Wismar

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Wappen Karte
Wappen der Hansestadt Wismar. Karte (Wismar in Deutschland)
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Fläche: 41,71 km²
Einwohner: 45.414 (31. März 2005)
Bevölkerungsdichte: 1089 Einwohner/km²
Höhe: 2 m ü. NN
Postleitzahlen: 23952, -66, -68, -70
Vorwahl: 03841
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: HWI
Gemeindeschlüssel: 13 0 06 000
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Markt 1
23966 Wismar
Website: www.wismar.de
Politik
Bürgermeisterin: Dr. Rosemarie Wilcken (SPD)
Sitzverteilung in der Bürgerschaft (37 Sitze): SPD 14
CDU 9
Linkspartei.PDS 7
Liberale Liste 4
Grüne/AJL 3
(Amtliches Endergebnis)
Präsident der Bürgerschaft: Dr. Gerd Zielenkiewitz (SPD)
Stadtteile in Wismar
Stadtteile Wismars
Stadtteile Wismars
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung

Die Hansestadt Wismar (Mecklenburg-Vorpommern) im Norden Deutschlands liegt an der Südspitze der durch die Insel Poel geschützten Wismarbucht – an der südlichsten Stelle der Ostsee überhaupt. Politischen Planungen zufolge wird die bisherige kreisfreie Stadt einem künftigen „Landkreis Westmecklenburg“ mit der Kreisstadt Schwerin zugeschlagen werden.

Am 27. Juni 2002 wurde die Altstadt Wismar zusammen mit der von Stralsund in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.

Wismar gründete zusammen mit Stralsund die Deutsche Stiftung Welterbe.

Geschichte

Vorlage:Überschriftensimulation 3 Bis zum Ende des 10. Jahrhunderts war die Gegend von den slawischen Abodriten bewohnt, die nahe Wismar beim heutigen Dorf Mecklenburg ihren Hauptsitz hatten.

Erstmals bezeugt ist der Name „Wismar“ 1147, als der dänische König Svend Grade in „Wizmar Havn“ – der Wismarer Bucht – gelandet war. 20 Jahre später begrenzte Heinrich der Löwe das Gebiet des Bistums Ratzeburg östlich „ad aquam Wissemaram“. Aus dem Jahre 1211 existiert ein Dokument, das es den Schwerinern erlaubt, am Wismarer Hafen zwei Großschiffe festzumachen. Dieser Hafen ist jedoch vermutlich noch nicht identisch mit dem heutigen Hafen.

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Datei:Wismar Fassade St. Georgen.jpg
Fassade von St. Georgen

Die Stadtgründung der heutigen Stadt Wismar geht vermutlich auf Heinrich Borwin, Fürst von Schwerin zurück. Das Stadtgründungsjahr wird auf 1226 geschätzt. Die hier angesiedelten Menschen stammten – ihren Familiennamen nach – wohl aus Holstein, Westfalen, Niedersachsen und der Mark. 1229 wurde die Stadt Wismar erstmals urkundlich erwähnt. Die ursprünglich einzeln gelegenen Siedlungen um St. Marien und St. Nikolai wuchsen bis 1238 zusammen. Durch den unverminderten Zuzug von Siedlern kam ab 1250 die „Neustadt“ um St. Georgen hinzu. 1276 war die erste Siedlungsphase beendet. Wismar errichtete eine alle Viertel umschließende Stadtmauer, deren Lage auch heute die Begrenzung der Altstadt darstellt.

Vorlage:Überschriftensimulation 3 Im Jahre 1280 bildete Wismar zusammen mit Rostock, Lübeck und Hamburg den Wendischen Städtebund. Im Mittelalter war die Stadt ein wichtiges Mitglied der Hanse.

Von 1632 bis 1903 war Wismar schwedisch, wobei die Stadt im Westfälischen Frieden von 1648 zusammen mit der Insel Poel und dem Amt Neukloster auch rechtlich Schweden zugesprochen wurde. Ab 1803 von Schweden für 100 Jahre verpachtet, fielen diese Gebiete 1903 endgültig zurück an Mecklenburg-Schwerin. Im Schonischen Krieg wurde Wismar von dänischen Truppen am 13. Dezember 1675 angegriffen und vorübergehend eingenommen.

1848 wurde eine Eisenbahn nach Schwerin gebaut, 1883 nach Rostock und 1887 nach Karow.

Im Zweiten Weltkrieg litt Wismar unter schweren Bombenangriffen. Viele althistorische Gebäude, u.a. die Stadtkirchen, trugen schwere Schäden davon. Nach Besetzung durch britische Truppen zog am 1. Juli 1945 die Rote Armee ein.

