Kalwang
Marktgemeinde Kalwang
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Leoben | |
Kfz-Kennzeichen: | LN | |
Fläche: | 67,16 km² | |
Koordinaten: | 47° 25′ N, 14° 45′ O | |
Höhe: | 751 m ü. A. | |
Einwohner: | 997 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 15 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 8775 | |
Vorwahl: | 03846 | |
Gemeindekennziffer: | 6 11 05 | |
NUTS-Region | AT223 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Fohlenhof 2 8775 Kalwang | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Mario Angerer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (9 Mitglieder) |
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Lage von Kalwang im Bezirk Leoben | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Kalwang ist eine österreichische Marktgemeinde mit 997 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Gerichtsbezirk bzw. Bezirk Leoben, Steiermark.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet der Marktgemeinde Kalwang liegt im Liesingtal. Der Gebirgsbach Teichen, welcher südliche Gebirgsteile der Eisenerzer Alpen entwässert, fließt (teilweise stark reguliert) durch die Katastralgemeinden Sonnberg und Kalwang und mündet in die Liesing.
Die Gemeinde hat eine Fläche von 67,16 Quadratkilometer. Davon sind 6 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 10 Prozent Almen und 80 Prozent Wald.[1]
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften und gleichnamige Katastralgemeinden (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
- Kalwang (788)
- Pisching (47)
- Schattenberg (68)
- Sonnberg (94)
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Radmer | Eisenerz | |
Wald am Schoberpaß | Trofaiach | |
Mautern |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1148 wird Chichelwanche erstmals erwähnt. Der Name geht auf mhd. kiche (Hütte, Verschlag für Tiere) und mhd. -wang (Wiesenabhang) zurück.[3] Die Siedlung war bald ein reicher Hammerherren- und Bergbauort. Die Kalwanger beteiligten sich auch am Bauernaufstand 1525. Der Kupferbergbau in der Teichen bestand von den Anfängen im Mittelalter bis 1867 sowie nach einer Wiederaufnahme zwischen 1916 und 1928. Die Ortsgemeinde als autonome Körperschaft entstand 1850 und wurde 1929 zur Marktgemeinde erhoben. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 gehörte Kalwang zum Reichsgau Steiermark, 1945 bis 1955 war die Marktgemeinde Teil der britischen Besatzungszone in Österreich.
Das Krankenhaus Kalwang besteht schon seit über 100 Jahren. Der Gutsbesitzer Rudolf von Gutmann baute es 1912 bis 1914 für seine Arbeiter und Angestellten. Seit Jahrzehnten ist es als Unfallkrankenhaus Kalwang ein Begriff.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Pfarrkirche hl. Oswald
- Filialkirche hl. Sebastian
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2011 arbeiteten in Kalwang 72 Erwerbstätige in der Landwirtschaft, 111 im Produktionssektor und 379 im Dienstleistungssektor.[4]
Tourismusverband
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Radmer an der Stube, Eisenerz, Vordernberg, Trofaiach, Tragöß-St.Katharein, St. Peter-Freienstein, Proleb, Niklasdorf, Leoben, St. Michael in der Obersteiermark, Kraubath an der Mur, Traboch, Kammern im Liesingtal, Mautern in Steiermark und Wald am Schoberpass den Tourismusverband „Erzberg Leoben“. Dessen Sitz ist in Leoben.[5]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bahnhof Kalwang liegt an einer Teilstrecke der Rudolfsbahn, der Pyhrnautobahn und der Schoberpassstraße.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat hatte bis zur Wahl 2020 15 Mitglieder und seitdem nur noch 9 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 9 ÖVP, 4 SPÖ und 2 FPÖ.[6]
- Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 8 ÖVP, 5 FPÖ und 2 SPÖ.[7]
- Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 7 ÖVP, 5 FPÖ und 3 SPÖ.[8]
- Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 6 ÖVP, 2 FPÖ und 1 SPÖ.[9]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister seit 1913 waren:[10]
- 1913–1919 Otto Gruber
- 1919–1924 Josef Hanf
- 1924–1929 Simon Reitmaier
- 1930–1932 Josef Hanf
- 1932–1933 Johann Klarmann
- 1933–1935 Matthias Ehweiner (Regierungskommissär)
- 1935–1938 Josef Hanf
- 1938–1943 Robert Pfisterer
- 1943–1945 Josef Wurst
- 1945–1945 Philipp Heiland
- 1945–1945 Johann Skergett
- 1945–1945 Anton Jessenek
- 1945–1945 Philipp Heiland
- 1945–1946 Hans Gruber
- 1946–1950 Franz Radler
- 1950–1955 Philipp Heiland
- 1955–1962 Jakob Stuhlpfarrer
- 1962–1970 Alois Lichtenegger
- 1970–1984 Helmut Glabischnig
- 1984–2001 Paul Pucher
- 2001–2007 Alexander Maurer (ÖVP)[11]
- seit 2007 Mario Angerer (ÖVP)
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte am 27. März 1929.
