Christian Friedrich Arnold
Christian Friedrich Arnold (* 12. Februar 1823 in Drebach, Erzgebirge; † 13. Juni 1890 in Dresden) war ein deutscher Architekt und Akademieprofessor.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Arnold studierte an der Königlichen Gewerbschule Chemnitz und der Dresdner Akademie unter Gottfried Semper und Gustav Heine (1802–1880). Mehrere Jahre arbeitete er als Gehilfe Sempers, der ihn unter anderem als Bauführer für das von 1845 bis 1848 errichtete Oppenheim’sche Stadtpalais heranzog. Arnold schloss sein Studium 1849 mit dem Großen akademischen Staatspreis ab, der mit einem Reisestipendium verbunden war. Es folgten von 1850 bis 1852 Bildungsreisen nach Italien, Frankreich und Belgien. Von 1856 bis 1857 erschien sein Werk Der herzogliche Palast von Urbino, gemessen, gezeichnet und herausgegeben von Friedrich A., der ihn „sehr vorteilhaft bekannt machte“.[1]
Nach seiner Rückkehr war Arnold an der Dresdner Akademie zunächst als 3. Lehrer für Baukunst und Bauwissenschaft und von 1861 bis 1885 als Professor für Perspektive und Ornamentik tätig. Zu seinen Schülern zählte Hermann Viehweger.
Im Jahr 1859 wurde in Dresden nach seinen Plänen die Villa Souchay erbaut, das heutige Schloss Eckberg.
Arnold galt schon bald als „Urheber mehrerer sehr lobenswerter Entwürfe zu Kirchen und anderen Bauten im gotischen Stile“,[2] sodass er 1860 Ausschussmitglied des Vereins für kirchliche Kunst in Sachsen wurde. Etwa 15 Dorfkirchen in Sachsen stammen von ihm. Im Jahr 1864 wurde ihm der Auftrag für den Umbau der Dresdner Sophienkirche übertragen, der einzigen gotischen Kirche der Stadt.
Noch vor der Fertigstellung der Friedenskirche in Dresden-Löbtau verstarb Arnold in Dresden. Er wurde auf dem Trinitatisfriedhof beigesetzt, sein Grab ist nicht erhalten.
Bauten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1859–1861: Schloss Eckberg in Dresden
- 1859–1865: Restaurierung des Meißner Domes
- 1860: Villa Emmaus, Tolkewitzer Straße 71–73, in Dresden
- 1861–1863: Dorfkirche in Staucha bei Stauchitz
- 1862–1864: Dorfkirche in Priestewitz
- 1863–1865: Dorfkirche Eppendorf[3]
- 1864–1866: Dorfkirche in Voigtsdorf
- 1864 (Weihe): Aegidiuskirche in Lengenfeld
- 1864 (Weihe): St.-Urban-Kirche in Wantewitz
- 1864–1865: Kreuzschule am Georgplatz in Dresden
- 1864–1869: Umbau der Dresdner Sophienkirche im neogotischen Stil
- 1865–1869: Kirche „Zum Heiligen Kreuz“ in Falkenstein/Vogtl.[4]
- 1875–1877 Emmauskirche in Freital-Potschappel
- 1880–1881: Sendig’sche Villa Quisisana in Bad Schandau
- 1880: Pestdenkmal Reifland[5]
- 1882: Innengestaltung der Matthäuskirche in Dresden-Friedrichstadt (1945 ausgebrannt)[6]
- 1883: Portikus im Sendigpark Bad Schandau
- 1883: Kirche Stadt Wehlen
- 1883–1884: Restaurierung der Frauenkirche in Meißen
- 1886: Umbau der St.-Barbara-Kirche in Eschdorf
- 1887: Innengestaltung der Dorfkirche in Ottendorf bei Lichtenau
- 1887–1893: Innengestaltung der Dorfkirche Cunewalde[7]
- 1889–1891: Friedenskirche in Dresden-Löbtau, Fertigstellung postum
- 1890–1891: Kirche in Hermsdorf/Erzgeb.
- St.-Matthäus-Kirche in Chemnitz-Altendorf
- Kirche in Pfaffroda bei Schönberg
- Kirche in Georgenthal
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Deutsche Bauzeitung, XXIV. Jg., Nr. 51, 25. Juni 1890, S. 307.
- Nekrolog in: Kunstchronik – Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe, N.F. 1.1889/90, H. 30, 26. Juni 1890, S. 496f.
- Arnold, Christian Friedr. In: Brockhaus Konversations-Lexikon. 14. Auflage. Band 1: A – Astrabad. Brockhaus, Leipzig 1894, S. 919–920 (retrobibliothek.de).
- Christian Friedrich Arnold. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 2: Antonio da Monza–Bassan. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1908, S. 138 (Textarchiv – Internet Archive).
- Bruno Sauer: Arnold, Christian Friedrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 384 (Digitalisat).
- Volker Helas: Architektur in Dresden: 1800–1900. Vieweg, Braunschweig 1985, ISBN 3-528-08696-3, S. 194.
- Matthias Donath: Christian Friedrich Arnold (1823–1890). In: Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (Hrsg.): Sächsische Biografie.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Arnold, 1) Christian Friedrich. In: Hermann Alexander Müller: Biographisches Künstler-Lexikon. Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig 1882, S. 18.
- ↑ Der akademische Rat der Stadt in einem Empfehlungsschreiben 1862. Zit. nach Robert Bruck: Die Sophienkirche in Dresden. Ihre Geschichte und ihre Kunstschätze. Keller, Dresden 1912, S. 31.
- ↑ Manfred Wünsche: Eppendorf im Wandel der Zeiten. Gemeindeverwaltung, Eppendorf 2000, S. 147–157.
- ↑ Unsere Kirche zum Heiligen Kreuz. Ev.-Luth. Kirchgemeinde Falkenstein-Grünbach, abgerufen am 6. Januar 2015.
- ↑ Reifland (II) / OT von Lengefeld. In: suehnekreuz.de. Abgerufen am 6. Januar 2015.
- ↑ Matthäuskirche auf dresdner-stadtteile.de ( vom 26. Mai 2022 im Internet Archive)
- ↑ Geschichte. In: cunewalde-pfarramt.de. Ev.-Luth. Kirchgemeinde Cunewalde, abgerufen am 27. Juni 2020.
Personendaten | |
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NAME | Arnold, Christian Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt |
GEBURTSDATUM | 12. Februar 1823 |
GEBURTSORT | Drebach |
STERBEDATUM | 13. Juni 1890 |
STERBEORT | Dresden |