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Im Jahre 1989 erreichte die Bevölkerungszahl der Stadt Wismar mit über 58.000 ihren historischen Höchststand. Inzwischen ist die Einwohnerzahl jedoch wieder stark gesunken. Seit der Wende in der DDR hat die Stadt wegen der hohen Arbeitslosigkeit und dem Geburtenrückgang bis 2005 etwa 15.000 Einwohner verloren.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (1) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die "Ortsanwesende Bevölkerung", ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1966 auf die "Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung". Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr Einwohner
1799 6.000
1818 6.700
1830 10.560
1. Dezember 1840 1 11.427
3. Dezember 1861 1 13.100
3. Dezember 1864 1 13.100
3. Dezember 1867 1 13.500
1. Dezember 1871 1 13.800
1. Dezember 1875 1 14.462
1. Dezember 1880 1 15.518
1. Dezember 1885 1 15.797
1. Dezember 1890 1 16.787
2. Dezember 1895 1 17.800
Jahr Einwohner
1. Dezember 1900 1 20.222
1. Dezember 1905 1 21.902
1. Dezember 1910 1 24.378
1. Dezember 1916 1 21.513
5. Dezember 1917 1 21.819
8. Oktober 1919 1 25.201
16. Juni 1925 1 26.016
16. Juni 1933 1 27.493
17. Mai 1939 1 36.711
1. Dezember 1945 1 37.832
29. Oktober 1946 1 42.018
31. August 1950 1 47.786
31. Dezember 1955 54.834
Jahr Einwohner
31. Dezember 1960 55.400
31. Dezember 1964 1 55.067
1. Januar 1971 1 56.287
31. Dezember 1975 56.811
31. Dezember 1981 1 57.718
31. Dezember 1985 57.465
31. Dezember 1988 58.058
31. Dezember 1990 55.509
31. Dezember 1995 50.368
31. Dezember 2000 47.031
31. März 2005 45.414

1 Volkszählungsergebnis

Politik

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SPD-14 CDU-9 PDS-7 FDP-4 Grüne-3
SPD-14 CDU-9 PDS-7 FDP-4 Grüne-3

Die Stadtvertreterversammlung trägt auf Grund ihrer hanseatischen Tradition den Namen Bürgerschaft.

Bei den letzten Kommunalwahlen am 13. Juni 2004 gewann die SPD mit 37,5% die relative Mehrheit der Stimmen und somit die meisten Sitze (14) in der Bürgerschaft. Die CDU vereinte 22,58% (9 Sitze) auf sich, die Linkspartei.PDS 17,49% (7), die Liberale Liste (FDP) 11,48% (4). Die Neuen GBJ (Grüne & Alternative Jugendliga) erreichten überraschend einen gemeinsamen Stimmanteil von 5,66% (3).

Vorlage:Überschriftensimulation 3 Das Wappen der Hansestadt Wismar führt die Bezeichnung ‚Hansestadt’ vor ihrem Namen ‚Wismar’.

Blasonierung: Das Wappen zeigt in Silber über blauem Wellschildfuß, darin drei (2:1) silberne Fische, die oberen zugewendet, der untere nach links gekehrt, eine nach links schwimmende rote Kogge mit zwei silbernen Streifen längs der Deckslinie, goldbeschlagenem Ruder und goldenem Bugspriet; am Mast eine goldene Tatzenkreuzspritze, darunter eine nach links wehende, zweimal von Silber und Rot längsgestreifte Flagge, ein goldener Mastkorb und ein goldener Schild, dieser belegt mit einem herschauenden schwarzen Stierkopf mit silbernen Hörnern, goldener Krone, geöffnetem Maul, ausgeschlagener roter Zunge und abgerissenem Halsfell, das bogenförmig ausgeschnitten ist und sieben Spitzen zeigt; auf dem Bug der Kogge eine nach links gekehrte widersehende natürliche Möwe.

Vorlage:Überschriftensimulation 3 Wismar unterhält Städtepartnerschaften mit

und eine Städtefreundschaft mit

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Turm der Marienkirche

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten konzentrieren sich in der Altstadt. Zu nennen wären da der Marktplatz (größter Norddeutschlands) mit dem klassizistischen Rathaus aus den Jahren 1817 bis 1819, die im Renaissancestil gehaltene Wismarer Wasserkunst und das bekannte Bürgerhaus Alter Schwede sowie das Stadtgeschichtliche Museum Schabbellhaus.

Bemerkenswert ist auch der Fürstenhof aus der Backsteinrenaissance, reich verziert mit Terrakotten aus der Werkstadt des Lübecker Künstlers Statius von Düren. Im Fürstenhof befinden sich heute sowohl das örtliche Amtsgericht als auch das Stadtarchiv der Hansestadt.

Sehenswert sind ferner der historische Alte Hafen mit dem Nachbau der Poeler Kogge und die nah gelegene Insel Poel mit der einzigen Meerwasserfestung Deutschlands (heute Ruine).

Als Weltkulturerbe steht die Hansestadt seit Mai 2003 zusammen mit der Altstadt der Hansestadt Stralsund unter dem besonderen Schutz der UNESCO.