Wappenbeschreibung:
- „Ein blauer Schild, aus dessen Fussrande der nach rechts vorwärtsgewendete Kopf mit Halsansatz eines braunen Hirschen hervorwächst. Zwischen dem zwölfendigen Geweih erhebt sich ein hohes goldenes Kreuz, aus dessen Winkeln goldene Strahlen hervorbrechen. Hinter dem Hirschkopf steigt in 3 Absätzen ein unten bewaldeter, in der Mitte beraster, oben felsiger Gebirgszug empor. Den Schild umgibt eine ornamentierte bronzefarbige Randeinfassung.“[12]
Gemeindepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Partnergemeinde ist die Gemeinde Bő im Komitat Vas, Ungarn.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kurt Bauer (1926–2016), Ornithologe
- Ulf Mayer (1926–2018), Bildhauer
- Godwin Ekhard (1932–1995), Maler und Grafiker
- Helmut Machhammer (* 1962), Bildhauer
Personen mit Bezug zur Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Matthäus Loder (1781–1828), österreichischer Maler der Biedermeier-Epoche (wirkte hier für einige Zeit)
- Johann Krainz (1847–1907), Lehrer, Volkskundler, Sagenforscher, Erzähler und Schriftsteller (lebte und wirkte hier für einige Zeit)
- Philipp Haas von Teichen (1859–1926), österreichischer Unternehmer (besaß das „Herrschaftsgut Teichen“)
- Max von Gutmann (1857–1930), österreichischer Techniker und Industrieller (Gutsbesitzer in Kalwang)
- Rudolf von Gutmann (1880–1966), österreichisch-kanadischer Großindustrieller, Bankier und Kunstsammler (Gutsbesitzer in Kalwang)
- Hellmut Lederer (1900–1976), Primarius des Unfallkrankenhauses Kalwang über 37 Jahre
- Karl Metz (1910–1990), österreichischer Geologe und Hochschullehrer (erstellte eine geologische Karte von Kalwang)
- Christian Benger (* 1962), österreichischer Politiker, Forstdirektor und Unternehmer (war von 1998 bis 2000 in der Forstdirektion in Kalwang tätig)
Ehrenbürger der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1904: Philipp Ritter von Haas, Gutsbesitzer[10]
- 1913: Rudolf Ritter von Gutmann, Gutsbesitzer[10]
- 1924: Sebastian Schober, Gemeinderat[10]
- 1964: Hellmut Lederer[10]
- 1965: Erenbert Haidinger, Pfarrer[10]
- 2009: Helmut Glabischnig, Altbürgermeister von Kalwang[13]
- 2009: Paul Pucher, Altbürgermeister von Kalwang[14]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 61105 – Kalwang. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Kalwang, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 24. Oktober 2021.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Fritz Frhr. Lochner von Hüttenbach: Zum Namengut des Frühmittelalters in der Steiermark (= Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. Band 99). Böhlau Verlag, Wien 2008, S. 56 (historischerverein-stmk.at [PDF; 16,9 MB]).
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Kalwang, Erwerbstätige am Arbeitsort. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 24. Oktober 2021.
- ↑ Die Abenteuer- und Sportregion im Herzen der Steiermark |. Abgerufen am 22. August 2024.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Kalwang. Land Steiermark, 13. März 2005, abgerufen am 17. Oktober 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Kalwang. Land Steiermark, 21. März 2010, abgerufen am 17. Oktober 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Kalwang. Land Steiermark, 22. März 2015, abgerufen am 17. Oktober 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Kalwang. Land Steiermark, 28. Juni 2020, abgerufen am 17. Oktober 2020.
- ↑ a b c d e f Geschichte. In: Marktgemeinde Kalwang. Marktgemeinde Kalwang, abgerufen am 24. Oktober 2021 (deutsch).
- ↑ Portal des Gotthardistollens in der Teichen Kleine Zeitung, 23. Oktober 2013
- ↑ Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 13, 1963, S. 74
- ↑ http://www.schuetzenhoefer.steiermark.at/cms/beitrag/11124420/3289428/, abgerufen am 26. Oktober 2016
- ↑ http://www.schuetzenhoefer.steiermark.at/cms/beitrag/11124420/3289428/, abgerufen am 26. Oktober 2016