„Bregenzer Ach“ – Versionsunterschied

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[[Datei:A14 Rheintalautobahn.JPG|thumb|Achverlauf durch die Hofsteiggemeinden]]
Die '''Bregenzer Ach''' (auch '''Bregenzer Ache''' oder '''Bregenzerach''') ist ein etwa 80&nbsp;Kilometer langer Zufluss des [[Bodensee]]s im [[österreich]]ischen Bundesland [[Vorarlberg]]. Der Fluss entwässert bei einem [[Einzugsgebiet (Hydrologie)|Einzugsgebiet]] von rund 830&nbsp;km² beinahe die gesamte Fläche des [[Bregenzerwald]]s und ist mit einer mittleren Wasserführung von 41&nbsp;m³/s der wichtigste [[Fluss]] im Nordteil des Bundeslands. Benannt ist die Ach nach der Vorarlberger Landeshauptstadt [[Bregenz]], für die sie die Grenze zu den Nachbargemeinden [[Hard]] und [[Lauterach (Vorarlberg)|Lauterach]] darstellt.
Die '''Bregenzer Ach''' (auch '''Bregenzer Ache''' oder '''Bregenzerach''') ist ein etwa 67&nbsp;Kilometer langer Zufluss des [[Bodensee]]s im [[österreich]]ischen Bundesland [[Vorarlberg]]. Benannt ist die Ach nach der Vorarlberger Landeshauptstadt [[Bregenz]], für die sie die Grenze zu den Nachbargemeinden [[Hard]] und [[Lauterach (Vorarlberg)|Lauterach]] darstellt.


== Geographie ==
== Geographie ==
[[File:Mündungsdelta der Bregenzer Ache.jpg|thumb|left|Mündung der Bregenzer Ach in den Bodensee]]
=== Flusslauf ===
=== Flusslauf ===
Die Bregenzer Ach entspringt an der Ostflanke der [[Mohnenfluh]] oberhalb von [[Schröcken]] im [[Lechquellengebirge]] in 2400 Metern Höhe. Sie entwässert mit ihren Zuflüssen den Nordteil des Lechquellengebirges, den Westteil der [[Allgäuer Alpen]] sowie große Teile des [[Bregenzerwaldgebirge]]s in Richtung [[Nordwest]]en. Einhergehend mit dem Tal der Bregenzer Ach zeigt sich auch die Besiedelung des Bregenzerwalds. Nahezu alle Dörfer und Gemeinden des Bregenzerwalds liegen im Tal der Bregenzer Ach oder im Tal einer ihrer Nebenflüsse.
Die Bregenzer Ach entspringt an der Ostflanke der [[Mohnenfluh]] oberhalb von [[Schröcken]] im [[Lechquellengebirge]] in 2400&nbsp;Metern Höhe. Sie entwässert mit ihren Zuflüssen den Nordteil des Lechquellengebirges, den Westteil der [[Allgäuer Alpen]] sowie große Teile des [[Bregenzerwaldgebirge]]s in Richtung [[Nordwest]]en. Einhergehend mit dem Tal der Bregenzer Ach zeigt sich auch die Besiedelung des Bregenzerwalds. Nahezu alle Dörfer und Gemeinden des Bregenzerwalds liegen im Tal der Bregenzer Ach oder im Tal einer ihrer Nebenflüsse.


Nach etwa 80&nbsp;km Flusslauf mündet die Bregenzer Ach als Gemeindegrenze zwischen der Landeshauptstadt [[Bregenz]] und der Marktgemeinde [[Hard]] in den Bodensee.
Nach etwa 67&nbsp;km Flusslauf mündet die Bregenzer Ach als Gemeindegrenze zwischen der Landeshauptstadt [[Bregenz]] und der Marktgemeinde [[Hard]] in den Bodensee.


