Werner Wehrli
Werner Wehrli (* 8. Januar 1892 in Aarau; † 27. Juni 1944 in Luzern) war ein Schweizer Komponist. Er zählte in der Zeit zwischen den Weltkriegen zu den namhaften Schweizer Komponisten.
Leben
BearbeitenWehrli besass eine fundierte musikalische Ausbildung, die er in Zürich, Berlin, Frankfurt und Basel erwarb. In Basel schloss er sein Kompositionsstudium 1918 bei Hans Huber und Hermann Suter ab. Insbesondere die Zeit in Frankfurt – dort studierte Wehrli nach dem Gewinn des Frankfurter Mozart-Preises 1914 als Mitschüler Paul Hindemiths, und dort lernte er seine spätere Frau, die Sängerin Irma Bartholomae, kennen – war für seine musikalische Entwicklung von prägendem Einfluss. 1918 trat Wehrli eine Stelle als Musiklehrer am Aargauischen Lehrerinnenseminar (heute Neue Kantonsschule Aarau) an und behielt diese bis zu seinem Tod im Jahre 1944. Daneben betätigte er sich als Musikpädagoge, als Volkslied-Sammler, Glocken-Experte, Musikschriftsteller und Dichter. Als Dirigent leitete Werner Wehrli von 1920 bis 1929 den Cäcilienverein Aarau sowie von 1924 bis 1939 den Frauenchor Brugg.
Seit den zwanziger Jahren wuchs sein Ansehen stetig, was sich in Aufführungen seiner Liedzyklen und Kammermusikwerke an den jährlichen Tonkünstlerfesten, in Aufführungen seiner Bühnenwerke und wiederholten Aufträgen zu hochgeschätzten Festspiel-Musiken ausdrückte. Das musikalische Werk Wehrlis vermittelt zwischen Spätromantik und Moderne, wobei es sich durch eine ungewöhnliche Vielfalt der Ausdruckshaltungen auszeichnet. In seinem Schaffen finden sich volkstümliche Elemente, humoristische und verträumte, aber auch Kühles und Expressives. Othmar Schoeck meinte 1954 zu Wehrli: „Immer, wenn ein neues Werk von Werner Wehrli angekündigt wurde, wusste man: jetzt kommt etwas Eigenes, nach innen Gerichtetes, nichts mühsam Geborgenes, und man wurde nie enttäuscht.“ Wehrli betätigte sich in beinahe allen kompositorischen Gattungen. Neben ambitionierten grossformatigen Werken stehen in seinem Œuvre auch zahlreiche kleine pädagogische Gebrauchsstücke.
Diskographie
Bearbeiten- Er ist’s und Zur Warnung, in: Mörike-Vertonungen aus der Schweiz. Compact Disc, Nr. 15 & 16
- Im Bluescht I op. 2/1;Mis Chindli, in: Lieder von Schweizer Komponisten. Zürich, 1994, Nr. 7–16
Literatur
Bearbeiten- Werner Wehrli. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 3, Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 2059.
- Kristina Ericson, Michael Schneider (Hrsg.): Ein unstillbares Sehnen. Werner Wehrli. Das dichterische Schaffen. Sauerländer Verlag, Aarau 1994, ISBN 3-7941-3847-3.
- Hans Leuenberger: Persönliche Erinnerungen an Werner Wehrli zum 20. Todesjahr. In: Aarauer Neujahrsblätter, Bd. 38, 1964, S. 75–80 (doi:10.5169/seals-559125#93).
- Karl Meuli: Werner Wehrli 1892–1944 In: Argovia, Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau. Bd. 65, 1953, S. 447–454 (Digitalisat).
Weblinks
Bearbeiten- Regula Puskás: Werner Wehrli. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Werke von und zu Werner Wehrli im Katalog der Aargauer Kantonsbibliothek
- Werner-Wehrli-Fonds der Pro Argovia am Stapferhaus
- Artikel zu Werner Wehrli auf klassika.info
- Noten und Audiodateien von Werner Wehrli im International Music Score Library Project
- Werner Werli In: E-Periodica
Personendaten | |
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NAME | Wehrli, Werner |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Komponist |
GEBURTSDATUM | 8. Januar 1892 |
GEBURTSORT | Aarau |
STERBEDATUM | 27. Juni 1944 |
STERBEORT | Luzern |