Ilse Junkermann

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Bischöfin Junkermann während der Taufe eines Kindes (2014)

Ilse Junkermann geb. Meister[1] (* 31. Mai 1957 in Dörzbach, Landkreis Künzelsau) ist eine deutsche evangelische Theologin. Sie ist seit 2020 Vorsitzende der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste. Zuvor war sie von 2009 bis 2019 Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, anschließend leitete sie bis 2023 die Forschungsstelle Kirchliche Praxis in der DDR an der Universität Leipzig.

Ilse Junkermann studierte von 1976 bis 1981 Evangelische Theologie in Tübingen und Göttingen. Sie war Pfarrerin in Horb am Neckar und Stuttgart. 1994 wurde sie Studienleiterin für Pastoraltheologie und Predigtlehre am Pfarrseminar in Stuttgart-Birkach. 1997 wurde Junkermann zur Oberkirchenrätin der württembergischen Landeskirche gewählt. Dort leitete sie das Dezernat Theologische Ausbildung und Pfarrdienst, ab 2007 das Dezernat Personal und Ausbildung.

Am 21. März 2009 wurde sie zur Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland gewählt[2] und am 29. August 2009 im Magdeburger Dom in das Amt eingeführt.[3] 2010 forderte sie Stasi-Opfer und Täter zur Versöhnung auf und für Repressionen Verantwortliche dafür heute nicht zu verurteilen.[4]

Außerhalb ihres Berufes engagierte sich Junkermann in der Asyl- und Migrantenarbeit. Als Bischöfin der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands war sie kraft Amtes Kuratoriumsmitglied der Internationalen Martin Luther Stiftung.[5] Zudem war sie von 2009 bis 2019 Vorsitzende der Kirchlichen Stiftung Kunst- und Kulturgut in der Kirchenprovinz Sachsen.

Ilse Junkermann ist seit 2017 Jubiläumsbotschafterin der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel.[6]

Der Wunsch Junkermanns, nach Ende ihrer Amtszeit noch vier Jahre bis zum Erreichen des Ruhestandsalters im Amt bleiben zu können, was auf Antrag des Landeskirchenrats möglich wäre, wurde am 22. November 2017 vom Landeskirchenrat abgelehnt.[7][8] Somit endete ihre Amtszeit nach zehn Jahren.[9] Am 6. Juli 2019 wurde sie aus ihrem Amt entpflichtet.[10] Für sie wurde ab 1. September 2019 an der Universität Leipzig die Forschungsstelle Kirchliche Praxis in der DDR neu eingerichtet. Die wissenschaftliche Aufarbeitung der Besonderheiten des kirchlichen Lebens in der DDR wurde befristet bis August 2023, ein halbes Jahr vor ihrem Ruhestand.[11]

Seit Oktober 2020 ist Junkermann Vorsitzende von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste.[12]

Aus erster Ehe hat sie einen Sohn, seit dem 11. Dezember 2009 ist sie in zweiter Ehe mit Michael Wolf verheiratet.

Commons: Ilse Junkermann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ilse Junkermann im Munzinger-Archiv, abgerufen am 25. Januar 2012 (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. Presseerklärung, abgerufen am 21. März 2009.
  3. Presseerklärung, abgerufen am 26. August 2009.
  4. Stasi – Bischöfin Junkermann fordert Versöhnung. Abgerufen am 11. Januar 2019.
  5. Kuratorium der Internationalen Martin Luther Stiftung
  6. Bischöfin Ilse Junkermann | Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel. Archiviert vom Original am 25. April 2017; abgerufen am 25. April 2017.
  7. Bischöfin Ilse Junkermann darf nicht länger im Amt bleiben. In: Thüringer Allgemeine. 23. November 2017, abgerufen am 25. Mai 2024 (Vorschau, original auch Ostthüringer Zeitung).
  8. Andreas Montag: Hinter vorgehaltener Hand: Ilse Junkermann muss gehen – aber warum eigentlich? In: Mitteldeutsche Zeitung. Abgerufen am 25. Mai 2024.
  9. [1] Kirchenverfassung der EKM, Art. 66, Wahl, Einführung und Beendigung des Dienstes des Landesbischofs und der Regionalbischöfe.
  10. Angela Stoye: Nach zehn Jahren wurde Landesbischöfin Ilse Junkermann entpflichtet. In: Glaube und Heimat, 6. Juli 2019, abgerufen am 8. Juli 2019.
  11. evangelisch.de
  12. Ilse Junkermann ist neue Vorsitzende von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste. Pressemeldung der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste vom 3. Oktober 2020, abgerufen am 4. März 2021.
VorgängerAmtNachfolger
Christoph Kähler (Thüringen)
Axel Noack (Kirchenprovinz Sachsen)
Bischöfe der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland
2009–2019
Friedrich Kramer