Nikolaikirche

Vorlage:Überschriftensimulation 3 Weitere wichtige Sehenswürdigkeiten sind die Innenstadtkirchen als Zeugnisse der Backsteingotik:

  • Marienkirche (nur der Turm ist erhalten; das beschädigte, aber durchaus zu rettende Kirchenschiff wurde in den 1960er Jahren von den Verantwortlichen mit voller Absicht und als reiner Machtbeweis gesprengt.

In der Marienkirche gibt die Ausstellung „Wege zur Backsteingotik“, in Form eines 3D-Films in knapp 15 Minuten Auskunft darüber, wie früher Kirchen gebaut bzw. erweitert wurden.

  • Nikolaikirche (charakteristisches Merkmal ist das Kirchenschiff, das zu den höchsten Deutschlands gehört)
  • Georgenkirche (ehem. Ruine, wird zur Zeit wiederaufgebaut)


Wirtschaft

Aker MTW Werft.

Die Aker Ostsee Werft Wismar ist mit ihren ca. 1.300 Mitarbeitern der mit Abstand größte Arbeitgeber von Wismar. Das erste in Deutschland überdachte Dock ergibt ein Bauwerk von 72 m Höhe und über 395 m Länge.

Des Weiteren besitzt Wismar eines der modernsten Holzverarbeitungszentren Europas (Klausner Nordic Timber-Werk und Egger Europawerk Wismar) mit über 1.000 Arbeitsplätzen.

Verkehr

Nahverkehrs- & Bahnnetz

Vorlage:Überschriftensimulation 3 Für den Nahverkehr in Wismar sind die Entsorgungs- und Verkehrsbetriebe Wismar (EVB) verantwortlich. Das einzig verfügbare Verkehrsmittel für innerstädtische Strecken ist – abgesehen vom Taxi – der Bus. Angesichts der überschaubaren Größe Wismars ist dies jedoch mehr als ausreichend. Der Stadtverkehr wird von den Busbetrieben Wismar (Linie 242) unterstützt. Vom ZOB führen verschiedene regionale Busverbindungen in alle Himmelsrichtungen.

Der Bahnhof Wismars liegt nordöstlich der Altstadt, zirka 200m östlich des Busbahnhofs.

Hafen Wismar

Vorlage:Überschriftensimulation 3 Wismar besitzt einen Seehafen mit Bedeutung v. a. für Massengüter und massenhafte Stückgüter. Hauptgutarten sind Rund- und Schnittholz, Stahl und Schrott, Torf, Baustoffe und über die Ende der 90er Jahre komplett neu gebaute Massengutanlage Kali und Salz.

Der historische Alte Hafen ist wirtschaftlich nicht von Bedeutung; stattdessen stellt er eines der attraktivsten Orte Wismars dar.

Vorlage:Überschriftensimulation 3 Wismar ist über die A 20 nach Rostock und nach Lübeck sowie die A 241 (im Bau) nach Schwerin zur A 24 in das deutsche Autobahnnetz eingebunden. Der Hafen ist an das bundesweite Eisenbahnnetz angeschlossen. Etwa 60 Prozent aller Güter werden per Eisenbahn an- oder abtransportiert.

Bildung

Wismar bietet neben der eigenen Fachhochschule, der Hochschule Wismar, ein breites Bildungsangebot:

Vorlage:Überschriftensimulation 3 Nach der entgültigen Eingliederung der Außenstelle (ehem. Helene-Weigel-Gymnasium) des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums zum Haupthaus in der Dahlmannstraße wird dies neben dem Geschwister-Scholl-Gymnasium (Große Stadtschule) weiter bestehen. Nach einigen Jahren rückläufiger Schülerzahlen in den Einstiegsklassen war dieser Schritt notwendig geworden, der nun entgültig vollzogen wird.

Durch Schüler- und Lehrertransfers innerhalb der Schulwochen kann eine größere Bandbreite an Kursen in der Oberstufe geboten werden.

Vorlage:Überschriftensimulation 3 Die schwindenden Schülerzahlen betrafen auch Wismars Regionalschulen (Real- und Hauptschulen). Die Schülerinnen und Schüler sind derzeit auf die Schule am Turnplatz (Wismar-Süd), die Ostsee-Schule (Wendorf) und die Bertold-Brecht-Schule (Friedenshof) verteilt. Eine Regionale Schule in Wismar-Nordost fehlt seit der Schließung der John-Brinckman-Schule (Kagenmarkt).

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  • eine Integrierte Gesamtschule (IGS)
  • 4 Grundschulen
  • eine Musikschule
  • 2 Förderschulen
  • 2 Privatschulen
  • einen Verbund der 5 bestehenden Berufsschulzentren Wismars

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Wismar, in: Meyers Konversationslexikon, 4. Aufl., 1888, Band 16, Seite 695

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