Flechtband
Das Flechtband (oder Flechtornament, Flechtwerk) ist ein ornamentales Zierelement, früher auch als „Geriemsel“ bezeichnet.[1] Gebildet wird es aus regelmäßig verschlungenen, bandartigen Linien oder Streifen unter Zugrundenahme der Flechttechnik. Anwendung finden Flechtbänder meist als Rahmenzier sowohl auf Objekten der Kleinkunst als auch auf Keramiken, als Bauornament und in der Buchmalerei. Neben dem streifenförmigen Flechtornament finden sich auch flächendeckende Flechtornamente in Form von Matten- oder Gitterformen.
Verbreitung und Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ornamente aus Flechtwerk und Knoten sind geographisch über den größten Teil des Abendlandes aber auch in anderen Teilen der Welt (Asien, Amerika) verbreitet. Zeugnisse sind erhalten aus frühen Kulturen seit der Bronzezeit, der keltischen Kunst, den Verbreitungsgebieten der hellenistisch-römischen Kultur, den islamisch-maurischen Kulturen. Eine Hochblüte erlebte das Flechtornament im frühen Mittelalter und in der Buchmalerei bis in die Renaissance.
Beispiele
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Angelsächsische Gürtelschnalle, 7. Jh. n. Chr.
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Römisches Mosaik in der Villa Casale, 3./4. Jh. n. Chr.
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Lineare Flechtwerk-Muster in der Alhambra, 14. Jh.
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Gebogene Flechtwerk-Muster im Book of Durrow, 7. Jh.
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Buchmalerei, 16. Jh.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wolfgang Augustyn, Katharina Bierbrauer, Matthias Exner, Ulrike Fuchs, Ulrich Rehm und Christine Ulrich: Flechtornament. In: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. IX, 1995, Sp. 851–980. – Online auf rdklabor.de, abgerufen am 7. Januar 2024.
- Flechtwerk. In: Claudia List, Wilhelm Blum: Sachwörterbuch zur Kunst des Mittelalters (= Belser-Lexikon). Belser, Stuttgart / Zürich 1996, ISBN 3-7630-2332-1, S. 120.
- Gerhard Walcha: Beiträge zur Bandgeflechtornamentik in Schottland (= Veröffentlichung der Abteilung Architektur des Kunsthistorischen Instituts der Universität zu Köln. Nr. 10). Köln 1976 OCLC 3396313
- Waldtraut Schrickel: Zur frühgeschichtlichen Tier- und Bandornamentik. Band I: Gemeinsamkeiten und Unterschiede im fränkischen und alamannischen Gebiet. Mainz 1979, ISBN 978-3-8053-0374-3.
- Rudolf Kutzli: Langobardische Kunst. Die Sprache der Flechtbänder. Stuttgart 1981, ISBN 978-3-87838-177-8.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ P.W. Hartmann: Kunstlexikon. 1996, ISBN 978-3-9500612-0-8, S. 1663 (deutsch: Kunstlexikon.).