=== Nebenflüsse ===
=== Bregenzerachschlucht ===
{{Hauptartikel|Bregenzerachschlucht}}
Von den zahlreichen [[Nebenfluss|Nebenflüssen]] der Bregenzer Ach sind die [[Rotach (Bregenzer Ach)|Rotach]] und die [[Weißach (Bregenzer Ach)|Weißach]] (mit [[Bolgenach (Fluss)|Bolgenach]]) sowie die [[Subersach]] im Mittellauf die bedeutsamsten. Sie sind es auch, die die markantesten Täler des so genannten Vorderwalds formen, die maßgeblich für dessen Besiedelung sind.
Zwischen Egg und Kennelbach fließt die Bregenzer Ach in einer Schlucht, die nicht besiedelt ist. Ab der Einmündung der [[Weißach (Bregenzer Ach)|Weißach]] bis Wolfurt/Kennelbach ist die Schlucht eng, mit steilen unzugänglichen Waldhängen. Hier gibt es keine Straßen und Wege. Seit 1995 ist dieser Teil ein Europaschutzgebiet ([[Natura 2000]] Gebiet). Linksseitig ist der [[Ippachwald]] mit seinen steilen Hängen hinauf zum [[Schneiderkopf]]. Rechtsseitig lag früher die Trasse der [[Bregenzerwaldbahn]].

=== Einzugsgebiet und Nebenflüsse ===
[[Datei:BregenzerAch Bodensee catchment.png|mini|links|Einzugsgebiet der Bregenzer Ach]]
Die Bregenzer Ach entwässert mit ihrem [[Einzugsgebiet]] von 835&nbsp;km² beinahe die gesamte Fläche des [[Bregenzerwald]]s und ist mit einer mittleren Wasserführung von 41&nbsp;m³/s der wichtigste [[Fluss]] im Nordteil des Bundeslands Vorarlberg. Außerdem erstreckt sich das Einzugsgebiet auf Teile des [[Allgäu]]s in [[Bayern]].
Der Ost- bzw. Nordrand des Einzugsgebiets fällt mit der [[Europäische Hauptwasserscheide|Europäischen Hauptwasserscheide]] zusammen, die hier das Flusssystem des [[Rhein]]s vom
Flusssystem der [[Donau]] (Nebenflüsse [[Lech]] und [[Iller]]) trennt.

Von den zahlreichen [[Nebenfluss|Nebenflüssen]] der Bregenzer Ach sind die [[Rotach (Bregenzer Ach)|Rotach]] und die [[Weißach (Bregenzer Ach)|Weißach]] (mit [[Bolgenach (Weißach)|Bolgenach]]) sowie die [[Subersach]] im Mittellauf die bedeutsamsten. Sie sind es auch, die die markantesten Täler des so genannten Vorderwalds formen, die maßgeblich für dessen Besiedelung sind.
{{Absatz|links}}

=== Mündung ===
{{Hauptartikel|Mehrerauer Seeufer – Mündung der Bregenzerach}}
Seit Beendigung der Kiesbaggerung ist ein Delta entstanden, das immer weiter in den Bodensee hineinreicht. Wegen dieser einmaligen Landschaft mit seltenen Pflanzen und Tieren und der hohen natürlichen Dynamik steht das Delta unter strengem Naturschutz, betreten ist generell verboten.

== Naturschutz ==
Im Bereich der Bregenzer Ach und den angrenzenden Berghängen gibt es mehrere Naturschutzgebiete unterschiedlicher Größe und Bedeutung.<ref>{{Internetquelle |url=https://vorarlberg.at/-/liste-der-naturschutz-schutzgebiete-in-vorarlberg |titel=Liste der Naturschutz-Schutzgebiete in Vorarlberg |hrsg=Land Vorarlberg |abruf=2023-07-24}}</ref>

* [[Körbersee]] (Pflanzenschutzgebiet)
* [[Kanisfluh]] (Landschaftsschutzgebiet)
* [[Naturpark Nagelfluhkette]] (großer grenzüberschreitender Naturpark)
* [[Bregenzerachschlucht]]<ref>{{Internetquelle |url=https://natura2000.eea.europa.eu/Natura2000/SDF.aspx?site=AT3405000 |titel=Bregenzerachschlucht |werk=Natura 2000 Standard Data Form |abruf=2023-07-24}}</ref> (Europaschutzgebiet)
* [[Mehrerauer Seeufer – Mündung der Bregenzerach]]<ref>{{Internetquelle |url=https://natura2000.eea.europa.eu/Natura2000/SDF.aspx?site=AT3403000 |titel=AT3403000 Mehrerauer Seeufer - Mündung der Bregenzerach |werk=Natura 2000 Standard Data Form |abruf=2023-07-24}}</ref> (Natur- und Europaschutzgebiet)


