Gimmersdorf

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Gimmersdorf
Gemeinde Wachtberg
Koordinaten: 50° 38′ N, 7° 9′ OKoordinaten: 50° 38′ 11″ N, 7° 8′ 40″ O
Höhe: 182 m ü. NHN
Einwohner: 854 (31. Juli 2018)[1]
Eingemeindung: 1. August 1969
Postleitzahl: 53343
Vorwahl: 0228
Gimmersdorf, Luftaufnahme (2016)
Gimmersdorf, Luftaufnahme (2016)

Gimmersdorf ist ein Teil der Gemeinde Wachtberg im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen. Der Ortsteil hat 854 Einwohner[1].

Landesherrlich gehörte die Ortschaft bis Ende des 18. Jahrhunderts als Teil der Burggrafschaft Drachenfels zum Kurfürstentum Köln.[2]

Gimmersdorf als Ort wurde erstmals am 2. Januar 970 erwähnt. Der Erzbischof Gero von Köln verschenkte damals den Landkomplex Ingermarestorp an das Kloster Gerresheim. Dieser Name wechselte in der Folgezeit noch mehrmals. Im 9. Jahrhundert ließ die adelige Dame Gerhilde als „Gerhilde Matrona“ in Oberbachem, einem benachbarten Ort, eine Holzkirche errichten. Nachfahren der Gerhilde lassen sich in Gimmersdorf bis 1268 verfolgen. Gimmersdorf gehörte zum Kranz der sogenannten Oberbachemer Ausbausiedlungen. Der Name Gerhilde könnte auf den späteren Namen Germarestorp, auch Germersthor oder Germanestorp, (1163) hindeuten. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass der Name auf einen Siedler der Gründerzeit (Dorf des Germar) zurückgeht. Als der Kanoniker Alexander v. Manderscheid 1283 sein Gut in Gimmersdorf der Abtei Siegburg übertrug, hieß es Girmirstorp (1331), dann Girmerstorp, bis daraus Gimmersdorf wurde. 1670 umfasste Gimmersdorf 19 Häuser. Das älteste Gebäude in Gimmersdorf stammt aus dem Jahr 1611. Weitere interessante Details über Gimmersdorf sind der Dorfchronik „Von Ingermarestorp zu Gimmersdorf“ zu entnehmen.[3] Eine grundlegende Aufarbeitung der Historie Gimmersdorfs, einschließlich der ersten historischen Urkunde aus dem Ersterwähnungsjahr 970 (2. Januar 970) wurde vom Heimatverein Gimmersdorf Aktiv e. V. 2022 veröffentlicht.[4]

Am 1. August 1969 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Gimmersdorf mit einer Fläche von ca. 262 ha nach Wachtberg, das im Zuge der kommunalen Neugliederung des Landes Nordrhein-Westfalen zum gleichen Datum neu entstanden ist, eingemeindet.[5]

1989 wurde die St.-Josef-Kapelle mit der 275 Jahrfeier geehrt. Anlässlich dieses Ereignisses wurde eine Festschrift mit vielen kirchenrelevanten Details veröffentlicht.[6] Weitere Details über die Gimmersdorfer Kapelle, u. a. über die Glocke „Maria Magdalena“, sind in der Veröffentlichung „Kirchen und Kapellen in der Gemeinde Wachtberg“ enthalten.[7]

2016 beschloss der Gemeinderat Wachtberg für den Ortsteil Gimmersdorf ein Dorfinnenentwicklungskonzept (DIEK),[8] das durch das Institut für Regionalmanagement unter Beteiligung der Bürger und der örtlichen Vereine erstellt worden war. Kerngedanke ist die verkehrsberuhigte Gestaltung des Dorfes, verbunden mit der Etablierung neuer, gesellschaftlicher Funktionen. Nachdem die Ortsumgehung Gimmersdorf im August 2019 fertiggestellt wurde, werden nach dem Umsetzungsplan der Dorfsaal und anschließend der gegenüberliegende Dorfplatz umgestaltet.

Parallel wird die Verbindungsstraße zum Wachtberger Ortsteil Berkum als reine Fahrradstraße umgebaut.[8]

Commons: Gimmersdorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Einwohnerzahlen Gemeinde Wachtberg (Stand: 31. Juli 2018)
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 2. Band: Die Karte von 1789. Bonn 1898, S. 61.
  3. Heiner Pilger: Von Ingermarestorp nach Gimmersdorf. Hrsg.: Heimat- und Bürgerverein „Gimmersdorf Aktiv e. V.“ 2007, S. 23.
  4. Heimat- und Bürgerverein „Gimmersdorf Aktiv e. V.“ (Hrsg.): Gimmersdorf – ein Dorf mit historischen Wurzeln. 2022.
  5. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 83.
  6. Katholische Kirchengemeinde (Hrsg.): 275 Jahre Kapelle in Gimmersdorf. 2. Auflage. 1996.
  7. Hans Peter Schiffer: Kirchen und Kapellen in der Gemeinde Wachtberg. Rheinische Druck GmbH, Weilerswist 2019, S. 108–114.
  8. a b Dorfinnenentwicklungskonzept. Gemeinde Wachtberg, abgerufen am 21. August 2022.