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Zdravljica

Gedicht von France Prešeren
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Zdravljica (deutsch: „Trinkspruch, Toast, Prosit“) ist ein Gedicht von France Prešeren. 1844 geschrieben und später von Stanko Premrl (1880–1965) vertont, bringt Prešeren in ihr das slowenische und slawische Bewusstsein zum Ausdruck und propagiert die Idee des Vereinten Sloweniens. Die Zdravljica spielte eine große Rolle bei der Bildung des slowenischen Nationalbewusstseins und in der nationalen und sozialen Befreiung.

Zdravljica
Titel auf Deutsch Prost
Land Slowenien Slowenien
Verwendungszeitraum 1989 – heute
Text France Prešeren
Melodie Stanko Premrl
Notenblatt Notenblatt auf Wikimedia Commons
Audiodateien

Die Zdravljica wurde am 27. September 1989 in feierlicher Sitzung vom damaligen slowenischen Parlament zur Nationalhymne bestimmt. Seit der Unabhängigkeit 1991 dient die siebte Strophe als Nationalhymne Sloweniens.

Text mit Übersetzung von Luiza Pesjak (1828–1898)

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Originalmanuskript Zdravljica, in alter Rechtschreibung, dem so genannten Bohorič-Alphabet, geschrieben
Prijatlji! obrodile    Die Rebe hat nun wieder
so trte vince nam sladkó, den süßen Lebetrunk bescheert,
ki nam oživlja žile, der uns’re Pulse hebet
srce razjásni in oko, der Herzen uns und Augen klärt;
ki utopi der ertränkt,
vse skrbi, alle Sorgen
v potrtih prsih up budi! der Hoffnung in die Brust uns senkt.
 
Komú najpred veselo Wem sei der erste, frohe
zdravljico, bratje! čmo zapét’! Toast, ihr Freunde! wohl gebracht?
Bog našo nam deželo, Der Heimat, der geliebten,
Bog živi ves slovenski svet, sie wahre Gottes heil’ge Macht;
brate vse, euch dann hier,
kar nas je Brüder ihr,
sinov sloveče matere! Slowenensöhnen für und für!
 
V sovražnike 'z oblakov Es mögen Blitze treffen
rodú naj naš'ga trešči gróm den Feind aus hoher Wolkenbahn,
prost, ko je bil očakov, denn frei, wie es gewesen,
najprej naj bo Slovencev dom; sei unser Vaterland fortan;
naj zdrobé und zersprengt
njih roké und verdrängt
si spone, ki jih še težé! die Fessel, die es jetzt noch zwängt.
 
Edinost, sreča, sprava Versöhnung, Glück und Eintracht
k nam naj nazaj se vrnejo; kommt, wendet euch zu uns aufs Neu’,
otrók, kar ima Slava, Ihr Slavenkinder alle,
vsi naj si v róke sežejo o reicht die Hände euch getreu;
da oblast dass die Macht
in z njo čast, neu erwacht,
ko préd, spet naša bosta last! mit ihr die Ehr’ wie eh’ uns lacht.
 
Bog žívi vas Slovenke Erhalt’ euch Gott, ihr edlen
prelepe, žlahtne rožice; Slowenenrosen, schön und fein;
ni take je mladenke, nicht gibt es euresgleichen,
ko naše je krvi dekle; ihr wunderholden Mägdelein!
naj sinóv Söhne kühn
zarod nov mögt ihr zieh’n
iz vas bo strah sovražnikov! dem Feind zum Schreck, euch zum Gewinn.
 
Mladenči, zdaj se pije Ein Hoch euch jungen Männern,
zdravljica vaša, vi naš up; ihr unsre Hoffnung, unsre Lust;
ljubezni domačije kein Gift soll je ertöten
noben naj vam ne usmŕti strup; die Heimatlieb’ in eurer Brust.
ker zdaj vas seid bereit,
kakor nas, wo ihr seid,
jo sŕčno bránit kliče čas! das Land zu schützen ruft die Zeit!
 
Živé naj vsi naródi Ein Lebehoch den Völkern,
ki hrepené dočakat’ dan, die sehnend nach dem Tage schau’n,
da koder sonce hodi, an welchem aus dem Weltall
prepir iz svéta bo pregnan, verjaget wird der Zwietracht Grau’n;
da rojak wo dem Freund
prost bo vsak, Freiheit scheint,
ne vrag, le sosed bo mejak! und wo zum Nachbar wird der Feind.
 
Nazadnje še, prijatlji, Zuletzt noch lasst uns trinken
kozarce zase vzdignimo, auf unser Wohl die flüss’ge Glut,
ki smo zato se zbratli, auf uns, die wir verbrüdert,
ker dobro v srcu mislimo; weil wir im Herzen treu und gut;
dókaj dni viele Jahr’,
naj živí sonnenklar
vsak, kar nas dobrih je ljudi! jedwedem Guten uns’rer Schaar!

[1]

Siehe auch

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Literatur

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  • Slowenien – ein Trinklied als Nationalhymne. In: János Bak, Karl Kaser, Martin Prochazka (Hrsg.): Selbstbild und Fremdbilder der Völker des östlichen Europa (= Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens. Band 18). Klagenfurt 2006, S. 344–346 (aau.at [PDF] Liedtext mit Kommentierung).
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Einzelnachweise

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  1. Triglav: Zeitschrift für vaterländische Interessen 12. September 1865 (1/73). Siehe auch Übersetzung von Klaus Detlef Olof (1995).