== Nutzung ==
== Nutzung ==
=== Verkehr ===
=== Verkehr ===
Immer schon stellte die Bregenzer Ach für die Bauern der Region eine verkehrstechnische Herausforderung dar. Nur an wenigen Stellen war der unberechenbare Fluss gefahrlos passierbar, sodass schon bald erste Brückenbauwerke entstanden. Einige dieser Holzkonstruktionen bestehen bis heute und stehen unter [[Denkmalschutz#Österreich|Denkmalschutz]]. Daneben sind auch die modernen Brücken teilweise von beachtlichen Ausmaßen, etwa die [[Lingenauer Hochbrücke]], eine der höchsten Stahlbeton-Bogenbrücken Mitteleuropas.
Immer schon stellte die Bregenzer Ach eine verkehrstechnische Herausforderung dar. Nur an wenigen Stellen war der Fluss gefahrlos passierbar, sodass schon bald erste [[Holzbrücke]]n entstanden. Einige existieren bis heute und stehen unter [[Denkmalschutz#Österreich|Denkmalschutz]]. Die modernen [[Talbrücke]]n sind teilweise von beachtlichen Ausmaßen, etwa die [[Lingenauer Hochbrücke]], eine der höchsten Stahlbeton-Bogenbrücken Mitteleuropas. Eine Besonderheit stellte die [[Seilbahnfähre Andelsbuch–Schwarzenberg]] dar.


Aktuell folgt die [[Bregenzerwaldstraße]] (L200) ab [[Egg (Vorarlberg)|Egg]] im weitesten Teil ihres Verlaufs durch den Bregenzerwald dem Flusslauf der Bregenzer Ach und dem von ihr geschaffenen Tal. Von Bregenz bis [[Bezau]] folgte zudem die [[Bregenzerwaldbahn]] bis zu ihrer [[Stilllegung]] dem Flusslauf.
Die [[Bregenzerwaldstraße]] (L200) folgt ab [[Egg (Vorarlberg)|Egg]] im größten Teil ihres Verlaufs durch den Bregenzerwald der Bregenzer Ach. Von [[Kennelbach]] bis [[Bezau]] folgte zudem die Bregenzerwaldbahn dem Fluss, die heute noch zwischen Schwarzenberg und Bezau als Museumsbahn fährt.


