Claudia Melisch
Claudia Maria Melisch (* 1968) ist eine deutsche Archäologin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Claudia Maria Melisch absolvierte eine Facharbeiterausbildung zur Maschinistin im Braunkohletagebau in der Niederlausitz, bevor sie Klassische Archäologie und Ältere Deutsche Sprache und Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin studierte und mit dem M. A. abschloss.[1]
2000/01 leitete sie die Ausgrabungen am Ahornblatt (Gertraudenstraße) auf der Spreeinsel in Berlin-Mitte, dem mittelalterlichen Cölln, 2003 bis 2005 die archäologischen Untersuchungen in der Osthälfte des überbaggerten Dorfes Horno in der Niederlausitz.[2][3]
2007 bis 2009 führte die Berliner Senatsverwaltung archäologische Grabungen unter der Leitung von Melisch zur erneuten Untersuchung der historischen Keimzelle Berlins am Petriplatz (Petrikirche) durch. Dabei wurden die teilweise noch im Boden befindlichen Kirchenfundamente und die Grundmauern der Cöllnischen Lateinschule freigelegt. Im Umkreis der Kirchenfundamente befanden sich 3200 Gräber aus dem 12. Jahrhundert bis 1717.[4] Aufgrund von dendrochronologischen Untersuchungen an Hölzern und mittels Radiokarbon-Datierungen der ältesten Skelette konnte herausgefunden werden, dass Berlin deutlich älter ist als bisher angenommen.[5]
Die Ausgrabung der Fundamente der Himmelfahrtskirche in Berlin wurden 2014 von ihr geleitet,[6] ebenso Ausgrabungen in Walchum.[7]
Zusätzlich war sie in internationale Forschungsprojekte, u. a. in Pompeji und in Gabii (Latium), eingebunden.
Melisch ist Beisitzerin im Vereins für die Geschichte Berlins.[8]
Veröffentlichungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- mit Marina Wesner: St. Petri-Kirche. Berlin Story Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-929829-87-7.
- mit Bettina Jungklaus, Felix Escher: Der erste katholische Friedhof Berlins, Imhof Verlag, Petersberg 2011.
- mit Matthias Wemhoff: Archäologie Berlins. 50 Objekte erzählen 10000 Jahre Geschichte. Elsengold Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-944594-37-8.
- mit Laurenz Demps, Bettina Jungklaus, Ute Joksch, Daniel Krebs, Natasha Powers, Jessica Rothe, Katie Tucker, Uwe Michas: Der Petriplatz in Berlin-Mitte. Archäologisch-historische Studien, Berlin 2021, ISBN 978-3-945880-63-0.
- mit Ines Garlisch, Jörg Feuchter: Die ersten Berliner. Leben an der Spree zwischen 1150 und 1300, Berlin 2023, ISBN 978-3-8148-0275-6.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Melisch, Claudia Maria. Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii.
- Profil. Berlin Story Verlag
- Veröffentlichungen bei Academia.edu
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kreativwirtschaft: Design, Mode, Medien, Games, Kommunikation, Kulturelles Erbe. Claudia Maria Melisch, S. 252; GoogleBooks
- ↑ Claudia Maria Melisch, Oliver Ungerath: Neu-Horno auf uraltem Siedlungsland. In: Eberhard Bönisch (Hrsg.): Was bewahren die Forscher von Horno? Ein Dorf im Niederlausitzer Braunkohlenrevier wird dokumentiert. Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, Wünsdorf 2005, ISBN 3-910011-38-1, S. 217–224.
- ↑ Claudia Maria Melisch, Sebastian Heber: Aufschlüsse zur Dorfgeschichte im östlichen Teil von Horno. In: Franz Schopper (Hrsg.): Ausgrabungen im Niederlausitzer Braunkohlenrevier. Band 2004. Calau 2005, ISBN 3-910011-35-7, S. 61–70.
- ↑ Berlin, Petriplatz. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24. Dezember 2012, S. 26. Medieval space and population. Internationale Forscher auf der Suche nach den ersten Berlinern. In: Archäologie in Berlin und Brandenburg, 2015, S. 102–108
- ↑ Geburt einer Metropole. In: Die Zeit, Nr. 6/2008
- ↑ Archäologisches Fenster zur alten Himmelfahrtkirche. In: Weddingweiser.wordpress.com, 5. Mai 2015
- ↑ 2500 Jahre alte Spuren in Walchum „einzigartig“. In: Osnabrücker Zeitung Online, 15. April 2014
- ↑ Vorstellung des Vorstandes. Website des Vereins für die Geschichte Berlins
Personendaten | |
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NAME | Melisch, Claudia |
ALTERNATIVNAMEN | Melisch, Claudia Maria (vollständiger Name); Melisch, Claudia M. |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Archäologin |
GEBURTSDATUM | 1968 |
GEBURTSORT | Forst/Lausitz |