabbenmanguste[1]:
- U. u. urva (Hodgson, 1836) – Nepal bis Indochina und auf die Malaiische Halbinsel
- U. u. annamensis (Bechtold, 1936) – Vietnam
- U. u. formosanus (Bechtold, 1936) – Taiwan
- U. u. sinensis (Bechtold, 1936) – Südchina und Hainan
Verbreitung und Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Krabbenmanguste bewohnt immergrüne und laubabwerfende Wälder, Buschgebiete, Feuchtgebiete und Plantagen. Dabei findet man sie häufig in der Nähe von Gewässern, wie etwa Tümpeln und Flussläufen. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über große Teile Südostasiens und reicht von Nepal und Südchina bis auf die Malaiische Halbinsel. Außerdem kommt sie auf den Inseln Taiwan und Hainan vor.[1] In einigen Gebieten, etwa auf Taiwan und in Laos, wird die Krabbenmanguste als Fleischquelle bejagt. Außerdem wird sie wegen ihres Felles verfolgt. Dennoch ist die Krabbenmanguste relativ häufig und wird von der IUCN als nicht gefährdet („Least Concern“) eingestuft.[2]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Krabbenmanguste ist ein typischer Allesfresser und ernährt sich sehr vielseitig. Der größte Teil der Nahrung besteht beispielsweise in Nordthailand aus Krebstieren (28 %) und Insekten (29 %). Außerdem machen Amphibien, Reptilien, Weichtiere und Würmer einen großen Teil der Nahrung aus. Im Gegensatz dazu scheinen etwa in Südchina auch Nagetiere wichtige Beutetiere zu sein. Weniger wichtig sind offenbar Vögel, Fische und Früchte. Insgesamt ist relativ wenig über die Lebensweise bekannt. Krabbenmangusten sind angeblich gute Schwimmer und Taucher, was ihnen bei der Jagd auf Krebse und anderen Wassertieren zugutekommen würde. Meist bewegen sie sich jedoch auf festem Grund am Boden. Die Tiere leben in der Regel einzelgängerisch, doch werden bisweilen auch Kleingruppen aus bis zu vier Tieren gesichtet. Dabei scheinen diese Mangusten sowohl tag- als auch nachtaktiv zu sein. Während der Ruhephasen suchen sie offenbar Verstecke, wie etwa Erdhöhlen auf. Die Tragzeit beträgt 50–63 Tage. Ein Wurf besteht aus zwei bis vier Jungen.[1]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Krabbenmanguste wurde 1836 durch den britischen Naturforscher Brian Houghton Hodgson unter der Bezeichnung Gulo urva erstmals wissenschaftlich beschrieben.[3] 1837 führte Hodgson die Gattung Urva für die Krabbenmanguste ein.[4] Später wurde sie der Gattung Herpestes zugeordnet, die 1811 durch den deutschen Zoologen Johann Karl Wilhelm Illiger eingeführt worden ist. Da sich die Gattung Herpestes als polyphyletisch erwiesen hat,[5] werden neuerdings die asiatischen Herpestes-Arten von einigen Autoren in die Gattung Urva gestellt. Urva bildet eine Klade mit Atilax (Sumpfmanguste) und Xenogale (Langnasenmanguste).[6][7]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d J. S. Gilchist, A. P. Jennings, G. Veron, & P. Cavallini (2009). Family Herpestidaae (Mongooses). In: Don E. Wilson, Russell A. Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. Volume 1: Carnivores. Lynx Edicions, 2009, ISBN 978-84-96553-49-1, (S. 311 f.).
- ↑ Herpestes urva in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2011.1. Eingestellt von: Duckworth, J.W. & Timmins, R.J., 2008. Abgerufen am 27. November 2011.
- ↑ B. H. Hodgson (1836). Synoptical description of sundry new animals, enumerated in the Catalogue of Nepalese Mammals. Journal of the Asiatic Society of Bengal. 5: 231–238. PDF
- ↑ B. H. Hodgson (1837). On a new genus of the Plantigrades. Journal of the Asiatic Society of Bengal. 6 (67): 560–565. PDF
- ↑ Marie-Lilith Patou, Patricia A. Mclenachan, Craig G. Morley, Arnaud Couloux, Andrew P. Jennings, Géraldine Veron: Molecular phylogeny of the Herpestidae (Mammalia, Carnivora) with a special emphasis on the Asian Herpestes. Volume 53, Issue 1, Oktober 2009, S. 69–80. doi: 10.1016/j.ympev.2009.05.038
- ↑ Géraldine Veron, Marie-Lilith Patou, Andrew P. Jennings: Systematics and Evolution of the Mongooses (Herpestidae, Carnivora). doi: 10.1002/9781118943274.ch3 in Emmanuel Do Linh San, Jun J. Sato, Jerrold L. Belant, Michael J. Somers: Small Carnivores: Evolution, Ecology, Behaviour, and Conservation. Wiley-Blackwell, August 2022, ISBN 978-1-118-94328-1
- ↑ Urva urva (Hodgson, 1836) in der ASM's Mammal Diversity Database