=== Sport ===
=== Sport ===
Der [[Flusslängsprofil#Unterlauf|Unterlauf]] der Bregenzer Ach ist wegen seiner Eignung für den Wildwassersport auch touristisch von Bedeutung und kann ganzjährig befahren werden. Anfänger in diesen Sportarten können spezielle Kurse belegen; Unterkünfte, [[Parken|Park]]- und [[Campingplatz|Campingplätze]] sind verfügbar. Der Oberlauf der Ach stellt ein starkes [[Wildwasser]] dar und ist daher für versierte Sportler noch interessanter. Durch den Bau von Wasserkraftwerken (z.&nbsp;B. [[Kraftwerk Andelsbuch]]) und Wasserableitungen ist er jedoch nur im Frühjahr, manchmal auch noch später nach starken Regenfällen, befahrbar. Ein [[Wehr (Wasserbau)|Wehr]] bei der Weißach-Mündung dient zur Regulierung der Wassermenge für Freunde von [[Wildwasserpaddeln]] oder [[Kajak]]. Auf der Ach wird das Kajakfahren im Rahmen der [[Outdoortrophy]] ausgetragen, eines Extrem-Staffelwettkampfs mit den Disziplinen [[Berglauf]], [[Paragleiten]], Wildwasserkajak und [[Mountainbike]].<ref>{{Webarchiv|url=http://www.outdoortrophy.com/de/ |wayback=20170415191731 |text=Website der Outdoortrophy |archiv-bot=2019-08-28 00:57:32 InternetArchiveBot }}</ref>
[[Datei:2Bregenzerache.JPG|miniatur|Kanuten an der Bregenzer Ach]]
Der [[Flusslängsprofil#Unterlauf|Unterlauf]] der Bregenzer Ach ist wegen seiner Eignung für den [[Wildwassersport]] auch touristisch von Bedeutung und kann ganzjährig befahren werden. Anfänger in diesen Sportarten können spezielle Kurse belegen; Unterkünfte, [[Parken|Park]]- und [[Campingplatz|Campingplätze]] sind verfügbar. Der Oberlauf der Ach stellt ein starkes [[Wildwasser]] dar und ist daher für versierte Sportler noch interessanter. Durch den Bau von Wasserkraftwerken (z.B. [[Kraftwerk Andelsbuch]]) und Wasserableitungen ist er jedoch nur im Frühjahr, manchmal auch noch später nach starken Regenfällen, befahrbar. Ein [[Wehr (Wasserbau)|Wehr]] bei der Weißach-Mündung dient zur Regulierung der Wassermenge für Freunde von [[Wildwasserpaddeln]] oder [[Kajak]].
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=== Energiegewinnung ===
=== Energiegewinnung ===
Die Bregenzer Ach und ihre Nebenflüsse werden durch fünf Wasserkraftwerke der [[Vorarlberger Kraftwerke]] AG (VKW) zur Erzeugung von elektrischer Energie genutzt. Unter diesen befindet sich mit dem [[Kraftwerk Langenegg]], das die Bolgenach und die Subersach nutzt, auch das größte VKW Kraftwerk. Daneben existieren noch die [[Kraftwerk Alberschwende|Kraftwerke Alberschwende]] und [[Kraftwerk Andelsbuch|Andelsbuch]] sowie die Kleinkraftwerke in [[Au (Vorarlberg)|Au]] und [[Schoppernau]].<ref name="VKW-Kraftwerke">''[http://www.vkw.at/inhalt/at/52.htm Vorstellung der VKW Kraftwerke]'' im Rahmen des Internetauftritts der Vorarlberger Kraftwerke AG.</ref>
Die Bregenzer Ach und ihre Nebenflüsse werden durch fünf Wasserkraftwerke der [[illwerke vkw AG]] zur Erzeugung von elektrischer Energie genutzt. Unter diesen befindet sich das [[Kraftwerk Langenegg]], das die Bolgenach und die Subersach nutzt. Daneben existieren noch die [[Kraftwerk Alberschwende|Kraftwerke Alberschwende]] und [[Kraftwerk Andelsbuch|Andelsbuch]] sowie die Kleinkraftwerke in [[Au (Vorarlberg)|Au]] und [[Schoppernau]].
== Bilder ==
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Datei:Mündungsdelta der Bregenzer Ache.jpg|Mündung der Bregenzer Ach in den Bodensee
Datei:A14 Rheintalautobahn.JPG|Achverlauf durch die Hofsteiggemeinden
Datei:2Bregenzerache.JPG|Kanuten an der Bregenzer Ach
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
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[[Kategorie:Fluss in Europa]]
[[Kategorie:Geographie (Bregenz)]]
[[Kategorie:Fluss in Vorarlberg]]
[[Kategorie:Gewässer im Bezirk Bregenz]]
[[Kategorie:Bregenz]]
[[Kategorie:Bregenzer Ach| ]]
[[Kategorie:Fluss im Bregenzerwaldgebirge]]

Aktuelle Version vom 25. August 2024, 17:55 Uhr

Bregenzer Ach

Karte

Daten
Gewässerkennzahl AT: 8111
Lage Lechquellengebirge

Allgäuer Alpen
Bregenzerwaldgebirge


Osterreich Österreich

Flusssystem Rhein
Abfluss über Rhein → Nordsee
Flussgebietseinheit Bregenzerwald
Quellgebiet Ostflanke der Mohnenfluh oberhalb von Schröcken
47° 13′ 49″ N, 10° 6′ 29″ O
Quellhöhe ca. 2200 m ü. A.
Mündung bei Bregenz in den BodenseeKoordinaten: 47° 30′ 15″ N, 9° 41′ 40″ O
47° 30′ 15″ N, 9° 41′ 40″ O
Mündungshöhe 395 m ü. A.
Höhenunterschied ca. 1805 m
Sohlgefälle ca. 27 ‰
Länge 67 km[1]
Einzugsgebiet 835 km²[2]
Abfluss am Pegel Kennelbach[3]
AEo: 826,3 km²
Lage: 7,5 km oberhalb der Mündung
NNQ (2005)
MNQ 1951–2008
MQ 1951–2008
Mq 1951–2008
MHQ 1951–2008
HHQ (2005)
1,07 m³/s
5,14 m³/s
41 m³/s
49,6 l/(s km²)
603 m³/s
1350 m³/s
Linke Nebenflüsse Schandelstobelbach, Sennauer Bach, Dürrenbach (Bregenzer Ach, Au), Argenbach, Dürrenbach (Bregenzer Ach, Mellau), Mellenbach
Rechte Nebenflüsse Seebach, Schrecksbach, Schranne, Rehmer Bach, Bizauerbach, Grebenbach Schmiedebach, Subersach, Weißach, Rotach, Wirtatobelbach
Mittelstädte Bregenz
Bregenzerachschlucht

Bregenzerachschlucht

Die Bregenzer Ach (auch Bregenzer Ache oder Bregenzerach) ist ein etwa 67 Kilometer langer Zufluss des Bodensees im österreichischen Bundesland Vorarlberg. Benannt ist die Ach nach der Vorarlberger Landeshauptstadt Bregenz, für die sie die Grenze zu den Nachbargemeinden Hard und Lauterach darstellt.

Die Bregenzer Ach entspringt an der Ostflanke der Mohnenfluh oberhalb von Schröcken im Lechquellengebirge in 2400 Metern Höhe. Sie entwässert mit ihren Zuflüssen den Nordteil des Lechquellengebirges, den Westteil der Allgäuer Alpen sowie große Teile des Bregenzerwaldgebirges in Richtung Nordwesten. Einhergehend mit dem Tal der Bregenzer Ach zeigt sich auch die Besiedelung des Bregenzerwalds. Nahezu alle Dörfer und Gemeinden des Bregenzerwalds liegen im Tal der Bregenzer Ach oder im Tal einer ihrer Nebenflüsse.

Nach etwa 67 km Flusslauf mündet die Bregenzer Ach als Gemeindegrenze zwischen der Landeshauptstadt Bregenz und der Marktgemeinde Hard in den Bodensee.

Bregenzerachschlucht

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Zwischen Egg und Kennelbach fließt die Bregenzer Ach in einer Schlucht, die nicht besiedelt ist. Ab der Einmündung der Weißach bis Wolfurt/Kennelbach ist die Schlucht eng, mit steilen unzugänglichen Waldhängen. Hier gibt es keine Straßen und Wege. Seit 1995 ist dieser Teil ein Europaschutzgebiet (Natura 2000 Gebiet). Linksseitig ist der Ippachwald mit seinen steilen Hängen hinauf zum Schneiderkopf. Rechtsseitig lag früher die Trasse der Bregenzerwaldbahn.

Einzugsgebiet und Nebenflüsse

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Einzugsgebiet der Bregenzer Ach

Die Bregenzer Ach entwässert mit ihrem Einzugsgebiet von 835 km² beinahe die gesamte Fläche des Bregenzerwalds und ist mit einer mittleren Wasserführung von 41 m³/s der wichtigste Fluss im Nordteil des Bundeslands Vorarlberg. Außerdem erstreckt sich das Einzugsgebiet auf Teile des Allgäus in Bayern. Der Ost- bzw. Nordrand des Einzugsgebiets fällt mit der Europäischen Hauptwasserscheide zusammen, die hier das Flusssystem des Rheins vom Flusssystem der Donau (Nebenflüsse Lech und Iller) trennt.

Von den zahlreichen Nebenflüssen der Bregenzer Ach sind die Rotach und die Weißach (mit Bolgenach) sowie die Subersach im Mittellauf die bedeutsamsten. Sie sind es auch, die die markantesten Täler des so genannten Vorderwalds formen, die maßgeblich für dessen Besiedelung sind.

Seit Beendigung der Kiesbaggerung ist ein Delta entstanden, das immer weiter in den Bodensee hineinreicht. Wegen dieser einmaligen Landschaft mit seltenen Pflanzen und Tieren und der hohen natürlichen Dynamik steht das Delta unter strengem Naturschutz, betreten ist generell verboten.

Im Bereich der Bregenzer Ach und den angrenzenden Berghängen gibt es mehrere Naturschutzgebiete unterschiedlicher Größe und Bedeutung.[4]

Immer schon stellte die Bregenzer Ach eine verkehrstechnische Herausforderung dar. Nur an wenigen Stellen war der Fluss gefahrlos passierbar, sodass schon bald erste Holzbrücken entstanden. Einige existieren bis heute und stehen unter Denkmalschutz. Die modernen Talbrücken sind teilweise von beachtlichen Ausmaßen, etwa die Lingenauer Hochbrücke, eine der höchsten Stahlbeton-Bogenbrücken Mitteleuropas. Eine Besonderheit stellte die Seilbahnfähre Andelsbuch–Schwarzenberg dar.

Die Bregenzerwaldstraße (L200) folgt ab Egg im größten Teil ihres Verlaufs durch den Bregenzerwald der Bregenzer Ach. Von Kennelbach bis Bezau folgte zudem die Bregenzerwaldbahn dem Fluss, die heute noch zwischen Schwarzenberg und Bezau als Museumsbahn fährt.

Der Unterlauf der Bregenzer Ach ist wegen seiner Eignung für den Wildwassersport auch touristisch von Bedeutung und kann ganzjährig befahren werden. Anfänger in diesen Sportarten können spezielle Kurse belegen; Unterkünfte, Park- und Campingplätze sind verfügbar. Der Oberlauf der Ach stellt ein starkes Wildwasser dar und ist daher für versierte Sportler noch interessanter. Durch den Bau von Wasserkraftwerken (z. B. Kraftwerk Andelsbuch) und Wasserableitungen ist er jedoch nur im Frühjahr, manchmal auch noch später nach starken Regenfällen, befahrbar. Ein Wehr bei der Weißach-Mündung dient zur Regulierung der Wassermenge für Freunde von Wildwasserpaddeln oder Kajak. Auf der Ach wird das Kajakfahren im Rahmen der Outdoortrophy ausgetragen, eines Extrem-Staffelwettkampfs mit den Disziplinen Berglauf, Paragleiten, Wildwasserkajak und Mountainbike.[7]

Energiegewinnung

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Die Bregenzer Ach und ihre Nebenflüsse werden durch fünf Wasserkraftwerke der illwerke vkw AG zur Erzeugung von elektrischer Energie genutzt. Unter diesen befindet sich das Kraftwerk Langenegg, das die Bolgenach und die Subersach nutzt. Daneben existieren noch die Kraftwerke Alberschwende und Andelsbuch sowie die Kleinkraftwerke in Au und Schoppernau.

Commons: Bregenzer Ache – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Vorarlbergatlas (Memento des Originals vom 26. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/vogis.cnv.at
  2. Einzugsgebiet des Pegels Kennelbach (826,3 km²), vermehrt um das Resteinzugsgebiet bis zur Mündung in den Bodensee (9 km² (Bundesamt für Landestopographie der Schweiz, swisstopo, Messfunktion Fläche))
  3. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Hydrographisches Jahrbuch von Österreich 2011. 119. Band. Wien 2013, S. OG 80 (info.bmlrt.gv.at [PDF; 12,9 MB])
  4. Liste der Naturschutz-Schutzgebiete in Vorarlberg. Land Vorarlberg, abgerufen am 24. Juli 2023.
  5. Bregenzerachschlucht. In: Natura 2000 Standard Data Form. Abgerufen am 24. Juli 2023.
  6. AT3403000 Mehrerauer Seeufer - Mündung der Bregenzerach. In: Natura 2000 Standard Data Form. Abgerufen am 24. Juli 2023.
  7. Website der Outdoortrophy (Memento des Originals vom 15. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.outdoortrophy.com